Forschungsprojekte am Institut II: Gesellschaftswissenschaften
Aktuelle Projekte
SENATRA - Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen
Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2025
Im Projekt "Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen" (Senatra) befassen sich die Universität Vechta, die Universität Bremen, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und das netzwerk n mit der Forschungsfrage: Inwiefern kann der Einsatz von Service Learning (SL) in der Hochschullehre zu einer gesamtinstitutionellen nachhaltigen Transformation von Hochschulen beitragen? Um dies zu untersuchen, werden verschiedene SL-Formate an den Hochschulen - mit Beteiligung des netzwerk n - im Rahmen einer multiplen transdisziplinären Fallstudie erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Im Sinne des Whole Institution Approach sollen dabei zum einen im Kontext von Lehrveranstaltungen SL-Projekte auf dem Campus der Hochschulen umgesetzt und somit deren nachhaltige Transformation in allen Bereichen hochschulischen Handelns unterstützt werden. So werden die Hochschulen selbst zu Reallaboren Nachhaltiger Entwicklung. Zum anderen soll durch SLProjekte mit externen Partner:innen der Transfer in die Regionen gefördert werden. Insgesamt kann so die Vernetzung zwischen verschiedensten Akteur:innen angeregt werden. Begleitend wird das Verhältnis von
Lernzielen und -Ergebnissen und dem jeweiligen wissenschaftlichen State of the Art untersucht.
Insbesondere die aktive Einbindung studentischer Netzwerke und Akteure in der Konzeption und
Umsetzung des SL-Ansatzes sowie der Forschungsvorhaben stärkt die partizipative und transformative Wirkung der Formate an den Hochschulen. Des Weiteren zielt das Projekt mit der Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenzen auf das Empowerment von Studierenden als aktuelle und zukünftige Change Agents. Darüber hinaus sollen die SL-Projekte Lernprozesse in allen beteiligten Institutionen und Statusgruppen anregen und somit zu einem Kulturwandel beitragen. Um diese Prozesse zu unterstützten, werden Peer Learning-Formate von beteiligten Hochschulangehörigen entwickelt und angewendet.
Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen - SENATRA
Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2025
Service Learning („Lernen durch Engagement“) regt aktive, gesellschaftlich relevante und kollaborative Lernprozesse an und zeichnet sich dadurch aus, dass es sich gleichermaßen auf eine Unterstützungsleistung (Service) und das stattfindende Lernen (Learning) konzentriert. Service Learning hat an deutschen Hochschulen seit Beginn der 2000er-Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen und wird seit einigen Jahren verstärkt als Methode einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wahrgenommen. Im Rahmen der Implementierung von BNE an Hochschulen findet es zunehmend Anwendung. Allerdings sind die möglichen Beiträge von Service Learning für eine gesamtinstitutionelle nachhaltige Transformation von Hochschulen (Whole Institution Approach, WIA) bisher kaum untersucht worden. Im Projekt „Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen“ (Senatra) befassen sich die Universität Vechta, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Universität Bremen, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das studentische netzwerk n mit der übergeordneten Forschungsfrage: „Inwiefern kann der Einsatz von Service Learning in der Hochschullehre zu einer gesamtinstitutionellen nachhaltigen Transformation von Hochschulen beitragen?“.
Socio-ecological Inequalities in Intra- and International Comparison
Laufzeit: 20.04.2023 bis 01.05.2026
Der Klimawandel bringt als Produkt reflexiver Modernisierung (Beck, XXXX) spezifische Formen von Ungleichheiten hervor, welche sich einerseits innerhalb von Nationen zwischen sozialen Gruppen und andererseits zwischen Ländern des globalen Nordens und Südens manifestieren. Das kumulative Promotionsvorhaben erforscht und systematisiert diese Ungleichheiten auf der Grundlage empirisch quantitativer Daten. Es wird analysiert, entlang welcher Bruchlinien sozial-ökologische Konflikte zu erwarten sind und in welchen Bereichen der Klimawandel als Modernisierungsrisiko transformative gesellschaftliche Dynamiken auslösen kann.
Subjektive Reaktionen auf wachsende Ungleichheit
Laufzeit: 01.11.2022 bis 30.11.2025
Ein Trend der letzten Jahrzehnte ist die wachsende ökonomische Ungleichheit. Wie sehen die subjektiven Reaktionen der Menschen darauf aus? Nehmen sie die Gesellschaft auch als generell ungleicher wahr? Wie verorten sie sich selbst im Statusgefüge? Und wie beeinflusst die Ungleichheit ihr subjektives Wohbefinden? Diesen Fragen geht das Projekt unter der Generalperspektive einer subjektzentrierten Ungleichheitsforschung nach. Vor dem Hintergrund der strukturellen Veränderungen in postindustriellen Gesellschaften liegt ein besonderes Augenmerk auf klassenspezifischen Reaktionen. Die Forschung im Projekt ist quantitativ-empirisch ausgerichtet und verwendet Umfragedaten aller großen europäischen und internationalen Umfrageprojekte.
Weibliche politische Partizipation im Raum Sachsen-Anhalt. Frauen in der kommunalen Politik, 1893 bis 1933.
Laufzeit: 01.11.2022 bis 31.10.2025
Das Forschungsprojekt bezieht sich auf 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland und Sachsen-Anhalt. Es möchte in einer Pionierstudie einen deutschlandweit erstmaligen wissenschaftlichen und explizit landesgeschichtlichen Beitrag zur Beteiligung von Frauen an Politik und Gesellschaft, der Entstehung des modernen Gemeinwesens und der Beförderung des Demokratisierungsprozesses im Raum Sachsen-Anhalt zwischen 1893 und 1933 leisten. Ziel ist es, politisch aktive Akteurinnen über ihr Engagement in der "Ersten deutschen Frauenbewegung", in der aus ihr entstandenen Frauenwahlrechtsbewegung bis hin zu den gewählten Politikerinnen in Stadt- und Landgemeinden sichtbar zu machen. In diesem Wirkungsfeld wurden sie aus dem Blickwinkel zeitgenössischer geschlechtsspezifischer Normierung - selbst bis heute - kaum wahrgenommen. Einzelne, in der geschichtlichen Analyse als Führungsfiguren der deutschen und zum Teil internationalen Frauen(stimmrechts)bewegung bekannte weibliche Persönlichkeiten aus dem Raum Sachsen-Anhalt und frühzeitige Kontakte zu den Initiatorinnen der "Ersten Frauen(stimmrechts)bewegung" in Leipzig weisen auf eine ganz besondere Rolle Sachsen-Anhalts und ein in erheblichem Maße vorhandenes, weibliches politisch-partizipatives Potential hin, das bislang keinerlei wissenschaftliche Aufarbeitung erfuhr. Die neuartigen Erkenntnisse des Projektes werden der Identitätsstiftung der Bewohner/innen Sachsen-Anhalts dienen. Sie sollen über eine Monographie veröffentlicht, in Teilen aber schon zuvor über eine Projekt-Internetseite einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Bande, die verbinden: Eine internationale Untersuchung von Familienbindung und -zusammenhalt
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.10.2026
In diesem Projekt wird untersucht, wie sich Familienbeziehungen und -strukturen in verschiedenen kulturellen und nationalen Kontexten unterscheiden. Durch die Untersuchung sozialer Rollen und generationenübergreifender Beziehungen innerhalb der familiären Unterstützungssysteme sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im familiären Zusammenhalt in verschiedenen Länderkontexten aufgedeckt werden. Die Studie setzt eine quantitative Analysestrategie ein, um die Auswirkungen kultureller, wirtschaftlicher und politischer Faktoren auf Eltern, Kinder und ihre sozialen Beziehungen zu untersuchen. Durch diese vergleichende Analyse will das Projekt die sich verändernde Natur der Familienbande in einer globalisierten Welt aufzeigen.
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
Aufstieg, Fall oder Transformation der Erlebnisgesellschaft? Eine quantitativ-empirische Untersuchung für Deutschland und Europa
Laufzeit: 01.10.2022 bis 31.12.2025
Neuere Zeitdiagnosen zeichnen ein eher düsteres Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, so bspw. die "Flucht nach vorn: Die Erfolgskultur der Gegenwart" (Neckel 2008), die "Gesellschaft der Angst" (Bude 2014) oder die "Abstiegsgesellschaft" (Nachtwey 2016). Der Kontrast zu den Gesellschaftsdiagnosen vor der Jahrtausendwende ist beachtlich. Paradigmatisch für den Optimismus der 1980er und 1990er Jahre war die These der Erlebnisgesellschaft von Gerhard Schulze (1992): Angesichts des materiellen Überflus-ses für breite Schichten habe sich die Modernisierung von außen nach innen gewendet, weg von einer Orientierung auf Status und materiellen Erfolg hin zum fast spielerischen "Projekt des schönen Lebens". Infolge dessen seien auch soziale Ungleichheiten im Alltag der Menschen weitgehend irrelevant geworden, was Schulze als subjektive Entvertikalisierung bezeichnet. Konfrontiert mit den jüngsten Gegenwartsdiagnosen und der dort thematisierten steigenden ökonomischen Ungleichheit und Unsicherheit stellt sich daher die spannende Frage: Ist die Erlebnisgesellschaft schon wieder Geschichte? Oder leben wir immer noch - und vielleicht sogar mehr denn je - in einer Erlebnisgesellschaft? Oder hat sich die Gesellschaft angesichts neuer sozio-ökologischer Krisen und Herausforderungen (Stichworte: Nachhaltigkeit und Postwachstum) zuletzt in eine ganz andere Richtung entwickelt? In diesem Spannungsfeld der Zeitdiagnosen soll das beantragte Projekt eine Positionsbestimmung der deutschen Gesellschaft vor dem Hintergrund der Theorie der Erlebnisgesellschaft vornehmen, die im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Wir erforschen, ob der Wandel zur Erlebnisgesellschaft trotz fragiler gewordener Rahmenbedingungen immer noch intakt ist (Szenario "Aufstieg der Erlebnisgesellschaft") oder sich wieder umgekehrt hat (Szenario "Fall der Erlebnisgesellschaft"). Dabei ist das Projekt auch offen für die Möglichkeit, dass die Gesellschaft mit dem neuen existenziellen Problem des "nachhaltigen Lebens" eine neue Entwicklungsrichtung eingeschlagen hat (Szenario "Transformation der Erlebnisgesellschaft").Um diese Positionsbestimmung vornehmen zu können, stellt das Projekt zwei Grundannahmen der Schulze’schen Theorie in den Mittelpunkt: die der innengerichteten Modernisierung in Richtung Erlebnisorientierung sowie die der subjektiven Entvertikalisierung der Gesellschaft. Diese Grundannahmen überprüfen wir bevölkerungsrepräsentativ im Zeitverlauf (ab ca. 1980 bis heute) für Deutschland und zusätzlich mit aktuellen Querschnittsdaten im internationalen - v. a. europäischen - Ländervergleich (ab ca. 2000 bis heute). Das Forschungsvorhaben ist in großen Teilen sekundäranalytisch angelegt, nur für das Thema der Transformation planen wir eine explorative Primärdatenerhebung. Unser Projekt ist nicht nur zeitdiagnostisch hochrelevant, sondern stellt, von vereinzelten Arbeiten abgesehen, seit langem ein soziologisches Forschungsdesiderat dar.
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/465345673
Aufstieg, Fall oder Transformation der Erlebnisgesellschaft? Eine quantitativ-empirische Untersuchung für Deutschland und Europa
Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2025
Neuere Zeitdiagnosen zeichnen ein eher düsteres Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, so bspw. die "Flucht nach vorn: Die Erfolgskultur der Gegenwart" (Neckel 2008), die "Gesellschaft der Angst" (Bude 2014) oder die "Abstiegsgesellschaft" (Nachtwey 2016). Der Kontrast zu den Gesellschaftsdiagnosen vor der Jahrtausendwende ist beachtlich. Paradigmatisch für den Optimismus der 1980er und 1990er Jahre war die These der Erlebnisgesellschaft von Gerhard Schulze (1992): Angesichts des materiellen Überflus-ses für breite Schichten habe sich die Modernisierung von außen nach innen gewendet, weg von einer Orientierung auf Status und materiellen Erfolg hin zum fast spielerischen "Projekt des schönen Lebens". Infolge dessen seien auch soziale Ungleichheiten im Alltag der Menschen weitgehend irrelevant geworden, was Schulze als subjektive Entvertikalisierung bezeichnet. Konfrontiert mit den jüngsten Gegenwartsdiagnosen und der dort thematisierten steigenden ökonomischen Ungleichheit und Unsicherheit stellt sich daher die spannende Frage: Ist die Erlebnisgesellschaft schon wieder Geschichte? Oder leben wir immer noch - und vielleicht sogar mehr denn je - in einer Erlebnisgesellschaft? Oder hat sich die Gesellschaft angesichts neuer sozio-ökologischer Krisen und Herausforderungen (Stichworte: Nachhaltigkeit und Postwachstum) zuletzt in eine ganz andere Richtung entwickelt? In diesem Spannungsfeld der Zeitdiagnosen soll das beantragte Projekt eine Positionsbestimmung der deutschen Gesellschaft vor dem Hintergrund der Theorie der Erlebnisgesellschaft vornehmen, die im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Wir erforschen, ob der Wandel zur Erlebnisgesellschaft trotz fragiler gewordener Rahmenbedingungen immer noch intakt ist (Szenario "Aufstieg der Erlebnisgesellschaft") oder sich wieder umgekehrt hat (Szenario "Fall der Erlebnisgesellschaft"). Dabei ist das Projekt auch offen für die Möglichkeit, dass die Gesellschaft mit dem neuen existenziellen Problem des "nachhaltigen Lebens" eine neue Entwicklungsrichtung eingeschlagen hat (Szenario "Transformation der Erlebnisgesellschaft").Um diese Positionsbestimmung vornehmen zu können, stellt das Projekt zwei Grundannahmen der Schulze’schen Theorie in den Mittelpunkt: die der innengerichteten Modernisierung in Richtung Erlebnisorientierung sowie die der subjektiven Entvertikalisierung der Gesellschaft. Diese Grundannahmen überprüfen wir bevölkerungsrepräsentativ im Zeitverlauf (ab ca. 1980 bis heute) für Deutschland und zusätzlich mit aktuellen Querschnittsdaten im internationalen - v. a. europäischen - Ländervergleich (ab ca. 2000 bis heute). Das Forschungsvorhaben ist in großen Teilen sekundäranalytisch angelegt, nur für das Thema der Transformation planen wir eine explorative Primärdatenerhebung. Unser Projekt ist nicht nur zeitdiagnostisch hochrelevant, sondern stellt, von vereinzelten Arbeiten abgesehen, seit langem ein soziologisches Forschungsdesiderat dar.
Das Außen im Innern. Wohlfahrtsstaatliche Dynamiken sozialer Abjektion in der Grundsicherung für Arbeitssuchende.
Laufzeit: 01.04.2022 bis 31.12.2025
Dissertationsprojekt als Monografie zum Sozialstaatlichen Wandel in der Grundsicherung für Arbeitssuchende seit 2003. Mit qualitativem Untersuchungsdesign (Inhaltsanalyse) werden Gesetzestexte, Plenarprotokolle und Sozialgerichts-/Verfassungsgerichtsurteil zum SGB II analysiert.
Erfolgsfaktoren beruflicher Rehabilitations- und Integrationsprozesse - eine Analyse individueller Verläufe in Berufsförderungswerken
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2026
Das Projekt möchte einen praxisrelevanten Beitrag zur Erhöhung der Wirksamkeit von LTA Maßnahmen durch die Vermeidung diskontinuierlicher Verläufe bei zweijährigen Qualifizierungen (Umschulungen) in Berufsförderungswerken (BFW) leisten. Modellhaft wird die Frage der Prävention solcher diskontinuierlicher Verläufe und der Wiederherstellung von Kontinuität im Falle eines vorzeitigen Maßnahmenendes mit einer unklaren Teilhabeperspektive aus der Perspektive aller Prozessbeteiligten (Teilnehmer*innen, RehaTräger, Fachkräfte der BFW) beleuchtet. Während der 5-jährigen Laufzeit wird die Datengrundlage durch einen Mixed-Methods-Ansatz erarbeitet, der qualitative und quantitative Ansätze miteinander kombiniert und die Ergebnisse zueinander in Beziehung setzt. Dabei wird zunächst ein retrospektiver Blickwinkel eingenommen, indem abgeschlossene Fälle von Rehabilitand*innen betrachtet werden. Anschließend wird eine stärker prozessbegleitende, prospektive Perspektive eingenommen, bei dem Rehabilitand*innen an erfolgskritischen Punkten im Maßnahmenverlauf begleitet werden und durch den Blickwinkel von Fachkräften der BFW und weiteren Expert*innen der beruflichen Rehabilitation angereichert. Die Ergebnisse der verschiedenen Befragungen und methodischen Zugänge werden genutzt, um in regelmäßigen partizipativen Zukunftswerkstätten - auch unter der Einbeziehung externer Expertise - Handlungsempfehlungen für Prozessgestaltung in den beteiligten BFW zu erarbeiten. Die Fokussierung diskontinuierlicher Verläufe öffnet die Perspektive der bisherigen Forschungsanstrengungen zum Thema des Abbruchgeschehens in BFW. Über den Institutionstypus BFW hinaus werden generalisierbare Erkenntnisse erwartet. Die BFW Bad Wildbad und Birkenfeld bilden die Praxisfelder des Modellvorhabens ab und unterstützen die Forschung umfassend.
A Union of Equality? An Examination of the Gender Equality Strategy 2020 – 2025
Laufzeit: 01.03.2022 bis 01.04.2027
Kumulative Dissertation zum Thema: A Union of Equality? An Examination of the Gender Equality Strategy 2020 – 2025.
Diese kumulative Dissertation untersucht die Gender Equality Strategy 2020–2025 der Europäischen Union, mit dem Ziel, die Fortschritte und Herausforderungen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter auf europäischer Ebene zu bewerten.
Beruflicher Eingliederungsweg umfassend neu gedacht [BEWEGUNG]
Laufzeit: 15.02.2022 bis 31.10.2026
Das Forschungsprojekt "Beruflicher Eingliederungsweg umfassend neu gedacht" [BEWEGUNG] ist Teil des Bundesprogramms rehapro. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Im geplanten Förderzeitraum eröffnet das Modellprojekt für Kund*innen aus dem Rechtskreis SGB II mit einer komplexen, arbeitsbiografischen und sozialräumlichen Problemlage ein neuartiges Leistungsangebot in Form des beruflich-medizinischen Integrationsmoduls. Prägendes innovatives Element ist die Schaffung eines beruflich geprägten Settings, in dem individuell notwendige rehamedizinische Leistungen in den Maßnahmeverlauf eingebettet sind und ein berufsbiografische Orientierung mittels biografischen Coaching ermöglicht wird. Das Ziel besteht darin die aktive Teilhabe am Arbeitsleben und Arbeit unter den gesundheitlichen Gegebenheiten zu ermöglichen und die Wahrnehmung und Nutzung der Potenziale von Arbeit als Resilienzfaktor zu stärken.
"Brockenhexen". Von den historischen Hexenverfolgungen im Harz bis zur touristischen Vermarktung", Bearbeitung: Christoph Eydt ...
Laufzeit: 31.03.2018 bis 31.05.2026
Die Forschung soll in Form eines Längsschnittes den Wandel des Hexenbildes im Harz beschreiben und erklären. Unter Berück-sichtigung sozio-kultureller, mentaler, politischer, religiöser und wirtschaftlicher Motive geht es um den Bedeutungswandel der Hexenfigur und -vorstellungen. Da in der Gegenwart die Hexe immer mehr zum Sinnbild für den Harz wird und viele touristische Zentren auf mythologische Elemente sowie auf Hexen zurückgreifen, erscheint es erforderlich, die Tradition des Hexenglaubens unter Berücksichtigung des touristischen Leitmotivs zu erforschen. Konkret gilt es, die Frage zu stellen, ob und inwieweit ein Zusammenhang zwischen der Hexentradition und der Volksfrömmigkeit/Volksmagie der Frühen Neuzeit und dem modernen Hexenbild besteht. Auf welcher Tradition fußt die moderne Hexe im Harz? Kam die Brockenhexe womöglich unabhängig vom traditionellen Hexenglauben in den Harz? Die Legendenbildung spielt hierbei eine große Rolle. Darum sollen auch die lokalen Legenden und Mythen, Literatur und bildliche Darstellungen auf historische Fakten, symbolische Gehalte und Sinnstiftungen hin untersucht werden. Auch auf die Gefahr hin, am Selbstbild so mancher Harzer zu rütteln, muss doch kritisch danach gefragt werden, um was es sich bei der Vermarktung der Brpckenhexen handelt: Folklorismus, Tourismus, Nostalgie oder eine Mischung aus diesen Elementen zu einer neuartigen Identitätsfigur?
Das Weltbild Otto von Guerickes zwischen Glaube und Wissenschaft, Bearbeitung: Patrick Janocha
Laufzeit: 01.01.2019 bis 31.12.2025
Forschungsfrage soll es sein, die philosophischen Abhandlungen Otto von Guerickes in den Experimenta Nova von 1672, der insbesondere als Naturwissenschaftler bekannt und wissenschaftlich erforscht ist, aufzuarbeiten. Da Guericke als Naturforscher neue Erklärungen für das Wirken der Kräfte im Dies- und Jenseits liederte, stellt sich die Frage, wie er als gläubiger Lutheraner und Magdeburger Patrizier sowie Bürgermeister die hiermit verbundenen philosophischen und theologischen Fragen etwa nach der Existenz und dem Wirken Gottes und viele Annahmen der Theologie über den Himmel mit seinen neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zum Vakuum oder zum Luftdruck vereinbaren konnte. Untersucht werden die Verbindungen zwischen Theologie und Naturforschung anhand
a) des Weltbildes zur Zeit Otto von Guerickes und entsprechender Einflussfaktoren
b) des wissenschaftlichen Standes und der (experimentellen) Erforschung von Natur, Umwelt und Weltraum
c) der Vereinbarkeiten, die O v G zwischen dem Religiösen und den Naturwissenschaften fand und des Weltbildes, welches er aus dem Weltenbau und seinem Verständnis von Natur und Glaube entwickelte
d) der Bedeutung und Wirkung von Guerickes Philosophie zwischen Theologie und Wissenschaft für die Gelehrtenwelt des 17. Jahrhunderts
Quellenbasis: gedruckte Werke Guerickes, Briefwechsel und weitere Schriften Guerickes an den Rat der Stadt Magdeburg, private, politische und Diplomatische Schriften Guerickes, zeitgenössisches Quellenmaterial
Die Pest in Magdeburg 1680-1682. Eine Mikrogeschichte, Bearbeitung: Prof. Dr. Eva Labouvie
Laufzeit: 01.12.2019 bis 31.12.2025
Das Projekt erarbeitet aus unterschiedlichen Perspektiven den Umgang städtischer Bewohne mit einer existenziell bedrohlichen Gefahr - hier beispielhaft der Pest in Magdeburg. Zum einen soll daher Krisen- und Katastrophenverhalten in der Frühen Neuzeit näher untersucht werden, ebenfalls auf welcher Basis Kenntnisse gewonnen, kommuniziert und interpretiert wurden (medizinisches Wissen, Vorstellungen vom Contagium, Ansteckungsgefahren usw.). Zum anderen werden konkrete Maßnahmen, ihre Befolgung oder Ignoranz, Verhaltensweisen in der Ausnahmesituation einer Epidemie, Transformationen des "Normalen" (Familienleben, Religiosität, Bestattungskultur, Handel, Wohnen, mentalitäten usw.) sowie die Aufgabenverteilungen in der Stadt (Einstellung spezieller Pestbediensteter: Pestprediger, Pestärzte, Pesthebammen, Lazarettpersonal, Pflegerinnen usw.) Gegenstand der Untersuchung sein. Das Projekt verfolt anhand eines großen Quellenbestandes aus dem Stadtarchiv Magdeburg das Geschehen aus der Perspektive von Obrigkeiten (Landesherr, Administrator, Beamte), des Stadtrates, der Kirche (Prediger, Pfarrgemeinden), der BürgerInnen und weiterer städtischer Gruppierungen über den Beginn erster Vermutungen über den Ausbruch der Seuche bis hin zur Freigabe der Stadt durch obrigkeitlichen Erlass.
Gescheiterte Ehen im Adel. Trennungen und Scheidungen in deutschen Adelshäusern im 18. und 19. Jahrhundert, Bearbeitung: Kathrin Gäde
Laufzeit: 28.02.2019 bis 31.12.2025
Das Projekt unternimmt den Versuch, durch die Untersuchung von gescheiterten Ehen adliger Paare einen Einblick in die Alltags- und Kulturgeschichte des deutschen Adels an der Schnittstelle vom 18. zum 19. Jahrhundert zu gewinnen. Neben der analytischen Untersuchung von ?Trennungen von Tisch und Bett? sowie Scheidungen als juristische, ökonomische, herrschaftspolitische und familienrechtliche Phänomene stehen besonders die unter-schiedlichen Konfliktlösungsstrategien und Handlungsmöglichkeiten und damit auch die ?Innenwelten? von Männern und Frauen des deutschen (Hoch-)Adels im Mittelpunkt der Untersuchung. Nicht zuletzt versteht sich die Auseinandersetzung mit gescheiterten adligen Ehen auch als ein Versuch, den Geschlechterbeziehungen in der europäischen Adelswelt näher zu kommen.
Leben im Krieg. Begegnungen mit der "entfesselten" und "gezähmten" Bellona (1618-1763) Bearbeitung: Stefanie Fabian
Laufzeit: 01.01.2016 bis 31.12.2025
Das Forschungsprojekt untersucht mit Hilfe von historisch-anthropologischen, mikrohistorischen und Herangehensweisen der Geschlechterforschung die Lebensumstände von Frauen, Männern und Kindern in den Wirren des Dreißigjährigen (1618-1648) und des Siebenjährigen Krieges (1756-1763). Dabei werden über die Auswertung verschiedenster Quellengattungen - darunter Selbstzeugnisse, Tagebücher und Chroniken, aber auch behördliche Korrespondenzen und Militaria - die Lebensverhältnisse und Kriegserlebnisse, die Konfrontation der Menschen mit Gewalt und ihre Wahrnehmungen entschlüsselt. Mittels einer Kontextualisierung dieser Begegnungen und Erfahrungen mit dem Kriegsalltag, d.h. über eine Einordnung in den je spezifischen Kriegshintergrund und die ihn bedingenden Gegebenheiten, wird eine Relativierung, Korrektur oder Vertiefung der bislang nur durch makrohistorische Untersuchungen gewonnenen wissenschaftlichen Befunde zum Dreißigjährigen und Siebenjährigen Krieg angestrebt. Das Vorhaben versucht Forschungslücke zu schließen, indem es sich mittels quellenbasierter Analysen auch mit der Frage auseinander setzt, ob das von Gerhard Ritter erstmals aufgegriffene und bislang kaum hinterfragte Postulat von der "gezähmten Bellona" des aufgeklärten Zeitalters zutrifft oder die seit dieser Zeit scheinbar "eingehegten Kriege" weiterhin, und nicht nur auf den Schlachtfeldern, von massiver Gewaltausübung geprägt waren. Es stellt eine erste mikroanalytischen Fokussierung auf den mitteldeutschen Raum dar und will einen wichtigen und kritischen Beitrag zur Um- und Neubewertung von Kriegen und Katastrophen auf dem Weg Deutschlands und Europas in die Moderne leisten.
"Unsre schon erlangte Freude in Trauer zu verwandeln." Der Kindstod in der Dynastie der Ernestiner von 1600 bis 1800, Bearbeitung Anita Henneberger
Laufzeit: 01.07.2017 bis 31.12.2025
Die unter unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen methodi-schen Ansätzen geplante Analyse bietet zum einen die Möglichkeit der geballten Anwendung neuartiger und bisher wenig in historischen Untersuchun-gen erprobter theoretisch-methodischer Zugangsweisen, etwa der Symbol- und Ritualanalyse, der Selbstzeugnisforschung, der historischen Geschlech-ter-, Mentalitäts- und Emotionalitätsforschung. Tod und Sterben als Grund-konstanten des menschlichen Lebens können durch diese kombinierte Me-thodik und vielseitige Fragestellung nicht nur als Übergangsrituale, als Unterbrechungen von Kontinuitäten in einer kontinuierlich gedachten und aufrechterhaltenen adligen Rangfolge, Einschnitte und Krisensituationen im machtpolitischen bis familiären Bereich, sondern auch als Momente der affektiven Betroffenheit, der symbolischen und rituellen Überwindung, der Grenzüberschreitung oder Phasen der kollektiven wie individuellen Erschüt-terung analysiert werden. Insbesondere der Wandel im Verhältnis der Eltern oder anderer Verwandter zu den Kindern und damit auch im Umgang mit de-ren Sterben und Tod, das Reden und Schreiben darüber, die Veränderungen der Bestattungs-, Übergangs- und Ablösungsrituale, die das Projekt in der Zeit von 1600 bis 1800 vor dem Hintergrund zunächst von Reformati-on/Konfessionalisierung, dann Aufklärung, Rationalisierung und der Zeit des sog. "Kirchenkampfes" untersuchen möchte, werden die Entwicklungen hin zu unserem heutigen Verhältnis zum Sterben und die modernen Funktionen der Bestattungsbräuche erklären helfen. Vor allem aber werden sie das vormo-derne Verständnis und seine Genese bis heute über die Adelskultur hinaus erhellen. Der Tod eines kindlichen Nachkommens, der vom Sterben und Tod eines Erwachsenen in Brauchtum wie Symbolik unterschieden werden muss, stellte gerade im Adel die dynastische Abfolge und damit den Übergang von Macht, Territorialbesitz und Herrschaft von einer auf die nächste Generation generell in Frage, symbolisierte darüber hinaus jedoch weit mehr als das: fehlenden Gottessegen und Strafe Gottes, Anfälligkeit des adligen Hauses für Krankheiten, unvollkommene familiäre Fruchtbarkeit usw. Das Promotionsprojekt wird für den gesamten Komplex um Sterben, Tod, Begräbniskultur und Trauer bei Kindstodfällen im engeren, und um die Auffassung von Kindheit, den Umgang mit und das Verhältnis zu den eigenen Kindern und deren Tod völlig neue, vor allem interdisziplinäre Erkenntnisse vorlegen können. Dies gilt etwa für die Genderforschung, die Theologie und die Religionsge-schichte, die Medizingeschichte (Krankheiten, Körperkonstellation als Todes-ursache) oder die Volkskunde/Europäische Ethnologie (Brauchtumsforschung), aber auch für die Sozialwissenschaften. Für die Geschichtswissen-schaft sind die "Innensichten", d.h. die emotionalen Lagen, Gefühle, Träume, Wünsche und Imaginationen der Menschen früherer bis zum Teil heutiger Ge-sellschaften bislang so gut wie unerforscht, insbesondere für das Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern.
Unwetter. Zum Umgang mit Naturgewalten in der Vormoderne, Bearbeitung Prof. Dr. Eva Labouvie
Laufzeit: 31.03.2023 bis 31.12.2025
Das Projekt beschäftigt sich mit dem mentalen Umgang der vormodernen Bevölkerung (16.-19. Jh.) mit Unwettern als Phänomenen der Nichtbeeinflussbarkeit und der Deutbarkeit. aufgezeit werden soll, wie sich die Erklärungssysteme für Naturkatastrophen inklusive der Bewältigungsstrategien vom 16.-19. Jahrhundert veränderten; Hauptanliegen ist jedoch die Erschließung des mentalen Wandlungsprozesses von der persönlichen Kommunikation mit Natur zur Übertragung des Schutzes auf sächliche Stellvertreter. In den Blick kommen dabei die theoretischen Begründungen für natürliche Bedrohungen als auch die Praxisformen des Umgangs mit ihnen sowohl aus der Sicht der Herrschaftsträger, der Kirchen, der gebildeten Schichten als auch der Stadt- und Landbevölkerung.
Weibliche politische Partizipation in Sachsen-Anhalt 1883 - 1933
Laufzeit: 01.11.2022 bis 31.10.2025
Das Forschungsprojekt bezieht sich auf 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland und Sachsen-Anhalt. Es möchte in einer Pionierstudie einen deutschlandweit erstmaligen wissenschaftlichen und explizit landesgeschichtlichen Beitrag zur Beteiligung von Frauen an Politik und Gesellschaft, der Entstehung des modernen Gemeinwesens und der Beförderung des Demokratisierungsprozesses im Raum Sachsen-Anhalt zwischen 1893 und 1933 leisten. Ziel ist es, politisch aktive Akteurinnen über ihr Engagement in der "Ersten deutschen Frauenbewegung", in der aus ihr entstandenen Frauenwahlrechtsbewegung bis hin zu den gewählten Politikerinnen in Stadt- und Landgemeinden sichtbar zu machen. In diesem Wirkungsfeld wurden sie aus dem Blickwinkel zeitgenössischer geschlechtsspezifischer Normierung - selbst bis heute - kaum wahrgenommen. Einzelne, in der geschichtlichen Analyse als Führungsfiguren der deutschen und zum Teil internationalen Frauen(stimmrechts)bewegung bekannte weibliche Persönlichkeiten aus dem Raum Sachsen-Anhalt und frühzeitige Kontakte zu den Initiatorinnen der "Ersten Frauen(stimmrechts)bewegung" in Leipzig weisen auf eine ganz besondere Rolle Sachsen-Anhalts und ein in erheblichem Maße vorhandenes, weibliches politisch-partizipatives Potential hin, das bislang keinerlei wissenschaftliche Aufarbeitung erfuhr. Die neuartigen Erkenntnisse des Projektes werden der Identitätsstiftung der Bewohner/innen Sachsen-Anhalts dienen. Sie sollen über eine Monographie veröffentlicht, in Teilen aber schon zuvor über eine Projekt-Internetseite einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
transSCAPE - Cultural Spaces of Knowledge
Laufzeit: 01.03.2024 bis 28.02.2027
Die Initiative transSCAPE – Cultural Spaces of Knowledge – befördert die Entwicklung des Magdeburger Wissenschaftshafens durch kulturgestützte Transferformate zu einem offenen und vielgestaltigen Wissensort.
Mit Blick auf den Ausbau des Wissenschaftshafens zu einem modernen Stadtquartier und Ökosystem ist transSCAPE zentral daran beteiligt, das Quartier zu einem attraktiven urbanen Raum, kulturellen Hotspot und einer interessanten wie nachhaltigen Wohnlandschaft zu entwickeln. Die in transSCAPE verankerten wissenschaftlichen Ansätze aus raumbezogener, kulturgeleiteter Transformation für den räumlichen, sozialen und ideellen Strukturwandel zum neuen Hightech-Ökosystem im Wissenschaftshafen stellen gleichzeitig geeignete innovative Transferformate bereit. So sollen passgenaue raumgestalterische und stadtkuratorische Elemente die Stadtkultur und die Wissenskultur auch physisch-materiell in der Gesamtinitiative transPORT zusammenbringen und innovativ zusammenwachsen lassen. Ein eigens für den Wissenschaftshafen zu entwerfendes kulturelles Jahresprogramm dient mit seinen unterschiedlichen gesellschaftlichen Transferformaten immer dem Wissensaustausch sowie der Wissensentwicklung. Im Fokus steht dabei das identitätsstiftende Potential, das durch eine Beteiligung aller Mitwirkenden des transPORT aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft an den angedachten Veranstaltungen generiert wird.
Ziel ist es zum einen, den interdisziplinären Wissensaustausch zwischen Kultur, Medizin und Technik anzuregen, zum anderen den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu befördern. Dafür werden die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort aktiv adressiert und zahlreiche Akteur*innen an der visionären Belebung des Viertels beteiligt. Der Wissenschaftshafen öffnet sich als Ideenschmiede & Möglichkeitsraum und lädt jede:n Interessierten ein, mit einem starken Netzwerk die Zukunft des Wissenschaftshafens zu gestalten. Letztlich geht es hierbei um das Konzipieren und Einüben neuer Formen der Zusammenarbeit.
transSCAPE ist eines von zehn Teilprojekten der Gesamtinitiative transPORT – Transferhafen Magdeburg, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Programmlinie T!Raum – Transferräume für die Zukunft von Regionen.
FaKT - Fallmanagement im Kontext verminderter Erwerbsfähigkeit: teilhabebezogene Unterstützung von Versicherten zur Rückkehr in Arbeit
Laufzeit: 15.03.2024 bis 28.02.2028
Über einen Zeitraum von vier Jahren wird ein innovatives Modellprojekt, koordiniert von der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Mithilfe eines Mixed-Methods-Designs wird erforscht, inwiefern die passgenauen Teilhabeleistungen eines aufsuchenden, individuellen und engmaschigen Fallmanagements für die Bezieher:innen von Erwerbsminderungsrenten zu einer Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit, dem Entgegenwirken einer drohenden Erwerbsminderung und einer Verbesserung der beruflichen Teilhabe beitragen. Mit Hilfe einer quantitativen Verlaufsstudie, qualitativer Methoden an mehreren Erhebungszeitpunkten und partizipativen Verfahren soll eine umfassende Beurteilung des Nutzens der Maßnahme insgesamt sowie einzelner Elemente ermöglicht werden.
