Research Projects at Department II: Social Sciences
Current projects
SENATRA - Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen
Duration: 01.10.2022 bis 30.09.2025
Im Projekt "Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen" (Senatra) befassen sich die Universität Vechta, die Universität Bremen, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und das netzwerk n mit der Forschungsfrage: Inwiefern kann der Einsatz von Service Learning (SL) in der Hochschullehre zu einer gesamtinstitutionellen nachhaltigen Transformation von Hochschulen beitragen? Um dies zu untersuchen, werden verschiedene SL-Formate an den Hochschulen - mit Beteiligung des netzwerk n - im Rahmen einer multiplen transdisziplinären Fallstudie erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Im Sinne des Whole Institution Approach sollen dabei zum einen im Kontext von Lehrveranstaltungen SL-Projekte auf dem Campus der Hochschulen umgesetzt und somit deren nachhaltige Transformation in allen Bereichen hochschulischen Handelns unterstützt werden. So werden die Hochschulen selbst zu Reallaboren Nachhaltiger Entwicklung. Zum anderen soll durch SLProjekte mit externen Partner:innen der Transfer in die Regionen gefördert werden. Insgesamt kann so die Vernetzung zwischen verschiedensten Akteur:innen angeregt werden. Begleitend wird das Verhältnis von
Lernzielen und -Ergebnissen und dem jeweiligen wissenschaftlichen State of the Art untersucht.
Insbesondere die aktive Einbindung studentischer Netzwerke und Akteure in der Konzeption und
Umsetzung des SL-Ansatzes sowie der Forschungsvorhaben stärkt die partizipative und transformative Wirkung der Formate an den Hochschulen. Des Weiteren zielt das Projekt mit der Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenzen auf das Empowerment von Studierenden als aktuelle und zukünftige Change Agents. Darüber hinaus sollen die SL-Projekte Lernprozesse in allen beteiligten Institutionen und Statusgruppen anregen und somit zu einem Kulturwandel beitragen. Um diese Prozesse zu unterstützten, werden Peer Learning-Formate von beteiligten Hochschulangehörigen entwickelt und angewendet.
Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen - SENATRA
Duration: 01.10.2022 bis 30.09.2025
Service Learning („Lernen durch Engagement“) regt aktive, gesellschaftlich relevante und kollaborative Lernprozesse an und zeichnet sich dadurch aus, dass es sich gleichermaßen auf eine Unterstützungsleistung (Service) und das stattfindende Lernen (Learning) konzentriert. Service Learning hat an deutschen Hochschulen seit Beginn der 2000er-Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen und wird seit einigen Jahren verstärkt als Methode einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wahrgenommen. Im Rahmen der Implementierung von BNE an Hochschulen findet es zunehmend Anwendung. Allerdings sind die möglichen Beiträge von Service Learning für eine gesamtinstitutionelle nachhaltige Transformation von Hochschulen (Whole Institution Approach, WIA) bisher kaum untersucht worden. Im Projekt „Service Learning und nachhaltige Transformation an Hochschulen“ (Senatra) befassen sich die Universität Vechta, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Universität Bremen, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das studentische netzwerk n mit der übergeordneten Forschungsfrage: „Inwiefern kann der Einsatz von Service Learning in der Hochschullehre zu einer gesamtinstitutionellen nachhaltigen Transformation von Hochschulen beitragen?“.
Socio-ecological Inequalities in Intra- and International Comparison
Duration: 20.04.2023 bis 01.05.2026
Der Klimawandel bringt als Produkt reflexiver Modernisierung (Beck, XXXX) spezifische Formen von Ungleichheiten hervor, welche sich einerseits innerhalb von Nationen zwischen sozialen Gruppen und andererseits zwischen Ländern des globalen Nordens und Südens manifestieren. Das kumulative Promotionsvorhaben erforscht und systematisiert diese Ungleichheiten auf der Grundlage empirisch quantitativer Daten. Es wird analysiert, entlang welcher Bruchlinien sozial-ökologische Konflikte zu erwarten sind und in welchen Bereichen der Klimawandel als Modernisierungsrisiko transformative gesellschaftliche Dynamiken auslösen kann.
Subjective Responses to Growing Inequality
Duration: 01.11.2022 bis 30.11.2025
Ein Trend der letzten Jahrzehnte ist die wachsende ökonomische Ungleichheit. Wie sehen die subjektiven Reaktionen der Menschen darauf aus? Nehmen sie die Gesellschaft auch als generell ungleicher wahr? Wie verorten sie sich selbst im Statusgefüge? Und wie beeinflusst die Ungleichheit ihr subjektives Wohbefinden? Diesen Fragen geht das Projekt unter der Generalperspektive einer subjektzentrierten Ungleichheitsforschung nach. Vor dem Hintergrund der strukturellen Veränderungen in postindustriellen Gesellschaften liegt ein besonderes Augenmerk auf klassenspezifischen Reaktionen. Die Forschung im Projekt ist quantitativ-empirisch ausgerichtet und verwendet Umfragedaten aller großen europäischen und internationalen Umfrageprojekte.
Weibliche politische Partizipation im Raum Sachsen-Anhalt. Frauen in der kommunalen Politik, 1893 bis 1933.
