Digitale Formate
Digitale Lehre kann über ganz unterschiedliche Formate und deren Kombination erfolgen. Auf dieser Seite finden Sie folgende Inhalte:
- Allgemeine Aspekte
- Synchrone vs. asynchrone Formate
- Audio- und Videoaufzeichnungen
- Interaktive Formate
- Formate für digitale Prüfungen
- Ausgewählte Methoden für hybride und Online-Lehre
Allgemeine Aspekte
Unabhängig von spezifischen Lehrformaten können Sie sich an folgenden allgemeinen Hinweisen orientieren:
- Kein vollständiger Ersatz: Gehen Sie nicht davon aus, dass die Formate der Präsenzlehre 1:1 mit digitalen Technologien abgebildet werden können.
- Selektion und Prioritäten: Auf welche Lehrinhalte kommt es in Ihren Veranstaltungen im Kern an? Was kann man ggf. später in der Präsenzlehre wieder aufnehmen?
- Zugänglichkeit: Konzentrieren Sie sicha auf Werkzeuge, die allen Studierenden der Universität zugänglich sind.
- Weniger ist oft mehr: Konzentrieren Sie sich auf Lehrformate, Medien und Werkzeuge, mit denen Sie sich selbst möglichst wohl fühlen.
- Inhalte vor Technik: Seien Sie pragmatisch. Es muss keine Hochglanzproduktion sein, wenn Sie digitales Lehrmaterial erstellen. Aufwendige Nachbearbeitungen sind heute unter Einsatz aktueller Aufnahmetechniken kaum noch nötig, um einen wertvollen Input zu geben.
- Vernetzung: Tauschen Sie sich mit ihren Kolleg:innen aus, vernetzen Sie sich über Grenzen und Reichweiten der digitalen Lehre.
Synchrone und asynchrone Formate
Eine grundlegende Unterscheidung kann in synchrone und asynchrone Formate der digitalen Lehre erfolgen.
Synchrone Formen sind den üblichen Präsenzformaten am ähnlichsten und ermöglichen die direkte Interaktion mit Studierenden zu einem bestimmten Zeitpunkt. Beispiele hierfür sind Telefon- bzw. Videokonferenzen, Webinare, Chats.
Asynchrone Formen sind weniger Störanfällig im Hinblick auf die technische Infrastruktur, da im Voraus erstellte Lehrinhalte von Studierenden zeitlich und örtlich flexibel aufgerufen und bearbeitet werden. Hierbei ist keine direkte Interation mit den Studierenden möglich. Dies kann über folgende mediale Formate erfolgen: Video-, Screen-, oder Podcasts, Vorlesungsfolien und Skripte, Aufzeichnungen aus Webinaren oder Audio-, Videokonferenzen
Die Wahl zwischen asynchronen und synchronen Formen der Lehre bildet keine ausschließliche Entscheidung für das eine oder andere.
Audio- und Videoaufzeichnungen
Die Aufzeichnung einer Vorlesung bietet eine grundlegende Möglichkeit, um Inhalte audivisuell zu transportieren. Sie kann entweder in Räumlichkeiten der Universität von zu Hause aus durch selbstproduzierte Videos, Screen- oder Podcasts realisiert werden. Mögliche Variationen audiovisueller Lehr-Lernformate sind Vorlesungsaufzeichnung (45-90min) Erklärvideos (kurze Videobeiträge) und Podcasts. Wir haben Seiten einige Anleitungen, Tipps und Tutorials zur Medienproduktion für Sie gesammelt. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zum Datenschutz.
Interaktive Formate
Webinare
Webinare (mit webbasierten Technologien unterstützte Seminare) ermöglichen ortsunabhängige Treffen, in dem man sich synchron über Audio oder audiovisuelle Formen austauscht. Hier sind Videokonferenzangebote und Audiodienste eine geeignete Wahl. Wir haben eine Übersicht der verfügbaren Werkzeuge für Sie zusammengestellt.
Peer-Feedback-Verfahren
Das Peer-Feedback ermöglicht Studierenden, sich gegenseitig (auch anonym) Rückmeldungen auf bestimmte bearbeitete Fragestellungen und Ausarbeitungen, wie ein Essay oder einen Entwurf einer umfangreicheren schriftlichen Arbeit zu geben. Realisiert werden kann dieses asynchrone Verfahren über das Moodle Modul Gegenseitige Beurteilung.
Mehr Informationen dazu:
- Zentrale E-Learning-Plattform (Moodle) der Universität Magdeburg
- Moodle Handbuchkapitel zum Kapitel Gegenseitige Beurteilungen
- Lightning Talk 2019 - Dr. Mathias Magdowski - Personalisierbare Aufgaben und anonymer Peer Review
Chatfunktionen
Der Chat bietet Ihnen und den Studierenden Raum für synchronen und asynchronen Austausch. Der Chat bietet synchron eine gute Unterstützung für ein Webinar oder eine Audiokonferenz.
Formate für digitale Prüfungen
Digitale Prüfungen tragen zur Weiterentwicklung etablierter Lern- und Prüfungsszenarien bei und können mit unterschiedlichen Lehr-Lernformaten kombiniert werden. Digitale Prüfungen bieten dabei einige Vorteile, wie sich im Hochschulforum Digitalisierung nachlesen lässt. Auf Basis der allgemeinen Bestimmungen für Studiengänge der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg vom 1. Juli 2020 können verschiedene Formen der Fernprüfung durchgeführt werden (aus dem Intranet abrufbar).