NACHOS (Graduiertenschulprogramm „Navigating the Chaos of Innovation and Transformation“)
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2027
Trotz der hohen Innovationsdynamik im Bereich der Smart-Technologies und ihrer entscheidenden Bedeutung für nachhaltige gesellschaftliche Transformationsprozesse in den Feldern regenerative Energie, Umwelt und demographischer Wandel, stehen viele dieser Innovationen vor erheblichen Unsicherheiten hinsichtlich ihres Erfolgs. Häufig scheitern sie bereits in der Einführungsphase – sei es durch unzureichende Marktkenntnisse, fehlende Technologiestandards oder mangelndes Vertrauen der Konsumenten in ihren direkten Nutzen. Die durch die EU geförderte interdisziplinäre Graduate School Navigating the Chaos of Innovation and Transformation (NACHOS) verfolgt das Ziel, die Voraussetzungen für das Gelingen, die Verbreitung und die Anpassung smarter Innovationen zu untersuchen, zu modellieren und zu optimieren. Das Teilprojekt des Lehrstuhls für Innovations- und Finanzmanagement widmet sich dabei der Analyse, wie das Entscheidungsverhalten sozialer Systeme die Bewertung von unsicherheitsbehafteten Investitionsentscheidungen beeinflusst und leitet Handlungsempfehlungen zur wertorientierten Steuerungen von unternehmerischen Innovationsprozessen ab.
ACCESS: Zugang zu sozialen Rechten in Deutschland, Frankreich und Europa
Laufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2025
Unser Projekt hat zum Ziel, den Einfluss von Europäisierung auf die Bedingungen des Zugangs zu sozialen Rechten und Leistungen in Deutschland und Frankreich zu untersuchen - von Europäisierung, die die Repertoires zur Kompensation sozialer Ungleichheiten hin zu einem Repertoire des Kampfs gegen Diskriminierungen verschiebt. Das Konzept des social citizenship, worunter wir (i) eine Erzählung über soziale Kohäsion, (ii) eine Beziehung zwischen individueller Partizipation und sozialem Schutz und Status wie auch (iii) ein territorial konstituiertes Verhältnis verstehen, bietet hierfür ein innovatives analytisches Raster. Frankreich und Deutschland seit den 1950er Jahren bis heute sind als Vergleichskontexte gewählt worden, deren kontrastreichen Traditionen sozialer citizenship unterschiedliche Verflechtungen mit der Europäisierung eingehen. In Frankreich auf einem abstrakten Gleichheitsbegriff und einer universell verstandenen gesellschaftlichen Integration beruhend, die nach sozialem Status differenziert und dadurch konkrete Zielsetzungen des öffentlichen Handelns erlaubt. In Deutschland hingegen auf der Zugehörigkeit zu einer kulturellen Gemeinschaft basierend und generell an intermediäre Instanzen delegiert und dank dezentraler Organisation mehr Disparitäten erlaubend. Die sozialen Ungleichheiten und Diskriminierungen im Zugang zu sozialen Rechten untersuchen wir im Hinblick auf Frauen und Migranten. Diese beiden Bevölkerungsgruppen sind in beiden Ländern auf dem Arbeitsmarkt und im Kontext sozialer Sicherung historisch marginalisiert worden. Unser Projekt umfasst drei aufeinander aufbauende Ziele. 1. erarbeiten wir auf der Basis verfügbarer Literatur einen Überblick über (i) die Problematisierungsformen des Zugangs zu sozialen Rechten, (ii) die juristischen Kodifizierungen und (iii) die Politikinstrumente des öffentlichen Handelns bezüglich sozialer Ungleichheiten und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, der Migration oder Ethnizität in Frankreich und Deutschland. 2. nehmen wir auf der Basis administrativer und juristischer Dokumente eine Bestandsaufnahme der europäischen Bestimmungen und Regulierungen des Zugangs zu sozialen Rechten und Leistungen vor. 3. gehen wir den Wirkungen der Europäisierungsprozesse auf die Definition und Regulierung sozialer Rechte und Leistungen in beiden Ländern nach - und zwar insbesondere im Hinblick auf die ausgewählten Bevölkerungsgruppen. Hierbei konzentrieren wir uns auf den Zeitraum nach 2000, nach der Verabschiedung der europäischen Antidiskriminierungsrichtlinie. Das Projekt hat zum Ziel, die Veränderungen, Anpassungen und Schwierigkeiten in der juristischen Kodifizierung und in der Entwicklung von Politikinstrumenten herauszuarbeiten, auf deren Basis Ungleichheiten kompensiert und gegen Diskriminierungen gekämpft werden. Wir arbeiten auf der Basis symmetrisch angelegter Fallstudien mit dem thematischen Fokus auf den Zugang zu sozialer Grundsicherung und beruflichen Fortbildungsmaßnahmen.
AI Engineering - Ein interdisziplinärer, projektorientierter Studiengang mit Ausbildungsschwerpunkt auf Künstlicher Intelligenz und Ingenieurwissenschaften
Laufzeit: 01.12.2021 bis 30.11.2025
AI Engineering (AiEng) umfasst die systematische Konzeption, Entwicklung, Integration und den Betrieb von auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Lösungen nach Vorbild ingenieurwissenschaftlicher Methoden. Gleichzeitig schlägt AiEng eine Brücke zwischen der Grundlagenforschung zu KI-Methoden und den Ingenieurwissenschaften und macht dort den Einsatz von KI systematisch zugänglich und verfügbar. Das Projektvorhaben konzentriert sich auf die landesweite Entwicklung eines Bachelorstudiengangs «AI Engineering», welcher die Ausbildung von Methoden, Modellen und Technologien der KI mit denen der Ingenieurwissenschaften vereint. AiEng soll als Kooperationsstudiengang der Otto-von-Guericke-Universität (OVGU) Magdeburg mit den vier sachsen-anhaltischen Hochschulen HS Anhalt, HS Harz, HS Magdeburg-Stendal und HS Merseburg gestaltet werden. Der fächerübergreifende Studiengang wird Studierende befähigen, KI-Systeme und -Services im industriellen Umfeld und darüber hinaus zu entwickeln und den damit einhergehenden Engineering-Prozess - von der Problemanalyse bis zur Inbetriebnahme und Wartung / Instandhaltung - ganzheitlich zu begleiten. Das AiEng-Curriculum vermittelt eine umfassende KI-Ausbildung, ergänzt durch eine grundlegende Ingenieurausbildung und eine vertiefende Ausbildung in einer gewählten Anwendungsdomäne. Um eine Symbiose von KI- und ingenieurwissenschaftlicher Lehre zu erreichen, wird ein neuer handlungsorientierter Rahmen entwickelt und gelehrt, welcher den vollständigen Engineering-Prozess von KI-Lösungen beschreibt und alle Phasen methodisch unterstützt. AIEng zeichnet sich durch eine modulübergreifende Verzahnung von Lehr- und Lerninhalten innerhalb eines Semesters sowie durch ein fakultäts- und hochschulübergreifendes Tandem-Lehrkonzept aus und verfolgt ein studierendenzentriertes Didaktikkonzept, welches durch viele praxisorientierte (Team-)Projekte und ein großes Angebot an Open Educational Resources (OERs) mit (E)-Tutorenprogramm getragen wird.
AI Engineering - Entwicklung eines Bachelor-Studiengangs mit Ausbildungsschwerpunkt auf Künstlicher Intelligenz und Ingenieurwissenschaften in Sachsen-Anhalt.
Laufzeit: 01.12.2021 bis 30.11.2025
Anwendungsnah und dezentral:
AI Engineering setzt auf eine hochschulübergreifende Zusammenarbeit. An allen Hochschulstandorten sollen Lehrinhalte angeboten werden.
Kooperation leben:
AI Engineering wird von Anfang an hochschulübergreifend entwickelt. Alle Projektaktivitäten werden von jeder Hochschule getragen und unterstützt. Die Hochschulen bringen dabei ihre spezielle Expertise und Schwerpunkte ein.
Unternehmen konsequent einbeziehen:
AI Engineering ist ein anwendungsnaher Studiengang. Um die Bedarfe der Unternehmen an einen solchen Studiengang zu erfassen, werden frühzeitig Umfragen durchgeführt, die in die Studiengangsentwicklung einfließen.
Studiengang startet 2023: Nach derzeitiger Planung wird mit einem Studienstart im Wintersemester 2023 gerechnet.
Development of Financial Autonomy of Universities in the Kyrgyz Republic
Laufzeit: 01.12.2022 bis 30.11.2025
DEFA unterstützt 10 kirgisische Hochschulen dabei, neue Wege des hochschulautonomen Selbstmanagements zu gehen. In Kooperation mit dem zuständigen Bildungs- und Wissenschaftsministerium werden neue Modi des Finanzmanagements erprobt und verstetigt. Gegenstand ist zudem die Weiterentwicklung der nationalen Regularien für das Selbstmanagement der Hochschulen im Land.
Abgeschlossene Projekte
Genderkompetente Bildung für nachhaltige Entwicklung (GBNE) - Entwicklung, Erprobung und Evaluation einer digitalen Micro Class zum Thema "Gender & Sustainability"
Laufzeit: 01.03.2023 bis 31.12.2023
Das Projekt "Genderkompetente Bildung für nachhaltige Entwicklung (GBNE)" stellt die Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines digitalen, internationale Studierende einbindenden und in vielfältige Lehrkontexte der OVGU transferierbaren Lehr-Lern-Format dar, die Micro Class "Gender & Sustainability". In diesem können sich Studierende mit den Grundlagen genderkompetenter nachhaltiger Entwicklung zum Schwerpunkt Geschlecht(ergerechtigkeit) und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Die Lehr-Lerneinheiten des Projekts sind so konzipiert, dass sie sowohl als digitale Selbstlerneinheiten von Studierenden im Rahmen des Nachhaltigkeitszertifikats der OVGU belegt werden können. Als auch können Elemente der Micro Class von Lehrenden in den Partnerhochschulen des grünen europäischen Hochschulnetzwerks EU GREEN als unterstützendes Lehrmaterial in der eigenen Lehre eingesetzt werden.
There is no sustainability without gender equality!
In den 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) spielen sowohl Gender als auch Bildung eine zentrale Rolle: Geschlechtergerechtigkeit und der systematische Einbezug der Geschlechterperspektive in alle Dimensionen von Nachhaltigkeit gelten als maßgeblicher Prüfstein für Nachhaltigkeit überhaupt: "There can be no sustainable future without gender equality" (vgl. UNECE 2022). Gender ist dabei sowohl als Querschnittsthema wie auch als eigenständiges Ziel von Relevanz. Genderorientierte Nachhaltigkeitsforschung hat sich inzwischen als international anerkanntes und respektiertes Wissensfeld erwiesen und die hohe Bedeutung der Berücksichtigung von Gender für unterschiedlichste Felder wie Mobilität, Klima, Ernährung, Abfall, Wasser etc. aufgezeigt. Bildung indes wird als zentrale Voraussetzung für die Erreichung der SDGs erachtet. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und genderkompetente Nachhaltigkeitsforschung verstehen sich gleichermaßen als einen ganzheitlichen, transformativen Ansatz der Wissensgenerierung und der Vermittlung von wichtigen, am Verständnis lebenslangen Lernens ausgerichteten Kompetenzen.
Das Projekt "Genderkompetente Bildung für nachhaltige Entwicklung" zielt ganz in diesem Sinne auf einen Beitrag für zukunftsorientierte, integrative, chancengleiche und hochwertige Bildung an der OVGU und im grünen europäischen Hochschulnetzwerk EU GREEN. Durch die konzeptionelle Entwicklung, Erprobung und Evaluation einer so genannten Micro Class zum Thema "Gender & Sustainability" sollen systematisch Aspekte der Geschlechtergerechtigkeit und der Nachhaltigkeit wechselseitig integriert und zugleich Perspektiven der BNE erweitert werden.
Green Camp Summer School
Laufzeit: 01.10.2021 bis 30.09.2022
Die Green Camp Summer School ist ein virtuelles, international ausgerichtetes, übercurriculares und
interdisziplinäres Studienangebot, das Studierende aller akademischer Level (Bachelor, Master,
PhD) absolvieren und dafür ein Zertifikat erlangen können. Lehrende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU, Deutschland), der University of South-Eastern Norway (USN, Norwegen), des College of Management Academic Studies, (COLMAN, Israel), des Shamoon College of Engineering, (SCE, Israel), der Université Laval (UL, Kanada) und der Vietnam National University of Forestry, (VNUF, Vietnam) entwickeln gemeinsam ein nachhaltigkeitsbezogenes Lehrprogramm, das im Rahmen einer virtuellen Summer School für Studierende dieser Hochschulen offen steht.
Enhancing Green Economy in three Asian Countries (EGEA)
Laufzeit: 14.01.2019 bis 15.01.2022
Angesichts des Wissens um die Bedeutung der "Green Economy" für weltweite wirtschaftliche Entwicklungen besteht das Hauptziel von EGEA, kurz für "Enhancing Green Economy in three Asian Countries", darin, nachhaltiges Denken und Verhalten auf allen Bildungsebenen in drei Ländern Asiens (Kirgisistan, Nepal und Indien) zu fördern. Hierbei sollen Hochschulen als Katalysatoren des Wandels fungieren und diese Rolle soll mithilfe des Projekts gestärkt werden. Im Mittelpunkt steht das übergeordnete Ziel, die Wechselbeziehung zwischen Umwelt und Wirtschaft in den Partnerländern und ihren Gesellschaften stärker zu thematisieren in den nationalen Bildungsprogrammen nachhaltig zu implementieren .
Basierend auf früheren Kooperationen und Erfahrungen ist das Konsortium der Ansicht, dass zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit von "Green Economy"-Initiativen Bottom-up- und Top-down-Ansätze eingesetzt werden sollten. Zu den fünf Hauptstrategien gehören
- die Entwicklung modularer Programme zur Stärkung von Wissen und Praxis in Bezug auf "Green Economy", die in bestehende oder neue Programme an Partnerhochschulen integriert werden sollen,
- die Verbesserung des lebenslangen Lernens durch Blended Learning-Angebote, die sich an die Erwachsenenbildung in "Green Economy" und verwandte Bereiche richten,
- die Stärkung von Public Affairs-Abteilungen und Marketing-Einheiten, um die Rolle der Hochschulen als Förderer von Green Behaviour in der lokalen Gesellschaft zu erleichtern sowie
- die Entwicklung von Werbekampagnen und Programmen, um nachhaltiges Handeln in der Vernetzung von Schulen und Hochschulen zu fördern.
Förderung von digitalen Lehrangeboten im EPOS-Netzwerk, 2024
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2024
Das Projekt befasst sich mit dem weiteren Aufbau des AGEP-Online-Learning-Programms des EPOS Netzwerks. Der MA Studiengang Peace and Conflict Studies ist teil dieses Netzwerks und öffnet regelmäßig Seminare für andere Studiengänge in ganz Deutschland. Gleichzeitig profitieren unsere Studierenden von dem Angebot an anderen Universitäten. Die finanziellen Mittel kommen über einen Weiterleitungsvertrag von der TH Köln und werden für die administrative Abwicklung der Teilnahme an Seminaren genutzt.
Anerkennung in den Internationalen Beziehungen
Laufzeit: 01.04.2018 bis 31.03.2024
Im Rahmen dieses Dissertations-Projektes findet eine Auseinandersetzung mit Anerkennung in den Internationalen Beziehungen insbesondere im Hinblick auf die (nicht-)Anerkennung von Staaten statt. Im Zusammenhang mit aktuellen Fällen werden dabei nach aktuellem Stand auch Überlegungen zur (nicht-)Aberkennung der Staatlichkeit angestellt.
Standortübergreifendes Ringseminar zur Konfliktanalyse im Sommersemester 2020
Laufzeit: 01.10.2019 bis 30.09.2020
Gesamtziel des Projektes ist die Weiterentwicklung eines Lehrprojektes, welches standortübergreifend und unter Nutzung digitaler Möglichkeiten in einem gemeinsamen Ringseminar von mehreren Universitäten realisiert wird.
Das Ziel des Vorhabens zur Verbesserung der Lehre besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen. Zum einen soll ein Rahmen entstehen, der die langfristige Weiterentwicklung, Fortführung und den Transfer des Projektes erleichtert, zum anderen sollen kurzfristig wirksame Verbesserungen für die beteiligten Lehrenden und Studierenden entstehen.
Hierzu zählt unter anderem die Weiterentwicklung des blended-learning Konzepts, welches u.a. eine umfassendere Aufbereitung von Lernvideos und Veranstaltungsaufzeichnungen beinhaltet. Zudem wird die Erhöhung des asynchronen Lernanteils sowie die weitere Internationalisierung angestrebt.
Neben diesen kurzfristigeren Teilelementen ist es auch ein Ziel, die Veranstaltung grundsätzlich weiter zu überarbeiten und in Teilen neu zu gestalten, was u.a. eine Neukonzeption des gemeinsamen und somit vollständig transparenten Aufgabenhandbuches für die Studierenden aller Standorte mit einschließt, in welchem die Studierenden unter anderem die genauen Anforderungen, aber auch die konkrete Ansprechperson und Abgabefristen u.ä. nachlesen können. Hinzu kommt, dass die Veranstaltung auch hinsichtlich ihrer Gesamtkonzeption auf Basis der Erfahrungen des laufenden Semesters weiter überarbeitet werden soll.
Ziel ist es somit auch, einen Korpus an Lehr- und Lernmaterialien zu entwickeln, der die weitere Entwicklung des Projektes unterstützt und zugleich langfristig den Fokus auf weitere Teilaufgaben ermöglicht und somit eine Verschiebung der Kapazitäten zu Gunsten anderer Teilaspekte ermöglicht.
Lutherrezeption und Reformationserinnerung im 20. und 21. Jahrhundert“
Laufzeit: 01.12.2013 bis 28.11.2018
Stellt ein Teilprojekt im Programm „Spurenlese“ des 2011 begründeten Forschungsverbundes „Reformationsjubiläum 2017“ dar.
„War and Media: Narratives of War in ‚real’ and ‚virtual’ War in the 20th and 21st Century: Agents – Interests – Constructs“
Laufzeit: 01.01.2013 bis 01.01.2018
Diese interdisziplinäre und transnationale Forschungsplattform vernetzt von 2013 an Geschichts-, Medien- und Kommunikationswissenschaftler in Zentraleuropa; Mitglied des Advisory Board und Kooperationspartnerin mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Gender und Krieg
„Gott im Vernichtungskrieg“
Laufzeit: 01.01.2013 bis 28.11.2016
Das Projekt untersucht wie Wehrmachtssoldaten die Diskrepanz zwischen ihrer christlichen Erziehung und ihren Erlebnissen im totalen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion verarbeiteten. Als Fixpunkt dient dabei ihr Gottesbild, das anhand von Feldpostbriefen, Tagebüchern, Abhörprotokollen und Seelsorgeberichten inhaltsanalytisch extrapoliert wird. Am Ende soll ein Einblick in die Erfahrungswelten der Soldaten stehen.
„Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn als Medium der Erinnerungskultur. Eine historiographisch-sozialwissenschaftliche Rezeptionsstudie“
Laufzeit: 01.01.2012 bis 31.12.2015
Gedenkstätten nehmen in den Erinnerungskulturen moderner Gesellschaften einen bedeuten-den Platz ein. Als Medien der Geschichtsvermittlung am historischen Ort vermögen sie es, Vergangenes zu vergegenwärtigen, das für öffentliches wie privates Erinnern von grundlegender Bedeutung ist. Möglich wird dies dank der Existenz der am Ort überlieferten Räume und Dinge aus der Zeit, die von den Einrichtungen arrangiert und präsentiert werden, um sie für historisch-politische Bildung zu nutzen. Doch wie genau nutzen und begegnen welche Gruppen und „Generationen“ von Besuchern diese historischen und historisierenden Environments und Arrangements? Welche Bedeutungshorizonte verknüpfen sie mit den Angeboten? Wissenschaftliche Analysen, die sich Wahrnehmungen und Bewertungen einer Gedenkstätte durch ihre Besucher annehmen, fehlen bis jetzt völlig. Mit diesem Promotionsprojekt wird am Fallbeispiel der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn diese Forschungslücke geschlossen, indem das Zusammenspiel von Besuchern, Räumen und Objekten durch klassisch historiographische Quellenanalysen in Kombination mit soziologisch-ethnographischer Feldforschung untersucht wird.
„Die Wirkung von DDR-Darstellungen im Film auf das Geschichtsbewusstsein von Schülern - Eine empirische Untersuchung“
Laufzeit: 01.01.2012 bis 31.12.2015
Mit Hilfe einer empirischen Rezeptionsstudie sollen zunächst Forschungslücken bezüglich der Wirkungsweise von filmischen Geschichtsdarstellungen, speziell von Spielfilmen mit Geschichtsinhalten zum Thema DDR-Geschichte, geschlossen werden. Die Ergebnisse der Studie dienen im Weiteren dazu, Rückschlüsse auf den Einsatz von Spielfilmen im Geschichtsunterricht zu ziehen und entsprechende Unterrichtskonzepte zu entwickeln.
„Vom Zeitzeugen zum professionellen Schauspieler. Personalisierungsstrategien des Historischen im Fernsehen an der Epochenschwelle zum 21. Jahrhundert“
Laufzeit: 01.01.2013 bis 31.12.2015
Das Projekt ist Teil des Forschungsverbundes "Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft" des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, des Historischen Instituts der Universität Jena, des Instituts für Medienforschung der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und des Instituts für Geschichte der Universität Magdeburg in Zusammenarbeit mit Johannes Dicke, Stabsstelle Programmplanung ZDF/3sat (Mainz), und mit Dr. Katja Wildermuth, Chefredakteurin Geschichte und Gesellschaft beim MDR (Leipzig).
Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft
Laufzeit: 01.12.2010 bis 30.11.2015
Im Winter 2008/9 gründete sich ein internationaler und interdisziplinärer Projektverbund, um die Problemhorizonte einer Geschichtsvermittelung in der Mediengesellschaft vor allem unter rezeptionsanalytischen Auspizien aufzuarbeiten. Ein sogenannter Paketantrag einer Forschergruppe wird im Dezember 2010 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht.
Unterschiedliche Akteure bei der systematischen Überwachung der Transitstrecke. Kontinuitäten und Brüche
Laufzeit: 01.08.2012 bis 31.07.2015
Das Forschungsprojekt untersucht die Zusammenarbeit (bzw. das Zusammenwirken) der unterschiedlichen zivilen und militärischen Akteure bei der Überwachung der Interzonen- bzw. Transitstrecke Hannover-Berlin, einschließlich der Grenzübergangsstellen Marienborn und Drewitz (Drewitz II). In dem Untersuchungszeitraum von Juli 1945 bis in die Zeit des politischen Umbruchs 1989/90 sollen neben der immer ausgefeilteren technischen Überwachung der Transitstrecke durch die bewaffneten Organe der DDR und eingebundenen zivilen Kräften sollen vor allem Kontinuitäten und Brüche bzw. Probleme bei der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure untersucht werden. Darüber hinaus soll in dem Zusammenhang geschaut werden, wer aus welchen Gründen überwacht wurde und welche Sicherheitskonzeptionen hinter der Überwachung der im weiten Sinne Transitstrecke standen und in wieweit diese durch die politischen Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten beeinflusst wurden.
„denkwerk“ – Schüler erforschen die lokale Geschichte des Ersten Weltkriegs
Laufzeit: 01.08.2012 bis 31.12.2014
Seit September 2012 existiert ein Schülerprojekt, in dem Schüler des Domgymnasiums Magdeburg und des Gymnasiums Stadtfeld/Wernigerode lokalgeschichtlich relevante Aspekte der Weltkriegsgeschichte recherchieren und in eigenen Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentieren sollen.
Henning von Tresckow. Eine wissenschaftliche Biographie
Laufzeit: 01.12.2012 bis 30.11.2014
Ziel ist die Erarbeitung einer biographisch-systematischen Studie unter Einbeziehung neuer bzw. bislang nur einseitig ausgewerteter Quellen. Ausgehend vom kulturgeschichtlichen Ansatz einer netzartigen Verflechtung strukturhafter Verbindungen sollen wesentliche individuell-biographische Perspektiven mit strukturell-politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten in der Gesamtschau von Tresckows Wirken kontextualisierend verarbeitet werden.
Historische Erfahrung und psychosoziale Lebenssituation von Kriegskindern. Eine interdisziplinäre Studie
Laufzeit: 01.10.2012 bis 30.09.2014
Im Frühjahr 1945 marschierten die Truppen der Alliierten in Deutschland ein. Neun Monate später kamen die ersten „Besatzungskinder“ zur Welt. Schätzungen gehen davon aus, dass im ersten Nachkriegsjahrzehnt etwa 400.000 Kinder geboren wurden, deren Väter Besatzungssoldaten waren; nur in den seltensten Fällen erkannten diese ihre Vaterschaft amtlich an. Die „Besatzungskinder“ trugen ein doppeltes Stigma: Sie waren von unehelicher Geburt und Kinder einer Beziehung mit dem „Feind“. Ihr soziales Umfeld diskriminierte und grenzte sie aus, sie wurden verhöhnt und zuweilen auch körperlich misshandelt. Heute, fast siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, beginnen sich Betroffene in öffentlichen und semiöffentlichen Foren zu artikulieren und sich ihrer selbst zu vergewissern. Die Gründe für diese Suchbewegungen liegen im hohen Alter ihrer Mütter und Väter, aber auch im Alter der „Besatzungskinder“ selbst. Das Forschungsprojekt nutzt diese Situation der „egohistorischen“ Offenheit, um drei Kardinalziele umzusetzen: Erstens wird die Beobachtung individualpsychischer und psychosozialer Entwicklungsdynamiken der Besatzungskinder mit der Aufklärung ihrer gesellschaftlichen und politischen Bedeutungshorizonte verzahnt. Zweitens soll ein neuartiges transdisziplinäres Erhebungs- und Analyseinstrument entwickelt werden, welches im Nachgang der Scientific Community für weitere grenzüberschreitende Projekten zur Verfügung stehen wird. Drittens gilt es, die Forschungsbefunde zur Gruppe der Besatzungskinder des Zweiten Weltkrieges zu Gunsten von stigmatisierten und diskriminierten „Kindern des Krieges“ in der Gegenwart und der Zukunft zu deuten und politisch über Expertisen und Regularien wirksam werden zu lassen.
Heimat im Krieg – die regionale Geschichte des Ersten Weltkriegs
Laufzeit: 01.10.2012 bis 31.01.2014
2014 jährt sich zum 100. Mal der Beginn des Ersten Weltkriegs, jener sprichwörtlichen „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Das Projekt stellt sich das Ziel, bis Anfang 2014 in enger Kooperation mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt eine Wanderausstellung zu den Auswirkungen des Krieges auf die Region des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt zu erarbeiten. Von der privaten Geschichte einzelner Zeitgenossen in der „Heimat“ und an der „Front“ über institutionsgeschichtliche Fragen, etwa zur Rolle der Kirche, der Schulen und Verbände, bis zu übergreifenden Problemen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie erinnerungskulturellen Aspekten sollen Themenfelder neu erschlossen werden. Es geht also um einen Forschungsbeitrag und seine praktische Umsetzung in eine öffentlichkeitswirksame Form der Geschichtsvermittlung. 24.01.2013 - Magdeburg im Ersten Weltkrieg – eine Stadt an der „Heimatfront“.
Kolloquium in Kooperation mit dem Stadtarchiv Magdeburg.12.07.2013 - Wachstum aus der Katastrophe. Mitteldeutschlands Industrien im Kontext des Ersten Weltkriegs. (6. Wirtschaftsgeschichtliches Kolloquium Wolfen).Kolloquium in Kooperation mit dem Filmmuseum Wolfen.Magdeburg im Ersten Weltkrieg – eine Stadt an der Heimatfront.
In der Reihe der „Magdeburger Schriften“ (Hg. Stadtarchiv Magdeburg) wird im Sommer 2014 ein umfangreicher Sammelband erscheinen, in den einige MitarbeiterInnen und StudentInnen am IGES eingebunden sind.
Magdeburger jüdische Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg
Laufzeit: 01.04.2012 bis 31.01.2014
Unter den deutschen Staatsbürgern, die sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 freiwillig zum „Kampf fürs Vaterland“ meldeten, waren auch Tausende junge Deutsche jüdischen Glaubens. „Ich bin als Deutscher ins Feld gezogen, um mein bedrängtes Vaterland zu schützen. Aber auch als Jude, um die volle Gleichberechtigung meiner Glaubensbrüder zu erstreiten.“ Dieses Bekenntnis im Testament des 1915 gefallenen Fliegerleutnants Josef Zürndorfer steht für die Haltung und Hoffnung vieler jüdischer Frontsoldaten. Das Projekt will am Magdeburger Beispiel die regionale Dimension der Beteiligung jüdischer Bürger am Ersten Weltkrieg ausleuchten, die bislang noch ein Forschungsdesiderat darstellt. Mit Blick auf das Jahr 2014 – dem 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges – wird eine Ausstellung zu jüdischen Frontkämpfern Magdeburgs erarbeitet.
Mütter und Töchter. Weitergabe von Kriegseinsatzerfahrungen nach 1945
Laufzeit: 08.12.2010 bis 31.12.2013
Es ist communis opinio, dass der Zweite Weltkrieg als in jeder Hinsicht Totaler Krieg aufzufassen ist. Für die Frauen der kriegführenden Nationen bedeutete dies eine territorial bezogene und soziologisch fassbare Totalität der Inanspruchnahme sowie eine neue Qualität der physischen und psychischen Mobilisierung. Als Soldatinnen beteiligten sie sich erstmals in großem Umfang am Töten. Die tiefe Bruchstelle, die der Totale Krieg der Erfahrung dieser weiblichen Generation schlug und ihre Lebenswege auch nach Kriegsende bestimmte, lenkt die Frage auf die Erfahrungsverarbeitung innerhalb der Nachkriegsgesellschaften sowie auf den Erfahrungstransfer an die nächste Generation. Das Forschungsprojekt fragt, ob die seit den späten 1960er Jahren anwachsenden Artikulationen des Feminismus nicht zum Teil auch eine generationell verschobene Folge weiblicher Kriegserfahrung im Zweiten Weltkrieg sein könnten.
Vom Herzog zum Reichstatthalter. Anhalts Weg ins „Zeitalter der Extreme“ 1871–1949.
Laufzeit: 01.01.2012 bis 31.12.2013
Im Jahr 2012 feiert man in Sachsen-Anhalt das 8oojährige Jubiläum des zweiten Namensbestandteils. Am 9. Februar 1212 starb Herzog Bernhard I., Begründer der sächsisch-askanischen Linie der Herzöge von Sachsen-Wittenberg. Dessen jüngster Sohn, Albrecht I., wurde Herzog. Der Älteste, Heinrich I., erhielt die anhaltischen Lande und begründete so die Linie der Fürsten von Anhalt. Damit begann eine Jahrhunderte lange, wechselvolle Geschichte, die mit der Liquidation des Landes Sachsen-Anhalt im dortigen Landtag am 25. Juli 1952 ihr offizielles Ende fand. Die Feierlichkeiten, Veranstaltungen, Ausstellungen und wissenschaftlichen Tagungen im Programm „Anhalt 800“ des Jahres 2012 richteten ihr Hauptaugenmerk auf die mittelalterliche, frühneuzeitliche und neuere Geschichte des heutigen Landesteiles Anhalt. Die jüngere und jüngste Vergangenheit blieb weitgehend unbeachtet. Das Kolloquium wollte neuere Forschungsergebnisse zusammentragen, dabei die Forschungsdesiderate umso deutlicher benennen sowie weiterführende kultur- und erinnerungsgeschichtliche Fragestellung und Methoden an Anhalts jüngste Geschichte herantragen. Es verstand sich als Anregung für weitere Forschungen und wollte diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit „Anhalts Weg ins ‚Zeitalter der Extreme’“ beschäftigen, enger vernetzen.Vom Herzog zum Reichstatthalter.
Im Auftrag der Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt herausgegeben von Justus H. Ulbricht.
Halle 2013 (im Ersch.).
„Widerstandskämpfer“ und „Illegalisten“ als Konstrukte des kollektiven Gedächtnisses in Rumänien und der DDR
Laufzeit: 01.08.2012 bis 31.07.2013
Das Promotionsprojekt setzt sich mit der filmischen Konstruktion des kollektiven Gedächtnisses in Rumänien und in der DDR auseinander. Dabei steht die Frage nach der Aushandlung der Vergangenheit im Mittelpunkt der Untersuchung. Die in den beiden Ländern zum Vorschein kommenden Gedächtnisprozesse und –Formen werden durch die exemplarische Analyse des „kommunistischen Widerstandskämpfers“ und des „Illegalisten“ kritisch beleuchtet.
Napola- und Parteikader. Elitebildung im Nationalsozialismus und in der DDR am Beispiel der Bildungsstätte Ballenstedt
Laufzeit: 01.07.2010 bis 30.06.2013
Das Projekt fragt nach der Geschichte des nationalsozialistischen Schulungsortes sowie der nach 1945 eröffneten sozialistischen Parteischule Ballenstedt. Anhand dieses konkreten historischen Ortes und seiner Kontinuitäten und Brüche vermag es darüber hinaus, generelle Erkenntnisse über Elitebildung in Diktaturen zu gewinnen.
Die Kulturgeschichte der "Pille"
Laufzeit: 01.04.2010 bis 31.03.2013
Das Projekt untersucht die spezifischen gesellschaftlichen Konstellationen, die in der DDR als erstem Ostblockstaat die Entscheidung für eine hormonelle Empfängnisverhütung ermöglichten. Die Pille wird dabei als ein Produkt im wahrsten Sinne des Wortes in den Blick genommen, an dessen Einführung, Verbreitung und Gebrauch zahlreiche politische und gesellschaftliche Akteure beteiligt waren, die unter den spezifischen Bedingungen der staatssozialistischen Diktatur und der stummen Anwesenheit des Westens auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlichen Intentionen interagierten und kommunizierten.Wissenschaftliche Tagung „Kulturgeschichte der Fertilität von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ In Kooperation mit der Universität Jena und gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Die Tagung fand vom 10. bis 12.1.2013 in Imshausen statt.
Das Stalag XI-A Altengrabow 1939-1945
Laufzeit: 01.07.2010 bis 01.01.2013
DasStalag XI-A Altengrabow war eines der größten Kriegsgefangenenlager Mitteldeutschlands, welches während der gesamten Kriegsdauer genutzt wurde. Das Forschungsprojekt fragt nach der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, militärischen und der Kulturgeschichte des Lagers sowie seinen vielfältigen Einbindungen in Kommune, Region und Land.
„Soldatinnen im Zweiten Weltkrieg und die Folgen. USA, England, Sowjetunion und Deutschland im Vergleich“
Laufzeit: 01.01.2008 bis 31.12.2012
Die Mobilisierung und Selbstmobilisierung von Frauen, ihre Erwartungen an den Einsatz und ihre Erfahrungen im Krieg, die kurz- und langfristigen Folgen für die zivilen und militärischen Geschlechterverhältnisse sowie für die Art und Weise der Kriegführung, sind die Schwerpunkte mit denen sich das Projekt beschäftigt.
Zur Rolle der Leipziger Versteigerungshäuser Klemm und Thiemig bei der Verwertung des Eigentums von Emigranten und deportierten jüdischen Bürgern im Zeitraum 1933 bis 1945
Laufzeit: 01.10.2011 bis 30.11.2012
Von 1939 bis 1945 führte die Firma Hans Klemm in Leipzig im Auftrag der Gestapo und des Oberfinanzpräsidenten Leipzig Versteigerungen von so genanntem „nicht arischen Eigentum“ durch. Die Überlieferungen dokumentieren sowohl Versteigerungen im Auftrag der Gestapo und des Oberfinanzpräsidenten als auch Nachlassversteigerungen und Haushaltsauflösungen. Das Projekt realisiert auf der Grundlage einer umfassenden Recherche in den einschlägigen Archiven die Verstrickung der Versteigerungshäuser Hans Klemm (Leipzig) und Hermann Thiemig (Leipzig) in den Vorgang „NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut, insbesondere aus jüdischem Besitz“ und realisiert auf dieser Grundlage die Anfertigung einer Datenbank mit sämtlichen relevanten Daten zum Verkauf und Erwerb der Vermögensgegenständen aus diesen Unterlagen im Zeitraum 1933 bis 1945.
Die Wirkung von DDR-Darstellungen im Film auf das Geschichtsbewusstsein von Schülern Eine empirische Untersuchung
Laufzeit: 01.07.2009 bis 30.06.2012
Historische und politische Bildung in der Schule müssen sich vermehrt audiovisueller Medien bedienen, um Aufmerksamkeit zu wecken und Akzeptanz zu heischen. Vor dem Hintergrund der höchst emotional geführten gesellschaftlichen Debatten um eine Bewertung der DDR als Unrechtsdiktatur oder als Sozialparadies , vor dem Hintergrund auch, dass sich Ostdeutsche und Westdeutsche immer noch (oder schon wieder) als die jeweils Anderen ausmachen, scheint es geradezu zwingend, die heranwachsenden Generationen differenziert aufzuklären. Dabei dürfen wir die Vermittlung nicht allein den Eltern respektive den spezifischen Regeln gehorchenden öffentlichen Medien überlassen. Vielmehr müssen wir die dort angebotenen, hoch erfolgreichen Produkte , allen voran die Filme, moderiert zur Aufklärung der Schüler nutzen. Wenn wir wissen, welche Wirkung welche Filmformate auf Schüler zeitigen, werden wir in einem zweiten Schritt in der Lage sein, Handlungsrichtlinien für Schulen und für Lehrer zu entwickeln, damit diese die Filme ihrerseits erfolgreich im Unterricht nutzen können.
"Besatzungskinder". Zur Sozial-, Diskurs- und Biographiegeschichte einer in beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften beschwiegenen Gruppe
Laufzeit: 01.04.2008 bis 31.03.2012
Das Projekt rekonstruiert die Geschichte dieser besonderen Gruppe von „Kriegskindern“ sozial-, diskurs- und biographiegeschichtlich. Es will einen Beitrag zur Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften sowie zu einer europäischen und transatlantischen Beziehungsgeschichte liefern.