Hinweis:
Digitale Prüfungen können als schriftliche, mündliche oder praktische Fernprüfung angeboten werden. Dabei gibt es verschiedene Formate zur Realisierung. Einige davon wollen wir hier aufführen.
Einige Formate für digitale Prüfungen
Mündliche und praktische Fernprüfungen
Mündliche und praktische Fernprüfungen können mit Zoom oder BigBlueButton realisiert werden. Dabei werden die wesentliche Inhalte vom Prüfer, von der Prüferin protokolliert. Eine Aufzeichnung der Prüfung oder anderweitige Speicherung der Bild- oder Tondaten ist nicht zulässig. Störungen sollten immer protokolliert werden.
Die Open Book Klausur
Bei einer Open Book Klausur werden Sie über den Lernraum Zugang auf einen Prüfungsraum erhalten, in dem Sie dann nach Prüfungsstart auf die Aufgabenstellung(en) zugreifen können. Die Bearbeitung der Aufgaben erfolgt dann je nach Konfiguration entweder mit eigener Bürosoftware und anschließendem Upload oder direkt mit dem Browser im Prüfungsraum des E-Learning-Bereichs. Hierfür bietet Moodle grundlegend zwei Aktivitäten:
- Aufgabe: Mit dieser Aktivität können Sie Aufgaben, Abgabezeiträume und Bearbeitungsmodalitäten definieren. Diese Aktivität eignet sich für freie und individuelle Bearbeitungen eines definierten Themas. Die Dokumentation finden Sie unter: docs.moodle.org/310/de/Aufgabe
- Test: Hierüber können Sie ebenso Fernprüfungen realisieren, Tests sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fragetypen (u.a. Multiple-Choice-Fragen, Wahr-Falsch-Fragen und Kurzantwort-Fragen) ausgestattet und können im Kurs als Lernkontrolle eingesetzt werden. Die Dokumentation ist hier zu finden: docs.moodle.org/310/de/Test.
Das Multiple-Choice-Verfahren
Neben der Aktivität Test können Sie Multiple-Choice-Verfahren auch mit der Aktivität H5P realisieren. Wenn Sie nur eine Multiple-Choice Frage einsetzen möchten, dann wählen Sie in H5P das Modul Multiple-Choice aus. Möchten Sie mehrere Fragen hintereinander, oder auch verschiedene Fragetypen einsetzen, dann wählen Sie das Modul Quiz (Question Set). H5P Aktivitäten lassen sich wie üblich mit dem Bewertungs- und Abschlusssystem von Moodle einsetzen.
Hilfreiche Links
- Informationen zu alternativen Prüfungsformaten auf den Seiten der ovgu.de
- Dokumentation zum Modul Frage, wie es in den Aktivitäten Test und Lektion zur Wissensüberprüfung in Moodle verwendet werden. docs.moodle.org/310/de/Fragen
- Dokumentation zur effektiven Durchführung von Tests in Moodle: docs.moodle.org/38/de/Tests_effektiv_durchf%C3%BChren
- Checkliste zum Anfertigen von Tests mit Moodle der Universität Jena als PDF.
- Eine Übersicht zum Thema E-Klausuren mit Vor- und Nachteilen sowie Lösungen auf e-teaching.org.
- Allgemeine Bestimmungen für Studiengänge der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg vom 01.07.2020 (abrufbar aus dem Intranet).
- Anregungen und Material aus dem Workshop zur pragmatischen und effizienten Durchführung von digitalen Prüfungen von Dr. Mathias Magdowski im Rahmen der Tage der digitalen Lehre 2020.
Weiterführende Literatur zu digitalen Prüfungsformaten
- Biggs, J. Enhancing teaching through constructive alignment. High Educ 32, 347–364 (1996). doi.org/10.1007/BF00138871.
- Burblies, C., Krüger, N., & Pianos, T. " Guckt mal was ich kann!"-Digitale Badges als Microcredentials für Informationskompetenz. Online verfügbar unter: opus4.kobv.de/opus4-bib-info/files/17383/2020_05_badges_burblies_krueger_pianos_vbib20.pdf.
- Buzzetto-More, N. A., & Alade, A. J. (2006). Best practices in e-assessment. Journal of Information Technology Education: Research, 5(1), 251-269. Online verfügbar unter: learntechlib.org/p/111544/article_111544.pdf.
- Graf-Schlattmann, M., Oevel, G. & Wilde, M. (2020). „Kooperation Als Strategie – Einführung Von E-Assessments an Hochschulen: Herausforderungen Und Chancen in Der Medienpraxis“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung 37 (Medienpädagogik als Schlüsseld):343-58. doi.org/10.21240/mpaed/37/2020.07.18.X.
- Griesehop, H. R., & Bauer, E. (Hrsg.). (2017). Lehren und Lernen online. Springer Fachmedien Wiesbaden. doi.org/10.1007/978-3-658-15797-5.
- Handke, J. (2020). Handbuch Hochschullehre digital: Leitfaden für eine moderne und mediengerechte Lehre. doi.org/10.5771/9783828875302.
- Stollhoff, R., & Jeremias, X. V. (2020). Konzeption und Durchführung von Fernprüfungen an Hochschulen. Eine systematische Einordnung und aus der Praxis motivierte konkrete Empfehlungen. Online verfügbar unter: pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=20203.
- Zeaiter, S., & Handke, J. (Hrsg.). (2020). Inverted Classroom-Past, Present & Future: Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag. doi.org/10.5771/9783828874510