Aus- und Aufbaustufe: In Vorbereitung ist derzeit eine Erweiterung des Forschungsprojektes auf den Raum Europa: Soldaten der deutschen Wehrmacht sowie der alliierten Truppen zeugten in ganz Europa und darüber hinaus „Besatzungskinder“, die in „fremden“, nicht selten gar feindlich gesinnten Nachkriegsgesellschaften groß werden mussten.wissenschaftliche Tagung „Besatzerkinder. Spätfolgen des Zweiten Weltkrieges in Deutschland und Österreich“ In Kooperation mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung Graz und gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung sowie dem National Center of Culture Warschau. Die Tagung fand am 27.9.2012 in Wien statt.
„Der Turm“ – Die Aneignung und Authentifizierung von DDR-Geschichte im Fernsehen durch jugendliche Zuschauer
Laufzeit: 01.08.2011 bis 31.07.2016
Das Promotionsvorhaben wirft einen empirischen Blick auf die Rezeption zeitgeschichtlicher Narrative im Spielfilm. Am Beispiel der Romanverfilmung Der Turm (Uwe Tellkamp 2008) sollen individuelle Aneignungen der DDR-Geschichte im Fernsehen untersucht werden. Neben den wahrgenommenen Geschichtsbildern, die Jugendliche Zuschauer in der fiktionalen Literaturverfilmung sehen, stellt die Authentizität der TV-Geschichte ein zentrales Erkenntnisinteresse dar. Wie Authentizität als zentrale Kategorie historischer Darstellung und filmischer Erzählung gleichermaßen von jugendlichen Zuschauern wahrgenommen und zugeschrieben wird, soll mithilfe offener Leitfadeninterviews qualitativ untersucht werden, um den Umgang mit dem heute allgegenwärtigen Zeitgeschichts-Fernsehen besser zu verstehen. Insbesondere verschiedene Prozesse, wie die Zuschauer den Narrativen des TV-Events das Gütesiegel der "Authentizität" verleihen, stehen im Zentrum des Dissertationsprojektes.
1914-1918: Heimat im Krieg. Jugendwettbewerb zur Alltagsgeschichte des Ersten Weltkriegs in Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.01.2013 bis 31.12.2014
2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Grund genug, um mal wieder einen Blick »zurück« zu werfen, oder?Anlässlich dieses Jahrestages bietet der Jugendwettbewerb »1914-1918: Heimat im Krieg« Jugendlichen im Alter von 14 bis 22 Jahren die Möglichkeit, sich mit den Veränderungen und Umbrüchen für die Region Sachsen-Anhalt im Ersten Weltkrieg auseinandersetzen.
Der Jugendwettbewerb zur Alltagsgeschichte des Ersten Weltkriegs in Sachsen-Anhalt ist ein Kooperationsprojekt der lkj Sachsen-Anhalt e.V. und dem Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Netzwerke, Paradigmen und Karrieren im akademischen Feld
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2024
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Projekt untersucht den Wandel der Logik akademischer Felder von einem Wettbewerb um Erkenntnisgewinn hin zu einem Wettbewerb um Drittmittel und Sichtbarkeit. Insbesondere drei Aspekte sind dabei von Interesse: die Verengung der paradigmatischen Vielfalt in einem akademischen Feld, die sich verändernden Kooperationsmuster der Wissenschaftler:innen sowie der Wandel und die zunehmende Standardisierung wissenschaftlicher Karriereverläufe. Das Projekt untersucht diese Entwicklungen für das Feld der Soziologie in einer komparativen empirischen Studie, in der für den Zeitraum 2000 bis 2019 die Veränderungen der US-amerikanischen und der deutschen Soziologie im Vergleich analysiert werden. Um unsere forschungsleitenden Hypothesen zu prüfen, sowie Hypothesen zu generieren, die sich auf die Untersuchung des Wandels des akademischen Feldes auf den Ebenen von Ländern, Institutionen und Forschenden beziehen, kombinieren wir unterschiedliche Datentypen: Publikationsdaten (z.B. Artikelabstracts auf SCOPUS), Netzwerkdaten (Kooperationen, z.B. Koautorenschaft und Zitationen zwischen Forscher:innen, Berufungsdaten), Lebenslaufdaten, institutionelle Daten (z.B. finanzielle Ausstattung der Fachbereiche) und in qualitativer Befragung von Soziolog:innen generierte Interviewdaten, die Einsichten in die persönlichen Erfahrung des angenommenen Wandels eröffnen sollen. Für die Auswertung dieser Daten werden Methoden der geometrischen Datenanalyse, der Netzwerkanalyse, der quantitativen Textanalyse, der Sequenzanalyse und der qualitativ-rekonstruktiven Sozialforschung genutzt.
Körperpolitik, Bio-Macht und der Wert menschlichen Lebens. Nationalsozialistische Zwangssterilisation auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.04.2015 bis 01.09.2021
Das Forschungsprojekt beabsichtigt eine Untersuchung sowohl der medizinisch-psychia-trischen als auch der sozialen Diagnostik nationalsozialistischer Zwangssterilisationspraxis, insbesondere aber auch der Beurteilung des gesellschaftlichen Wertes und der damit einher-gehenden Ausschlussverfahren von so genannter Minderwertigkeit bei Frauen und Männern. Damit hat das Forschungsprojekt nicht nur die erstmalige Analyse und Publikation der Durch-führung von Zwangssterilisationen für den gesamten Raum des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt zum Ziel, sondern möchte diesen für das Verständnis nationalsozialistischer Gewaltpolitik grundlegenden Themenbereich zugleich erstmals auch unter geschlechterge-schichtlichen Aspekten untersuchen. Einer Analyse unterzogen werden sollen hierbei einerseits die psychiatrischen Einrichtungen Altscherbitz, Bernburg, Haldensleben und Uchtspringe und andererseits die Städte Halle und Magdeburg, in denen zwischen 1934 und 1945 Zwangssterilisationen vorgenommen wurden. Unter Einbezug vor allem geschlechter- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen und unter Anwendung neuer Forschungsmethoden soll damit ein entscheidender Beitrag zur historischen Aufarbeitung eines regionalen Forschungs-desiderats und zur Intensivierung der genderbezogenen universitären Forschung geleistet werden. Das Forschungsprojekt, das seinen inhaltlichen Schwerpunkt auf die ohnehin in der regionalen Forschung bisher vernachlässigte Untersuchung nationalsozialistischer Zwangs-sterilisation legt, stellt hierbei die geschlechtsbezogenen und geschlechtsspezifischen Beurteilungs- und Verfahrenskriterien, den Umgang mit betroffenen Männern und Frauen sowie ihren Familien und die nationalsozialistische Konstruktion von männlicher und weiblicher Minderwertigkeit in den Mittelpunkt der Untersuchung.
Körperpolitik, Bio-Macht und der Wert menschlichen Lebens. Nationalsozialistische Zwangssterilisation auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.01.2010 bis 31.12.2014
Das Forschungsprojekt beabsichtigt eine Untersuchung sowohl der medizinisch-psychiatrischen als auch der sozialen Diagnostik nationalsozialistischer Zwangssterilisationspraxis, insbesondere aber auch der Beurteilung des gesellschaftlichen Wertes und der damit einhergehenden Ausschlussverfahren von so genannter „Minderwertigkeit“ bei Frauen und Männern. Damit hat das Forschungsprojekt nicht nur die erstmalige Analyse und Publikation der Durchführung von Zwangssterilisationen für den gesamten Raum des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt zum Ziel, sondern möchte diesen für das Verständnis nationalsozialistischer Gewaltpolitik grundlegenden Themenbereich zugleich erstmals auch unter geschlechtergeschichtlichen Aspekten untersuchen. Einer Analyse unterzogen werden sollen hierbei einerseits die psychiatrischen Einrichtungen Altscherbitz, Bernburg, Haldensleben und Uchtspringe und andererseits die Städte Halle und Magdeburg, in denen zwischen 1934 und 1945 Zwangssterilisationen vorgenommen wurden. Unter Einbezug vor allem geschlechter- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen und unter Anwendung neuer Forschungsmethoden soll damit ein entscheidender Beitrag zur historischen Aufarbeitung eines regionalen Forschungsdesiderats und zur Intensivierung der genderbezogenen universitären Forschung geleistet werden. Das Forschungsprojekt, das seinen inhaltlichen Schwerpunkt auf die ohnehin in der regionalen Forschung bisher vernachlässigte Untersuchung nationalsozialistischer Zwangssterilisation legt, stellt hierbei die geschlechtsbezogenen und geschlechtsspezifischen Beurteilungs- und Verfahrenskriterien, den Umgang mit betroffenen Männern und Frauen sowie ihren Familien und die nationalsozialistische Konstruktion von männlicher und weiblicher „Minderwertigkeit“ in den Mittelpunkt der Untersuchung.
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatte. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2011
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2013
Repression, Haft und Geschlecht. Opferrolle und Täterschaft von politischen Häftlingen und Gefängnispersonal in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit Magdeburg-Neustadt 1956-1989
Laufzeit: 01.08.2008 bis 30.06.2010
Das anvisierte Projekt unternimmt den Versuch, insbesondere die Beteiligung von Frauen am Repressionsapparat, aber ebenso den Rekurs auf gesellschaftliche Rollenbilder für Frauen und Männer als auch die entsprechenden Umgangs -und Vorgehensweisen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zu analysieren. Unter Berücksichtigung genderimmanenter Fragestellungen wird zudem die Praxis der Repression anhand der Situation und dem Umgang mit männlichen und weiblichen Häftlingen der Untersuchungshaftanstalt Magdeburg-Neustadt erforscht. Die Täter- und Opferrolle von Frauen in MfS-Untersuchungshaftanstalten in der DDR bildet dabei einen Schwerpunkt des Forschungsprojektes. Dieser Untersuchungsansatz zielt auf ein Forschungsdesiderat der DDR-Geschichte. Bisherige Publikationen zum MfS grenzten die Frage nach Geschlecht und Mittäterschaft von Frauen weitgehend aus. Den Ergebnissen der wenigen Untersuchungen zu diesem Aspekt kann nur ein vorläufiger Charakter beigemessen werden, obwohl sie erstmals auf die Fruchtbarkeit der Gender-Perspektive hinwiesen. Das Vorhaben versucht diese Forschungslücke zu schließen. Indem die Frage nach dem Geschlecht, nach Rollenbildern, praktischen Verhaltens- und Handlungsweisen in den Mittelpunkt gestellt wird, ist es möglich, die Beteiligung und Mittäterschaft vor allem auch von Frauen am Repressionsapparat des MfS zu analysieren.
Imagining Post-Liberal Peace(s) or Peace Without Domination - An Anarchist Intervention to International Relations Theory and Critical Peacebuilding in Particular
Laufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2023
In der Literatur des kritischen Peacebuildings bleibt offen, wie eine alternative Politik aussehen könnte, welche ihre Kritiken inkludiert und ein konstruktiver Gegenvorschlag ist. Das Forschungsfeld des kritischen Peacebuildings hat diverse unterdrückende und generalisierende Praxen des heutigen liberalen Peacebuildings aufgedeckt und kritisiert. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass die so weiterbestehenden Ungleichheiten Gesellschaften fragil bleiben lassen und Peacebuilding somit nicht sein Ziel erreichen kann (Gready and Robins 2014, 342). Anhand der Übertragung von Ansätzen der anarchistischen Philosophie und deren qualitativ empirischer Untersuchung will diese Dissertation der Suche nach Alternativen neue Wege öffnen und so die Frage beantwortet werden: Wie kann ein post-liberaler Frieden aussehen? Welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden und welche Rolle spielen internationale und lokale Akteure? Und wie kann der Widerspruch zwischen dem emanzipatorischem Anspruch kritischen Peacebuildings und den vielen, oftmals inhärenten, Herrschaftspraxen aktueller Akteure als auch (kritischer) Theorie aufgelöst werden?
Dabei geht es nicht darum zu beweisen, dass der liberale Frieden existiert, aktuelle Friedensprozesse dominiert und negative und kontraproduktive Konsequenzen hat. Dies gilt in der kritischen Wissenschaft als weit geteilte Analyse und wird daher hier als Ausgangspunkt einer Entwicklung von Alternativen genommen. Tatsächlich soll gezeigt werden, dass post-liberale Formen des gesellschaftlichen Friedenbauens bereits entstehen und wie diese strukturell gefördert werden können, auch durch eine neue internationale Agenda. Die Hypothese ist daher: Eine möglichst herrschaftsfreie Art der Konsolidierung gesellschaftlichen Friedens, auch unterstützt durch internationale Akteure, ist möglich.
Family matters : a multisystem investigation of children's subjective well-being
Laufzeit: 01.11.2017 bis 31.12.2022
My doctoral thesis focuses on the effect of parents' well-being (work-family conflicts, depression, interparental conflict behavior and satisfaction with different life domains) on their offspring (emotional, behavioral and peer problems as well as children's overall life satisfaction) and the role of parenting practices.
Nach der Krise: Kriegsbewältigung und Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges in ausgewählten deutschen Regionen 1648 bis 1700
Laufzeit: 01.12.2013 bis 23.03.2020
Die Arbeit will der Frage nachgehen, wie sich das Leben der Menschen und der Wiederaufbau in der Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges gestalteten und welche Faktoren eine Rolle spielten, etwa bei einem Wiederaufbau oder auch bei der Aufgabe von Siedlungen. Des Weiteren ist den Spuren des Dreißigjährigen Krieges, die er bei den Menschen hinterlassen hat, nachzugehen. Die folgenden Schwerpunkte der Arbeit sollen sich auf der Mikroebene betrachtet werden:
1. Bewältigung der materiellen Kriegsschäden
2. Bewältigung der mentalen Kriegsschäden (inkl. Aufbruchstimmung)
3. Bewältigung der menschlichen Kriegsschäden (der schiere Umgang mit dem Mangel an Menschen)
4. Auseinandersetzung mit der Natur
5. Umgang mit der Herrschaft
6. Veränderungen der Kultur durch den Krieg
Vor allen ist es interessant herauszufinden, in welchem Ordnungssystem die Menschen ihren Halt gefunden haben, um die Zerstörung ihrer Welt und die Rückschläge zu verarbeiten. Dazu muss beachtet werden, dass sie danach weiterhin von Bränden, Heimsuchungen von Soldaten, Kriegsbelastungen und Pestepidemien heimgesucht wurden.
DDR-Geschichte im Medienkoffer
Laufzeit: 01.10.2009 bis 31.03.2013
Um den Geschichtsunterricht zur DDR-Geschichte an den Sekundarschulen und Gymnasien des Landes Sachsen-Anhalt künftig noch nachhaltiger und vor allem handlungs- sowie kompetenzorientierter gestalten zu können, hat der Landesbeauftragte die Zusammenstellung eines entsprechenden Medienkoffers in Auftrag gegeben. Die Teilnehmer des Projekts stellen den Inhalt dieses Koffers zusammen, erarbeiten zu den jeweiligen Medien Begleitmaterialien und zeigen konkrete pädagogische Einsatzmöglichkeiten auf. Der komplette Medienkoffer soll für alle Medienstellen des Landes Sachsen-Anhalt und darüber hinaus ggf. für alle Schulen produziert werden.
Methodenprojekt „Gustav Adolf Spengler“
Laufzeit: 01.01.2011 bis 31.03.2012
Mit der Einführung der Erprobungsfassung des Lehrplanes für Geschichte in Sekundarschulen des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2010 wurden Methodenpraktika als neue Unterrichtsform eingeführt. Speziell auf die Ausstellung im Spenglermuseum und Spenglerhaus in Sangerhausen zugeschnitten wurden Materialien entwickelt, die die Durchführung des Methodenpraktikums „Geschichte in Sachzeugnissen“ für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 und 6 ermöglicht. Diese umfassen sowohl Hinweise zur Durchführung des Praktikums als auch Arbeitsmaterialen und werden dem Museum im Februar 2012 übergeben.
Methodenprojekt „Zeitgeschichte in einer Ausstellung“
Laufzeit: 01.01.2011 bis 31.03.2012
Mit der Einführung der Erprobungsfassung des Lehrplanes für Geschichte in Sekundarschulen des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2010 wurden Methodenpraktika als neue Unterrichtsform eingeführt. Speziell auf die Ausstellung im Spenglermuseum in Sangerhausen zugeschnitten wurden Materialien entwickelt, die die Durchführung des Methodenpraktikums „Geschichte in einer Ausstellung“ für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 ermöglicht. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte Sangerhausens im Ersten Weltkrieg.
Erarbeitung eines Methodenpraktikums Zeitgeschichte in einer Ausstellung und Vorbereitung einer Lehrerfortbildung
Laufzeit: 01.10.2010 bis 30.06.2011
In dem neuen kompetenzorientierten Lehrplan für das Fach Geschichte für die Sekundarschulen Sachsen-Anhalts sind erstmals sog. Methodenpraktika integriert. Diese erfordern einen grundsätzlich anderen fachdidaktisch-unterrichtlichen Zugriff sowie eine enge Kooperation der Schulen mit außerschulischen Partnern. Im Rahmen des Projekts erarbeiten die Teilnehmer konkrete Ablaufpläne und Materialien für die Umsetzung des Methodenpraktikums Zeitgeschichte in einer Ausstellung in der Gedenkstätte Marienborn. Gleichzeitig bereiten sie eine einführende Lehrerfortbildung vor, die vom 4.-6. Juli 2011 in der Gedenkstätte stattfinden wird.
Zeitgeschichte im Schulbuch II
Laufzeit: 01.10.2010 bis 28.03.2011
Die Einführung eines neuen kompetenzorientierten Lehrplans für das Fach Geschichte an den Sekundarschulen Sachsen-Anhalts stellte die Schulbuchverlage vor die Aufgabe, die bisherigen Lehrwerke gründlich zu überarbeiten bzw. völlig neu zu konzipieren. In dem laufenden Projekt erarbeiten die Studierenden unter Anleitung für das Lehrwerk Die Reise in die Vergangenheit ein neues, komplettes Schulbuchkapitel für die Klassenstufen 9/10 zum Thema Zeitgeschichte im digitalen Medium .
Zeitgeschichte im Schulbuch I
Laufzeit: 01.01.2010 bis 28.02.2011
Die Einführung eines neuen kompetenzorientierten Lehrplans für das Fach Geschichte an den Sekundarschulen Sachsen-Anhalts stellte die Schulbuchverlage vor die Aufgabe, die bisherigen Lehrwerke gründlich zu überarbeiten bzw. völlig neu zu konzipieren. In dem laufenden Projekt erarbeiten die Studierenden unter Anleitung für das Lehrwerk Die Reise in die Vergangenheit ein neues komplettes Schulbuchkapitel für die Klassenstufen 9/10 zum Thema Zeitgeschichte in einer Ausstellung .
Erarbeitung eines Lehrerbegleitmaterials für das Medienpaket Sachsen-Anhalt ´89. Die unbekannten Geschichten der Wende
Laufzeit: 01.10.2009 bis 30.09.2010
Das Medienpaket, das auf Basis von Zeitzeugeninterviews vom MDR ursprünglich für Rundfunk und Fernsehen produziert wurde, wird im Rahmen des Projekts für die Bildungsarbeit im Geschichtsunterricht aufbereitet. Das von den Studierenden zu erarbeitende Begleitmaterial soll neben historischen Zusatz- und Hintergrundinformationen zu den vorgestellten Einzelschicksalen konkrete Einsatzmöglichkeiten in der unterrichtlichen Arbeit aufzeigen.
Geschichte der innerdeutschen Grenze
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2009
Im Rahmen einer Lehrveranstaltung bereiteten Studierende des IGES zunächst eine mehrstündige, später unter fachlicher und didaktischer Anleitung eine dreitägige Lehrerfortbildung zur innerdeutschen Grenze vor. Im Ergebnis entstand eine Publikation von Darstellungen und Quellen zur Unterrichtsvorbereitung
Materialien zur Zeitgeschichte für den Einsatz im Unterricht
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2009
Im Rahmen einer fachwissenschaftlich und didaktisch orientierten Lehrveranstaltung erarbeiten Studierende des IGES Begleitmaterialien für zwei DVD s (Geschichte der Juden in Sachsen-Anhalt zwischen 1933 und 1945 und Herbst 1989 in Sachsen-Anhalt), die auf den neuen Lehrplan der Sekundarschulen abgestimmt sind.
Aufbau und Entwicklung von politischer Bildung in Transformationsgesellschaften seit 1990
Laufzeit: 01.01.2015 bis 31.12.2022
Politische Bildung kann ein zentrales Element und Instrument der Demokratisierung von Gesellschaften sein. Gerade in Transformationsgesellschaften nach dem Ende des Ost-West-Konflikts 1990 stellt sich die Frage, wie das Konzept Demokratie im Bildungssystem implementiert wurde und wird, sowie welche staatlichen und zivilgesellschaftlichen, internen und externen Akteure auf diesem Feld handeln.
Es wird untersucht, ob und wie politische Bildung auf das politische Bewusstsein der Bevölkerungen in diesen Transformationsländern Einfluss nimmt und welche Auswirkungen sich auf das Gesellschaftssystem und den jeweiligen Staat ergeben. Wie wird also die Stabilisierung eines demokratischen Herrschaftssystems mit Hilfe von politischer Bildung an die Bevölkerungen verschiedener Staaten vermittelt? Es soll zunächst eine internationale Bestandsaufnahme der aktiven Maßnahmen zur Demokratisierung durch Bildung vorgenommen werden, um die Entwicklungen der bisher ausgewählten Staaten (Polen, Rumänien, Ungarn, Mosambik, Namibia, Republik Südafrika), auch in Hinblick auf Kriterien der good governance, zu beleuchten; auch die Möglichkeit des Scheiterns von Demokratie wird hierbei berücksichtigt.
Projektziel soll es sein, best-practice-Modelle und zukünftige Handlungsfelder und -optionen zu erarbeiten, die die politische Bildung in Transformationsgesellschaften im Sinne einer stabilen und umfassenden Demokratisierung voran bringen.
Sachsen-Anhalt. Eine politische Landeskunde (2. erweiterte Auflage)
Laufzeit: 01.01.2020 bis 01.04.2021
Die "Politische Landeskunde" entstand in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. In der zweiten Auflage werden die Beiträge um die kommunale Entwicklung auf Gemeinde- und Landkreisebene und um eine umfangreiche sozialstrukturelle Analyse sachsen-anhaltischer Parlamentarier/innen seit 1990 ergänzt.
Sachsen-Anhalt. Eine politische Landeskunde
Laufzeit: 01.07.2017 bis 30.01.2019
Die "Politische Landeskunde" entstand in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. In 16 aufschlussreichen Beiträgen erfährt der Leser, was Sachsen-Anhalt ausmacht, bewegt und prägt. Ein Anhang listet die Regierungen des Bundeslandes von 1990 bis 2017 auf.
Bedrohungskonstruktionen im Film. Ein Modell visueller Versicherheitlichung am Beispiel der US-amerikanischen Klimawandel-Dokumentationen "An Inconvenient Truth" (2006) und "Before the Flood" (2016)
Laufzeit: 01.10.2019 bis 31.05.2023
Im Kontext digitaler Medien und visueller Massenkommunikation widmet sich die Disziplin der Internationalen Beziehungen zunehmend Fragen von Visualität und Repräsentation (Bleiker 2018; Schlag/Heck 2020). Insbesondere im Feld der critical security studies wird die Relevanz von Bildern, Filmen, Fotografien und anderen visuellen Artefakten für aktuelle sicherheitspolitische Diskurse verstärkt untersucht (u.a. Kearns 2017; Hansen 2018; Vuori/ Andersen 2018; Massari 2021). Dabei tritt die Darstellung und mediale Verarbeitung neuartiger Herausforderungen, wie z. Bsp. des internationalen Terrorismus, globaler Pandemien, des Klimawandels oder grenzüberschreitender Migration, verstärkt in den Fokus. Die Studie verortet sich in diesem wachsenden Forschungsfeld und problematisiert die Rolle von Visualisierungen in der Definition und Kommunikation gesellschaftlicher Unsicherheitsvorstellungen.
Ausgangspunkt ist das sprechakttheoretische Sicherheitskonzept der Kopenhagener Schule, wonach die Deutung von Sicherheit und Unsicherheit nicht entlang objektiver Maßstäbe erfolgt, sondern in diskursiven und machtdurchsetzten Aushandlungsprozessen geschieht (Buzan et al. 1998; McDonald 2008; Stritzel 2014). In der Arbeit wird das Argument vertreten, dass neben Sprache auch Bilder, und im Speziellen bewegte Bilder (Videos und Filme), entscheidend unser Verständnis von Bedrohungen prägen. Aufgrund einer kognitiv andersartigen Verarbeitungsweise wirken Visualisierungen sehr viel eindrücklicher und direkter als reine Textbotschaften. Mit ihrer immersiven Kraft können Bilder und Filme Problemlagen emotionaler vermitteln und in Betrachter:innen Angst und Furcht auslösen. Damit sind sie ein wichtiger Faktor bei der Suche nach politischen Lösungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten für aktuelle Sicherheitsherausforderungen.
Das Design des Forschungsprojektes ist interdisziplinär angelegt. Es werden zwei zentrale Ziele verfolgt: Auf theoretischer Ebene wird ein heuristisches Modell entwickelt, mit welchem sich Prozesse visueller Versicherheitlichung analysieren lassen. Dazu werden Theorieimporte aus den Kommunikations- und Medienwissenschaften, visual studies und der Filmtheorie herangezogen, um das ursprünglich auf Sprachhandlungen begrenzte Konzept von Versicherheitlichung zu erweitern. Im empirischen Teil der Studie kommt diese Heuristik anhand zweier Dokumentarfilme zur Anwendung. Der Klimawandel gilt mittlerweile als eine der virulentesten Problemstellungen mit künftigen Auswirkungen auf sicherheits- und außenpolitische Entwicklungen. Die filmanalytische Untersuchung der zwei US-amerikanischen Klimawandel-Dokumentationen "An Inconvenient Truth - A Global Warning” (2006) und "Before the Flood” (2016) liefert erste Einsichten darüber, welchen filmspezifischen Funktionsweisen und Darstellungslogiken eine visuelle Versicherheitlichung unterliegt.
Das Innovationspotential der Studie besteht darin, ein Instrument zur Verfügung zu stellen, anhand dessen sich die mediale Konstruktion von Bedrohungen fassen lässt. Damit trägt die Arbeit dazu bei, aktuelle Sicherheitsdiskurse medienkritisch zu reflektieren und die Wechselwirkung zwischen der visuellen Darstellung und politischen Bearbeitung von sicherheitsrelevanten Themen besser zu verstehen und zu beurteilen.
Keywords: kritische Sicherheitsforschung, Versicherheitlichung, Visualität, Filmanalyse, Dokumentation, Klimawandel
SmartProSys Research Cluster
Laufzeit: 01.09.2022 bis 31.12.2023
Die Magdeburger Forschungsinitiative SmartProSys (Smart Process Systems Engineering) erforscht Methoden und Wege für die Transformation chemischer und biotechnologischer Produktionsprozesse hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
An SmartProSys sind Wissenschaftler*innen aus dem Bereich der Logistik, Mathematik, Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie beteiligt.
Das Forschungsnetzwerk verfolgt das Ziel der Exzellenz im Sinne der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Der Lehrstuhl ist im Rahmen des Teil-Clusters "Societal Support & Individual Appropriation" beteiligt und leitet hier das Teilprojekt: Institutional and technical options for transforming bioeconomy to circularity. New ways for decarbonization and de-fossilization through policy integration and novel conversion pathways.
Eigendynamiken der Bioenergiepolitik in Deutschland. Eine Politikfeldanalyse vor dem Hintergrund von Bioökonomie, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft (PhD-Projekt)
Laufzeit: 01.10.2017 bis 30.11.2023
Die Rolle von Bioenergie im Energiesystem wird zu Beginn der 2020er Jahre vor dem Hintergrund von Debatten um Bioökonomie, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft neu verhandelt. In dieser Dissertation wird die Bioenergiepolitik in Deutschland einerseits als konzeptioneller Teilbereich der derzeit entstehenden Bioökonomiepolitik und andererseits als Regelungsfeld der institutionell bereits etablierten Energiepolitik aus einer politikwissenschaftlichen Perspektive analysiert. Im Fokus stehen dabei politische Prozesse im Strom- und Wärmesektor im Zeitraum von 2000 bis 2020. Die Arbeit geht aus dem Forschungsprojekt "Politische Prozesse der Bioökonomie zwischen Ökonomie und Ökologie - Bio-Ökopoli" (BMBF, Förderlinie "Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel") hervor und verfolgt das Ziel, auf der Grundlage von qualitativen Fallstudien auf europäischer, nationaler und subnationaler Ebene spezifische Eigendynamiken der Bioenergiepolitik in Deutschland zu identifizieren und zu beschreiben.
Die Arbeit ist der Politikfeldanalyse und der politikwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung zuzuordnen. Sie basiert auf Literatur- und Internetrecherchen, auf theoriegeleiteten, qualitativen Inhaltsanalysen von transkribierten Experteninterviews und Primärdokumenten sowie auf dem Austausch mit Fachleuten in Form von Vorträgen, Posterpräsentationen und Diskussionen auf Fachveranstaltungen und darüber hinaus (Methodentriangulation). Als theoretischer Rahmen dient der Ansatz eigendynamischer politischer Prozesse (AEP) von Michael Böcher und Annette Elisabeth Töller. Die Analyse wird in der Arbeit entlang der AEP-Erklärungsfaktoren Problemstrukturen, Situative Aspekte, Institutionen, Akteure und ihre Handlungen sowie Instrumentenalternativen dargestellt. Am Beispiel der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED, Fall 1) werden politische Prozesse auf europäischer Ebene, am Beispiel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG, Fall 2) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG, Fall 3) auf nationaler Ebene im Detail nachgezeichnet. Analysen zur Bioenergiepolitik auf subnationaler Ebene (Masterplan 100% Klimaschutz Magdeburg, Fall 4; Bioenergiedörfer, Fall 5) fließen in die fallübergreifende Ergebnisdarstellung ein. Ein Fokus liegt dabei auf dem AEP-Erklärungsfaktor Problemstrukturen.
Die Arbeit belegt die Grundannahme des AEP, dass politische Prozesse keine reinen Problemlösungsprozesse sind, empirisch und zeigt auf, welche Faktoren und Eigendynamiken die Bioenergiepolitik in Deutschland im Zeitraum von 2000 bis 2020 prägten: Hochkomplexe Problemstrukturen, ihr Querschnittscharakter, Pfadabhängigkeiten, eine vielfältige, kleinteilige Akteurslandschaft und ein schwer zu überblickendes System politischer Regulierungen in unterschiedlichen Politikfeldern. In den 2000er Jahren waren Win-Win-Narrative, die Einführung politischer Förderprogramme, ein Bioenergie-Boom auf allen Ebenen und eine zunehmende Europäisierung der Energiepolitik bestimmend, in den 2010er Jahren kritische und emotionale Debatten um (vermeintliche) Umweltauswirkungen und soziale Folgen der Bioenergieförderung, die Einführung neuer politischer Instrumente, wie Nachhaltigkeitszertifikate, Boni und Ausschreibungsverfahren, sowie die zunehmende Professionalisierung der Arbeit von Bioenergie-Verbänden. Dabei standen politische Entscheidungen und Maßnahmen der Bioenergiepolitik übergeordneten Zielen in den Bereichen Bioökonomie, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft zum Teil diametral entgegen. Für die 2020er Jahre lässt sich eine stärkere Ausrichtung der Bioenergiepolitik im Sinne einer smarten Bioenergie an diesen übergeordneten Zielen und damit ein stärkerer Fokus auf der sektorübergreifenden Betrachtung des Energiesystems, auf einem Verständnis von Bioenergie als Teil des Kohlenstoffkreislaufs und auf der Diskussion von Negativemissionstechnologien erwarten.
Bio-Oekopoli - Politische Prozesse der Bioökonomiepolitik zwischen Ökonomie und Ökologie
Laufzeit: 01.02.2017 bis 30.04.2020
Das Forschungsprojekt "BIO-OEKOPOLI" untersucht umweltpolitisch relevante Bioökonomiepolitikprozesse
in verschiedenen Fallgruppen (Biokunststoffe, Biotreibstoffe, Bioenergie) auf verschiedenen territorialen
Ebenen (kommunal, regional, national, EU). Ziel dieser vergleichenden Fallstudien ist es, kausale
Mechanismen solcher politischer Prozesse zu identifizieren, um Handlungsoptionen für die weitere
Bioökonomiepolitik zu entwickeln.
Soziale Beschleunigung, Zeitknappheit und Demokraite. Zeit als Ressource und Instrument politischer Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse. [Arbeitstitel]
Laufzeit: 01.10.2018 bis 30.09.2021
Politische Responsivität kann als normatives Ideal der Demokratie als Herrschafts-, Gesellschafts- und Lebensform verstanden werden. Sie steht in einer engen Beziehung zu Repräsentation und Partizipation. Die drei Dimensionen vereinigen sich zu einer Trias, die Demokratie konstitutiert.
Aber Responsivität braucht Zeit. Zeit ist jedoch ein für den Menschen knappes Gut, da er als Naturwesen selbst der Zeit unterworfen ist. Als Kulturwesen versucht er sich über seine natürliche Zeitlichkeit zu erhoben, setzt dabei jedoch systemische Beschleunigungsprozesse in Gang. Soziale Beschleunigung führt wiederum zu Zeitknappheit als Überforderung des Erlebens durch das Erwarten. Diese Überforderung induziert Stress sowohl auf der individuellen Ebene jedes einzelnen Menschen als auch im politischen System. Auf diesen Stress wird - so die der Arbeit zugrundeliegende These - durch Unterwerfung demokratischer Prozesse unter Sachzwänge zulasten der Responsivität reagiert. Die Folge ist eine "Tyrannei des Jetzt", also eine Kurzfristorientierung der Politik, die zwangsläufig in eine Beschleunigungsdynamik demokratischer Prozesse mündet. Dieser Zusammenhang von Beschleunigung, Zeitknappheit und Demokratie soll im Rahmen der Forschungsarbeit anhand von Institutionenanalysen untersucht werden.
Dynamischer Relationismus, Wertungen und Wollungen im Kontext kultureller Identität
Laufzeit: 01.04.2013 bis 14.09.2017
Die aktuelle Flüchtlingskrise hat vor allem zur Auseinandersetzung mit unserer eigenen Kultur geführt. Denn seit dem Spätsommer 2015 diskutieren wir nicht mit den Syrern, Afghanen und Menschen aus Äquatorialafrika, sondern wir zerstreiten uns über sie. Gegenstand der Arbeit ist folglich nicht die Beschaffenheit interkultureller Begegnung, sondern das innerkulturelle Aufeinanderprallen divergierender und konkurrierender Wertvorstellungen, mithin das Ringen um die richtige Weltanschauung, also die Spannungslinien, die in unserer eigenen Kultur angelegt waren und nun im Kontext der Auseinandersetzung über den unvermeintlich gewordenen Multikulturalismus aufgebrochen sind. Im Spiegel der Fremden ist quasi unser eigenes Kulturbild zersplittert und wir müssen (neue?) Antworten auf die Frage finden, wer wir sind, woher wir kommen, wer wir in Zukunft sein wollen und wie es um unsere Kulturgüter bestellt ist. Welche Lebensform ist anerkennungswürdig, gut oder gar erstrebenswert? Mit welchen kulturellen Eigenheiten kann und möchten wir uns identifizieren, arrangieren, welche können wir akzeptieren oder wenigstens tolerieren? Im Kontext dieser unausweichlich gewordenen Fragen werden die ‚eigenen‘ sinn- und orientierungsstiftenden Kulturgüter - auf die eine oder andere Art - auf die Probe gestellt! Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang weniger die Frage, entlang welcher sozialstruktureller Grenzlinien die Auseinandersetzung erfolgt, sondern wie diese vermeintlichen weltanschaulichen Abgrenzungen eigentlich hervorgebracht, verfestigt - oder aber offengehalten werden (können)?
Die Beantwortung diese Frager setzt voraus, die Konstitution kultureller Identität - genauer: das Verhältnis zwischen kulturellem Hintergrund und Identitätsbildung zu reflektieren. Diesen Zusammenhang hat insbesondere Charles Taylor in den Fokus seiner Auseinandersetzung mit multikulturellen Problemlagen gestellt. Seine These dabei lautet, dass sich ein Akteur nur unter Rückgriff auf eine kulturell eingefärbte Hintergrundsprache Auskunft darüber geben kann, wer er sein und wie er leben will, was an sich gut, erstrebenswert oder verachtungswürdig ist. Dass also die Bezugnahme auf die moralische Topographie einer kulturellen Gemeinschaft den Einzelnen überhaupt erst befähigt, die Parameter seiner Lebensführung zu bestimmen. Karl Mannheim nimmt ebenfalls den Zusammenhang zwischen der soziokulturellen Lagerung eines Akteurs und seiner Art und Weise, zu sich, zu den Dingen und zu anderen Menschen Haltung zu beziehen, ins Visier. Er betont dabei jedoch wesentlich stärker die dynamische Struktur dieser Wechselbeziehung, als dies bei Charles Taylor angelegt ist. Karl Mannheim arbeitet heraus, dass Akteure nicht nur in einen soziokulturellen, sondern vor allem auch in einen sozialhistorischen Raum gestellt sind, in dem sie von den zeithistorischen Bedingungen alters-, klassen- und milieuspezifisch betroffen sind und in diesem Sinne vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt werden. Diese soziale Einbettung bringt ungleiche Erfahrungen und damit verbundene heterogene Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsweisen hervor, die von einem lebenspraktischen Engagement, einem Weltwollen getragen sind.
Während also Charles Taylor vor allem den evaluativen Aspekt kultureller Identitätsbildung betont, arbeitet Karl Mannheim heraus, das sich identitätsstiftendes Engagement für eine Weltanschauung in der relationalen Bezogenheit auf andere Weltanschauungen, die unhintergebar aus einer sozialhistorischen Seinsverbundenheit heraus erfolgt, konstituiert. Die These der Arbeit ist, dass erstens die für kultureller Identitätsbildung konstitutive sozialmoralische Selbstverortung (Wertungen) sowie die sozialhistorische Verbundenheit (Wollungen) unentwirrbar und gleichursprünglich sind und sich zweitens innerkulturelle Auseinandersetzungen, mithin das soziokulturell gebundene weltanschauliche Engagement für eine Lebensform nur aus der dynamischen Relationalität unterschiedlicher Seinslagen heraus verstanden werden könne.
Barrierefreiheit in der Wohnungspolitik - eine Analyse auf Ebene der Bundesländer
Laufzeit: 01.05.2017 bis 30.09.2020
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der landespolitischen Steuerung von barrierefreiem bzw. -reduziertem Wohnraum. Zunächst interessiert, in welchen Ausprägungen die 16 Bundesländer die ihnen zur Verfügung stehenden politischen Maßnahmen ("Policies") in diesem wohnungspolitischen Teilbereich nutzen. Darauf aufbauend soll das Zustandekommen sowie die konkrete Ausgestaltung dieser Policies erklärt werden. Zwei politikfeldanalytische Fallstudien untersuchen dafür die politischen Prozesse in Sachsen-Anhalt und Hessen. Der Ansatz eigendynamischer politischer Prozesse (AEP) nach Böcher/Töller (2012) bildet dafür die theoretischen Grundannahmen. Im Ergebnis steuern die 16 Bundesländer barrierefreien bzw. -reduzierten Wohnraum unterschiedlich stark, wobei Bayern, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz als besonders aktiv herauszustellen sind. Sachsen-Anhalt und Hessen sind im Ländervergleich weder außerordentlich aktiv noch außerordentlich zurückhaltend. Das eigendynamische Zusammenspiel aus Problemstrukturen, institutionellen Regelungen und Akteurshandeln kann erklären, weshalb sich die politischen Prozesse der beiden Länder dennoch deutlich voneinander unterscheiden. Sie verlaufen in Hessen konfliktorientierter und basieren auf dem Zielkonflikt zwischen bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum, wohingegen der barrierefreie bzw. -reduzierte Wohnraum in Sachsen-Anhalt durch die dortigen von Alterung und Leerstand betroffenen Wohnungsmärkte weiter oben auf der politischen Agenda steht und einvernehmlicher als politisches Problem adressiert wird
Kosmopolitische Verantwortung und Nord-Süd-Grenzen
Laufzeit: 01.10.2018 bis 31.01.2024
An Nord-Süd-Grenzen werden hegemoniale Strukturen besodners deutlich, wenn Grenzübertritt ein Privileg wird und die Durchlässigkeit je nach Richtung und Pass ungleich verteilt wird.
Gliechzeitig nehmen auch Konzepte von kosmopolitischer Verantwortlichkeit post- und de-koloniale Kontexte und Nord-Süd-Dynamiken mehr in den Fokus ohne die Problematik jedoch abschließend klären zu können.
Hier setzt die Arbeit an und versucht in empirischer wie auch theoretischer Aueinandersetzung mit der Problematik einen Lösungsvorschlag im Spannungsfeld kosmopolitischer Verantwortung und Nord-Süd-Grenzen zu entwerfen.
Die Volksrepublik Polen und die Deutsche Demokratische Republik in der biographischen Erfahrung und Durcharbeitung der Nachkriegsgeneration von 1945 bis 1955. Ein biographieanalytisch-soziologischer Vergleich
Laufzeit: 16.04.2012 bis 15.04.2014
Das Projekt widmet sich den lebensgeschichtlichen Erfahrungen und den kollektiv-historischen Sichtweisen der Nachkriegsgeneration (geb. 1945 bis 1955) in der Gesellschaftsformation des Staatsozialismus in der VR Polen und der DDR. Empirische Grundlage sind je vierzig autobiographisch-narrative Interviews in Polen und Ostdeutschland mit nicht-prominenten Alltags -Menschen dieser Generation: mit (1) Arbeitern und (2) Bauern, (3) damaligen Geschäftsleuten, (4) professionellen Freiberuflern und Wissenschaftlern, (5) Vertreter der damaligen Lokalverwaltungen und mit (6) Vertretern der Opposition und der Gegenkultur, die in lokalen Gemeinschaften und Diskursarenen tätig waren. Grundlagentheoretisch geht unser Forschungsprojekt von der empirisch zu überprüfenden und zu differenzierenden Annahme aus, dass die lange kollektiv-historische Epoche des Staatssozialismus in Polen und Ostdeutschland in die Beziehung zwischen biographischer Identitätsentwicklung und umgebenden kollektiven Gebilden (wie dem Staat und seinen Organisationen) besonders tiefgehend-verändernd eingegriffen hat. Im Projektablauf kommt der fortlaufende transnationale Vergleich in gemeinsamen bi-nationalen Forschungswerkstätten (einschließlich fortgeschrittener Studenten) zum Zuge. Ein Teil der Interviews und deren Ergebnisse sollen für Geschichts-Ausstellungen, populäre Geschichtswerkstätten und an Laien adressierte Veröffentlichungen aufbereitet werden, um das kommunikative Gedächtnis an die lange staatsozialistische Epoche zu sichern und so den beiden nationalen Erinnerungskulturen zu dienen, zugleich aber auch im Wege der transnationalen Zusammenarbeit die europäische Dimension der biographischen Erfahrungen des Staatsozialismus und seiner prägenden kollektiv-historischen Ereigniskonstellationen deutlich zu machen.
Ärztliche Vermittlungs- und Beratungsmuster im Kontext lebensbedrohlicher Erkrankungen und ihre pädagogigsche Sensibilität. Die pädagogischen Komponenten der ärztlich-professionellen Informations-, Beratungs- und Betreuungsarbeit (Herzinfarkt, Brustkrebs)
Laufzeit: 01.04.2009 bis 30.09.2012
Das Ziel des Projektes ist es, Prozesse der verständnissichernden pädagogischen Wissensvermittlung des Arztes an den Patienten und der identitätsverändernden und -sichernden Beratung über für den letzteren existentiell wichtige Fragen seiner Krankheit und des gesundheitsfördernden Umgehens mit dieser samt der damit verbundenen Unterstützung von grundlegenden Gesundheitshaltungs- und Lebensstilveränderungen als wichtigen Teil der professionellen Arbeit von Ärzten mit Patienten zu untersuchen und diese pädagogischen Handlungskomponenten in ihren medizinsoziologisch, gesundheitswissenschaftlich und erziehungswissenschaftlich relevanten Dimensionen zu beschreiben. Hierbei wird der Arzt – neben seiner dominanten Rolle als Diagnostiker und Behandler - nicht nur als informierender Wissensvermittler, sondern auch als Pädagoge, der die Veränderung der inneren Haltung des Patienten zu seiner chronischen Krankheit, zu sich selbst, zu seinem Leben und zur Welt gesundheitsfördernd anregen und insbesondere auch die Prüfung und Neubestimmung der fragwürdig gewordenen bisherigen Beziehung zwischen der biographischen Identität des Patienten und dem durch die chronische Krankheit geschädigten Körper unterstützen will, in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses gerückt. Die ärztlichen Handlungsschemata der Vermittlung von krankheits-, behandlungs- und gesundheitsrelevantem Wissen in biographisch-fallspezifischer Zuspitzung, der pädagogischen Anregung von Anpassungsprozessen im Bereich der alltäglichen Lebensführung und der Ingangsetzung und Unterstützung von Prozessen der biographischen Arbeit bezüglich der Identitätsveränderung bei Patienten unter Berücksichtigung ihrer einschneidend veränderten Körper-Performanz werden am Beispiel von Ärzten untersucht, die maßgeblich an der Behandlung von Brustkrebs bzw. Herzinfarkt beteiligt sind. Durch die Erfassung und Analyse ärztlicher Orientierungsmuster (auf der Grundlage von Experteninterviews und Gruppendiskussionen) und Handlungsmuster (auf der empirischen Basis von interaktionsgeschichtlichen Fallerzählungen in Verbindung mit den Experteninterviews und von Problemfokussierungen in Gruppendiskussionen sowie von behandlungs- und bewältigungspädagogischen Vorträgen und Schulungen der Ärzte und von entsprechenden kommunikativen Reaktionen der zuhörenden bzw. mitmachenden Patienten auf diese) werden Einsichten in die spezifischen pädagogischen Aufklärungs-, Vermittlungs- und Beratungsaktivitäten von Ärzten generiert.
TALENT HRM Management
Laufzeit: 01.01.2019 bis 31.12.2022
Ziel des Erasmus+-Projekts TALENT (2019-2021) ist es, an sechs Universitäten in Zentralasien ein zweijähriges Masterprogramm für Personalmanagement einzurichten.
Unter Anleitung von EU-Universitäten in Belgien, Bulgarien, Deutschland und Griechenland entwickeln zwei Universitäten in Kasachstan, der Kirgisischen Republik und Usbekistan ein innovatives akademisches Umfeld für die Lehre und das Studium von HRM-Erkenntnissen und -Praktiken, die an die Bedürfnisse und Besonderheiten der sozioökonomischen Herausforderungen der zentralasiatischen Region angepasst sind. Die erste Gruppe von Studierenden wird voraussichtlich im September 2020 ihre Ausbildung aufnehmen.
Durch seine verschiedenen Ziele und Aktivitäten, wie z. B. Lehrerschulungen und Seminare, will das TALENT-Projekt ein Netzwerk zwischen Universitäten und öffentlichen und privaten Akteuren aufbauen, das einen dauerhaften Austausch von Fachwissen im Bereich HRM ermöglicht und Anreize für die Mobilität von Studenten, Lehrkräften und Forschern mit Interesse an HRM in Zentralasien zwischen den Partneruniversitäten schafft.
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
European Integration and Employment Relations [EIGER]
Laufzeit: 01.12.2013 bis 30.11.2016
Die Partner dieses Projekts tragen zur Modernisierung des Bildungssystem in Georgien bei, indem sie ein Master Programm zum Thema European Integration and Employment Relations einführen. Hier sollen Spezialisten für Arbeitsbeziehungen ausgebildet werden, um eine transformative Rolle in der Gesellschaft einzunehmen und Georgien näher an die EU und internationale Arbeitsstandards heranzuführen (siehe hierzu auch die Verhandlungen zwischen Georgien und der EU DCFTA). Arbeitsbeziehungen werden hier als weites Konzept verstanden, das rechtliche, Arbeitsmarkt-, wirtschaftliche, industrielle und organisationale Aspekte der Welt der Arbeit umfasst. Es geht darum, dass die Arbeitsbedingungen einen positiven Effekt auf die Lebensqualität haben. Ein Konsortium dreier Universitäten in Tbilisi hat sich damit einverstanden erklärt, solch ein innovatives zweijähriges Masterprogramm in Übereinstimmung mit dem Bologna Prozess nach der Beendigung der dreijährigen Projektphase einzuführen. Es werden 25 Kurse und das dazugehörige Lehrmaterial entwickelt. Für die Lehrenden wird eine Ost-West Mobilittät zu Trainingszwecken zu den drei europäischen Partnern ermöglicht. Neben der Lehre wird besonderer Wert auf ein forschungsbasiertes Bildungsumfeld gelegt. Stakeholders wie Ministerien und andere staatliche Einrichtungen, Firmen des privaten Sektors, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen und andere Institutionen der Zivilgesellschaft werden an diesem Projekt beteiligt sein (wie auch Studierende und Vertreter der Universitätsverwaltung), um die Projektziele umzusetzen und nachhaltige Bedingungen für dieses Masterprogramm zu schaffen.
Plan to Establish Research-Science -Enterprise orientated Universities
Laufzeit: 01.03.2009 bis 28.03.2012
Es geht um die institutionalisierung der Kooperation von Universitäten und Unternehmen. Abgezielt wird auf die Entwicklung von lernenden Regionen in verschiedenen Ländern des postsowjetischen Raums. Dazu werden transnationale Forschungsdatenbanken und interactive websites entwickelt.
Führungsstile in Wirtschaftsorganisationen im Transformationsprozess Russlands und Ostdeutschlands
Laufzeit: 30.06.2007 bis 30.06.2010
Es handelt sich um ein empirisches Projekt,dessen Daten über Experteninterviews mit Managern gewonnen werden. Als Manager relevant für das Projekt sind solche, die sowohl Erfahrungen in Führungspositionen vor und nach der wirtschaftlichen Wende in den beiden Ländern haben. Das Projekt zielt darauf ab, die Unterschiede im Wirtschaftshandeln von Managern in Russland und Ostdeutschland herauszuarbeiten und deren kulturelle Einbettung nachzuweisen.
Doppelabschlüsse im BA/MA European Studies
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2009
Doppelabschlüsse mit der Universität Klausenburg, Rumänien, sollen im Fach European Studies entwickelt werden. Das Projekt dient der weiteren Internationalisierung der Fakultät. Es ist interdisziplinär angelegt und soll integrierte Module für Sozial- und Kulturwissenschaften konzipieren. Das Projekt umfasst auch einen Lehrenden- und Studierendenaustausch.
Eine Analyse politischer Diskurse in Frankreich, Großbritannien und Deutschland: Auf dem Weg zu einer europäischen Identität?
Laufzeit: 01.01.2007 bis 31.12.2009
Das Projekt untersucht politische Diskurse im Hinblick auf die Herausbildung einer europäischen Identität. Dabei wird der politische Diskurs als diskursiver Raum betrachtet, in dem Identifikationsmöglichkeiten mit Europa und der Europäischen Union bereitgestellt, reproduziert und verändert werden. Zur Untersuchung dieser Identifikationsmöglichkeiten mit Europa werden Textkorpora zusammengestellt, die mit Hilfe lexikometrischer Computerprogramme untersucht werden. Diese Programme ermöglichen sowohl eine textstatistische als auch eine qualitative Analyse von Textkorpora. Als Untersuchungsgegenstand wurde zunächst ein Korpus aus Wahlprogrammen französischer, britischer und deutscher Parteien zu den Europawahlen zwischen 1979 und 2004 zusammengestellt. Eine Erweiterung des Korpus mit Protokollen aus Parlamentsdebatten und Pressetexten zu europapolitischen Fragen wird angestrebt.
Das Integrationsverhalten innerhalb multiethnischer Teams in Einrichtungen der stationären Altenhilfe
Laufzeit: 19.10.2005 bis 10.12.2009
Stationäre Altenhilfe ist ein wachsender Dienstleistungsbereich. In ihn drängen aufgrund diverser Gründe Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund und Aussiedler aus den Gebieten hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang. Das wirft Fragen nach der Kooperation zwischen diesen Personen und den deutschen Mitgliedern in den Arbeitsteams auf. In verschiedenen Einrichtungen der stationären Altenhilfe in Bayern wurde eine qualitative Befragung durchgeführt, um die Integriertheit der Arbeitsteams einschätzen zu können.
Europa - ein soziales Projekt ?
Laufzeit: 01.04.2008 bis 03.07.2009
Das Projekt zielt darauf ab, ein Lehrbuch zu dem Thema zu entwickeln, welches nach dem Vertrag von Lissabon neben der wirtschaftlichen Vereinigung und der friedenspolitischen Zielorientierung zu einem weiteren Leitthema europapolitischer Gestaltung geworden ist. Eine erste Version wurde erstellt. Diese wird revidiert. Die einzelnen Kapitel werden in Lehrveranstaltungen eingebracht und auf ihre Tauglichkeit für Lehrzwecke überprüft.
Jenseits der Städte - Leben auf dem Lande in Bulgarien, Estland, Ostdeutschland und Russland
Laufzeit: 01.10.2008 bis 30.06.2009
Auf der Basis des im Rahmen einer über drei Jahre von der DFG geförderten qualitativen Untersuchung gesammelten Materials wird nun die Buchveröffentlichung vorbereitet. Die Untersuchung war qualitativ ausgerichtet. In Fallstudien wird die Veränderungen im ländlichen Raum untersucht, die die gesellschaftliche Transformation ausgelöst hat.
Entwicklung eines binationalen Graduiertenkollegs zur Transformationsforschung
Laufzeit: 01.01.2006 bis 31.12.2008
In diesem Projekt geht es um die Entwicklung eines theoretischen Rahmens für ein binationales Graduiertenkolleg sowie um die Entwicklung von Forschungspfaden, die konkretisierte Forschungsprojekte zum wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Wandel ermöglichen.
Die Europäisierung nationaler Bildungsdiskurse. Zur hegemonialen Konstruktion transnationaler Diskursformationen
Laufzeit: 15.06.2005 bis 15.06.2008
Das Forschungsprojekt geht am Beispiel des Bologna-Prozesses der Frage nach, nach welchen Regeln und Mechanismen diskursive Formationen funktionieren, die den nationalstaatlichen Rahmen übersteigen. Mit den Methoden der französischen Diskursanalyse werden Reden, Interviews, Zeitschriftenartikel und Kommissionsberichte nach sprachlichen Formen abgesucht, über die der Text auf Kontexte zugreift. Ziel der Untersuchung ist es zu zeigen, mit welchen Techniken die technokratischen Diskurse des Bologna-Prozesses das Politische zurückhalten.
Demokratie und Umwelt in Russland
Laufzeit: 15.06.2004 bis 15.06.2007
In dem Projekt wurde die Transformation in Russland untersucht anhand der Öffentlichkeitsbeteiligung in umweltrelevanten Entscheidungsverfahren. Die Ergebnisse basieren auf 40 Fallbeispielen zu Umweltverträglichkeitsprüfungen in ganz Russland über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten. Sie geben Anlass, den Rückschritt in der Öffentlichkeitsbeteiligung festzustellen und damit auch den Rückschritt in der demokratischen Entwicklung Russlands seit der Perestroika, die auch von einer Umweltbewegung motiviert wurde.
Kein Ende der Hierarchien
Laufzeit: 15.06.2004 bis 15.06.2007
Ergebnisse des Forschungsprojektes, das mittelständische Unternehmen fallanalytisch untersuchte, weisen darauf hin, dass ein Ende der Hierarchien nicht festzustellen ist. Der momentane Umbau führt eher zu Formen zentralisierter Dezentralisierung beim Umbau von Unternehmen.
Konferenz in St. Petersburg am 3. und 4. März 2007 - Equality, Equity and Justice
Laufzeit: 01.12.2006 bis 31.03.2007
Das ISOZ führte in Kooperation in Kooperation mit der Higher School of Economics, St. Petersburg (Russ. Föd.), eine binationale Konferenz durch. Teilnehmer der OvGU waren: Prof. Dittrich, Prof. Schrader und Prof. Lohmann.
Gastdozentur von Herrn Dr. S. Michael
Laufzeit: 08.10.2006 bis 07.02.2007
Der indische Sozialanthropologe der Universität Mumbai, Dr. Michael, war als DAAD-Gastprofessor an das Institut für Soziologie eingeladen, um dort über di indische Sozialstruktur und Konflikge zu lehren.
Fernab der Städte: Leben auf dem Lande in Osteuropa; Ländliche Lebenswelten in Nord- und Südrussland, Estland und Bulgarien
Laufzeit: 01.10.2002 bis 30.09.2004
In dem Projekt werden die Auswirkungen der sozio-ökonomischen Restrukturierung agrarischer Regionen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen auf dem Lande in osteuropäischen Transformationsgesellschaften untersucht. Fallbeispiele sind Dörfer in Nord- und Südrussland, Estland und Bulgarien. In diesen drei Ländern sind die Transformationsbedingten Voraussetzungen für den Wandel ländlicher Lebenswelten, etwa die Privatisierungs- und Restitutionsregelungen, sehr unterschiedlich und decken so eine grosse Bandbreite derzeitiger Reformmassnahmen ab. Forschungsleitend sind Fragen nach den sozialintegrativen Veränderungen, die nicht einfach als Folge von systemintegrativen Prozessen zu verstehen sind. Mit theoretischen Ansätzen zur (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten und zur Restrukturierung ländlicher Regionen werden folgende Aspekte untersucht: 1. Der Wandel ländlicher Lebenswelten infolge der derzeitigen Agrarreformen; 2. Die Sozialstruktur ländlicher Gebiete während des Privatisierungsprozesses; 3. Die Entstehengsbedingungen lokaler Akteure in den jeweiligen Siedlungseinheiten.
Umweltrelevante Entscheidungsverfahren in einem erweiterten Europa.
Laufzeit: 01.10.2002 bis 30.09.2004
Anhand von Fallstudien zu drei Regionen (Moskau, Westkaukasus, Baikal) beschäftigt sich das Projekt in einem ersten Schritt mit den Instrumenten der Umweltfolgenabschätzung und -bewältigung in der russischen Föderation unter dem Aspekt der Öffentlichkeitsbeteiligung als Indikator für den Stand der Demokratisierung in Entscheidungsprozessen. Anschliessend wir in einem zweiten Schritt nach den Möglichkeiten einer Harmonisierung der russischen Instrumente mit den Standards in der Europäische Union gefragt. Die Projektleitung und -administration liegt bei Prof. Köppel, TU Berlin, Institut für Landschafts-und Umweltplanung. Kooperationspartner auf russ. Seite ist Prof. Dr. A. Drozdov, Institut für Geografie der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau
Einzelprivatunternehmertum: Entstehungs- und Etablierungsmuster im Vergleich (Bulgarien, Tschechien, Russische Förderation
Laufzeit: 01.12.2001 bis 30.11.2003
Für Klein-und Mittelbetriebe wird unterstellt, dass sie das Rückgrat moderner, kapitalistischer Marktwirtschaften in westlichen Demokratien bilden. Die zentrale Frage des Projektes lautet, ob dieses auch für Transformationsökonomien der Fall ist. Diese Frage wird empirisch vergleichend in den angegebenen Ländern überprüft und zwar mit quantitativen wie mit qualitativen Methoden.
Alltägliche Lebensführung und Reproduktion sozialer Strukturen in Rußland/Fallbeispiel St. Petersburg
Laufzeit: 01.04.1999 bis 30.09.2000
In dem Projekt wird die transformationsbedingte Neustrukturierung der Lebensverhältnisse in den sozialen "unteren Mittellagen" untersucht. Hier haben sich die konkreten Anforderungen an die alltägliche Lebensführung stark verändert und zum großen Teil verschlechtert. Neben der empirischen Beschreibung geht es um die Frage, welche Sozialindikatoren heute den Wandel der russischen Sozialstruktur adäquat erfassen.
BMBF-Graduiertenkolleg "Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation als forschungsbasierte Praxen der Wissenschaftssystementwicklung"
Laufzeit: 01.07.2019 bis 31.12.2023
Gegenstand des Graduiertenkollegs sind Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation. Diese sind zentrale Themen für eine forschungsbasierte Praxis der Wissenschaftssystementwicklung im Kontext gesellschaftlicher Transformation.
Die damit definierten beiden Rahmenthemen betreffen sowohl die Binnen- als auch Außenverhältnisse der Wissenschaft. Für die Projekte, die im Kolleg verfolgt werden, ist die Annahme leitend, dass (a) die Binnenverhältnisse der Wissenschaft auch mit Blick auf die externen Kontakte der Wissenschaft gestaltet und erforscht werden müssen und (b) die externe Kommunikation der Wissenschaft nur gelingen kann, wenn deren interne Funktionsweisen berücksichtigt werden.
Die kollegorientierende Problemstellung kann sich in verschiedene Richtungen entfalten. Interessierte können innerhalb der folgenden sechs Themenkorridore Projektideen entwickeln und verfolgen:
- Konfliktgovernance in der Wissenschaft: Inwieweit zeitigen Steuerungsinstrumente hinsichtlich der wissenschaftlichen Leistungs- und Qualitätsentwicklung förderliche, wirkungsneutrale oder kontraintentionale Effekte?
- Digitalisierungsgetriebener Organisationswandel: Welche Organisationsanpassungen an die Digitalisierung sind notwendig, welche "Digitalisierungspolicies" produzieren unterstützende vs. kontraintentionale Effekte?
- Akademische Lehre als Kommunikation über Wissenschaft: Wie können Organisation und Inhalte akademischen Lehrens und Lernens am effektivsten an Transformationsanforderungen und veränderte gesellschaftliche Erwartungen angepasst werden?
- Globalisierung und Internationalisierung: Wie kann Wissenschaft mit dem Spannungsfeld der innerwissenschaftlichen Orientierung auf globale (universale) Geltungsansprüche einerseits und der Rolle als regional und national wirksamer Innovationsmotor umgehen?
- Digital entgrenzte Wissenschaftskommunikation: Wie kann die nötige "Übersetzungleistung" zum Transfer wissenschaftlichen Wissens zwischen verschiedenen Adressaten (inner- und außerwissenschaftlich) am effektivsten geleistet werden?
- Wissenschaftliche Beratung als Wissenschaftskommunikation: Wissenschaft steht im Spannungsfeld zwischen forschungsfremder Verzweckung einerseits und Einflusslosigkeit bei Aufrechterhaltung der wissenschaftlichen Standards andererseits. Es besteht die Frage, ob praktischer Einfluss nur zum Preis opportunistischer Verstrickung zu haben ist bzw. wissenschaftliche Seriosität allein unter Inkaufnahme der Einflusslosigkeit.
Ringvorlesung: Geschlecht — Natur — Kultur — Umwelt: Verflechtungen von Gender, Ökologie, Klima und Nachhaltig, zusammen mit der Gleichstellungsstelle der Otto-von-Guericke-Universität, Dr. Mareike Fingerhut-Säck
Laufzeit: 31.07.2022 bis 30.04.2023
Klimawandel, Umweltkatastrophen oder Krisen der Nachhaltigkeit sind keineswegs geschlechtsneutral. Frauen, Männer und diverse Menschen tragen auf unterschiedliche Weise dazu bei, gehen auf verschiedene Arten mit ihren Auswirkungen um und sind von ihren Folgen ungleich betroffen. Damit drängen sich Fragen nach den Verflechtungen von Geschlecht und Klima- oder Umweltkrisen, ja dezidiert nach geschlechtsspezifischen Perspektiven geradezu auf. Ebenso kann nach den Zusammenhängen zwischen Geschlechtszugehörigkeit bzw. Geschlechterordnung und umweltbedingten Krankheiten, Umweltfaktoren, Nachhaltigkeit, Ressourcenverteilungen, ökologischen Rechten oder nach Genderaspekten in Umwelt- und Klimaschutz oder -gestaltung bis hin zu den Positionen eines neuerdings vieldiskutierten Ökofeminismus gefragt werden.
Die an der Otto-von-Guericke-Universität im kommenden Wintersemester 2022/2023 geplante Ringvorlesung möchte all diese vielfältigen Aspekte in den Fokus rücken und in ihren Verwebungen mit der Kategorie Geschlecht sowie mit dem „Doing gender“ – auch außerhalb des binären Diskurses – beleuchten.
Pietismus von oben. Seine Einführung und Konsolidierung in der Grafschaft Wernigerode durch das Grafenehepaar Sophie Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771) zwischen 1714 und 1771
Laufzeit: 01.07.2012 bis 31.12.2015
Das Promotionsprojekt hat zum Ziel, erstmals den Pietismus als Glaubensform und religiöse Frömmigkeitspraxis in der Grafschaft Wernigerode zu untersuchen, in der sich mit dem Wernigeröder Pietismus im 18. Jahrhundert eine besondere, weitreichende und einflussreiche Form des Pietismus etablierte. Zugleich verfolgt das Projekt eine neuartige und bislang von der Forschung nicht geleistete Untersuchung zum Prozess der Einführung und Manifestierung eines herrschaftlichen Pietismus , der in der Grafschaft Wernigerode im Regierungszeitraum des Grafenpaares Sophie Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771) von oben , d.h. im Gegensatz zum pietistischen Anspruch, religiöse Volksbewegung zu sein, etabliert werden konnte. Unter Anwendung von sozial- und kultur-historischen Methoden soll aufgezeigt werden, wie diese alternative Glaubensform speziell durch die Initiative eines Grafenpaares eingeführt wurde und eben nicht hauptsächlich auf der Initiative und dem Engagement von missionarisch tätigen Theologen oder der Bevölkerung beruhte, wie dies bislang aus Untersuchungen zum Pietismus bekannt ist.
Sozialer Raum, Habitustypen und Milieus in Deutschland und Europa
Laufzeit: 01.04.2015 bis 31.12.2024
Entwicklung einer integrierten qualitativen und quantitativen empirischen Habitusanalyse und deren Umsetzung innerhalb der Fortentwicklung klassischer Milieuindikatoren in international vergleichen Bevölkerungsumfragen (Habilitationsprojekt).
Umwelt- und klimapolitische Positionen von Parteien und Eliten
Laufzeit: 01.10.2020 bis 30.09.2022
Das Forschungsprojekt widmet sich den Grundlagen der klassischen Parteiendifferenzhypothese und den zugrundeliegenden Kausalmechanismen. Zentrale Fragen sind: auf welche Weise entfaltet die Parteidifferenz exakt ihre Wirkungen? Welche Gruppen sind relevant für die Parteipositionierung im Feld der Umweltpolitik (Parteieliten, Mitglieder, Wähler*innen)?
Bei dem Projekt integrieren wir bewusst die zwei verwandten, aber in der Regel eher distanzierten, sozialwissenschaftlichen Forschungsperspektiven der Politikfeldanalyse und der politischen Soziologie.
Fat Feminism im Spannungsfeld von Doing Gender und Biopolitik. Eine Analyse zu seiner Handlungs- und Wirkmacht in der deutschen Online-Community
Laufzeit: 15.01.2020 bis 15.01.2023
Der Körper ist nicht nur einfach Körper, er besitzt gesellschaftliche Wirkmacht. Diese Wirkmacht ist verknüpft mit der Einteilung des Körpergewichts in Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas und der damit einhergehenden Bewertung und Stigmatisierung. Dies geschieht über das Instrument Body Mass Index (BMI). Der BMI ist somit Gatekeeper zwischen gesundem und pathologischem Körper und damit Träger von Biomacht. In diesem Kontext struktureller Unterdrückung hat sich online eine global agierende Community entwickelt, die bisher vor allem im amerikanischen Raum erforscht worden ist. Das Forschungsvorhaben will untersuchen, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf den Alltag betroffener Personen in Deutschland haben kann. Die sich mit dem Aufkommen von Online-Foren formierende Community in Deutschland ab den 2000er Jahren bietet für diese Analyse eine besonders gute Untersuchungsmöglichkeit. Besonders interessiert, ob der pathologisierte Körper und dessen bildliche Sichtbarmachung auf sozialen Medien unter der Verwendung selbstbezeichnender Begrifflichkeiten wie "fat", "plus size", "curvy" oder "body positivity" mögliche Verwebungen mit Feminismen aufweist, ob und wie eine mögliche digitale Emanzipation des "fat body" Auswirkungen auf die Lebensrealität Betroffener besitzt und inwiefern das Geschlecht der Person die Möglichkeit zur Emanzipation beeinflusst. Mit dem Fokus auf den Aspekt, welche Folgen dies für die Trias sozialer Ungleichheit sex, class, race haben könnte, will die geplante Dissertation theoretische Grundpositionen der Geschlechterforschung erweitern. Ziel ist es, Formen von Handlungsmacht zu verorten, um anschließend analysieren zu können, ob es sich hier um einen Ausdruck von emanzipatorischem Widerstand handelt.
Die Bedeutung der objektiven Hermeneutik für das kriminalistische Denken
Laufzeit: 01.01.2019 bis 01.04.2023
Die theoretische Grundlage bildet das so genannte "Oevermann-Projekt" Mitte der 1980er Jahre am deutschen Bundeskriminalamt. Hier entwickelten Ulrich Oevermann u.a. ein Vertextungsmodell zur Verbesserung in der kriminalistischen Datenerschließung. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden und werden innerhalb der Polizei kaum rezipiert. Dieses Projekt analysiert zeitgenössische kriminalistische Vertextungen wie Tatortbefundberichte, Einsatzberichte und Vernehmungsprotokolle hinsichtlich latenter Sinn- und Bedeutungsstrukturen mit der Methodologie der objektiven Hermeneutik, insbesondere auf der Ebene der Protokollierungspraxis. Aus der sequenzanalytischen Analyse der Vertextungsstruktur lassen sich Erkenntnisse und Muster zum kriminalistischen Denken ableiten. In der Fallbestimmung geht der Autor davon aus, dass im Sinne der Bewältigung von Ermittlungskrisen 'gutes' kriminalistisches Denken hauptsächlich von Rekonstruktionslogik geprägt ist und sich nur über Erfahrungen konstituieren kann. Im Gegensatz dazu steht die im Alltag der Ermittlungspraxis häufig Anwendung findende Subsumtionslogik, die lediglich die Überprüfung eigener kriminalistischer Denkmuster und 'Versionen' über den vermeintlichen Ablauf einer Tat zu leisten vermag und aus diesem Grund nicht nur fehleranfälliger ist, sondern auch ein Einfallstor für Ideologien, Stigmatisierungen, Etikettierungen, Nivellierungen und Dominanzen im Ermittlungsprozess darstellt.
An der Peripherie der objektiven Hermeneutik - Sozialwissenschaftliche Beiträge für die Kriminalwissenschaften
Laufzeit: 01.10.2022 bis 01.10.2022
Die folgenden Kapitel gehen aus einer Forschungsarbeit zur ‚Bedeutung der Methodologie der objektiven Hermeneutik für das kriminalistische Denken‘ hervor. Der Forschungsfokus wurde hierbei auf die Analyse kriminalistischer Protokolle wie Berichte über eine Tatortbefundaufnahme sowie Vernehmungsprotokolle gerichtet. Aus dieser Arbeit wurden nunmehr die hier vorliegenden fünf Kapitel entnommen, da sie sich im Ergebnis thematisch eher an der Peripherie der Forschungsfragestellungen bewegten, dennoch aber den Erkenntnisprozess innerhalb des Forschungsprojektes wesentlich beeinflusst haben.
Im Abschnitt zur Psychoanalyse (Kap. 2) werden die zahlreichen Verbindungen zwischen der objektiven Hermeneutik und der FREUD’schen Psychoanalyse in einen Bedeutungszusammenhang mit der Kriminalistik gestellt. Nach einer differenzierten Auseinandersetzung mit beiden Wissenschaftszweigen (Kap. 2.1) soll dabei geklärt werden, welche Perspektiven für den kriminalistischen Ermittlungsprozess und das kriminalistische Denken dafür in Anschlag gebracht werden können (Kap. 2.2-2.8). Abschließend wird auch die kriminalistische Bedeutung von Detektivgeschichten einschließlich ihrer Bezüge zum Unbewussten in den Blick genommen (Kap. 2.9).
Der daran anschließende Abschnitt (Kap. 3) behandelt das Thema polizeilicher Befragungen und Vernehmungen. Es werden zahlreiche verzerrende Faktoren für derartige Situationen betrachtet, die letztlich zu der Erkenntnis führen, Vernehmungen möglichst umfänglich zu dokumentieren, um sie im Anschluss einer handlungsentlasteten objektiv-hermeneutischen Sequenzanalyse zugänglich zu machen. Die authentischen Protokolle werden den oft fehlerhaften subjektiven Einschätzungen im Hier und Jetzt einer Gesprächssituation (z.B. durch verkürzende behavioristische Modelle) vorgezogen.
Im folgenden Abschnitt (Kap. 4) wird die OEVERMANN’sche Kritik an der ‚Perseveranz‘ und die darin enthaltene Subsumtionslogik erneut aufgegriffen und auf die ‚Sozialistische Kriminalistik‘ zur Zeit der DDR-Diktatur übertragen. Bei diesem Vergleich ist auffällig, dass insbesondere durch Kategorienfehler wie geforderte ‚Parteilichkeit‘, behauptete ‚Objektivität‘ und angewandte ‚Versionsbildung‘ das ideologisch Verdächtige und eine fehlende Sachhaltigkeit besonders deutlich sichtbar werden, insbesondere wenn vergleichend auf die Strukturiertheit der Prozesse damaliger und heutiger Ermittlungspraxis geschaut wird. Als Fazit ist festzustellen, dass in beiden Epochen überwiegend subsumtionslogisch gedacht und gehandelt wurde/wird, dies jedoch deutlicher in der Zeit der DDR-Diktatur zu finden ist.
Der vorletzte Abschnitt (Kap.5) befasst sich mit einigen für die Kriminalistik potenziell relevanten Arbeiten Erving GOFFMANs und soll klären, ob nicht insbesondere mit der Rahmen-Analyse (Kap.5.1) eine Erweiterung des objektiv-hermeneutischen Ansatzes auf Situationen und organisationale Strukturen möglich wäre, um durch zusätzliche Beobachtungen im Hier und Jetzt einen verbesserten Zugang zur Mesoebene der Polizei zu bekommen.
Der letzte Abschnitt (Kap.6) befasst sich mit der Frage, ob es neben einer nachweisbaren Dominanz der Regelanwendung im Polizeidienst überhaupt Raum für rekonstruktives Fallverstehen, z.B. im Rahmen eines freien kriminalistischen Denkens, geben kann. Die Polizei erscheint dabei in Gänze zwar eher als Beruf und nicht als Profession, jedoch könnten bestimmte Tätigkeitfelder ggf. eine anschließende professionalisierte Praxis vorbereiten.
Die Macht des Europäischen Parlaments in europäischen Handelsverhandlungen
Laufzeit: 01.06.2021 bis 01.06.2024
Das Dissertationsprojekt zielt darauf ab, die Beziehung zwischen Macht und Einfluss im Falle des EP in der KPCh zu untersuchen. Es soll untersucht werden, ob und unter welchen Bedingungen sich die Zunahme der Befugnisse des EP in der KPCh in Einfluss niederschlägt. Das Dissertationsprojekt wird somit einen Beitrag zur Literatur über die Befähigung des EP und insbesondere zur Literatur über die Befähigung des EP in der Handelspolitik leisten. Darüber hinaus wird sie einen theoretischen Beitrag zu der Frage leisten, wie institutionelle Ermächtigung mit Einfluss zusammenhängt.
Zunächst werden im Rahmen des Projekts Macht und Einfluss konzeptualisiert. Im Folgenden wird der Einfluss des EP auf Handelsabkommen als abhängige Variable gemessen. Die abhängige Variable wird durch eine gründliche Analyse des Verhandlungsprozesses von Handelsabkommen in zwei Schritten gemessen: Erstens soll die abhängige Variable, der Einfluss, durch eine quantitative Textanalyse gemessen werden. Zweitens werden die bisher wenig erforschten Mechanismen, wie sich Empowerment in Einfluss übersetzt, durch Prozessverfolgung untersucht. In diesem zweiten Schritt sollen intervenierende Variablen identifiziert werden. Die empirische Basis des Promotionsprojekts sind Handelsabkommen, die seit der Inkraftsetzung des Vertrags von Lissabon verhandelt wurden.
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
Digitales Programmieren im Team - Adaptive Unterstützung für kollaboratives Lernen (Teilprojekt OVGU)
Laufzeit: 01.02.2020 bis 31.01.2023
Das kollaborative Programmieren ist Kernbestandteil des beruflichen Alltags in der Informatik. Diese auf einer technischen und sozialen Ebene komplexen Vorgänge werden im Informatikstudium oftmals abstrakt behandelt und spielen in Fachkonzepten zum Programmierenlernen eine untergeordnete Rolle. Im Rahmen von Gruppenarbeiten müssen sich die Lernenden organisieren, koordinieren und ihre Lernprozesse regulieren - kognitiv anspruchsvolle Tätigkeiten. Um das Potential kollaborativer Lernformen für das Erlernen von Programmiersprachen und die Förderung sozialer Kompetenzen ausschöpfen zu können, müssen die Lernenden bei Bedarf didaktische Unterstützung erhalten, sowohl vor dem als auch während des Lernprozesses. Im Teilprojekt DiP-iT-OVGU werden wir - unterstützt durch die Projektpartner - auf der Basis empirischer Studien ein digitales Fachkonzept zum kollaborativen Programmierenlernen entwickeln und evaluieren, welches diesbezügliche (medien-)didaktische Ansätze enthält. Dabei zielen wir auf die Ermöglichung des Transfers an andere Hochschulen. Auf informationstechnischer Ebene wird hierfür ein Prozessmodell entwickelt, das die Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten und die Übertragbarkeit von Datenmodellen (z.B. zur adaptiven didaktischen Unterstützung) in andere Lehrveranstaltungen bzw. Lehr-Lernsysteme ermöglicht. Das Teilprojekt ordnet sich in das Gesamtprojekt mit folgenden Zielstellungen ein:
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Repertorium der deutschen Königspfalzen, Bd. Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.01.2020 bis 30.09.2022
Im Rahmen des Projekts werden sämtliche Aufenthaltsorte (Königspfalzen) der deutschen Könige des Mittelalters (bis 1250) auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts verzeichnet. Damit wird für weitergehende Forschungen ein verlässliches Instrumentarium zur Verfügung gestellt, das insbesondere komparative Studien ermöglicht. Zugleich wird damit die bislang bestehende Forschungslücke für die zentrale Königslandschaft des 10. Jahrhunderts geschlossen.
Projektleitung: Prof. Dr. Stephan Freund
Projektbearbeiter: Dr. Christoph Mielzarek; Alena Reeb; Michael Belitz
Das Projekt erfolgt in Kooperation dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte (Frankfurt am Main) sowie mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (Halle/Saale). Ein die Archäologie der Königspfalzen betreffendes Teilprojekt wird an der Martin-Luther-Universität in Halle bearbeitet (Lst. Prof. Gärtner).
Projekt und Tagung: Geburt(shilfe – Gebären – Mutterschaft. Interdisziplinäre Tagung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Laufzeit: 01.02.2022 bis 30.04.2023
Die Tagung hat sich zum Ziel gesetzt, transdisziplinär und über einen langen histori-schen Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu beleuchten, wie Geburt, Gebären und Mutterschaft gesellschaftlich wie sozial konstruiert werden, wie sich Vorstellungen, Praktiken und Regelungen über Geburt, Gebären und Mutterschaft entwickelten sowie bis heute in Brüchen und Kontinuitäten präsentieren. Zugleich möchte die Tagung dazu beitragen zu verstehen, warum sich insbesondere vom 18. zum 19. Jahrhundert und ganz besonders in der zweiten Hälfte des 20. und im 21. Jahrhundert zum Teil immense Verschiebungen – etwa innerhalb der Gruppe der Menschen um die Gebärende, bezüglich des Geburtsortes, der Sinnhaftigkeit der Geburt eines Kindes oder der Verortung von Mutterschaft – ereigneten.
In jüngerer Zeit sind Geburt, Gebären und Mutterschaft vermehrt in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt, weil sich nicht nur die Kulturen des Ge-bärens verändert haben, sondern die geburtshilflichen Professionen mit der Akademisierung des Hebammenwesens und der Orientierung am Leitbild der „frauzentrierten Geburtshilfe“ derzeit wieder einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen. Auch schon in der Vormoderne wurde intensiv über die richtige Art des Gebärens, die Ausbildung der „Wehemütter“ und später der approbierten Hebammen, seit dem späten 18. Jahrhundert über die Rolle von männlichen ärztlichen Geburtshelfern, die Orte der Niederkunft und über Mütterlichkeit als einer „natürlichen“ Bestimmung „der“ Frau diskutiert. Aber erst mit den populären Diskursen um die „sanfte“ Geburt in den 1980er Jahren wuchs auch in der Wissenschaft das Interesse an der Erfor-schung von Geburtserfahrungen und Mutterschaft in verschiedensten wissenschaftli-chen Fachrichtungen, bisher mit einem Schwerpunkt im 20./21. Jahrhundert. Eine transdisziplinäre Zusammenschau, wie sie die Tagung plant, fehlt bislang aber ebenso wie eine Perspektive der „longue durée“, die den historischen Wandel und seine Folgen für eine moderne europäische Kultur des Gebärens und der Geburts-hilfe wie auch für heutige Konzepte von Mutterschaft und Mütterlichkeit in den Blick nimmt.
Die Tagung „Geburt(-hilfe) – Gebären – Mutterschaft“ wird vom 20. bis 21. April 2023 unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Eva Labouvie und Prof. Dr. Tina Jung an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg stattfinden.
Wasserkonflikte und Wassermanagementinstitutionen im Südlichen Afrika und Zentralasien
Laufzeit: 01.01.2011 bis 01.05.2015
Das Projekt vergleicht die Probleme des supranationalen Wassermanagements im südlichen Afrika und Zentralasien. Es befasst sich mit den Wassermanagementinstitutionen und ihrer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen in den Regionen und zielt auf die wichtigsten Einflussfaktoren der Wasserkooperation, um die Wassermanagementprobleme zu verbessern.
Teilweise finanziert über Landesstipendium Sachsen-Anhalt
Drivers of Urban Livestyles in Low Income Urban Habitats of Pune and Mysore/India
Laufzeit: 01.04.2014 bis 31.03.2015
11 Studierende und zwei BetreuerInnen untersuchen im Städtevergleich einer Großstadt (Pune: 7 Millionen Einwohner) und einer Mittel stadt (Mysore: 1 Million Einwohner) die Lebensbedingungen einkommensschwacher Haushalte. In fünf Kleinprojekten zu den Themen Stadtplanung, Gesundheit und Erziehung, Müll, informeller Sektor und Repräsentation von Slumbewohnern tragen die Studierenden im Rhamen einer Lehrforschung (September 2014) über qualitative Interviews und Beobachtung ein Mosaik von Informationen zusammen, die sich zu einem Gesamtbild der Lebenssituation in Slums und der besonderen Stadtproblematiken verdichten. Die als Action Research bekannte Methode impliziert, dass viel Information mit wenig Zeitaufwand durch Arbeitsteilung generiert wird und die Informationen jeden Abend zwischen den Gruppen ausgetauscht werden, um sie auf demselben Informationsstand zu halten. Die Lehrforschung findet in Kooperation mit dem Institute of Environment Education and Research, Bharati Vidyapeeth University, Pune und dem Centre for Renewable Energy and Sustainable Technologies, The National Institute of Engineering, Mysore statt.
Lebensführung und Lebensqualität in Kasachstan
Laufzeit: 11.12.2009 bis 10.12.2014
Mit der Systemtransformation vor nunmehr 18 Jahren gilt es zu untersuchen, wie sich die Lebensqualität und Lebensqualität in Kasachstan an die Marktwirtschaft angepasst haben. Hierzu werden verschiedene soziale Schichten in einer qualitativen Untersuchung befragt.
Teilweise Landesstipendium Sachsen-Anhalt
Regionale Entwicklung kleiner und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Karkalpakstan/Usbekistan
Laufzeit: 01.04.2010 bis 01.11.2014
Die überwiegend ländliche Region mit hoher Arbeitslosigkeit zeigt, dass KMU Probleme des Überlebens haben. Es sollen die Gründe analysiert werden, um eine regionale Entwicklungsstrategie für KMU vorzuschlagen
Nepals Schamaninnen im Spannungsfeld von Tradition und Moderne. Wissensbestände, Praktiken und soziale Rollen im Wandel
Laufzeit: 01.08.2011 bis 31.07.2014
Die Arbeit untersucht mit dem Mittel der Biographieanalyse das Leben und Wirken von Schamaninnen unterschiedlicher Volksgruppen in Nepal. Der Vergleichshorizont von städtischem und ländlichem Raum gibt Aufschluss über Veränderungen, die sich im Zuge von Urbanisierung und Modernisierung im Leben von Schamaninnen und im System schamanischer Wissensbestände und Praktiken vollziehen. Es geht auf der einen Seite um den Wandel, der sich in indigenen Wissenssystemen durch äußere Einflüsse in Globalisierungs- und Urbanisierungsprozessen vollzieht, als auch um die Akteure dieser Wandlungsprozesse. Zu bearbeitende Fragen sind beispielsweise: a. Wie passen sich indigene Wissensbestände- und Praktiken an veränderte äußere Umstände an, was geschieht mit traditionellem Wissen im internationalen Wissenstransfer und in der Begegnung mit modernen Wissensbeständen?; b. Was bedeuten diese Wandlungsprozesse für weibliche Schamanen, wo verorten sie sich selbst zwischen Beruf und Berufung, findet eine Professionalisierung und damit einhergehende Kommerzialisierung statt, in welchem Verhältnis stehen die Rolle als Schamanin zu anderen weiblichen Rollen als Mutter und Ehefrau?
Livelihoods-Strategien privater Haushalte in Zentralasien: Eine vergleichende Stadt-Land-Analyse in Kasachstan und Kirgisistan (Co-Projektleiter Eckhard Dittrich)
Laufzeit: 01.04.2011 bis 31.12.2013
Mit dem Systemtransfer wurden marktwirtschaftliche Institutionen implementiert. Nun, nach 18 Jahren der Transformation, stellt sich die Frage, inwieweit die Akteure auch marktgesellschaftliches Handeln und Verhalten übernommen haben und wie dieses frühere Handlungsmuster tangiert. Mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden wird im Länder- und Stadt-Land Vergleich das Markthandeln im Hinblick auf Eigenverantwortung und Planung (Alterssicherung, Arbeitslostigkeit, etc.) untersucht. Hierbei steht die Frage im Vordergrund, ob familiäre und freundschaftliche Sicherungsmechanismen durch organisationelle (Banken, Versicherungen etc.) ersetzt werden. Theoretisch ist das Projekt auf dem Sustainable Livelihoods Ansatz gegründet.
Ziel des Projekts ist die Analyse der Handlungsmuster privater Haushalte unterer und mittlerer Einkommensgruppen in städtischen und ländlichen Regionen, um deren Lebensstrategien zu verstehen. Die Datenerhebung erfolgt durch drei Forschergruppen in den Untersuchungsländern. Daneben steht die Weiterqualifikation von Nachwuchswissenschaftlern im Vordergrund. Die Forschergruppe besteht neben den Antragstellern (Prof. Dittrich/Prof. Schrader, Univ. Magdeburg) aus: Dr. Denis Gruber (Staatliche Univ. St. Petersburg), Dr. Markus Kaiser (OSZE Akademie Bishkek), Prof. Zabirova (Eurasian National Univ. Astana), Prof. Shedenova (Al-Farabi Univ. Almaty), Dr. Gorborukova (American Univ. of Central Asia, Bishkek); Nigina Avganova, Aikokul Maksutova und Batima Mambetalina (Magdeburg).
Publikation:
Eckhard Dittrich, Heiko Schrader (Eds.)
"When Salary is not Enough…"
Private Households in Central Asia
Reihe: Gesellschaftliche Transformationen/Societal Transformations
Bd. 20, 408 S., 44.90 EUR, 44.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-90525-3
Arbeiten als Minderheit in einer patriarchalischen Gesellschaft: Entrepreneurinnen in Tajikistan
Laufzeit: 01.11.2011 bis 30.11.2013
Der Hauptfokus der Forschungliegt auf dem Frauen-Unternehmertum in Tadschikistan (Klein- und MIttelunternehmerinnen). Laut der letzten nationalen Statistik gibt es nur 3% solcher Unternehmerinnen. Das Land leidet unter hoher Arbeitslosigkeit und Arbeitsmigration. Darüber hinaus sind es aber nicht nur die unternehmerunfreundlichen Bedingungen des Landes (Gesetze und Landespolitik), die die Entwicklung des Unternehmertum verhindern, sondern auch die patriarchalische und Islamische Tradition und "ungeschriebene" gesellschaftliche Regeln und moralische Normen, die die Motivation und die Überlebens- und Erfolgsstrategien als Unternehmerinnen in einem männerdominierten Wirtschaftssektor behindern. Da diese Unternehmerinnen nicht nur Jobs und Arbeitsplätze bieten, sondern auch dadurch Einkommensquellen für sich selbst und Andere schaffen, ist es sehr wichtig, ihre Handlungsmotive und Leistungsfaktoren sowie ihre Strategien zu untersuchen, wie sie sich in Markt und Gesellschaft behaupten. Die Fragen, die in dieser Forschung untersucht werden, sind: Was sind die Hauptfaktoren und Schlüsselwerte, die die Überlebensstrategien Tadschikischer Unternehmerinnen beeinflussen? Welche Wirkung hat die unternehmerische Tätigkeit auf das Selbstbewusstsein dieser Frauen und tadschikischer Frauen im Allgemeinen, auch im Hinblick auf die gesellschaflich Gender-Hierarchie?
Einsatz und Validierung eines Bewertungssystems zur Einschätzung der Kooperationskompetenz und der organisationalen Passung potentieller deutscher und indischer Kooperationspartner in Wirtschaftskooperationen
Laufzeit: 01.01.2007 bis 31.07.2009
Der Anteil suboptimaler oder gar gescheiterter interkultureller Wirtschaftskooperationen ist beträchtlich. Betriebswirtschaftliche Forschung erfasst aber ausschließlich marktrelevante Kompetenzen eines Unternehmens, daneben steht die Diskussion um weiche Faktoren aus individualpsychologischer und soziologischer Sicht. Reine Finanzbilanzen bilden nun aufgrund ihrer linearen Urteilsbildung die Erfolgsfaktoren internationaler Kooperation nicht ab, da Kooperationsprozesse nicht linear, sondern mehrdimensional ablaufen. Deshalb wird an der Uni Magdeburg ein interdisziplinär angelegter Ansatz zur Beseitigung bestehender Schwachpunkte rein zahlengeleiteter Bewertungsansätze für die Auswahl internationaler Kooperationspartner verfolgt. Konkret untersucht wird die Kooperationskompetenz kooperationswilliger deutscher und indischer Unternehmen sowie deren organisationale Passung untereinander. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Kann ein soziologisch und psychologisch fundiertes Bewertungssystem unter Berücksichtigung kultureller Einflussfaktoren einen positiven Beitrag zur validen Messung und Beurteilung der Kooperationskompetenz potentieller deutscher und indischer Kooperationspartner sowie deren paarweisen Passung leisten? Vorgehen: Zunächst wurden unter Einsatz qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden zentrale Erfolgsfaktoren deutsch-indischer Koop. erhoben. Danach musste diskutiert werden, welche Erhebungsmethoden im Bezug auf die Auswahl int. Kooperationspartner praktikabel sind. Aus den Ergebnissen wurde dann ein Auswahlinstrumentarium erstellt, dass kooperationswilligen Unternehmen eine systematische Auswahl fremdkultureller Partner ermöglicht. Der Ansatz ist dabei nicht auf den indischen Kulturkreis begrenzt, sondern kann auch auf andere Kulturen übertragen werden.
Räumliche Organisation von Prozessen kollektiver Identität (der Fall der Berliner linken Szene )
Laufzeit: 01.01.2005 bis 30.05.2009
Im Rahmen der Dissertation wurde ein theoretischer Entwurf vorgeschlagen, mit dessen
Hilfe räumliche Mechanismen der Konstitution kollektiver Identitäten in sozialen Bewegungen erfasst werden können. Dafür wurden bewegungs- und raumsoziologische Konzepte auf der Grundlage des Strukturierungsansatzes in Giddens` Variante verknüpft. Die Grundannahme war, dass die Räume und die geteilten Wir-Definitionen (also kollektive Identitäten) beide im Alltagshandeln von Bewegungsakteuren (re)produziert werden. Der Entwurf wurde empirisch am Fallbeispiel der Berliner ?linken Szene? überprüft. Die Praxis kollektiver Identität in der ?linken Szene? als Bewegungsmilieu wurde in einer ethnographisch orientierten Feldforschung mit Hilfe kombinierter explorativ-interpretativer Verfahren (teilnehmende Beobachtung, Frame-Analyse, qualitative leitfadengestützte Interviews) untersucht. Dies ermöglichte nachzuvollziehen, wie die Konstitution und Reproduktion alltäglicher sowie episodischer Räume in der Bewegungspraxis passiert und wie dadurch die kollektiven Identitäten konstruiert werden. Das theoretische und methodische Design hat sich bewährt. Der ursprüngliche Entwurf wurde allerdings differenziert und erweitert: eine stärkere Berücksichtigung fanden u.a. das emotionale und körperliche Engagement der Aktivisten, die Multiplizität räumlicher Konstruktionen und der ?verinselte? Charakter symbolischer Räume eines Bewegungsmilieus.
Erste Veröffentlichungen:
2006: Golova, Tatiana: Raum-zeitliche Ordnungen linker Identität. In: Krause, B. et al. (Hg.) Chronotopographien : Agency in ZeitRäumen. Frankfurt/Main: Peter Lang, S.161-172
Sozialer Aktivismus in den Slums von Mumbai
Laufzeit: 01.04.2007 bis 31.03.2008
Dieses Projekt ist eine einjährige Lehrforschung. Sie besteht aus 3 Phasen: Projektvorbereitung (incl. Schreiben eines Forschungsantrags), Feldforschung, Datenanalyse (incl. Erstellung eines Forschungsberichtes).
Die Studierenden untersuchen zwei Schwerpunkte:Sozialen Aktivismus in Slums
- im Hinblick auf Bleiberechte, Räumungen und Lebensbedingungen
- im Hinblick auf Kommunalismus
Die Forschergruppe besteht aus folgenden Studierenden der Soziologie, Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung und European Studies:
Nadine Brunsendorf, Paula Grobbecker, Daniela Fromm, Ina Fusko, AntjeWegner, Jessica Keil, Esther Mydla, Corinna Scholz, Matthes Kuech,Tobias Held, Jan Zalweski
Zuhause in Estland? Eine Untersuchung zur sozialen Integration von ethnischen Russen in Estland
Laufzeit: 01.04.2006 bis 31.03.2008
Die Untersuchung ermittelt, welche Auswirkungen sich durch Exklusionen aus bestimmten Subsystemen des estnischen Nationalstaats für die soziale Integration ethnischer Russen ergeben. Als Arbeitsmodell dient der migrationstheoretische Ansatz von Hartmut Esser (1999, 2001). Anhand Essers vier Formen der Sozialintegration (Platzierung, Kulturation, Interaktion und Identifikation) wird analysiert, ob ethnische Russen in der Untersuchungsregion über strukturelle, kulturelle, inter-ethnische und identifikative Assimilationsbestreben verfügen und wie sich diese bewerten lassen. Ein weiteres Ziel der Arbeit besteht darin, normative und interessengeleitete Zugehörigkeitsbindungen unterhalb der politisch-rechtlichen Ebene herauszuarbeiten. Einerseits frage ich nach der Inklusions- und Exklusionslogik des estnischen Staates, die verhindern kann, dass die Angehörigen der Minoritätengemeinschaft überhaupt zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft werden. Andererseits wird den Motiven und Orientierungen ethnisch-russischer Minderheitenakteure nachgegangen, sich überhaupt in die estnische Aufnahmegesellschaft integrieren zu wollen. Außerdem wird analysiert, ob bei ethnischen Russen Strategien beobachten werden können, die auf eine Selbstexklusion verweisen, und ob es nach dem Ende der Sowjetunion für die Angehörigen der russischen Minderheitengruppe zu Identitätsverschiebungen und infolge gefühlter oder erlebter Diskriminierungen zu einer Verstärkung der ethnischen Identität gekommen ist.
Einzelprivatunternehmertum: Entstehungs- und Etablierungsmuster im Vergleich (Bulgarien, Tschechien, Russische Föderation)
Laufzeit: 15.01.2002 bis 14.01.2004
Vor dem Hintergrund der Transformation Osteuropas und der Bedeutung von Kleinunternehmen in diesem Prozess untersucht das Projekt, welche Formen von Kapital (ökonomisches Kapital, Bildungskapital, Sozialkapital, Informationskapital, politisches Kapital) für die erfolgreiche Etablierung von Kleinunternehmen notwendig sind. Mithilfe von qualitativen Methoden werden Biographien von Unternehmern und Unternehmenslebenszyklen in den drei Ländern untersucht. Hierbei wird von einem theoretischen Ansatz der Pfadabhängigkeit ausgegangen.
Pfandhäuser in St. Petersburg: Der Pfandkredit als Strategie der Lebensbewältigung einkommensschwacher Haushalte?
Laufzeit: 01.01.1999 bis 31.12.2000
Pfandhäuser werden in der Litetatur als "Banken für die Armen" beschrieben. Diese Hypothese wurde aufgegriffen und mit verschiedenen Methoden quantitativer und qualitativer Forschung untersucht.
Themanschwerpunkte: Geschichte russischer Pfandhäuser, der Pfandhausmarkt in St. Petersburg, 100 quantitative Interviews mit Kunden über ihre Lebensbedingungen und den Pfandkredit, 5 Tiefeninterviews mit Kunden, vorstrukturierte Interviews mit Managern von Pfandhäusern, die Lebensgeschichte eines Pfandhausmanagers und einer besonders erfolgreichen Firma
Forschungsverbund "Autonomie im Alter" - Zentralprojekt (2. Förderperiode)
Laufzeit: 01.06.2019 bis 30.09.2022
Seit Anfang 2016 entwickeln 19 Projekte aus ganz Sachsen-Anhalt im Forschungsverbund Autonomie im Alter Strategien zum Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels. Gefördert wird der Verbund zu 15 Prozent vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung und zu 85 Prozent von der EFRE/ESF Förderung für Regionale Entwicklungen der Europäischen Union. Im Fokus steht das gemeinsame Ziel, die Selbstständigkeit älterer Menschen in der Häuslichkeit zu stärken.
Ziel des Verbundes ist - anknüpfend an den Strategie- und Aktionsplan für gesundes Altern in der Europäischen Region (2012-2020) der WHO - innerhalb der insgesamt 6-jährigen Projektlaufzeit ein dynamisches Netzwerk zu initiieren, in dem Wissenschaft, Wirtschaft und die Lebenswelt der Bürger*innen miteinander interagieren. Hieraus ergeben sich neue Netzwerk- und Kooperationsbeziehungen in Sachsen-Anhalt und die sektorenübergreifende Weitergabe von Wissen wird gestärkt.
Das aktuelle Projekt schließt an eine erste Förderperiode an. Die Zusammenarbeit in diesem Forschungsverbund wird in der zweiten Förderperiode vom Verbundkoordinator Prof. Dr. Christian Apfelbacher und dem Team des Zentralprojektes "Autonomie im Alter" (AiA) unter Leitung von Dr. Astrid Eich-Krohm am ISMG der Medizinischen Fakultät der OvGU projektbegleitend erforscht. Darüber hinaus setzt sich das Team des Zentralprojektes AiA mit aktuellen Alter(n)sbildern auseinander.
Mehr Information finden Sie auf der Homepage des Verbundes: http://autonomie-im-alter.ovgu.de oder auf Twitter: : Follow @AutonomieA
Arbeitstitel: Reaktionsfähigkeit bei der Positionsbildung der Regierung in Krisenzeiten
Laufzeit: 01.01.2020 bis 31.12.2022
In dieser Arbeit soll untersucht werden, warum die Regierungen der Mitgliedstaaten bei der Festlegung ihrer Positionen für die Entscheidungsfindung in Krisenzeiten auf EU-Ebene unterschiedlich auf die Präferenzen der Bürger reagieren. Warum reagieren einige nationale Regierungen angesichts der hohen öffentlichen Bedeutung europäischer Politik in Krisenzeiten und andere nicht, obwohl die Meinung der Bevölkerung in allen Mitgliedstaaten ähnlich ist?
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
Gender, War and Popular Culture
Laufzeit: 01.10.2017 bis 01.01.2025
This research deals with the interconnectedness of popular culture, world politics and gender. It is situated within the Popular Culture and World Politics field of study, which has examined the importance of popular artifacts such as films, video games, comics, etc. in shaping international political events. It also contributes to the feminist research in international relations by recognizing the crucial role played by gender in international relations. More specifically, it explores the multiple interactions between gender and conflict, following Cynthia Enloe's assertion that the personal is political is international.
Empirically, the focus of this project is on films and videos. It examines the significance of these popular and visual media for the gendered representation of armed conflict. At the heart of the investigation is the question of how gender is represented in popular culture and in relation to war and militarization, and more specifically, how militaristic ideas and beliefs become embedded in our everyday lives. To answer these research questions, I mainly work with visual methods and film analysis within a feminist post-structural framework.
This doctoral thesis is divided into several thematic areas.
- A first article, already published, deals with women involved in political violence and examines the representation of Kurdish women fighters in French films. It discusses how their struggle is simplified and instrumentalized within the Kurdish freedom movement, contributing to gender essentialism, nationalism and Islamophobia.
- The second article is dedicated to the TikTok videos posted by Ukrainian soldiers at the onset of the invasion of Ukraine by Russia. It examines several TikTok videos posted by soldiers at the beginning of the conflict and reads them in the context of the upheaval of gender neo-traditionalism underway in Ukraine and against the conceptual framework of militarized masculinity. It concludes that while the soldiers' portrayals challenge models of military masculinity, they do not completely disrupt the gender order.
- The third article is in preparation.
Präventive Gesundheitsstrategien - Aus BEM lernen. Eine rekonstruktiv-qualitative Analyse berufsbiographischer und gesundheitlicher Risiken
Laufzeit: 15.11.2016 bis 31.05.2019
Angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt, wie Arbeitsverdichtung und Subjektivierung einerseits und der immer länger werdenden Berufsbiographien aufgrund des demographischen Wandels andererseits, werden Fragen der Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit und Gesundheit von Arbeitnehmenden immer bedeutsamer. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), welches seit seiner gesetzlichen Einführung 2004 als ein Instrument zur Wiedereingliederung langfristig erkrankter Beschäftigter (§ 84 SGB IX) fungiert, konnte in den letzten Jahren zunehmend - zuvorderst in Großunternehmen - etabliert werden.
Das Projekt fragt danach, wie bisherige Erfahrungen mit dem BEM zur Entwicklung früher ansetzender präventiver Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden genutzt werden können und wie die Ausgestaltung von BEM-Prozessen optimiert werden kann. Im Mittelpunkt steht die Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von Arbeitnehmenden, deren Beschäftigungsfähigkeit bedroht ist (laufende BEM-Verfahren) bzw. war (abgeschlossene BEM-Verfahren), flankiert durch eine strukturierte Dokumentenanalyse von BEM-Akten. Zudem werden im Projekt gezielt betriebliche sowie überbetriebliche Akteure als BEM-Allianzen durch Expertenbefragungen in den Blick genommen. Im Besonderen werden KMU fokussiert, denn hier gibt es kaum institutionalisierte Verfahren des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie der betrieblichen Mitbestimmung. Die Akteure_innen müssen daher bei gesundheitlichen Einschränkungen, die die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden in Frage stellen, stark auf situative Lösungen setzen. Auf Grundlage der Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von BEM- Fällen können zentrale Episoden, Ereignisse, kritische Stationen und kommunikative Aushandlungsanforderungen herausgearbeitet werden, an denen präventive Strategien ansetzen und BEM-Prozesse ggf. optimaler gestaltet werden können. Im zweiten Studienteil wird mittels partizipativer Workshops der Theorie-Praxis-Transfer gesichert.
Präventive Gesundheitsstrategien - Aus BEM lernen. Eine rekonstruktiv-qualitative Analyse berufsbiographischer und gesundheitlicher Risiken
Laufzeit: 15.11.2016 bis 31.05.2019
Angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt, wie Arbeitsverdichtung und Subjektivierung einerseits und der immer länger werdenden Berufsbiographien aufgrund des demographischen Wandels andererseits, werden Fragen der Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit und Gesundheit von Arbeitnehmenden immer bedeutsamer. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), welches seit seiner gesetzlichen Einführung 2004 als ein Instrument zur Wiedereingliederung langfristig erkrankter Beschäftigter (§ 84 SGB IX) fungiert, konnte in den letzten Jahren zunehmend - zuvorderst in Großunternehmen - etabliert werden.
Das Projekt fragt danach, wie bisherige Erfahrungen mit dem BEM zur Entwicklung früher ansetzender präventiver Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden genutzt werden können und wie die Ausgestaltung von BEM-Prozessen optimiert werden kann. Im Mittelpunkt steht die Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von Arbeitnehmenden, deren Beschäftigungsfähigkeit bedroht ist (laufende BEM-Verfahren) bzw. war (abgeschlossene BEM-Verfahren), flankiert durch eine strukturierte Dokumentenanalyse von BEM-Akten. Zudem werden im Projekt gezielt betriebliche sowie überbetriebliche Akteure als "BEM-Allianzen" durch Expertenbefragungen in den Blick genommen. Im Besonderen werden KMU fokussiert, denn hier gibt es kaum institutionalisierte Verfahren des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie der betrieblichen Mitbestimmung. Die Akteure_innen müssen daher bei gesundheitlichen Einschränkungen, die die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden in Frage stellen, stark auf situative Lösungen setzen. Auf Grundlage der Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von BEM- Fällen können zentrale Episoden, Ereignisse, kritische Stationen und kommunikative Aushandlungsanforderungen herausgearbeitet werden, an denen präventive Strategien ansetzen und BEM-Prozesse ggf. optimaler gestaltet werden können. Im zweiten Studienteil wird mittels partizipativer Workshops der Theorie-Praxis-Transfer gesichert.
Wie verändert die Fluchtbewegung den Berufsalltag von Polizeibeamt*innen? - Eine qualitativ-empirische Studie zu subjektivem Belastungs- und Beanspruchungserleben und ihren Deutungsmustern
Laufzeit: 01.05.2016 bis 30.04.2019
Die Diskussion der Arbeitsbedingungen der Polizei fanden im Zuge der Fluchtbewegung, insbesondere seit dem Jahr 2015, verstärkt Widerhall. Der latente Personalmangel, fehlerhafte oder mangelnde Ausrüstung und eine immense Anhäufung an Überstunden waren im Zuge des vermehrten Arbeitsaufkommens durch das Begleiten der Grenzübertritte, der Verteilung Geflüchteter auf die Bundesländer, des Objektschutzes an Asylbewerberheimen und der Begleitung von politischen Demonstrationen immer wieder aufscheinende Kritikpunkte (GdP 2015). Vorausgegangen waren zudem unterschiedliche Strukturreformen und sukzessive Sparmaßnahmen in der Polizei. Auch der anhaltende hohe Krankenstand der Polizei wird als Faktor der relativ hohen gesundheitlichen Belastung im Dienst gewertet. In der Sachsen-anhaltinischen Polizei nimmt der Krankenstand seit 2004 zu und lag im Jahr 2013 bei 8,3 Prozent (MI LSA et al. 2013). Im Vergleich dazu wurden bei den gesetzlichen Krankenversicherungen ein Krankenstand von 4,0 Prozent verzeichnet (DAK Gesundheitsreport 2014). Weitgehend unbeachtet bleibt jedoch, welche Bedeutung Determinanten wie bspw. der Krankenstand für die Polizei hat und welche Mechanismen sich dahinter verbergen. In Anbetracht des bereits zuvor erhöhten Krankenstandes, der sich verschlechternden Arbeitsbedingungen und den hinzukommenden Arbeitsbelastungen, die sich in den letzten Jahren durch die Fluchtbewegung aufschichteten, stellt sich nunmehr die Frage, ob die Verschränkung der Belastungspotenziale sich in der Phase der erhöhten beruflichen Anforderungen durch die "Flüchtlingskrise" besonders deutlich zeigt.
In der Dissertation wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die Fluchtbewegung auf den Berufsalltag von Polizist*innen hat, welche subjektiven Belastungen und Beanspruchungen für die Beamt*innen deutlich werden und mit welchen Deutungsmustern sie ihren Anforderungen im Berufsalltag begegnen.
Geschlecht und Gewalt in Geschichte und Gegenwart. Intzerdisziplinäre Annäherungen an alte und aktuelle Affinitäten, Bearbeitung: Prof. Dr. Eva Labouvie, Dr. Mareike Fingerhut-Säck, Susanne Klose, Stefanie Fabian
Laufzeit: 01.12.2020 bis 29.06.2023
Das Thema Gewalt ist in der heutigen Zeit durch die metoo-Bewegung und Diskussionen um häusliche Gewalt während der Corona-Epidemie aktueller denn je. Mit einem Blick in die Geschichte waren Akte von öffentlicher, offizieller und familiärer/häuslicher/privater Gewalt immer präsent, haben allerdings im Laufe der Jahrhunderte ihren gesellschaftlichen, rechtlichen, sozialen und kulturell-mentalen Standort verändert. Wenig wurde bisher in der Geschichtswissenschaft außerhalb von einzelnen Themenschwerpunkten (Kriminalitätsgeschichte, Militärgeschichte, sexuelle Gewalt und Inzest, Kindsmord usw.) zur geschlechtsspezifischen Gewalt und zu Gewalttaten von Menschen unterschiedlichen Geschlechts geforscht. Insbesondere fehlt der analytische Blick aus der Perspektive der Geschlechterforschung.
Die im Kontext des Themas für Februar 2022 geplante Tagung wird sich Fragen nach den bis heutige gängigen, häufig vom Geschlecht abhängigen populären wie (straf-)rechtlichen Zuschreibungen von Gewalt und Gewaltformen, nach Gewaltdiskursen und ihrem Wandel seit dem 16. Jahrhundert, Gewaltprävention, -anwendung, oder -wahrnehmung, aber auch nach der Legitimität, nach Formen, Strukturen, Intensitäten und Potenzialen von Gewalt unter geschlechtergeschichtlicher Perspektive interdisziplinär und bis zur Gegenwart zuwenden. Ihr Anliegen ist die Verfolgung der "langue durée" von geschlechterzentrierten Gewaltdiskursen, ist Aufklärung und die Hinterfragung gegenwärtiger Einstellungen, Stereotype und Umgangsformen nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer insbesondere auch bezüglich "sex" und "gender" vielgestaltigen Gegenwart.
Das Forschungs- und Tagungsprojekt soll seinen Abschluss in einer Publikationen finden.
Körpermagie - magische Körper - Magie der Körper - Magic Bodies, Bearbeitung: Prof. Dr. Eva Labouvie
Laufzeit: 01.01.2020 bis 01.05.2023
In der Frühen Neuzeit bildete der Körper eine Einheit. Jeden seiner Teile stellte man sich in Wechselbeziehung mit allen anderen Körperteilen und in einem dynamischen Austausch mit seiner Umgebung vor. Die Zusammensetzung der Körpersäfte, äußere Einflüsse und Lebensbedingungen bis hin zu Lebensstilen und Arbeitsweisen bestimmten gemeinsam den Zustand und das Befinden, erklärten Phasen der Gesundheit wie Krankheit. In diesem Körperkonzept hatte einmal die Vorstellung ihren Platz, der Körper sei anfällig für magische Einflüsse, ja könne in bestimmten Kontexten oder Lebensphasen in besonderem Masse durch zauberische oder magische Kräften gefährdet sein. Dies galt besonders für den geschwächten kranken, schwangeren, noch nicht voll entwickelten kleinkindlichen oder besonderen Anstrengungen ausgesetzten Körper. Auf der anderen Seite schrieb man den Körpern und Körperteilen besonderer Personen, vor allem solcher, die auf widernatürliche Weise ihr Leben verloren hatten (verstorbene Schwangere, Hingerichtete, Ermordete, Selbstmörder), magische Kräfte im positiven wie negativen Sinne zu. Diese Annahme besonderer Kräfte im Körper und den Körpergliedern von Menschen, deren Übergang vom Diesseits zum Jenseits nicht in üblicher Weise und mit den notwendigen Ritualen der Ablösung vonstatten gegangen war, übertrug sich aber ebenfalls auf Vorstellungen von den Körpereigenschaften solcher Menschen, die in einem Ausnahmezustand lebten: einmal auf menstruierende oder schwangere Frauen, Kindsmörderinnen oder Personen, die angeblich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten, zum anderen auf Menschen, die mit besonderen Gaben des Heilens, Wahrsagens oder Bannens ausgestattet waren. Entweder galten ihre Körper selbst - sogar über ihren Tod hinweg - als ,Sender’ magischer Energien zur Heilung oder Schädigung, die sie 'ad personam' durch Berührung, durch Blicke oder das sogenannte "Anblasen" übertragen konnten. Oder man unterstellte ihnen die Fähigkeit zur Magisierung fremder Körperteile oder -substanzen durch Übertragung der eigenen Körpermagie in besonderen Ritualen. Bei der Annahme von Fähigkeiten zur direkten Übertragung magischer Einflüsse von einem Körper zum anderen spielte die Bewertung der Körperöffnungen und ihrer Ausscheidungen eine besondere Rolle. Dass etwas aus ihnen hervortrat - Speichel, Urin, Kot, Blut, Tränen, Nachgeburt - versinnbildlichte nicht nur nachhaltig die Durchlässigkeit zwischen körperlichem Inneren und Außenwelt, sondern machte diese Körperbereiche gleichsam zu Kontaktstellen eines unmittelbaren kraftvollen Austausches: Der Gedanke an Schädigung traf sein Opfer ungefiltert durch das Auge mittels des 'bösen Blickes'; die durch den Mund ausgesprochene Verwünschung drang durch das Ohr in den Körper ein; die durch das Auge wahrgenommene schreckliche Erscheinung konnte sich dem ungeborenen Kind aufprägen, und der Geschlechtsakt mit dem Teufel säte den Samen des Bösen im Körper der Teufelsbuhlerin.
In Analogie und Ergänzung zu diesen außerordentlichen Formen der Körpermagie entwickelten sich innerhalb des populären Heil- und Abwehrzaubers auch Vorstellungen zum magischen Gebrauch von zunächst neutralen Körperstoffen und Körperteilen. Hier etablierten sich vor allem aufgrund der 'Signaturenlehre' Rituale der personenunabhängigen Körpermagie und der 'Organotherapie'. Weit mehr als bei der Körpermagie 'ad personam', deren Ursprünge man weit öfter in Verbindung mit teuflischen oder dämonischen denn göttlichen Einflüssen deutete, gestattete die Verwendung und rituelle Magisierung von Körperstoffen oder -teilen in der populären Magie auch deren Verwendung zur 'weißen Magie'.
Das Projekt beschäftigt sich mit all diesen verschiedenen Vorstellungen und ihren Folgen für das frühneuzeitliche Zusammenleben in einer face-to-face-Gesellschaft.
Helden und Hysteriker. Der Umgang mit psychisch Versehrten des Ersten Weltkrieges in der Psychiatrie und in den Familien, Bearbeitung: Petra Kaiser
Laufzeit: 01.01.2019 bis 30.11.2022
Die Dissertation widmet sich mittels geschlechtergeschichtlicher und medizinhistorischer Ansätze der Untersuchung von Patientenakten und Egodokumenten von psychisch Versehrten des Ersten Weltkrieges und deren Familienangehörigen. Sie stellt die Frage nach der Genese der Bilder von Männlichkeit in der Wilhelminischen Zeit bis zum Nationalsozialismus in der Psychiatrie und in der Gesellschaft und fragt nach der Veränderung dieser Vorstellungen bzw. Zuschreibungen von Männlichkeit und des Männerbildes bei Soldaten nach Eintreten einer kriegsbedingten Versehrtheit. Zur Erforschung der "Entmännlichung" der soldatischen Helden werden Krankenakten, Egodokumente udn weitere Schriften zu Soldaten untersucht, die in eine Psychiatrie eingewiesen und ärztlich begutachtet wurden; einbezogen werden neben den medizinischen Akten ebenso Briefe oder Aufzeichnungen der Betroffenen selbst und ihrer Familienangehörigen, insbesondere der Ehefrauen. Vor allem Egodokumente wie Briefe dokumentieren veränderte bzw. umgedrehte Geschlechterverhältnisse (Frauen als Familienernährerinnen, Männer als hilflose Kranke) und die Dekonstruktion von Männlichkeitsbildern, die selbst über die Sprache fassbar wird. An augenfälligen Folgen seien Ehescheidungen und die Bescheinigung der Eheunfähigkeit oder einer Erbkrankheit genannt. Die Diskriminierung als "irrer Ehemann" zeitigte allerdings auch soziale und weitere psychische Folgen: Dem Makel der Unmännlichkeit, Schwäche und Neurose trat der behördliche Umgang mit den als "hysterisch" verunglimpften Kranken ("Kriegszitterern") an die Seite, deren Erkrankungen keine Anerkennung und deren Angehörige keine staatliche Unterstützung erhielten. Die psychisch kranken Kriegshelden verloren ihren Status in Gesellschaft und Familie, ja wurden über Sprache feminisiert und über den Umgang mit ihnen oder die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften und Verhaltensweisen sowie ihre gesellschaftliche Rolle "entmannt".
Einführung der Reformation in Stift und Stadt Quedlinburg (1517-1580)
Laufzeit: 01.07.2015 bis 03.11.2022
Die geplante Dissertation greift ein Thema auf, das in der bisherigen Forschung noch nicht bearbeitet wurde, aber einen entscheidenden und sehr innovativen Beitrag zur Reformationsforschung, zum Nebeneinander von kaiserlicher, päpstlicher, landesherrlicher, stiftischer und städtischer Macht sowie zum Miteinander von oben und unten beim Wandel von Geschichte leisten kann. Am Beispiel der Stadt und des Stiftes Quedlinburg kann paradigmatisch aufgezeigt werden, wie sich der Prozess der Einführung der Reformation über Jahrzehnte sowohl in einer (mitteldeutschen) Stadt als auch in einem geistlichen, noch dazu reichsunmittelbaren und dem Kaiser direkt unterstellten Stift parallel vollzog. Dabei ist bisher unbekannt, aus welchen Gründen Äbtissin Anna II. von Stolberg-Wernigerode (1516-1574) im Jahr 1539 die Reformation im Quedlinburger Stift und Kapitel einführte, noch welche Einflüsse, Konflikte oder Diskurse innerhalb der Stadtbevölkerung bereits seit 1517 zu einer reformationsnahen Haltung geführt haben müssen und wie beides sich zueinander verhielt. Selbst jüngste Forschungsarbeiten zu Reformation und Konfessiona-lisierung gehen über den Verlauf des vielschichtigen und oft keineswegs spontanen Wechsels vom Katholizismus zum Protestantismus allermeist mit der Nennung des Eckdatums der offiziellen Einführung der Reformation hinweg, so dass wir letztlich kaum Wissen über die hier über einen längeren Zeitraum wirkenden Kräfte, Netzwerke, Kommunikationsprozesse oder Machtkalküle haben. Die Untersuchung will dagegen durch eine Kombination aus mikro-, meso- und makroperspektivischem Zugang neben der obrigkeitlichen Reformation des Stiftes im Jahr 1539 insbesondere auch die Reformation von unten (Stadt- und Stiftsbevölkerung, Geistliche, Bruderschaften, Ratsfamilien, Mönche, Nonnen, Bewohner des Umlandes usw.) seit 1517 in den Fokus nehmen, die den offiziellen Wechsel vor- und nachbereitete und bis zur Formula Concordia 1780, der offiziellen Annahme des Luthertums, andauerte. Als besonders bedeutsam stellt sich im gesamten Kontext das Wirken und die Stellung der vom Kaiser eingesetzten Äbtissin dar, die sich und ihr Stift mit der Einführung der Reformation der Gefahr des Verlustes der Reichsstandschaft, der Mediatisierung durch (Kur-)Sachsen und einer neuartigen Legitimierung ihres Amtes sowie der Aufgaben der Klostergemeinschaft (Gründung durch Heinrich I., zuständig für die sakrale Memoria der Ottonen) aussetzte, zugleich aber die Chance erhielt, das Stift durch Säkularisierung der Klöster wirtschaftlich zu konsolidieren und sich von Kaiser, Papst und Diözesanbischof zu emanzipieren.
Mutter werden und Mutter sein - Mutterschaft gestern und heute, Bearbeitung Prof. Dr. Eva Labouvie
Laufzeit: 01.03.2019 bis 31.12.2021
Mutter werden ist zwar keine gesellschaftliche Notwendigkeit und kein biologischer Automatismus mehr, sondern ein frei wählbares Lebenskonzept. Immer resultiert, aus welcher der Mutteridentitäten auch immer, aber eine Leistungsmotivation. Immer kennzeichnen ambivalente Gefühle, ja eine Reihe von Paradoxien, das Verhältnis von Frauen- und Mutterrolle sowie das Erleben von Mutterschaft. Beinhaltete Mutterschaft in der Vergangenheit einen kollektiv eingebundenen Statuswechsel bei gleich-zeitiger Statuserhöhung, ist sie heute eine individuelle soziale und psychische Leis-tung jeder einzelnen Frau, verbunden mit Beschränkungen und Autonomieverlust. Standen in früheren Jahrhunderten die Frauen unter dem Druck, unbedingt Mutter zu werden, stehen sie heute, wenn sie Mütter sind, unter dem Druck, eine "gute Mutter" sein zu müssen oder zu wollen. "Ängste und Schuldgefühle der Mütter", erklärt Elisabeth Badinter in ihrem Band zur Mutterliebe "sind nie so groß gewesen, wie heute" (Elisabeth Badinter, Die Mutterliebe. Die Geschichte eines Gefühls vom 17. Jahrhundert bis heute, München 1981, S. 34).
Menschen mit Behinderung in der ehemaligen DDR. Eine regionale Untersuchung für den Raum Sachsen-Anhalt und die Stadt Magdeburg
Laufzeit: 30.04.2018 bis 31.10.2021
Das Forschungsprojekt beabsichtigt eine erstmalige Untersuchung der Lebenssituation und des Umgangs mit behinderten Menschen im Raum Sachsen-Anhalt mit einer vertiefenden Fokussierung auf die Stadt Magdeburg und ihr Umland. Im Hinblick auf die staatliche Perspektive (1) wird jenes augenscheinliche Paradoxon näher analysiert, das sich durch ein politisches System ergab, welches einerseits den Arbeiter- und Bauernstaat in den Vordergrund stellte, auf der anderen Seite die sozialistische Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz haben sollte, betonte. Mit dem Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse (2) rücken Aspekte des Umgangs mit Differenz, welche zwischen den Polen von Integration und Isolation anhand ausgewählter Lebensbereiche (Arbeit, gesellschaftliche Teilhabe, Lebens- und Wohnsituation) untersucht werden können, in den Mittelpunkt. Über die Perspektive der behinderten Menschen und ihres Umfeldes (3) will das Forschungsprojekt über die Lebenssituation und gesellschaftliche Stellung von Menschen mit Behinderung in der DDR und insbesondere in der Region Sachsen-Anhalt aufklären.
Protestantismus - Schulbildung - Alphabetisierung. Das Elementarschulwesen im Raum Sachsen-Anhalt seit der Reformation bis 1800
Laufzeit: 01.10.2014 bis 30.09.2019
Das Promotionsthema stellt ein wahres Desiderat im Geburtsland des deutschen Protestantismus und darüber hinaus dar. Mit der Untersuchung sowohl der Elementarschullandschaft ab der Reformation bis ins 18. Jahrhundert im Raum des heutigen Sachsen-Anhalt schon dies eine Pionierleistung als auch der Frage nach der vielbehaupteten, aber nie grundlegend verifizierten Affinität zwischen (Schul-)Bildung und Reformation bzw. Protestantismus kann Frau Tempelhoff für die Geschichtswissenschaft, aber auch die Erziehungswissenschaften und die Theologie, insbesondere aber auch für die Genderforschung, zu neuartigen Einschätzungen, möglicherweise auch Relativierungen oder Korrekturen gelangen: dies zum einen bezüglich der wenig erforschten Entwicklung der Alphabetisierung von Jungen wie Mädchen über drei Jahrhunderte Melanchthon, später auch Luther forderte als erste den Unterricht für Mädchen und gründete im heutigen Sachsen- Anhalt die ersten Mädchenschulen in Europa , zum anderen bezüglich der praktischen Umsetzung eines aus dem Protestantismus der ersten Stunde entwickelten neuen Bildungsanspruchs, dessen Auswirkungen sich bis ins 18. Jahrhundert am Dessauer Philanthropin als erster Aufklärungsschule Europas verfolgen lassen. Nur mit einer erstmaligen Untersuchung der tatsächlichen Schullandschaft in Sachsen-Anhalt, ihren Konzepten, Bedingungen, ihrer Akzeptanz in der Bevölkerung, ihren Lehrern und ersten Lehrerinnen hier nicht erst im 18., sondern bereits seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar , vor allem aber ihrer Nachhaltigkeit, lässt sich die in der Forschung unhinterfragte Behauptung eines höheren Bildungs- und Alphabetisierungsgrades in protestantischen Regionen adäquat untersuchen und mit Ansätzen in katholischen Ländern vergleichen. Hierfür bildet der Untersuchungsraum ganz besondere Quellenbedingungen, da im Land der Reformation auch die ersten Quellen zum damals noch von der protestantischen Kirche getragenen Schulwesen existieren, so dass nur im Raum Sachsen-Anhalt eine tatsächliche Analyse auch der Anfangsbedingungen und- schwierigkeiten sowie des Wandels möglich sind.
Bedeutende Frauen aus Sachsen-Anhalt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon
Laufzeit: 01.01.2015 bis 31.12.2018
Das Lexikon untersucht bedeutende Frauen aus dem Raum Sachsen-Anhalt, d.h. Frauen, die auf sehr unterschiedlichen Ebenen Besonderes geleistet haben, sich in hervorragender Weise als Künstlerinnen, Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Unternehmerinnen, als Trägerinnen von Ideen, Schöpferinnen neuer Denk- und Handlungsweisen oder als Amtsinhaberinnen in ihrer Zeit ausgezeichnet und für ihre Zeit und die Menschen engagiert haben. Diese Frauen haben Besonderes geleistet, doch war es, auch wenn der Blick in viele historische und regionale Bücher das nahelegt, weil man kaum Näheres zu den Frauen findet, keine Besonderheit, dass Frauen früherer Jahrhunderte wie Frauen heute, Besonderes leisteten. Einerseits leistet das Lexikon damit eine Art "Wiederbelebung", also ein Zurückholen aus der Vergessenheit zum Zwecke der adäquaten Berücksichtigung und Anerkennung im regionalen und überregionalen historischen Gedächtnis, zum anderen geht es insbesondere darum, den vielen bisher namenlosen, aber bedeutsamen Frauen, einen Platz in der Geschichte zu geben. Inhaltlich beziehen sich die Einträge auf Frauen der sogenannten Vormoderne des 16. bis 19. Jahrhunderts, und auf Frauen des Mittelalters.
Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographiesches Lexikon vom 19. Jahrhundert bis 1945 (Bd. 2)
Laufzeit: 01.06.2016 bis 31.12.2018
Das Lexikon stellt Frauen vom beginnenden 19. Jahrhundert bis 1945 vor, die im Raum des heutigen Sachsen-Anhalts und zum Teil weit darüber hinaus in ganz unterschiedlichen Bereichen Besonderes geleistet oder ein für Frauen ungewöhnliches Leben geführt haben. In über 130 biographisch-bibliographischen Porträts sowie über 140 Kurzporträts werden die Lebenswege und das Engagement von bekannten Frauen und Berühmtheiten wie Käte Kruse, Louise Aston, Elisabeth von Ardenne, Fontanes "Effi Briest", Jenny Marx oder Hedwig Courths-Mahler, von Protagonistinnen der Ersten Frauenbewegung wie Gertrud Bäumer, Elisabeth Gnauck-Kühne, Jenny Hirsch und Lily Braun, von Unternehmerinnen wie Selma Rudolph oder der Schauspielerinnen Henny Porten und Lia Wöhr neuartig präsentiert. Erstmals gelingt es zudem die Verdienste von bislang unbekannten, vergessenen oder noch nicht erforschten Juristinnen, Politikerinnen, Widerstandskämpferinnen, Wissenschaftlerinnen, Frauenrechtlerinnen, Schriftstellerinnen, Pädagoginnen, Ärztinnen, Künstlerinnen, Sportlerinnen, Regisseurinnen oder Unternehmerinnen zu würdigen und ihnen einen Platz in der Geschichte zu geben. Die von FachwissenschaftlerInnen konzipierten Artikel geben durch Angabe von Literatur und Archivmaterial gezielt Anregungen für weitere Forschungen.
Glaube und Geschlecht. Interdisziplinäres Forschungs- und Tagungsprojekt. Zugleich Beitrag der OvGu zum Reformationsjubiläum., Forschungs- und Buchprojekt
Laufzeit: 01.07.2017 bis 31.12.2018
Das Projekt umfasste eine große internationale Tagung (Glaube und Geschlecht - Gender Reformation) vom 29.6.2017 bis 1.7.2017 und wird in einem Tagungsband, der 2018 im Böhlau Verlag erscheinen wird, dokumentiert werden.
Die Reformation wurde durch das religiöse Engagement der Laien getragen, ein Aufbruch, der Frauen völlig neue Handlungsmöglichkeiten eröffnete und die Geschlechterordnung in den europäischen Ländern nachhaltig veränderte. Sie hat daher nicht nur einen einschneidenden Wandel durch die erstmalige Möglichkeit der Wahl zwischen Glaubensrichtungen bewirkt, sondern durch die Ehelehren Martin Luthers und weiterer Reformatoren die Rollen von Männern und Frauen, Müttern und Vätern sowie die Vorstellungen vom Zusammenleben der Geschlechter nachhaltig und bis in die Gegenwart geprägt. Geschlechterfragen und die Einbindung von Frauen bilden trotz der Ökumene bis heute - als letzte Bastion der einen, als liberales Aushängeschild der anderen Konfession - den immer wieder betonten Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus.
Die interdisziplinäre wie internationale Tagung "Glaube und Geschlecht - Gender Reformation" möchte sich mit diesem Grundlagenthema der Reformation vor allem unter der Perspektive der Wechselbeziehungen zwischen "Glaube und Geschlecht" auseinander setzen. Sie betrachtet Bezüge, die erstmals von Frauen und Männern in der reformatorischen Bewegung des 16. Jahrhunderts hergestellt und gelebt wurden und jenseits von Konfession und eigener Gläubigkeit bis heute ein Kulturgut der westlichen Welt darstellen. Dabei fragt sie sowohl nach den Anteilen von Männern und Frauen an Kirche und Religiosität als auch nach ihren durch die Religion begründeten oder bedingten Rollen, Räumen, Aufgaben und Lebenswegen, nach Gewinnen, Verlusten und nach Kontinuitätslinien bis in die heutige Gesellschaft.
Glaube und Geschlecht. Internationale und interdisziplinäre Tagung, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 20.6.-1.7.2017, zum Reformationsjubiläum 2017 - Tagung
Laufzeit: 01.08.2016 bis 31.08.2017
Die Reformation wurde durch das religiöse Engagement der Laien getragen, ein Aufbruch, der Frauen völlig neue Handlungsmöglichkeiten eröffnete und die Geschlechterordnung in den europäischen Ländern nachhaltig veränderte. Sie hat daher nicht nur einen einschneidenden Wandel durch die erstmalige Möglichkeit der Wahl zwischen Glaubensrichtungen bewirkt, sondern durch die Ehelehren Martin Luthers und weiterer Reformatoren die Rollen von Männern und Frauen, Müttern und Vätern sowie die Vorstellungen vom Zusammenleben der Geschlechter nachhaltig und bis in die Gegenwart geprägt. Geschlechterfragen und die Einbindung von Frauen bilden trotz der Ökumene bis heute - als letzte Bastion der einen, als liberales Aushängeschild der anderen Konfession - den immer wieder betonten Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus.
Die interdisziplinäre wie internationale Tagung "Glaube und Geschlecht - Gender Reformation" möchte sich mit diesem Grundlagenthema der Reformation vor allem unter der Perspektive der Wechselbeziehungen zwischen "Glaube und Geschlecht" auseinander setzen. Sie betrachtet Bezüge, die erstmals von Frauen und Männern in der reformatorischen Bewegung des 16. Jahrhunderts hergestellt und gelebt wurden und jenseits von Konfession und eigener Gläubigkeit bis heute ein Kulturgut der westlichen Welt darstellen. Dabei fragt sie sowohl nach den Anteilen von Männern und Frauen an Kirche und Religiosität als auch nach ihren durch die Religion begründeten oder bedingten Rollen, Räumen, Aufgaben und Lebenswegen, nach Gewinnen, Verlusten und nach Kontinuitätslinien bis in die heutige Gesellschaft.
Aus unterschiedlicher Perspektive wird sowohl nach brisanten und vieldiskutierten Entwicklungen, wie den aktuellen Überlegungen zur Einführung eines weiblichen Diakonats in der katholischen Kirche gefragt, als auch nach den Wechselwirkungen von Glaube und Geschlecht in weiteren Religionen wie dem Hinduismus, Buddhismus, Judentum und Islam. Die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der Vereinbarkeit vor allem nichtchristlicher mit den Gesellschafts- und Geschlechterordnungen christlich geprägter europäischer Länder dürfte vor dem Hintergrund der jüngsten Migrationsbewegungen zu den aktuellsten Fragen der Gegenwart zählen.
Universitätsweite Ringvorlesung: Die Reformation - eine religiöse, kulturelle und politische Bewegung, SS 2017 zum Reformationsjubiläum 4. April - 27. Juni 2017
Laufzeit: 01.01.2017 bis 15.07.2017
Die interdisziplinäre Ringvorlesung verfolgt die Entstehung, den Verlauf, die Entwicklung und die Auswirkungen der Reformation im deutschsprachigen Raum und in ausgewählten europäischen Ländern. Ihr Augenmerk gilt dabei sowohl der Reformationsbewegung, ihren Vertretern, der Theologie und Ethik, den politischen Konzepten als auch neueren Forschungsansätzen zur Geschichte von Reformation und Protestantismus. Einen besonderen Schwerpunkt legt die Ringvorlesung auf den Transformationscharakter der neuen religiösen und sozialen Lehren im Hinblick auf das gesellschaftliche, kulturelle Leben und Zusammenleben, auf die Verwendung neuer medialer Kommunikationspraktiken und die mit der sozialen, kulturellen und religiösen Alltagskultur stets verbundene politische Entwicklung in der europäischen Geschichte. Indem sie in einmaliger Konzentration die Vorträge von Forschern und Forscherinnen aus der Kirchen-, Kunst- und Rechtsgeschichte, der Geschichtswissenschaft, Theologie und Philosophie vereint, bietet sie ein interdisziplinäres Prisma der aktuellen wissenschaftlichen Reflexionen im Kontext des Reformationsjubiläums.
Studierende können die Ringvorlesung mit einer Prüfung in Form einer schriftlichen Klausur am 4.7.2017 (HS 6, 17.15-18.45 Uhr) abschließen und sie bei bestandener Prüfung mit maximal 5 CP (unbenotet) anrechnen. In Studiengängen der FHW, die ein Modul beinhalten, das den Besuch einer interdisziplinären Ringvorlesung voraussetzt, kann die Anrechnung in diesem Modul erfolgen (z. B. MGerm 22); in allen anderen Studiengängen der OvGU kann die Ringvorlesung im jeweiligen optionalen Bereich des Studiengangs angerechnet werden (bitte nehmen Sie jeweils Rücksprache mit dem oder der Studiengangsbeauftragten Ihres Studiengangs).
Das Programm der Ringvorlesung:
04. APRIL
Ilse Junkermann, Bischöfin der Ev. Kirche in Mitteldeutschland
Prof. Dr. Jens Strackeljan, Rektor der Universität Magdeburg
Grußworte
Prof. Dr. Eva Labouvie, Universität Magdeburg: Einführung
Prof. Dr. Athina Lexutt, Kirchengeschichte, Universität Gießen
Grundlegendes zur Reformation – Ein erster Faktencheck
11. APRIL
Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte, Geschichtswissenschaft, Universität Frankfurt/M.
Die Reformation als Umbruch? Religion und Politik in der Frühen Neuzeit
18. APRIL
Prof. Dr. Thomas Kaufmann, Kirchengeschichte, Universität Göttingen
Buchdruck und Reformation
25. APRIL
Prof. Dr. Eva Labouvie, Geschichtswissenschaft, Universität Magdeburg
Keine „Entzauberung der Welt“ (M. Weber).
Aberglaube und Protestantismus seit der Reformation
19.30 Uhr, Wallonerkirche:
Der Evangelische Hochschulbeirat lädt ein zum Akademischen Gottesdienst
02. MAI
Prof. Dr. Anselm Schubert, Kirchengeschichte, Universität Erlangen
Reformation als Konflikt. Der Streit um das Abendmahl
09. MAI
Prof. Dr. Martin H. Jung, Historische Theologie, Universität Osnabrück
Gab es auch Reformatorinnen unter den Reformatoren? Zur Bedeutung und Rolle von Frauen im konfessionellen Wandel des 16. Jahrhunderts
16. MAI
Prof. Dr. Matthias Asche, Geschichtswissenschaft, Universität Tübingen
Von der Kirchenreform zur Reformation – die Entstehung des Protestantismus in Frankreich
23. MAI
Dr. Friedrich-K. Unterweg, Anglistik, Universität Düsseldorf
Heinrich VIII. und sein Bruch mit Rom. Der Anfang der Reformation in England?
30. MAI
Prof. Dr. Heiner Lück, Rechtsgeschichte, Universität Halle
Rechtsbruch durch Reformation?
06. JUNI
Prof. em. Dr. Christoph Kaehler, Neues Testament, Universität Leipzig
„Ach, es ist dolmetschen keineswegs eines jeglichen Kunst.“
Luthers Bibelübersetzung und ihre Revision 2017
13. JUNI
Dr. Bettina Seyderhelm, Kunstgeschichte, Ev. Kirche in Mitteldeutschland
Hilfe für die Armen und Trost für verwaiste Eltern. Neue Forschungen zu Bildzeugnissen des 16. Jahrhunderts aus dem Kernland der Reformation
20. JUNI
Prof. Dr. Héctor Wittwer, Praktische Philosophie, Universität Magdeburg
Der Einfluss der Reformation auf die Moralphilosophie
Im Anschluss lädt der Evangelische Hochschulbeirat zu einer Akademischen Tafel
im Foyer des Hörsaals 6
27. JUNI
Jana Tempelhoff, M. A., Universität Magdeburg
Dr. Carsten Nahrendorff, Germanistik / Geschichtswissenschaft, Universität Erfurt
Reformation und Bildung. Das Elementar- und Gelehrtenschulwesen des 16. Jahrhunderts im Raum des heutigen Sachsen-Anhalt
Pietismus "von oben". Seine Einführung und Konsolidierung in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode durch das Grafenpaar Sophie-Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771).
Laufzeit: 30.06.2015 bis 29.05.2017
Das Promotionsprojekt hat zum Ziel, erstmals den Pietismus als Glaubensform und religiöse Frömmigkeitspraxis in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode zu untersuchen, in der sich mit dem "Wernigeröder Pietismus" im 18. Jahrhundert eine besondere, weitreichende und einflussreiche Form des Pietismus etablierte. Zugleich verfolgt das Projekt eine neuartige und bislang von der Forschung nicht geleistete Untersuchung zum Prozess der Einführung und Manifestierung eines "herrschaftlichen Pietismus", der in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode im Regierungszeitraum des Grafenpaares Sophie-Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771) "von oben", d.h. im Gegensatz zum pietistischen Anspruch, religiöse Volksbewegung zu sein, etabliert werden konnte. Unter Anwendung von sozial- und kultur-historischen Methoden soll aufgezeigt werden, wie diese alternative Glaubensform speziell durch die Initiative eines Grafenpaares eingeführt wurde und eben nicht hauptsächlich auf der Initiative und dem Engagement von missionarisch tätigen Theologen oder der Bevölkerung beruhte, wie dies bislang aus Untersuchungen zum Pietismus bekannt ist. Die Prozesse und Interaktionen, die es möglich machten, nicht nur innerhalb eines halben Jahrzehnts, sondern ausgerechnet zum eigentlichen Ende der Blütezeit des Pietismus im Heiligen Römischen Reich einen solchen Erfolg mit der Einführung einer neuen Religionsform zu erzielen, sollen analysiert und mit Hilfe spezieller Methoden der historischen Sozial- und Kulturforschung ausgewertet und interpretiert werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden nicht nur zur Erweiterung der europäischen Pietismusforschung beitragen, die bis heute hauptsächlich auf den "bürgerlichen" Pietismus konzentriert ist. Insgesamt bearbeitet das Projekt die Besonderheit einer "zweiten", neben dem bekannten Halleschen Pietismus (August Hermann Francke) äußert einflussreichen Variante des mitteldeutschen Pietismus, die bisher nicht erforscht wurde.
Bedeutende Frauen aus Sachsen-Anhalt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon
Laufzeit: 01.01.2013 bis 31.12.2016
Das Lexikon untersucht bedeutende Frauen aus dem Raum Sachsen-Anhalt, d.h. Frauen, die auf sehr unterschiedlichen Ebenen Besonderes geleistet haben, sich in hervorragender Weise als Künstlerinnen, Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Unternehmerinnen, als Trägerinnen von Ideen, Schöpferinnen neuer Denk- und Handlungsweisen oder als Amtsinhaberinnen in ihrer Zeit ausgezeichnet und für ihre Zeit und die Menschen engagiert haben. Diese Frauen haben Besonderes geleistet, doch war es, auch wenn der Blick in viele historische und regionale Bücher das nahelegt, weil man kaum Näheres zu den Frauen findet, keine Besonderheit, dass Frauen früherer Jahrhunderte wie Frauen heute, Besonderes leisteten. Einerseits leistet das Lexikon damit eine Art "Wiederbelebung", also ein Zurückholen aus der Vergessenheit zum Zwecke der adäquaten Berücksichtigung und Anerkennung im regionalen und überregionalen historischen Gedächtnis, zum anderen geht es insbesondere darum, den vielen bisher namenlosen, aber bedeutsamen Frauen, einen Platz in der Geschichte zu geben. Inhaltlich beziehen sich die Einträge auf Frauen der sogenannten Vormoderne des 16. bis 19. Jahrhunderts, und auf Frauen des Mittelalters.
Bd. 1: Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, Köln/Wiemar/Wien 2016 ist abgeschlossen
Bd. 2: Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom 19. Jahrhundert bis 1945 wird im Sommer 2018 erscheinen.
Otto von Guerickes Weltbild und sein Verhältnis zu Religion und Kirche
Laufzeit: 01.11.2013 bis 31.12.2016
In etlichen Schriften, die sein naturwissenschaftliches Werk (3 Bde.) weit übersteigen, hat sich Otto von Guericke mit Fragen zum Weltbild, zum Menschenbild und zum Gottesbild seiner Zeit auseinander gesetzt, dies einerseits vor dem Hintergrund seiner natur-wissenschaftlichen Entdeckungen, die viele bisher üblichen Glaubens- und Weltvorstellungen nicht mehr oder nur noch als einge-schränkt haltbar erscheinen lassen mussten, dies andererseits vor dem Hintergrund tiefer eigener lutherischer Gläubigkeit und als Bürgermeister einer Stadt, die als "Unseres Herrgotts Kanzlei" zum Symbol für die Rechtsgläubigkeit und mit ihrer Zerstörung 1631 zum Symbol der Zerstörung aller Ordnung im Zuge der konfessionellen Auseinandersetzungen wurde. Otto von Guerickes bislang noch nicht wissenschaftlich untersuchte Reflexionen zu Religion, Kirche, Konfession, zum Gottesbild und Universum berühren zentrale Fragen des Wandels von Weltsichten im Zuge der Entstehung der neuzeitlichen Naturwissenschaften und in der Folge des Reformationszeitalters; seine schriftlich geäußerten neuen Erkenntnisse in diesem Zusammenhang stehen in einer Reihe mit jenen revolutionären Gedankengängen eines Giordano Bruno oder Galileo Galilei, Zeitgenossen allerdings, die wenige Jahre vor der Abfassung und Veröf-fentlichung der Schriften Guerickes für ihre Äußerungen noch hingerichtet bzw. verbannt worden waren. Daher reiht sich das Forschungsprojekt ein in die wichtige Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Reforma-tions- und Konfessionalisierungsgeschehen und naturwissenschaftlicher Erkenntnis sowie den daraus resul-tierenden Folgen, untersucht nicht nur an einem der wichtigsten Brennpunkte der Reformation und ihren Auswirkungen im Dreißigjährigen Krieg, sondern auch anhand der bisher unbekannten Schriften eines Magdeburgers, den man als einen der wichtigsten Grenzgänger zwischen konfessionell-religiöser Einge-bundenheit und wissenschaftlichem Erkenntnisdrang betrachten darf.
Katharina von Bora. Die adlige und gelehrte Frau an Luthers Seite
Laufzeit: 01.10.2012 bis 01.11.2016
Das Projekt setzt sich - im Zusammenhang mit den Jubiläen zum Lutherjahrzehnt und den Feierlichkeiten bis zur Jährung des Thesenanschlags 2017 - mit der Frau an der Seite Martin Luthers auseinander, über die in der historischgen Wissenschaft bisher ausgesprochen wenig geforscht wurde. Neben der Persönlichkeit und dem Engagemet Katharinas wird auch die Frage nach der Etablierung der Pfarrfrau und die Frage nach ihrer Rolle und ihren Aufgaben über diejenigen der Haus-, Ehefrau und Mutter hinaus angegangen werden.
Marienborn - Wallfahrtsort, Frauenkloster und adeliges Damenstift. Eine geistige Kommunität im Spiegel ihrer Chronik (1191-1910)
Laufzeit: 01.01.2016 bis 31.07.2016
Die neun Jahrhunderte umspannende, in Marienborn selbst handshriftlich überlieferte Chronik des Wallfahrtsortes, Klosters, Stifts und Gutes Marienborn im heutigen Sachsen-Anhalt stellt einen Informationspool vergangener Lebenswelten, Kulturen und Ereignisse um eine geistliche Frauengemeinschaft vom Mittelalter bis zur Neuzeit dar. Das Forschungsprojekt wertet die Chronik aus und geht zudem der Frage nach, ob eine Klosterchronk als Selbstzeugnis ihrer SchreiberInnen und als Geschichtswerk begriffen werden kann
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatten. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Laufzeit: 01.01.2012 bis 31.12.2015
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2013
Kleine Kulturgeschichte der Geburt
Laufzeit: 01.01.2012 bis 31.12.2015
Das Projekt behandelt die Geschichte der Geburt und der Geburtshilfe für den europäischen Raum. Es geht dabei sowohl auf die Geburt als sinnstiftendes Ereignis und Erfahrungsraum von und unter Frauen (Geburt im Kreis von Frauen, als Initiations- und Übergangsritual. Risiken und Rituale) als auch auf die weibliche Geburtshilfe (Hebemütter, Hebammenwesen) und ihre Professionalisierung (approbierte Hebammen, Bezirks-, Kreis- und Amtshebammen, Hebammenkurse, -schulen und Entbindungsanstalten), die Medikalisierung der Geburt und die Entstehung der männlichen Geburtshilfe (Accoucheure) und Gynäkologie ein. Das Projekt erschließt Entwicklungen und Veränderungen vom 15./16. Jahrhundert bis in die Gegenwart und setzt sich auch mit der neuen Technisierung der Geburt im Kliniksystem auseinander.
Bedeutende Frauen aus Sachsen-Anhalt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert, Tagung und Buchprojekt
Laufzeit: 01.10.2013 bis 31.12.2014
Das Lexikon untersucht bedeutende Frauen aus dem Raum Sachsen-Anhalt, d.h. Frauen, die auf sehr unterschiedlichen Ebenen Besonderes geleistet haben, sich in hervorragender Weise als Künstlerinnen, Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Unternehmerinnen, als Trägerinnen von Ideen, Schöpferinnen neuer Denk- und Handlungsweisen oder als Amtsinhaberinnen in ihrer Zeit ausgezeichnet und für ihre Zeit und die Menschen engagiert haben. Diese Frauen haben Besonderes geleistet, doch war es, auch wenn der Blick in viele historische und regionale Bücher das nahelegt, weil man kaum Näheres zu den Frauen findet, keine Besonderheit, dass Frauen früherer Jahrhunderte wie Frauen heute, Besonderes leisteten. Einerseits leistet das Lexikon damit eine Art Wiederbelebung , also ein Zurückholen aus der Vergessenheit zum Zwecke der adäquaten Berücksichtigung und Anerkennung im regionalen und überregionalen historischen Gedächtnis, zum anderen geht es insbesondere darum, den vielen bisher namenlosen, aber bedeutsamen Frauen, einen Platz in der Geschichte zu geben. Inhaltlich beziehen sich die Einträge auf Frauen der sogenannten Vormoderne des 16. bis 19. Jahrhunderts, und auf Frauen des Mittelalters.
Magdeburger Biographisches Lexikon des 16. und 17. Jahrhunderts
Laufzeit: 01.06.2010 bis 31.12.2014
Das Lexikon erfasst die für die Stadt Magdeburg bedeutsamen Persönlichkeiten des 16. und 17. Jahrhunderts, die hier wirksam waren, in Magdeburg geboren wurden oder verstorben sind. Dabei werden sämtliche Berufsgruppen, Ämter, Formen der Tätigkeit und des Wirkens im Interesse und zum Wohle der Stadt berücksichtigt. Die bisher erstellte Lemmaliste enthält ca. 600 Personen.
Konfessionelle Konversionen von Frauen im deutschen Adel (16.-18. Jahrhundert)
Laufzeit: 01.08.2010 bis 31.07.2014
Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit den ? zumeist anlässlich der Eheschließung ? erfolgten Konversionen adliger Frauen im deutschen Reich ab der Zeit der Reformation und behandelt sowohl Konversionen vom Katholizismus zum Protestantismus als auch solche vom Protestantismus zum Katholizismus. Dabei sollen vor allem die Motive der Frauen selbst als auch die Überzeugungsstrategien und die Reaktionen von Familie und Verwandtschaft bei Konversionen im Mittelpunkt stehen. Ebenso wird nach dem konkreten Verlauf einer Konversion und ihren Folgen für die weiteren Lebenswege der Frauen, nach Unterschieden zwischen den Konfessionen, zwischen Konversionen von Männern und Frauen und zwischen äußerer Konfessionszugehörigkeit und innerer Glaubensüberzeugung gefragt.
Maria Theresia von Österreich. Eine Biographie
Laufzeit: 01.11.2010 bis 31.12.2013
Das Forschungsprojekt versucht eine kulturhistorische Aufarbeitung der Persönlichkeit und der Leistungen Maria Theresias und beleuchtet die vielseitigen Facetten dieser Frau unter Bezug auf die Theorie und Methoden der Genderforschung sowie der historischen Kulturforschung.
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatte. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Laufzeit: 31.12.2011 bis 01.04.2012
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2013
Beziehungs- und Kommunikationskulturen von Frauen im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Raumes Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.11.2007 bis 31.12.2010
Das Forschungsprojekt nimmt Bezug zum Themenjahr 2008 der Initiative Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert , das unter dem Motto Frauen im 18. Jahrhundert stehen wird. Es untersucht die Beziehungs- und Kommunikationskulturen verwandter und freundschaftlich verbundener Frauen, insbesondere von Schwestern und Freundinnen unter geschlechtergeschichtlichen Fragestellungen und unter Anwendung neuer Forschungsmethoden. Dabei wird die anvisierte Thematik auf einer interdisziplinären und internationalen Ebene im europäischen Kontext angegangen und die Beziehungs- und Kommunikationskulturen von Frauen unterschiedlicher sozialer Milieus, aber auch grundlegende Fragen zu Freundschaft und Geschlechtszugehörigkeit, zur Beziehung von Schwestern und verwandten Frauen, zu weiblichen Schreib- und Briefkulturen und der (sozialen, politischen, mentalen, kulturellen, emotionalen usw.) Bedeutung weiblicher Netzwerke analysiert. In Planung ist eine zweitägige Konferenz zum Thema: Schwestern und Freundinnen. Zur Kommunikations- und Beziehungskultur zwischen Frauen in der Vormoderne .
Getrennt und doch verbunden. Zur Kommunikations- und Beziehungskultur adliger Frauen im Raum Sachsen-Anhalt auf der Basis ihrer Korrespondenzen
Laufzeit: 01.11.2007 bis 31.12.2010
Das Forschungsprojekt wendet sich einem von der geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung stiefmütterlich behandelten Themenkomplex, der Beziehungs-, Kommunikations- und insbesondere auch der Briefkultur von und unter Frauen im regionalen Kontext zu. Von der Geschichtswissenschaft wurde die Analyse von Frauennetzwerken bisher sowohl auf regionaler wie europäischer Ebene ausgeblendet, selbst die Geschlechterforschung hat sich mit dieser Thematik erst vereinzelt auseinander gesetzt. Weibliche Beziehungsmuster und -medien sowie ihre Ausgestaltung können aber nicht nur bislang unbekannte Einblicke in den Alltag und das Selbstverständnis von Frauen, sondern zugleich neue Erkenntnisse über inner- und außerfamiliäre sowie geschlechtsspezifische Beziehungsstrukturen geben, in denen sich die jeweiligen Korrespondenzpartnerinnen befanden. Insbesondere für adlige Frauen stellt sich die Frage, welche Bedeutung der schriftlichen Mitteilung zukam, zumal gerade für die weiblichen Angehörigen aus Adelsfamilien eine ausgesprochen umfangreiche Korrespondenztätigkeit nachgewiesen werden kann. Sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte erstreckende Briefwechsel unterhielten Frauen der Adelsschicht aber nicht nur mit zahlreichen verwandten oder befreundeten Frauen aus den eigenen Adelskreisen, sondern auch mit Frauen aus dem bürgerlichen Stand. Besonders Briefe waren als Medien der Informationsvermittlung, zur Überbrückung von Distanzen und zum Austausch von Neuigkeiten unerlässlich und erlangten mit der Entstehung breiter Informations- und Kommunikationstechniken und ihrer Optimierung im 18. Jahrhundert eine unvergleichliche Bedeutung. Sie ermöglichten die Ausbildung und Verstetigung von Vernetzungen, den Austausch ständiger und damit aktueller Informationen, die Schaffung und dauerhafte Aufrechterhaltung von Beziehungen. Da adlige Frauen anders als Frauen anderer sozialer Stände und auch im Gegensatz zu ihren vor Ort verbleibenden männlichen Verwandten durch Verheiratung in eine zumeist große räumliche Distanz zu ihrer Herkunftsfamilie gerieten, dürfte ihren Aktivitäten im Briefeschreiben und Korrespondieren gerade im Kontext der Beziehungspflege und -stiftung eine spezifische Bedeutung zukommen.
Alkoholgegnerische Frauen im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik: Weibliches Selbstverständnis und Engagement innerhalb einer sozialen Reformbewegung
Laufzeit: 01.01.2005 bis 24.02.2009
Das Forschungsprojekt möchte aufgrund einer besonderen Quellenbasis den Fokus über die Vereinsaktivitäten der Alkoholgegnerischen Bewegung in Deutschland weit hinaus bis in die Familien von Alkoholabhängigen und deren zerrütteten Alltag legen und arbeitet daher zum einen zum Thema ?Alkoholgegnerische Frauen im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Hierzu werden, ausgehend von allgemeinen Überlegungen zur Rolle und Funktion der alkoholischen Trinkkultur und zur Entstehung eines Problembewusstseins für Alkoholkonsum, zunächst die äußeren Rahmenbedingungen der Entstehung einer weiblichen bzw. gemischten nationalen und international vernetzten Vereins- und Reformbewegungskultur betrachtet, um schließlich zu den Menschen, den weiblichen Mitgliedern und Aktivistinnen in den Vereinen und ihren konkreten Aktivitäten, aber auch den Betroffenen und Opfern der Alkoholsucht, den Trunksüchtigen beiderlei Geschlechts und ihren Familienangehörigen, vorzudringen. Das Forschungsprojekt versteht sich als Beitrag zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, zugleich aber auch zur Geschichte, zum Wandel der Einstellungen und des Konsumverhaltens gegenüber alkoholischen Getränken. Zwar liegen bereits vereinzelte Untersuchun-gen zur Bewegungs- und Vereinsgeschichte der Mäßigkeits- und Abstinenzbewegung, konzentriert auf die zweite Phase der Bewegung zwischen 1883 und 1933, vor. Diesen geht es jedoch vor allem um Organisationsstrukturen und geographische Verteilungen sowie um vereinsbasierte Aktivitäten. Entgegen dieser bisherigen Konzentration auf Strukturen und die Vereinsgeschichte möchte das Projekt die alkoholgegnerische Bewegung zum einen aus einer frauen- und geschlechterbezogenen Perspektive analysieren, zum anderen als eine soziale Reformbewegung, deren erste Anfänge um 1800 zu verorten sind. Bisher sah die Forschung in der deutschen alkoholgegnerischen Bewegung eine vordergründig von Männern für Männer geschaffene Organisation und übersah den auch in Deutschland enormen und sogar in vielen Vereinen führenden Anteil von Frauen und ihr Engagement nicht nur gegen die Trunksucht von Männern, sondern ebenso gegen den nicht geringen Alkoholismus unter Frauen, ein bisher nicht thematisiertes Forschungsfeld.
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatten. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Laufzeit: 15.10.2004 bis 31.12.2008
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2011
Familienbande - Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft
Laufzeit: 01.03.2006 bis 31.12.2007
Familie und Verwandtschaft stellen Ordnungsgefüge dar, die gesellschaftliche, soziale und kulturelle, aber auch die Geschlechterordnung einer jeweiligen Kultur und Zeit spiegeln. In besonderer Weise erlaubt es gerade der Mikrokosmos von Familie und Verwandtschaft, ge-schlechtsspezifische Rollen und Vorstellungen, Aufgaben und Umgangsweisen, das Zusam-menleben der Geschlechter auf engem Raum und die Geschlechterbeziehungen zwischen Fa-milienangehörigen gleichen und unterschiedlichen Geschlechts in den Blick zu nehmen. Zu einer solchen, hier angestrebten interdisziplinären wissenschaftlichen Diskussion können un-terschiedliche fachspezifische und fachübergreifende Sichtweisen beitragen. Vor dem Hintergrund der erheblichen Defizite aller Fachdisziplinen im Hinblick auf eine me-thodisch-theoretische und inhaltliche Verbindung von Familien- und Genderforschung möchte das Forschungsprojekt den vielfältigen Aspekten einer solchen Zusammenschau unter den folgen-den Hauptaspekten nachgehen: I. Familienbande 1. Familie und Verwandtschaft als Lebenszusammenhang 2. Familie als Arbeitszusammenhang 3. Geschlechterbeziehungen zwischen Familien- und Verwandtschaftsangehörigen 4. Symbolische Formen der Verwandtschaft II. Familienschande 1. Familienehre und verwandtschaftlicher Ehrenkodex 2. Familie und Verwandtschaft als Orte von Krisen und Krisenherden 3. Geschlechtsspezifische Gewalt in der Familie
Parlamentarierinnen in Sachsen-Anhalt 1918 bis 1945
Laufzeit: 01.03.2007 bis 31.12.2007
Das Projekt untersucht die parlamentarische Tätigkeit von Frauen seit der Ausübung des aktiven und passiven Wahlrechts im Raum Sachsen-Anhalt. Dabei bezieht es Parlamentarierinnen sowohl in der Nationalversammlung, im Landtag von Anhalt und im Landtag der Preußischen Provinz Sachsen (Privinziallandtag) mit ein. Über eine biographischeAnnäherung versucht das Projekt eine Annäherung an das Engagement dieser ersten Politikerinnen, die zumeist entweder aus der Arbeiterinnenbewegung oder der ersten Frauenbewegung langjährige Erfahrungen mit in die Parlemente brachten.
Ringvorlesung: Kultur und Geschlecht in Europa
Laufzeit: 01.04.2007 bis 30.09.2007
Es handelt sich um eine interdisziplinäre Ringvorlesung an der Otto-von-Guericke-Universität im Sommersemester 2007
Themen:
16.4.2007: Prof. Dr. Eva Labouvie, Adam, die Rippe und der Apfel: Eine Einführung
Prof. Dr. Lyndal Roper, Univ. Oxford: Luthers Körper, der Teufel und der Haushalt
23.4.2007: Prof. Dr. Claudia Opitz, Univ. Basel: Staatsräson hat kein Geschlecht. Über weibli-che Herrschaft in der Frühen Neuzeit
30.4.2007: Prof. Dr. Georg Lohmann, Univ. Magdeburg: Weibliche Kultur bei Georg Simmel
7.5.2007: Prof. Dr. Peter Fritzsche, Univ. Magdeburg: Muslime in Europa. Frauenrechte - Män-nerrechte - Menschenrechte
21.5.2007: PD Dr. Bernhard Jahn, Univ. Magdeburg: Schwache Männer um 1900
4.6.2007: Prof. Dr. Gudrun Goes, Univ. Magdeburg: Der geflügelte Eros. Frauen für und unter Stalin
11.6.2007: PD Dr. Haci-Halil Uslucan, HU Berlin: Gegenwelten von MigrantInnen
18.6.2007: Prof.Dr. W. Marotzki/Benjamin Joerissen, Univ. Magdeburg: Die unendliche Bürde mit den Optionen. zu Männer- und Frauenfiguren in Wong Kar-Wais Film 2046
25.6.2007: PD Dr. Eva brinkschulte, Univ. Magdeburg: Anatomie der Geschlechterdifferenz
2.7.2007: Dr. Michael Thomas, Univ. Magdeburg: Die Gymnastik Adolf Werners (1794-1866)
9.7.2007: PD Dr. Holger Dainat, Univ. Magdeburg: "Std. chem. Helene Willfüer" & "Menschen im Hof". Vicki Baum oder die 'Neue Frau' in der Weimarer Republik
14.5.2007: Prof. Dr. Martin Dreher, Univ. Magdeburg: Kultur und Geschlecht in der griechischen Polis
Adlige Gesellschaft und höfische Kultur im Raum Sachsen-Anhalt.
Laufzeit: 01.04.2005 bis 31.03.2007
Das Forschungsprojekt ging hervor aus einem Hauptseminar im WS 2004/05. Es wird getragen von Studierendes des Instituts für Geschichte der FGSE der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und ergänzt durch Untersuchungen von FachwissenschaftlerInnen. Ziel ist die Bearbeitung kultur- und geschlechtergeschichtlicher Aspekte, die bislang in der stark territorial- und herrschaftsgeschichtlich geprägten Adelsforschung für Sachsen-Anhalt keine Beachtung fanden. Beachtung finden u.a. Themen wie adlige Frauen- und Männerkulturen, männliche Bildung, Jagd und Militär als Männerdomänen, Eheschließungen, Ehen zur linken Hand, Witwen und Regentinnen, Feste und Feiern bei Hof, adlige Frauen und Männer als UnternehmerInnen, adlige Repräsentation (geschlechtsspezifisch), adlige Erinnerungskulturen.
Parlamentarierinnen in Sachsen-Anhalt 1918 bis 1945
Laufzeit: 01.01.2006 bis 28.02.2007
Das Projekt untersucht die parlamentarische Tätigkeit von Frauen seit der Ausübung des aktiven und passiven Wahlrechts im Raum Sachsen-Anhalt. Dabei bezieht es Parlamentarierinnen sowohl in der Nationalversammlung, im Landtag von Anhalt und im Landtag der Preußischen Provinz Sachsen (Privinziallandtag) mit ein. Über eine biographischeAnnäherung versucht das Projekt eine Annäherung an das Engagement dieser ersten Politikerinnen, die zumeist entweder aus der Arbeiterinnenbewegung oder der ersten Frauenbewegung langjährige Erfahrungen mit in die Parlemente brachten.
Leben in der Stadt. Eine Kultur- und Geschlechtergeschichte Magdeburgs
Laufzeit: 01.04.2002 bis 30.06.2005
Das Forschungsprojekt untersucht das facettenreiche Stadtleben Magdeburgs vom frühen Mittelalter bis in die heutige Zeit. Dabei werden politische, rechtliche, wirtschaftliche und soziale Aspekte beleuchtet. Das Hauptaugenmerk liegt auf neuartigen kulturgeschichtlichen Fragestellungen sowie auf dem Einbezug von Theorien und Methoden der Historischen Anthropologie, der Mentalitäts- und Alltagsgeschichte, der Mikrohistoire und der Geschlechterforschung. In den Blick kommen sowohl das Zusammenleben der Geschlechter, der Einheimischen mit den Fremden als auch die Beziehungen zwischen den verschiedenen sozialen und religiösen Gruppierungen in der Stadt (Bürger, Soldaten, Fremde, Sinti und Roma, Häftlinde des KZ Rothensee, Prostituierte, KünsterInnen, Magistrat usw.). Das interdiszipliäre Projekt arbeitet in engem Austausch von GeisteswissenschaftlerInnen unterschiedlichster Disziplinen. Ziel ist die Erschließung neuer methodischer Zugänge und neuer thematischer Felder für die Stadtgeschichts- und Stadtraumforschung. Ein Buch zum Forschungsprojekt und zum 1200jährigen Stadtjubiläum Magdeburgs 2005 (ca. 400 S., 45 Abb., auch bunt) erscheint im November 2004 im Böhlau-Verlag.
Geschlecht und Gesundheit
Laufzeit: 01.10.2004 bis 31.12.2004
Das Projet widet sich den Themen:1. State of Well-Being/Wohlbefinden2. Schutz der Gesundheit3. Gesundheitsförderung.Es handelt sich um ein interdiszilinäres Projekt mit Beteidigung von WissenschaftlerInnen aus der Geschichtswissenschaft, Politologie, Medizin, Volkskunde, Sportwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Psychologie und Geschichte der Medizin
Ökonomien des Lebens. Zum Wirtschaften der Geschlechter in Geschichte und Gegenwart
Laufzeit: 01.11.2003 bis 31.12.2004
Das Projekt beschäftigt sich mit der Vielschichtigkeit ökonomischen Gestaltens in unterschiedlichen historischen Zeiten und Bereichen (16. Jh. bis heute) unter geschlechtsspezifischen Fragestellungen. Im Mittelpunkt stehen dabei Kulturen des Ökonomischen als auch die Möglichkeiten von Männern und Frauen, mit ihrem Leben und ihren Lebenschancen zu wirtschaften, häusliches gemeinsames Wirtschaften ebenso wie die Erwirtschaftung der existenzgrundlagen, das Wirtschaften mit der Geschlechterordnung (Arbeitsmarkt, Gesundheitswesen) ebenso wie Ökonomien des Begehrens, der Emotionen oder des männlichen Blicks.
Pionierinnen, Wissenschaftlerinnen, Kämpferinnen: Dorothea Christiana Erxleben und die weibliche Seite der (Natur-) Wissenschaften"
Laufzeit: 01.06.2003 bis 31.07.2004
Tagung: "Dorothea Christiana Erxleben und die weibliche Seite der (Natur-) Wissenschaften", 19.04. 2004, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Referentinnen: PD Dr. Eva Brinkschulte, OvGU Magdeburg; PD Dr. Katharina Fietze, Univ. Hamburg; Prof. Dr. Elke Kleinaus, Univ. Köln; Prof. Dr. Eva Labouvie, OvGU Magdeburg; Prof. Dr. Anne Lützenkirchen, Univ. Köln; Prof. Dr. Ortrun Riha, Univ. Leipzig; Ursula Schmiedgen, Neinstedt Podiumsdiskussion: "Frauenforschung - Frauenförderung: Wie männlich ist die Wissenschaft?", Schirmherrschaft: Prof. Dr. E. K. Pollmann, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Dr. Bärbel Freudenberg-Pilster, Staatssekretärin des Ministeriums f. Gesundheit und Soziales, 8.6.2004, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Referentinnen: bisherige Inhaberinnen der Dorothea-Erxleben-Gastprofessur an der OvGU Magdeburg; Bärbel Freudenberg-Pilster, Staatssekretäron, Ministerium f. Gesundheit und Soziales LSA; Dr. Astrid Bühren, Präsidentin Dt. Ärztinnenbund; Dr. Gerlinde Weise, Ärztekammer LSA; Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk, Charité Berlin; Dr. Irmgard Adam, Gleichstellungsbeauftragte, OvGU Magdeburg; Silke Janko, Redakteurin der Volksstimme Magdeburg; Elke Kuerschner, Journalistin MDR Wanderausstellung: "Weibliche Ärzte" (zus. mit PD Dr. Eva Brinkschulte, Med. Fakultät), Eröffnung: 8.6.2004 im Foyer der Universitätsbibliothek Magdeburg Buchveröffentlichung: Eva Brinkschulte/Eva Labouvie (Hg.), Dorothea Christiana Erxleben - Weibliche Gelehrsamkeit und medizinische Profession seit dem 18. Jahrhundert, Halle 2006 (Mitteldeutscher Verlag) Autorinnen: PD Dr. Eva Brinkschulte, FMED, OvGU Magdeburg: Annette Fulda, Dipl.-Bibliothekarin, Verbundsstelle GBV, Göttingen; Prof. Dr. Elke Kleinau, Univ. Köln; Prof. Dr. Eva Labouvie, OvGU Magdeburg; Prof. Dr. Anne Lützenkirchen, Univ. Köln; Prof. Dr. Ortrun Riha, Univ. Leipzig; Ursula Schmiedgen, Historikerin, Neinstedt Abendvortrag: Prof. Dr. Karin Stukenbrock, Dorothea-Erxleben-Gastprofessur, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Die Konstruktion von Adressat*innen in systemischer Paarberatung
Laufzeit: 01.01.2021 bis 01.07.2022
Beratung ist ein gemeinsames Besprechen von Problemen und Lösungsmöglichkeiten in
einem kommunikativen Austausch, bei dem die Beteiligten die Rollen der Adressat*innen
und Berater*innen einnehmen (vgl. Thiersch 2004, S. 115). Besonders innerhalb des
Erstgesprächs werden Menschen zu Adressat*innen von Beratung konstruiert (vgl. Bitzan,
Bolay 2013, S. 42f). Forschungen (u.a. Graßhoff 2015) fokussieren dabei den
Konstruktionsprozess zwischen einer/m Berater*in und einer/m Adressat*in. Einzelpersonen
werden dabei als Adressat*innen von Beratung konstruiert. Doch wie verhält es sich in einer
Beratung, wenn nicht Einzelpersonen zu einer Beratung gehen, sondern ein Paar? Innerhalb
der Erstgespräche systemischer Paarberatung wird erforscht, welche Adressat*innenkonstruktionen in Mehr-Personen-Settings sichtbar werden.
Lehrplan Geschichte
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.08.2012
fachwissenschaftliche und fachdidaktische Beratung bei der Erstellung des neuen Lehrplans für das Unterrichtsfach Geschichte an Sekundarschulen des Landes Sachsen-Anhalt in den Klassenstufen 5 bis 10 + Überarbeitung der Erprobungsfassung
Die touristische Entdeckung des Harzes Ausstellungs- und Publikationsprojekt
Laufzeit: 01.01.2010 bis 31.12.2011
Das seit 2008 laufende Forschungsvorhaben hat das Ziel, erstmals die frühe touristische Entwicklung des Harzes von der Mitte des 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu rekonstruieren und zu dokumentieren. Ausgangspunkt des Projekts ist die Gegenwartsbedeutung des Tourismus als entscheidender Wirtschafts- und Imagefaktor im Harz. Die Forschungsergebnisse werden in einer Monographie sowie in einer Sonderausstellung präsentiert. Letztere findet in den Räumen der Galerie 1530 in Wernigerode von April bis Dezember 2011 statt.
Walpurgisfeiern im Harz Ausstellungsprojekt
Laufzeit: 01.09.2010 bis 31.12.2011
Das Projekt widmet sich den seit Ende des 19. Jahrhunderts kommerziell betriebenen Walpurgisfeiern auf dem Brocken und im Harz. Ziel ist es, die Hintergründe und Abläufe dieser alljährlichen Feste zu dokumentieren und in den Kontext der touristischen Entwicklung des Harzes einzuordnen. Das Sonderausstellungsprojekt, das im Harzmuseum Wernigerode zwischen Frühjahr und Herbst 2011 realisiert wird, versteht sich als Korrespondenz zu der zeitgleich in der Galerie 1530 stattfindenden Ausstellung zur Geschichte des Harztourismus.
Erarbeitung eines Lehrerbegleitmaterials für das Medienpaket Da war immer nur Angst. Jüdische Schicksale in Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.10.2009 bis 30.09.2010
Das Medienpaket, das auf Basis von Zeitzeugeninterviews vom MDR ursprünglich für Rundfunk und Fernsehen produziert wurde, wird im Rahmen des Projekts für die Bildungsarbeit im Geschichtsunterricht aufbereitet. Das von den Studierenden zu erarbeitende Begleitmaterial soll neben historischen Zusatz- und Hintergrundinformationen zu den vorgestellten Einzelschicksalen konkrete Einsatzmöglichkeiten in der unterrichtlichen Arbeit aufzeigen.
Landschaften im Wandel: Vom Humor und/oder der Politik zum Humor als Politik
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2023
Die Sozialwissenschaften und andere Disziplinen haben in letzter Zeit die komische Seite der Politik als Thema entdeckt, das wissenschaftliche Aufmerksamkeit verdient. Von besonderem Interesse ist der Trend, strategischen Humor in der politischen Kommunikation, in Kampagnen oder bei Angriffen auf den Gegner einzusetzen, vor allem in Zeiten von Unsicherheit, Krise und Autokratisierung. Humor wird seit langem mit Widerstand und als Waffe der Schwachen assoziiert, weshalb ihm oft positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Während er früher als revolutionär galt, wird er aufgrund seiner entmutigenden und verschleiernden Wirkung zunehmend als konterrevolutionär angesehen. So interessieren sich Forscher zunehmend für Strategien, die Satire und Komik einbeziehen und die eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung der öffentlichen Sphäre und der Selbstdarstellung neuer autoritärer und populistischer Führer spielen, denen zugeschrieben wird. Andere haben begonnen, die Rolle von Emotionen im Humor zu untersuchen, der von politischen Führern, Bewegungen und Parteien eingesetzt wird. Insgesamt möchte das Projekt zu diesem verstärkten Interesse beitragen, indem es Forschungsarbeiten zusammenführt, die die (neue) Rolle und Funktion des Humors in der öffentlichen Kultur und Politik untersuchen.
Unter anderem sind die folgenden Fragen von Interesse:
Wie können verschiedene Disziplinen zu einer Systematisierung der unterschiedlichen Stile und Genres des Humors beitragen?
- Was können wir aus einer performativen Sichtweise des Humors lernen? [Wie kann politischer Humor aus einer ästhetischen Perspektive in Performance und Populärkultur untersucht werden?[Wie hängt Humor mit der Debatte über Emotionen in der politischen Kommunikation zusammen und wie kann Humor Emotionen auslösen?
- Was lässt sich über die Rolle von Satirikern und Komikern in der Politik sagen? [Wie lässt sich Humor in theoretische Konzepte wie Karneval, Populismus, Autoritarismus, Liberalismus einbinden?
- Wie wird Humor von den Mächtigen in Politik, Gesellschaft und verschiedenen Formen von Organisationen als eine Form der Verteidigung/Isolierung gegen Kritik eingesetzt? [Wie trägt Humor zur Verunsicherung und (De-)Legitimation von (politischen) Ideen bei?[Wie kann die in letzter Zeit erfolgreiche Figur des Trickbetrügers und Clowns mit Legitimität verbunden werden?
- Wie hängt Humor mit Fake News, Post-Truth, Aufmerksamkeit und Shareability zusammen?
- Wie funktioniert Humor in Krisenzeiten? Verringert oder erhöht politischer Humor die Unsicherheit und die ontologische Sicherheit? [Was leistet Humor in Zeiten von Unsicherheit und Autokratisierung und wie funktioniert er in Debatten?[Wie kann die sich verändernde Landschaft des Humors im öffentlichen Raum auf Bereiche wie Konfliktlösung, Toleranz, Feminismus, Antirassismus und Migration übertragen werden?
Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und wir hoffen, Wissenschaftler anzusprechen, die sich mit Fragen zur Politik und Konstitution des Humors aus verschiedenen Disziplinen wie Politikwissenschaft, Soziologie, Linguistik, Literaturtheorie, visueller Anthropologie sowie Film- und Medienwissenschaft und visueller Kultur beschäftigen. Das Endergebnis sollte eine Sonderausgabe in einer führenden internationalen Fachzeitschrift mit Peer Review sein.
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
Radikalisierung und Variationen von Gewalt - Neue theoretische Erkenntnisse und Fallstudien
Laufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2023
In diesem Projekt befassen wir uns zunächst mit dem drängendsten Problem, der Verknüpfung von Gewalt, Konflikt und Radikalisierung. Der zweite Teil konzentriert sich auf Deradikalisierung und Formen der Prävention, während der dritte und letzte Teil neue Fallstudien behandelt. Der Sammelband ermöglicht es, durch Fallstudien in allen drei Teilen neue Erkenntnisse zu gewinnen.
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Humour in International Relations
Laufzeit: 01.01.2019 bis 30.06.2023
The projetc deals with the growing use and importance of humour in International Relations. Humour is used by state and non-state actors for specific reasons. Topics include humour and satire as a tool for criticism, the stabilizing function of humour for society and its instrumentalization for political reasons.
Wer lacht jetzt? Humor, Angst und Krise in der globalen Politik
Laufzeit: 01.01.2021 bis 01.10.2022
In den letzten Jahren hat das Interesse an der Rolle des Humors und des Witzes in der globalen Politik zugenommen. Während es eine ehrwürdige Tradition der kritischen Untersuchung des widerständigen und subversiven Potenzials des Humors gibt (Hart 2007, Sorensen 2008), wurde weniger erforscht, wie Witze eine zunehmend bedauerliche Rolle in der "normalen Politik" spielen. Politiker machen Witze, Komiker werden zu Politikern, und öffentliche Botschaften zu so unterschiedlichen Themen wie der Rekrutierung von Soldaten, der Schließung von Covid und dem Brexit werden auf humorvolle Weise vermittelt. Aufgrund des mediatisierten Charakters moderner politischer Kampagnen, bei denen die nationale und internationale Politik zunehmend den Anforderungen des 24-Stunden-Nachrichten- und Social-Media-Zyklus unterworfen ist, sind humorvolle Memes und Instagram-Posts ein Weg, auf dem Politiker ihre Botschaft verbreiten können. Die Theorie und Praxis der neuen Diplomatie und des Nation Branding hat sich die alltägliche Fähigkeit von Witzen zu eigen gemacht, die traditionellen Silos der modernen Politik zu durchbrechen und ein Gefühl der Authentizität, Zugänglichkeit und Relevanz zu erzeugen. Doch insofern als solche Witze das Lachen der Identifikation für diejenigen fördern, die eine politische Botschaft teilen, kann die Mehrdeutigkeit des Humors - sowohl seine Bedeutung als auch seine Rezeption - auch wichtige Fragen über Inklusion und Exklusion aufwerfen Wer darf Witze machen, über was und wen? [Von der Verwendung von Memen durch populistische Politiker in den USA und Großbritannien bis hin zum (un)direkten Einsatz von Ironie und Streichen in der hybriden Kriegsführung Russlands kann die "Komedifizierung" der globalen Politik einige ernste diplomatische Herausforderungen mit sich bringen. Da bestimmte Formen des Humors wie Satire mit den liberalen Idealen der Demokratie und der Meinungsfreiheit in Verbindung gebracht werden, weisen Ereignisse wie die Krise um die dänischen Karikaturen und Charlie Hebdo auf weitere Dilemmata hin, die die Verbreitung von Witzen innerhalb und außerhalb von Grenzen betreffen. Humor ist eine weit verbreitete und resonanzreiche Form der politischen Alltagskommunikation, die sowohl neue Formen politischer Identität und Gemeinschaft konstruieren als auch Subjekte und Gruppen ausgrenzen, lächerlich machen oder anderweitig demütigen kann, die sie als "anders" darstellt.
Das Ziel dieses Projekts ist es, die Konturen dieser aufkommenden Forschungsfragen zu Humor und globaler Politik zusammenzuführen und zu definieren. Der Schwerpunkt wird jedoch NICHT auf Humor als Form des Widerstands und der Kritik am Staat und an den Machthabern liegen (was bereits recht gut etabliert ist), sondern als Form der Legitimation und als Mittel zur Herstellung ontologischer Sicherheit in Situationen der Krise und Angst durch (autoritäre) Regierungen und populistische Bewegungen. Die Forschungsfragen, mit denen sich das Projekt befassen wird, sind: [Wie wird Humor von Staaten und politischen Machthabern eingesetzt und wie unterscheidet er sich von dem Humor derjenigen, die den Status quo in Frage stellen?
Aufbauend auf den bisherigen Forschungen zu Humor und ontologischer Sicherheit, politischer Legitimation und alltäglicher Geopolitik wird die Forschungsgruppe einen zeitgemäßen und bedeutenden Beitrag zur Erforschung des Humors in der globalen Politik leisten. Dieses Projekt wird daher einen doppelten Beitrag leisten, der die Untersuchungsbedingungen definiert und ausarbeitet. Erstens werden der Antragsteller und seine Mitantragsteller den theoretischen und methodischen Rahmen für die Analyse der alltäglichen Geopolitik des Humors verfeinern und konsolidieren. Dies wird letztendlich zu einer Reihe von Fallstudien führen, die als Grundlage für Papiere und Veröffentlichungen dienen werden. Zweitens werden der Antragsteller und seine Mitantragsteller die Projektworkshops (Großbritannien und Deutschland) und die damit verbundenen Konferenzpanels (EISA und ISA) nutzen, um innovative Forschungsergebnisse zu erzielen und diese Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, in der Humor immer noch als "inhärent gut" (Billig 2005) angesehen wird. Dieser Prozess wird auch dazu beitragen, ein entstehendes Netzwerk von Forschern, die sich mit Humor und globaler Politik befassen, zusammenzubringen Wir gehen im Folgenden näher auf diese Punkte ein:
Theoretischer und methodologischer Rahmen: Humor überschreitet die etablierten Wahrnehmungsgrenzen des Privaten/Politischen, des Individuellen/Gesellschaftlichen, des Nationalen/Internationalen, und insbesondere des Alltäglichen/Geopolitischen. Um die Interaktion und Bewegung des Humors über diese Grenzen hinweg zu erfassen, wird das Projekt neue Arbeiten nutzen und weiter verfeinern, die Theorien des Humors mit Theorien des ontologischen Sicherheitsmanagements (Brassett et al. 2021; Croft 2012; Steele 2021) und Forschungen zur politischen Kommunikation von autoritären Staaten und populistischen Bewegungen (Gil und Brea 2021) zusammenführen.
Während Theorien des Humors betonen, wie Witze als eine Form des (i) Stressabbaus, (ii) der Gemeinschaftsbildung/-abgrenzung und (iii) des Widerstands gegen (oder der Wiederbehauptung von) Machtbeziehungen funktionieren können, sprechen diese alle direkt das Anliegen der ontologischen Sicherheitstheorie an, die sich mit der Fähigkeit von Akteuren befasst, bestehende Ängste zu bewältigen, nicht zuletzt durch die Aufrechterhaltung und Kultivierung kohärenter und befriedigender biografischer Narrative der Selbstidentität. Als alltägliche Praxis des ontologischen (Un-)Sicherheitsmanagements kann ein empirischer Fokus auf Humor helfen, die zeitgenössische (Geo-)Politik der Angst zu beleben. In einigen Fällen werden Witze etablierte Identitätsvorstellungen bestätigen und bekräftigen (z.B. wenn Populisten Witze über Nationalität oder "woke" Intersektionalität machen), aber auch und besonders dort, wo ein solcher Humor versucht, "kantig" oder transgressiv zu sein, können Witze dazu beitragen, Ängste in anderen zu aktivieren, besonders in Krisensituationen. Als Präsident Trump beispielsweise "Game of Thrones"-Memes einsetzte, nutzte er nicht nur eine alltägliche Referenz aus der Populärkultur, sondern tat dies auch, um aufkommende Ängste vor einem drohenden Handelskrieg mit China zu schüren. Ebenso hat China gut verbreitete westliche Witze über Trumps zusammenhangloses Geschwätz und Bidens hohes Alter mobilisiert, um seine eigene geopolitische Vorstellung von chinesischer Macht und Einfluss zu positionieren.
Die Originalität dieses Ansatzes besteht darin, den Humor als produktiven Bestandteil der Weltpolitik zu betrachten. Sehr oft wird der Humor von autoritären Führern und Populisten oder der Rechten als "Schmierenkomödie" oder "einfach nur unlustig" abgetan. Auf der einen Seite besteht die Gefahr, dass dabei das riesige empirische Archiv von Witzen, Memen und humorvollen Ästhetiken wie Comic-Anspielungen (z. B. Boris Johnson als "der Hulk") übersehen wird, die heute zum Alltag der Weltpolitik gehören. Wie Populisten Ironie und Humor mobilisieren, um ihre Botschaft zu verbreiten und gleichzeitig potenzielle Kritik zu entschärfen, ist eine entscheidende ethische und politische Frage. Andererseits argumentieren wir, dass unser Projekt wichtige Dynamiken in der alltäglichen Geopolitik aufzeigen kann, indem es bestimmte Fallstudien von Humor in der globalen Politik als aktive (wenn auch unsichere) Praktiken des ontologischen Sicherheitsmanagements darstellt. So kann beispielsweise der Einsatz von Ironie für bestimmte Staaten eine Möglichkeit sein, ihren reflexiven oder postmodernen Status als postnationale Staaten zu bekräftigen. Umgekehrt hat die russische Botschaft in London eine Reihe satirischer Tweets über den Giftanschlag von Salisbury versandt, die im Vereinigten Königreich und in Europa wohl nicht auf Gegenliebe stießen, aber eine Vorstellung von Russlandphobie bestätigten, die bei Putins Basis gut ankam. In diesem Zusammenhang hat die NATO argumentiert, dass der strategische Einsatz von Humor heute ein zentraler Bestandteil der russischen Strategien der "hybriden Kriegsführung" ist, bei der sich Humor auch als eine Form der "Geopolitik der Angst" (Eberle und Daniel 2021) manifestiert; dabei werden im Westen Ängste vor den russischen Bemühungen, den sozialen Zusammenhalt, die demokratische Legitimität und die öffentliche Unterstützung für die westliche Außenpolitik zu untergraben, geschürt.
Konsolidiertes internationales Netzwerk und Öffentlichkeitsarbeit: Dies ist ein intellektuell getriebenes Forschungsprojekt, das Kulturwissenschaften (Humor), Soziologie und IR (ontologische Sicherheit), Politikwissenschaft (Legitimationsdynamik) und Kommunikations-/Medienwissenschaften (Nation Branding und Public Diplomacy) verbindet. Das Projekt konzentriert sich auf die (geo)politischen Implikationen alltäglicher zeitgenössischer Praktiken des Humors, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Erforschung der Beziehung zwischen Humor und der Politik der Angst liegt, während im Gegenzug untersucht wird, was Humor mit Praktiken des ontologischen Sicherheitsmanagements zu tun hat. Dies soll durch eine Reihe von Fallstudien erreicht werden, die sich auf Comedy an den Schnittstellen zwischen (neuer) öffentlicher Diplomatie, Nation Branding und populärer Geopolitik konzentrieren. Diese werden um einen spezifischeren Fokus auf Humor als eine Form der (populistischen und autoritären) (De-)Legitimation organisiert, und wo Populismus eine Stimmung und eine Reihe von Dynamiken erzeugt, die besonders auf den Einsatz von Humor als Mechanismus und Manifestation der neuen "Angst(geo)politik" abgestimmt sind.
Konkret bringt das Projekt zwei etablierte Forscherteams zusammen, die jeweils im Begriff sind, einen wichtigen frühen "proof of concept" für die Untersuchung von Humor in der globalen Politik zu erstellen. Das interdisziplinäre Projekt soll in einer Forschungsmonographie zum Thema gipfeln, die sich an die wissenschaftliche Gemeinschaft richtet, sowie in einer Reihe von Podcasts in Form von Interviews und Diskussionen mit einigen der führenden Komiker im Vereinigten Königreich und in Deutschland über die Ergebnisse des Projekts zur dunklen Seite der Beziehung zwischen Humor und Politik, die sich an ein breites Publikum richten. f. Darüber hinaus wird das Projekt das entstehende Netzwerk von Wissenschaftlern, die sich mit Humor und globaler Politik in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den USA, Schweden und Dänemark befassen, weiter konsolidieren. Entscheidend ist, dass dieses Netzwerk die Grundlage für die Organisation und Verbreitung von Forschungsfortschritten und -ergebnissen über die 2 Workshops und 6 Konferenzpanels bilden wird, die in diesem Projekt vorgeschlagen werden.
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Media and Militarization
Laufzeit: 01.10.2018 bis 31.03.2020
The project deals with audio-visual content produced by armed forces. The spreading of the content leads to a militarization of society, which means that military values are seen as normal and the military becomes part of the everyday life.
Militarization through Humor on Social Media
Laufzeit: 01.10.2018 bis 30.06.2019
This project deals with a selection of recruitment videos by the Swedish and the British Armed Forces. A narrative analysis uncovers which type of humor is used and how the use of humor contributes to a militarization.
Menschen - Waren - Nachrichten. Digitaler Atlas vormoderner Straßen in Nordeuropa
Laufzeit: 01.10.2019 bis 30.09.2020
Das Projekt "Vormoderne Fernhandelsstraßen und regionale Wegenetze" am Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen zielt ab auf eine Rekonstruktion hoch- bis spätmittelalterlicher Fernstraßen, die in einer digitalen Karte zugänglich gemacht werden sollen.Neben der Visualisierung werden Karte und zugehörige Datenbank als Analysewerkzeug für weitergehende wirtschafts-, kommunikations- und verkehrshistorische Forschungen zur Verfügung gestellt.
Im Magdeburger Teilprojekt am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg werden die mittelalterlichen Verkehrsverbindungen im Raum des heutigen Nordthüringen und Sachsen-Anhalt anhand des Atlas der Hansische Handelsstraßen von Friedrich Bruns und Hugo Weczerka identifiziert und geschärft. Ingesamt werden in etwa 400 Ortspunkte erfasst, die in der allgemeinen Datenbank verzeichnet und mit wesentlichen infrastrukturellen Merkmalen eingegeben werden.
Auswirkungen von Rapid Climate Changes und menschlicher Aktivität auf die holozäne hydro-sedimentäre Dynamik Mitteleuropas (Modellregion lössbedecktes Weiße Elster-Einzugsgebiet)
Laufzeit: 01.06.2017 bis 01.06.2020
Das DFG-Projekt "Auswirkungen von Rapid Climate Changes und menschlicher Aktivität auf die holozäne hydro-sedimentäre Dynamik Mitteleuropas (Modellregion lössbedecktes Weiße Elster-Einzugsgebiet)" ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das 2017 begonnen hat. Die Weiße Elster-Modellregion repräsentiert ein lössbedecktes Einzugsgebiet unter subkontinentalem Klima in Mitteleuropa. Das Einzugsgebiet zeigt eine ausgesprochen hohe fluvial-geomorphologische Sensitivität gegenüber abrupten hydroklimatischen Wechseln während des Holozäns. Dies wird angezeigt durch gleich mehrfach belegte, horizontale Sediment-Boden-Abfolgen innerhalb der Auenstratigraphie. Wir postulieren, dass die Auen der Weißen Elster ein außergewöhnlich hohes Potential für die Archivierung globaler Rapid Climate Change-Ereignisse (RCCs) besitzen. Erstmalig hat diese Studie zum Ziel, über die chronostratigraphische Rekonstruktion eines Auenarchivs den Einfluss globaler Rapid Climate Changes auf die hydro-sedimentäre Dynamik Mitteleuropas zu belegen. Das fundierte Sedimentaltersmodell wird vor allem auf neuen OSL-Daten beruhen. Die Alter horizontal abgelagerter Hochflutlehme mit eingebetteteten Auenböden werden systematisch verglichen mit bekannten Rapid-Climate-Change-Ereignissen, welche eine Dauer von mehreren Jahrhunderten aufweisen. Unser Ziel ist die Überprüfung einer möglichen Kopplung holozäner Auenstratigraphien in Mitteleuropa mit Rapid Climate Change-Ereignissen. Innerhalb des lössbedeckten Weiße Elster-Einzugsgebiets nutzen wir die chronostratigraphische Aufnahme von Kolluvienabfolgen als potentielle Parameter für den menschlichen Einfluss auf die holozäne Landschaftsdynamik. Wir beabsichtigen die Kolluvien- und Auenabfolgen über Verzahnungsbereiche am Auenrand systematisch stratigraphisch zu koppeln, um mögliche geomorphologische Schwellenwerte und Sedimentkaskaden besser nachweisen zu können. Im Weiße Elster-Einzugsgebiet planen wir erstmalig eine diachrone Rekonstruktion der Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte von der frühen Jungsteinzeit bis ins Hochmittelalter basierend auf der Zusammenstellung aller publizierten archäologischen und historischen Daten sowie Grabugnsberichten und GIS-Datensätzen der archäologischen Landesämter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Für ausgewählte Teileinzugsgebiete werden alle verfügbaren Daten zur Landnutzung aus den archäologischen und historischen Archiven systematisch dokumentiert, vertieft analysiert und hinsichtlich ihrer Altersstellung ggf. korrigiert. Die Bewertung der Landnutzungsintensität erfolgt hierbei über einen semiquantitativen Ansatz. Die Kopplung archäologischer und historischer Daten mit kolluvialen und fluvialen Chronostratigraphien dient der Bewertung diachroner Zusammenhänge zwischen Landnutzungsintensitäten und holozäner Sedimentumlagerung. Abschließend vergleichen wir zeitlich und semiquantitativ Rapid Climate Change-Ereignisse mit Landnutzungsintensitäten und holozänen hydrosedimentären Daten aus dem Einzugsgebiet der Weißen Elster. Ziel ist die Herausarbeitung der Vulnerabilität und möglicher Schwellenwerte des hydrsedimentären Systems der Weißen Elster-Modellregion gegenüber Klima- und Landnutzungsänderungen in sensiblen, lössbedeckten Landschaften Mitteleuropas.
Europeanization under the radar? Trends in politicization & EU policymaking at the sub-state level
Laufzeit: 01.11.2021 bis 31.03.2023
EU research in the past decade has been preoccupied with the Union’s polycrisis. Theoretically, this has boosted enquiries into contestation and politicization, as has been theorized prominently in postfunctionalism, the return of intergovernmentalism, adapted in notions such as discursive intergovernmentalism, and advances in understanding and explaining differentiated integration and disintegration. The empirical crises experience and the theoretical innovations to understand its origins, dynamics and consequences of these events took shape in the adapted institutional context of the post-Lisbon EU. Accordingly, the changes introduced by the Treaty of Lisbon have attracted considerable attention. Due to the high politics involved, the risen role of the Council, the changed role of the European Parliament and the increased involvement of national parliaments and the responsiveness of EU and national actors to increasingly EU-sceptic publics have been studied. Much less attention has been paid to incremental dynamics that the Treaty of Lisbon triggered in sub-state venues of EU policy-making.
To fill this research gap, this project a) conducts innovative research on how sub-national bodies are involved in EU policy-making, b) brings together scholars working on the following grand themes of recent EU research: 1) the contribution and changed role of sub-state polycrisis and subsequent Covid-19 crisis; 2) the response and perception of sub-state actors in face of rising contestation and politicization of EU policy-making and integration; 3) inter-institutional power-shifts since the Treaty of Lisbon and the polycrisis; 4) sub-national actors as motor and subject to differentiated (dis)integration.
The pilot study is (a) is entitled:
Eva G. Heidbreder (Otto von Guericke University Magdeburg)
Daniel Schade (Cornell Univeristy)
Brexit as Democratic Catalyst: Participation in Germany's Negotiation Management
Umkämpfte Solidarität. Solidaritätsdynamiken zwischen sozialpolitischem Tagesgeschäft und Krise
Laufzeit: 01.11.2021 bis 31.10.2024
Soziologische Studien zu Solidarität fokussieren entweder empirische Solidarpraktiken bzw. Solidaritätspotentiale in der Bevölkerung oder die Bedeutung wohlfahrtsstaatlich institutionalisierter Solidarität, ohne diese beiden Ebenen miteinander zu verknüpfen. Das Projekt untersucht daher am Beispiel Deutschlands einerseits die Wechselwirkungen und Spannungsverhältnisse zivilgesellschaftlicher und sozialstaatlicher Solidarität seit 2003. Andererseits analysiert es, inwiefern größere Krisen wie die Finanzkrise die Bedeutung und Arbeitsweise von solidarischen Ideen und Praktiken im Vergleich zum sozialpolitischen und zivilgesellschaftlichen Tagesgeschäft verändern. Zu diesem Zweck analysiert das Projekt nicht nur die wohlfahrtsstaatlichen Dynamiken der Idee der Solidarität auf der diskursiven und instrumentellen Ebene am Beispiel der Gesetzlichen Krankenversicherung und der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Alg II), sondern auch die zivilgesellschaftlichen Handlungspraktiken und Verwendungsweisen von Solidarität. Ziel ist, erstens, eine Verhältnisbestimmung zwischen den institutionalisierten sozialpolitischen Leitideen (‚Solidarität von oben‘) und den zivilgesellschaftlichen Ideen und Solidarpraktiken (‚Solidarität von unten‘) und zweitens, die Dynamiken und Konflikte des solidarischen Tagesgeschäftes mit denen in Zeiten der Finanzkrise und der Covid-19-induzierten Krise zu vergleichen (Solidarität während der Krise).
The European Social Model during and after the pandemic (gem. mit Martin Seeleib-Kaiser), 2020-2021
In combing political science and sociological perspectives, the publication project debates the lasting effects, potential chances and emerging challenges of the pandemic with respect to social policy. Among other questions it asks whether Covid-19 will end austerity, or strengthen existing tendencies in the long run or which social groups are the winners and which the losers of the pandemic-related reforms?
Kooperationspartnerin im Projekt ACCESS: Zugang zu sozialen Rechten in Deutschland, Frankreich und Europa (Projektleitung: Monika Eigmüller und Olivier Giraud), Deutsch-französisches Forschungsprogramm gefördert durch ANR-DFG, 2020-2025
Idee und Praktiken der Solidarität in der Gesetzlichen Krankenversicherung, 2019-2020
eSalsa - eService Agentur für die Hochschulen in Sachsen-Anhalt.
Laufzeit: 01.08.2022 bis 31.07.2024
"eService-Agentur der Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt" (eSALSA) ist eine Kooperation von acht Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt. Bis 2024 schaffen wir die Voraussetzungen für eine sinnvolle digitale Dienstleistungsstruktur, in der alle Hochschulstandorte des Landes Sachsen-Anhalt zum Thema digitale Hochschulbildung vernetzt werden. Potentiale bündeln und Synergien schaffen sind dabei wichtige Ziele unseres Projekts.
Digitale Hochschulbildung wird an den Standorten einerseits geschaffen und andererseits weiterentwickelt. Darüber hinaus erarbeiten wir nachhaltige Organisationsformen in den Bereichen technische Ausstattung sowie Unterstützung und Qualifizierung von Lehrenden.
Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zu Digitalisierung in Lehre & Studium sind dabei eine wichtige Grundlage für Diskussion und Weiterentwicklung.
Erfolgsfaktoren für Netzwerke zur Hochschulentwicklung: Governancemodelle und soziale Praxis interdisziplinärer Kooperation (NetKoop)
Laufzeit: 01.10.2020 bis 30.09.2023
Aktivitäten für eine lehrbezogene Qualitätsentwicklung finden zunehmend in Hochschulverbünden statt. Von diesen zumeist durch Drittmittelförderung entstandenen Hochschulverbünden wird sich versprochen, dass die Qualitätsentwicklung von Zusammenarbeit und Austausch profitiert und eine höhere Wirkung entfaltet. Erfolgs- und hinderliche Faktoren solcher Verbünde sind jedoch bislang nicht hinreichend wissenschaftlich geklärt. Das Verbundprojekt NetKoop untersucht daher die Gelingensbedingungen der Kooperation in Verbünden. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Hochschulforschungsinstitut Halle-Wittenberg HoF (Prof. Peer Pasternack), der Universität Hamburg (Prof. Marianne Merkt) und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg realisiert.
Wissenschaftliche Begleitung der Implementierung des elektronischen Labor-Notizbuches als Instrument der Qualitätssicherung in der biomedizinischen Forschung (Re-Place)
Laufzeit: 03.08.2020 bis 31.07.2023
In den letzten Jahren verzeichnet die biomedizinische Forschung einen exponentiellen Anstieg wissenschaftlicher Publikationen. Kritiker stellen dieser Entwicklung die mangelnde Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen gegenüber und beklagen ihren geringen Nutzen für Gesellschaft und Patient*innen. Ein mögliches Instrument der Qualitätssicherung stellt das ‚Electronic Laboratory Notebook‘ (ELN) als integralen Bestandteil eines transparenten Forschungsdatenmanagements in den Vordergrund. Im Verbundprojekt RE-PLACE wird die Implementierung des ELNs in der biomedizinischen Forschung wissenschaftlich begleitet. Das Vorhaben wird im Verbund Charité - Universitätsmedizin Berlin (mit dem Teilvorhaben RE-PLACE-Charitè: Formative und summative Evaluation der ELN-Implementierung) und Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (mit dem Teilvorhaben RE-PLACE-OVGU: Experimentelle Forschung zur Wirkungsweise von ELNs) durchgeführt. Aufgabe und Ziel der Untersuchung ist die evidenzbasierte Beurteilung des Wertes und Nutzens der ELN-Implementierung. Die Ergebnisse des Projektes bilden die empirische Grundlage für Entscheidungsprozesse zur Entwicklung zielgerichteter Steuerungsmaßnahmen im Hinblick auf gesellschaftliche Interessen wie die Sicherung von Forschungsprozessen und Forschungsdatenqualität.
ACSOL: Erwerb krisensicherer Fertigkeiten durch Online-Lernen
Laufzeit: 01.03.2021 bis 30.06.2023
Das Ziel des ACSOL-Projekts ist es, das Angebot an digitaler Erwachsenenbildung durch Online-Lernen zu erweitern und dabei zwei besonders gefährdete Sektoren anzusprechen: Arbeitnehmer in der Sozial- und Gesundheitspflege und Arbeitnehmer in der Unterhaltungs-, Kunst- und Kulturbranche.
Zu diesem Zweck wird das Konsortium ein E-Learning-Toolkit entwerfen und entwickeln, das die digitalen Kompetenzen und spezifischen Fähigkeiten der derzeitigen gering qualifizierten Arbeitnehmer durch Schulungen verbessern wird, damit sie die durch COVID-19 verursachte Krise bewältigen und ihre Chancen auf eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen erhöhen können.
- Schaffung der Voraussetzungen dafür, dass lebenslanges Lernen und Beschäftigungsfähigkeit zu einem Wettbewerbsvorteil für Arbeitnehmer in den Bereichen Sozialfürsorge und Unterhaltung, Kunst und Kultur in unseren teilnehmenden Regionen werden .
- Entwicklung neuer digitaler Ansätze für die Ausbildung, die den spezifischen Bedürfnissen des Sektors in den Bereichen Sozialfürsorge und Unterhaltung, Kunst und Kultur entsprechen .
- Geringqualifizierte Arbeitnehmer und Kleinstunternehmen sollen durch offene Bildungsressourcen mit digitalen Fähigkeiten ausgestattet werden.
- Sensibilisierung der EU-Wirtschaft und der Berufsbildungsgemeinschaft für die Bedeutung der Unterstützung von Arbeitnehmern mit digitalen Fähigkeiten .
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BMBF-Graduiertenkolleg "Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation als forschungsbasierte Praxen der Wissenschaftssystementwicklung"
Laufzeit: 01.07.2019 bis 30.06.2023
Gegenstand des Graduiertenkollegs sind Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation. Diese sind zentrale Themen für eine forschungsbasierte Praxis der Wissenschaftssystementwicklung im Kontext gesellschaftlicher Transformation.
Die damit definierten beiden Rahmenthemen betreffen sowohl die Binnen- als auch Außenverhältnisse der Wissenschaft. Für die Projekte, die im Kolleg verfolgt werden, ist die Annahme leitend, dass (a) die Binnenverhältnisse der Wissenschaft auch mit Blick auf die externen Kontakte der Wissenschaft gestaltet und erforscht werden müssen und (b) die externe Kommunikation der Wissenschaft nur gelingen kann, wenn deren interne Funktionsweisen berücksichtigt werden.
Die kollegorientierende Problemstellung kann sich in verschiedene Richtungen entfalten. Interessierte können innerhalb der folgenden sechs Themenkorridore Projektideen entwickeln und verfolgen:
- Konfliktgovernance in der Wissenschaft: Inwieweit zeitigen Steuerungsinstrumente hinsichtlich der wissenschaftlichen Leistungs- und Qualitätsentwicklung förderliche, wirkungsneutrale oder kontraintentionale Effekte?
- Digitalisierungsgetriebener Organisationswandel: Welche Organisationsanpassungen an die Digitalisierung sind notwendig, welche "Digitalisierungspolicies" produzieren unterstützende vs. kontraintentionale Effekte?
- Akademische Lehre als Kommunikation über Wissenschaft: Wie können Organisation und Inhalte akademischen Lehrens und Lernens am effektivsten an Transformationsanforderungen und veränderte gesellschaftliche Erwartungen angepasst werden?
- Globalisierung und Internationalisierung: Wie kann Wissenschaft mit dem Spannungsfeld der innerwissenschaftlichen Orientierung auf globale (universale) Geltungsansprüche einerseits und der Rolle als regional und national wirksamer Innovationsmotor umgehen?
- Digital entgrenzte Wissenschaftskommunikation: Wie kann die nötige "Übersetzungleistung" zum Transfer wissenschaftlichen Wissens zwischen verschiedenen Adressaten (inner- und außerwissenschaftlich) am effektivsten geleistet werden?
- Wissenschaftliche Beratung als Wissenschaftskommunikation: Wissenschaft steht im Spannungsfeld zwischen forschungsfremder Verzweckung einerseits und Einflusslosigkeit bei Aufrechterhaltung der wissenschaftlichen Standards andererseits. Es besteht die Frage, ob praktischer Einfluss nur zum Preis opportunistischer Verstrickung zu haben ist bzw. wissenschaftliche Seriosität allein unter Inkaufnahme der Einflusslosigkeit.
DiP-iT:Digitales Programmieren im Team
Laufzeit: 01.02.2020 bis 31.01.2023
Das kollaborative Programmieren ist Kernbestandteil des beruflichen Alltags in der Informatik. Diese auf einer technischen und sozialen Ebene komplexen Vorgänge werden im Informatikstudium oftmals abstrakt behandelt und spielen in Fachkonzepten zum Programmierenlernen eine untergeordnete Rolle. Im Rahmen von Gruppenarbeiten müssen sich die Lernenden organisieren, koordinieren und ihre Lernprozesse regulieren - kognitiv anspruchsvolle Tätigkeiten. Um das Potential kollaborativer Lernformen für das Erlernen von Programmiersprachen und die Förderung sozialer Kompetenzen ausschöpfen zu können, müssen die Lernenden bei Bedarf didaktische Unterstützung erhalten, sowohl vor dem als auch während des Lernprozesses. Im Teilprojekt DiP-iT-OVGU werden wir - unterstützt durch die Projektpartner - auf der Basis empirischer Studien ein digitales Fachkonzept zum kollaborativen Programmierenlernen entwickeln und evaluieren, welches diesbezügliche (medien-)didaktische Ansätze enthält. Dabei zielen wir auf die Ermöglichung des Transfers an andere Hochschulen. Auf informationstechnischer Ebene wird hierfür ein Prozessmodell entwickelt, das die Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten und die Übertragbarkeit von Datenmodellen (z.B. zur adaptiven didaktischen Unterstützung) in andere Lehrveranstaltungen bzw. Lehr-Lernsysteme ermöglicht. Das Teilprojekt ordnet sich in das Gesamtprojekt mit folgenden Zielstellungen ein:
- Analyse und Systematisierung von Einstellungen und Vorerfahrungen bei den Akteuren,
- Entwicklung konzeptioneller, mediendidaktischer Kriterien für die Einbindung kollaborativen Programmierenlernens in Lehrveranstaltungen,
- Entwicklung geeigneter Lehr-Lern-Szenarien und Erstellung eines diesbezüglichen digitalen Fachkonzepts,
- empirische Fundierung durch formative und summative Evaluation,
- Untersuchung der Effektivität von Formen der instruktionalen Anleitung angelehnt an die Bedarfe der Lernenden,
- Unterstützung des Transfers der Erkenntnisse, inhaltlich und technisch.
Gemeinschaften und Studenten zusammen (CaST)
Laufzeit: 01.12.2019 bis 31.07.2022
Kontext: Weltweit werden immer mehr Forderungen laut, dass sich die Hochschulen stärker bürgerschaftlich engagieren und gesellschaftlich relevant werden sollen, und die Öffentlichkeit interessiert sich zunehmend für die Auswirkungen der Hochschulen auf ihre Orte und Regionen. Engagiertes Lernen erleichtert es den Studierenden, die Theorie auf reale Kontexte außerhalb der Universität anzuwenden und Wissen mit der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft zu produzieren. Engagiertes Lernen vermittelt den Studierenden Fähigkeiten, die ihre Beschäftigungsfähigkeit erhöhen und ihre persönliche und berufliche Entwicklung verbessern, während die Gemeinschaften Zugang zu Fähigkeiten erhalten, die ihnen helfen, ihre Arbeit zu entwickeln, zu bewerten und zu kommunizieren.
Zielsetzungen: Das zentrale Ziel von "Communities and Students Together" (CaST) ist es, unser Wissen und Verständnis darüber zu erweitern, was ein erfolgreiches und nachhaltiges Programm für engagiertes Lernen ausmacht. Wir werden bestehende Initiativen untersuchen und versuchen, erfolgreiche Elemente in eine Reihe neuer nachhaltiger Programme an jeder Partneruniversität einzubauen, die gemeinschaftsbasiertes engagiertes Lernen für Studierende ermöglichen, um Wissen mit und für die Gemeinschaft zu produzieren. Teilnehmer: Wir werden mit Akademikern und Bildungsexperten in jeder Partnerhochschule zusammenarbeiten, die die Lernerfahrung durch innovative Methoden des engagierten Lernens verbessern wollen. Wir streben an, Studierende aller Fachrichtungen und Hintergründe einzubeziehen, die an einem immersiven und erfahrungsorientierten Lernprogramm teilnehmen und an einer realen gesellschaftlichen Herausforderung arbeiten möchten. Wir werden versuchen, mit lokalen Gemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenzuarbeiten, die für beide Seiten vorteilhafte Möglichkeiten für die Arbeit von Studierenden an realen Herausforderungen entwickeln wollen.
Aktivitäten: Wir werden engagiertes Lernen im internationalen Kontext und in jedem Partnerland untersuchen und versuchen, die praktische Umsetzung und die Struktur bestehender Initiativen zu verstehen sowie ihre Auswirkungen auf alle Beteiligten zu erfassen. Unser Fallstudienkompendium wird einen Überblick über die Landschaft des engagierten Lernens in jeder Partnerinstitution enthalten und eine eingehende Untersuchung einer oder mehrerer Fallstudien zum engagierten Lernen aus jeder Institution bieten. Jeder Partner wird die Erkenntnisse aus den beiden vorangegangenen Ergebnissen in die Entwicklung eines innovativen Programms für engagiertes Lernen einfließen lassen. Der zusammenfassende Bericht enthält Einzelheiten über das Programm für engagiertes Lernen und die Pädagogik sowie eine detaillierte Bewertung jedes neuen Programms und seiner Auswirkungen auf alle Beteiligten und die Gesellschaft im Allgemeinen. Diese Ergebnisse sollen anderen in diesem Bereich helfen, zu verstehen, was stattgefunden hat, und genügend Details liefern, um die neuen Innovationen zu übertragen. Am Ende des Projekts werden wir eine internationale Konferenz veranstalten und eine Sammlung von Beiträgen veröffentlichen, die von eingeladenen Wissenschaftlern und Vertretern der Gemeinschaft verfasst wurden. Dieses Ergebnis wird wahrscheinlich Diskussionen über die praktische Methodik des engagierten Lernens, pädagogische Strategien und Ansätze des engagierten Lernens sowie Perspektiven sowohl von Hochschulen als auch von Gemeinschaften über die Vorteile des engagierten Lernens in verschiedenen Kontexten beinhalten. Schließlich werden wir ein Toolkit für engagiertes Lernen erstellen, das online frei verfügbar sein wird und z. B. einen Leitfaden für die Entwicklung von Hochschulstrategien im Bereich des engagierten Lernens, einen Leitfaden für die Bereitstellung von immersiven und erfahrungsbasierten Lernprogrammen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen sowie ein politikorientiertes Kurzpapier enthält, in dem die erfolgreichen und weniger erfolgreichen Elemente und Prozesse des engagierten Lernens herausgearbeitet werden.
Ergebnisse und Auswirkungen: CaST wird jedem Partner die Möglichkeit bieten, die Rolle zu erforschen, die engagiertes Lernen in seiner Einrichtung, bei seinen Studierenden und in seiner lokalen Gemeinschaft spielt. Das Projekt wird ein Netzwerk von europäischen Einrichtungen schaffen, die sich für engagiertes Lernen interessieren, und ihnen eine Plattform bieten, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen darüber auszutauschen, was funktioniert und was nicht funktioniert. Wir gehen davon aus, dass wir durch die Untersuchung des engagierten Lernens in sechs verschiedenen europäischen Institutionen verschiedene Formen der Praxis des engagierten Lernens identifizieren werden, die jeweils unterschiedliche Triebkräfte, Befähiger und Hindernisse für eine erfolgreiche Praxis des engagierten Lernens aufweisen.
Längerfristiger Nutzen: Wir erwarten einen dauerhaften Nutzen für alle beteiligten Partner, für ihre Studierenden und für ihre lokalen Gesellschaften. Das Projekt hinterlässt nicht nur ein Erbe an gemeinsamem Wissen, sondern wird auch eine neue Initiative für engagiertes Lernen in jeder Partnereinrichtung entwickeln und erproben. Jede dieser Initiativen soll für beide Seiten von Nutzen sein und über die Dauer der Projektfinanzierung hinaus Bestand haben ( ). Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass jedes Pilotprojekt das Potenzial hat, in anderen Disziplinen innerhalb der jeweiligen Einrichtung oder in anderen Hochschulen mit einem ähnlichen sozialen Kontext wiederholt oder weiter ausgebaut zu werden. Wir werden auch versuchen, alle zusätzlichen Auswirkungen zu verstehen, einschließlich des Beitrags zu Lehrplänen oder Pädagogik und der Zugänglichmachung akademischer Forschung für die breitere Gemeinschaft.
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"Eskalieren" - Koordinierte Antworten der Hochschulen auf die Digitalisierung
Laufzeit: 01.11.2019 bis 31.10.2021
Die Digitalisierung verändert die Fähigkeiten, die die europäische Erwerbsbevölkerung benötigt, um in einer globalisierten modernen Wirtschaft erfolgreich am Arbeitsleben teilzunehmen. Daher müssen die nationalen Bildungssysteme schnell und angemessen auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagieren. Die digitale Transformation löst unter Bildungsanbietern, politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaftswissenschaftlern und Branchenführern eine heftige Debatte über ihre gesellschaftlichen Auswirkungen aus. Da die Digitalisierung die Gesellschaft immer tiefgreifender verändert, wächst die Sorge darüber, wie sie sich auf Themen wie Arbeitsplätze, Löhne, Ungleichheit, Gesundheit, Ressourceneffizienz und Sicherheit auswirkt. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 weltweit bis zu 2 Milliarden Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verloren gehen werden (Weltwirtschaftsforum). Gegenwärtig herrscht große Unsicherheit, wobei auch die Auswirkungen auf die Löhne und Arbeitsbedingungen Anlass zur Sorge geben. Innerhalb der Europäischen Union zeigt der Digital Economy Society Index der Europäischen Kommission für 2018, dass die EU-Länder mit einer großen digitalen Entwicklungslücke konfrontiert sind und daher "mehr in die Digitalisierung investieren und auch den digitalen Binnenmarkt so schnell wie möglich vollenden sollten, um die digitale Leistungsfähigkeit Europas zu steigern". Mehr noch, die gleiche Diskrepanz zeigt sich auch bei den digitalen Fähigkeiten: "Während die nordischen Länder und das Vereinigte Königreich Bevölkerungen mit besonders fortgeschrittenen digitalen Fähigkeiten haben, fehlt es fast der Hälfte aller Europäer immer noch an grundlegenden technischen Kompetenzen", so der Index. In diesem Rahmen ist ESCALATE eine strategische Partnerschaft, die sich aus sechs Partnern aus fünf verschiedenen EU-Ländern zusammensetzt. Das Projekt bringt die richtige Mischung aus Hochschulverantwortlichen, Erziehern/Lehrern, Lernenden, Arbeitsmarktexperten sowie Unternehmen und lokalen Behörden zusammen, um eine koordinierte Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung zu geben. Unser Ziel ist es, die Hochschulen bei der Umsetzung von Aktivitäten zu unterstützen, die darauf abzielen, das Niveau der digitalen Kompetenzen für die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, die Qualifikationen zu verbessern, die mit dem wachsenden Beschäftigungsangebot der digitalen Wirtschaft in Einklang stehen, die auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Arbeitsmarktes abgestimmt sind und mit den Berufsprofilen verbunden sind. Wir berücksichtigen auch das duale Bildungssystem und die ständige Verbindung zwischen Universitätsprofessoren (Hochschulbildung) und Unternehmensvertretern/Fachleuten, indem wir schulisches Lernen mit beruflicher Praxis verbinden. Dieser breitere, umfassende Bildungsansatz wird den Erwerb neuer digitaler Fähigkeiten und verbesserter Kompetenzen sicherstellen. Unser Projekt wird untersuchen, was neue und sich abzeichnende innovative Praktiken für das Verständnis und die Reaktion auf die Digitalisierung auf universitärer Ebene, aber auch auf regionaler und lokaler politischer Ebene ausmacht, und dann die Erstellung neuer Materialien in den 6 Schlüsselthemen der Partner priorisieren. Das Projekt wurde so konzipiert, dass Experten in jedem dieser Themenbereiche einbezogen werden.
Infolgedessen werden wir in der Lage sein, uns an einer zweiten wichtigen Aktivität zu beteiligen - der länderübergreifenden Erprobung (in einer bestimmten Region innerhalb jedes Landes) einer erfolgreichen neuen Innovation - dem Digital Skills Escalator, der in der (Unter-)Region Exeter in Südwestengland entwickelt wird. Dies erfordert eine systematische Kartierung des Bildungsangebots vom frühen Schulalter bis hin zu Postgraduierten- und Weiterbildungsangeboten und ist ein wirksames Mittel, um nicht nur festzustellen, wo die Lücken in einer Region/einem Standort liegen, sondern auch ein Mittel, um alle an der Vermittlung digitaler Kompetenzen beteiligten Agenturen und Institutionen zu identifizieren. Schließlich werden die neuen Materialien und Ansätze, die von den Partnern entwickelt wurden, in einem neuen Schulungskurs zusammengefasst, der über das europäische Expertennetzwerk der Arbeitsmarktbeobachtungsstellen - das Europäische Netzwerk für regionale Arbeitsmarktbeobachtung (ENRLMM) - verbreitet wird und denjenigen angeboten wird, die die digitalen Kompetenzen und die damit verbundenen Bildungspolitiken und -praktiken angesichts der Bedrohungen durch die sich verändernde Arbeitswelt modernisieren wollen. ESCALATE wird erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinschaft von Bildungsanbietern, Lehrern, Lernenden, Arbeitsmarktbeobachtungsstellen und Analysten in ganz Europa haben und ihnen helfen, den Entscheidungsfindungsprozess zu Antworten auf die Digitalisierung zu beraten und zu unterstützen. Das neue Modell wird daher den politischen Entscheidungsträgern dabei helfen, wirksame Antworten auf die Bedrohung durch die Digitalisierung zu finden, die digitale Kompetenz als zentrales Bildungsziel zu verankern und dazu beizutragen, die Beschäftigungsmöglichkeiten der Zukunft zu ergreifen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ESCALATE darauf abzielt, die "Disruption der Universitäten" auf regionaler und lokaler Ebene und die Bedrohungen zu verstehen, die die Digitalisierung für die Universitäten und den Arbeitsmarkt darstellt; wer die betroffenen Bildungseinrichtungen und Organisationen sind; welche Innovationen eingesetzt werden können, um die Auswirkungen der Digitalisierung zu verstehen und zu bewältigen; und schließlich versuchen wir, effektivere Antworten der lokalen und regionalen Hochschuleinrichtungen auf die Digitalisierung in ganz Europa zu finden.
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
Innovations in Socially Engaged Universities
Laufzeit: 01.12.2018 bis 31.05.2021
The relationship between HEIs and their local communities tends to be framed around student versus local resident’s lives and ‘economic impact’. This is failing both the community for whom greater benefits are possible and the University for whom the local community presents a wonderful vehicle for collaborative engaged research.
As higher education faces unprecedented public scrutiny and increasing pressures from the political, economic, social and environmental agendas, there is increased public interest in the impact of universities on their localities and regions and growing calls for universities to be more socially relevant and responsible by addressing the needs of society, both locally and globally. In recent years, the concept of the "third mission” has become popularised, referring to the social, enterprise, and innovative activities that universities perform in addition to core teaching and research tasks (Zomer and Benneworth 2011).
It is increasingly recognised that universities, when well-connected with their communities, can be a vehicle for making healthier, culturally richer and more interesting places to live, work and study. The civic university can be characterised by its ability to integrate its teaching, research and engagement with the outside world in such a way that each enhances the other without diminishing their quality (Goddard and Kempton 2016). Globally, more and more universities are integrating social responsibility into their mission statements, including those for research and teaching, arguing that higher education is improved when it gives back to the society that is responsible for funding it. Indeed, University Social Responsibility (USR) has become a core mission of many higher education institutions around the world (Timothy W. Tong, THE, April 7, 2017).
Through learning and sharing best practice, we want to drive institution-wide appreciation of and commitment to, co-production of knowledge and innovation through social engagement and citizen-led research, where the experience and expertise of individuals, communities and civic organisations is recognised, used and valued. We also want to understand how HEIs can build capacity to respond to what their local community really needs and perform or broker research (including community-based participatory action research), with and for communities, in a demand-driven way, while enhancing the civic competencies of students. A key goal underpinning the project will be to ensure that the project delivers a legacy of progress and impact that will last beyond the lifetime of the project.
The central aim of this proposal is to share experience and know-how of relationships between European Universities and their civic societies and to create a platform for practitioners to work together and learn from each other. We wish to partner with other European Universities within the EUniverCities Network, to explore the means by which cities are engaging with and mobilising citizens to facilitate teaching, research or volunteering opportunities and creating innovative solutions to societal issues.
Through sharing successful innovative practice, we want to better understand how we can improve reciprocity between academia and local society in order to address regional challenges and deliver local economic, social and cultural benefits and impact.
We want to explore and review the different models of community or civic university partnerships such as front-door (e.g. science shops), embedded and networked partnerships and define the processes, structures and governance which best nurture successful civic university partnerships.
We will explore the different approaches currently being used to include underrepresented social groups and ethnic minorities in the engagement approach and consider opportunities for improving equity throughout all stages of the collaborative process.
Finally, we want to identify opportunities to scale-up successful citizen-driven approaches and use partner cities as a test bed for their deployment
Heterogenität als Qualitätsherausforderung für Studium und Lehre (HET LSA)
Laufzeit: 01.01.2017 bis 31.12.2020
Die Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt haben sich im Verbundprojekt "HET LSA" zusammengeschlossen, um die vorhandenen Kompetenzen im Bereich der Lehrqualität weiterzuentwickeln. In Sachsen-Anhalt wurde bereits eine ganze Reihe von Initiativen auf den Weg gebracht, um die Qualität der Lehre für eine heterogener werdende Zielgruppe zu verbessern.
Die Zahl Studierender mit anderen Zugängen zur Hochschule als Abitur (wie beispielsweise einer beruflichen Ausbildung) steigt. Daraus ergeben sich neue Aufgaben für die Hochschulen des Landes.
Im Verbundprojekt HET LSA ("Heterogenität als Qualitätsherausforderung für Studium und Lehre") arbeiten deshalb sieben Hochschulen und das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) gemeinsam daran, die Studienbedingungen für eine heterogene Studierendenschaft zu optimieren. Das Projekt wird seit 2012 und bis 2020 durch das Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre ("Qualitätspakt Lehre") gefördert.
Bei der Entwicklung neuer (Lehr)angebote können alle Verbundpartner von dem Erreichten der anderen profitieren: Einige Standorte sind besonders profiliert beim Thema Digitalisierung, andere beim Thema Internationalisierung und Schlüsselkompetenzen, wieder andere beim Thema Qualitätsmanagement. Alle bringen ihre Kompetenzen für eine bessere Lehrqualität ein.