Duration: 01.11.2022 bis 31.10.2025
Das Forschungsprojekt bezieht sich auf 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland und Sachsen-Anhalt. Es möchte in einer Pionierstudie einen deutschlandweit erstmaligen wissenschaftlichen und explizit landesgeschichtlichen Beitrag zur Beteiligung von Frauen an Politik und Gesellschaft, der Entstehung des modernen Gemeinwesens und der Beförderung des Demokratisierungsprozesses im Raum Sachsen-Anhalt zwischen 1893 und 1933 leisten. Ziel ist es, politisch aktive Akteurinnen über ihr Engagement in der "Ersten deutschen Frauenbewegung", in der aus ihr entstandenen Frauenwahlrechtsbewegung bis hin zu den gewählten Politikerinnen in Stadt- und Landgemeinden sichtbar zu machen. In diesem Wirkungsfeld wurden sie aus dem Blickwinkel zeitgenössischer geschlechtsspezifischer Normierung - selbst bis heute - kaum wahrgenommen. Einzelne, in der geschichtlichen Analyse als Führungsfiguren der deutschen und zum Teil internationalen Frauen(stimmrechts)bewegung bekannte weibliche Persönlichkeiten aus dem Raum Sachsen-Anhalt und frühzeitige Kontakte zu den Initiatorinnen der "Ersten Frauen(stimmrechts)bewegung" in Leipzig weisen auf eine ganz besondere Rolle Sachsen-Anhalts und ein in erheblichem Maße vorhandenes, weibliches politisch-partizipatives Potential hin, das bislang keinerlei wissenschaftliche Aufarbeitung erfuhr. Die neuartigen Erkenntnisse des Projektes werden der Identitätsstiftung der Bewohner/innen Sachsen-Anhalts dienen. Sie sollen über eine Monographie veröffentlicht, in Teilen aber schon zuvor über eine Projekt-Internetseite einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
The Ties That Bind: An International Exploration of Family Connection and Cohesion
Duration: 01.01.2024 bis 31.10.2026
This project investigates how family relationships and structures vary across different cultural and national contexts. By examining social roles and intergenerational relationships within the family support systems, it aims to unravel similarities and differences in family cohesion across different country contexts. The study employs a quantitative analytical strategyto explore the impact of cultural, economic, and policy factors on parents, children and their social relationships. Through this comparative analysis, the project aims to highlight the evolving nature of family ties in a globalized world.
Rise, Fall, or Transformation of the Experience Society
Duration: 01.10.2022 bis 31.12.2025
Neuere Zeitdiagnosen zeichnen ein eher düsteres Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, so bspw. die "Flucht nach vorn: Die Erfolgskultur der Gegenwart" (Neckel 2008), die "Gesellschaft der Angst" (Bude 2014) oder die "Abstiegsgesellschaft" (Nachtwey 2016). Der Kontrast zu den Gesellschaftsdiagnosen vor der Jahrtausendwende ist beachtlich. Paradigmatisch für den Optimismus der 1980er und 1990er Jahre war die These der Erlebnisgesellschaft von Gerhard Schulze (1992): Angesichts des materiellen Überflus-ses für breite Schichten habe sich die Modernisierung von außen nach innen gewendet, weg von einer Orientierung auf Status und materiellen Erfolg hin zum fast spielerischen "Projekt des schönen Lebens". Infolge dessen seien auch soziale Ungleichheiten im Alltag der Menschen weitgehend irrelevant geworden, was Schulze als subjektive Entvertikalisierung bezeichnet. Konfrontiert mit den jüngsten Gegenwartsdiagnosen und der dort thematisierten steigenden ökonomischen Ungleichheit und Unsicherheit stellt sich daher die spannende Frage: Ist die Erlebnisgesellschaft schon wieder Geschichte? Oder leben wir immer noch - und vielleicht sogar mehr denn je - in einer Erlebnisgesellschaft? Oder hat sich die Gesellschaft angesichts neuer sozio-ökologischer Krisen und Herausforderungen (Stichworte: Nachhaltigkeit und Postwachstum) zuletzt in eine ganz andere Richtung entwickelt? In diesem Spannungsfeld der Zeitdiagnosen soll das beantragte Projekt eine Positionsbestimmung der deutschen Gesellschaft vor dem Hintergrund der Theorie der Erlebnisgesellschaft vornehmen, die im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Wir erforschen, ob der Wandel zur Erlebnisgesellschaft trotz fragiler gewordener Rahmenbedingungen immer noch intakt ist (Szenario "Aufstieg der Erlebnisgesellschaft") oder sich wieder umgekehrt hat (Szenario "Fall der Erlebnisgesellschaft"). Dabei ist das Projekt auch offen für die Möglichkeit, dass die Gesellschaft mit dem neuen existenziellen Problem des "nachhaltigen Lebens" eine neue Entwicklungsrichtung eingeschlagen hat (Szenario "Transformation der Erlebnisgesellschaft").Um diese Positionsbestimmung vornehmen zu können, stellt das Projekt zwei Grundannahmen der Schulze’schen Theorie in den Mittelpunkt: die der innengerichteten Modernisierung in Richtung Erlebnisorientierung sowie die der subjektiven Entvertikalisierung der Gesellschaft. Diese Grundannahmen überprüfen wir bevölkerungsrepräsentativ im Zeitverlauf (ab ca. 1980 bis heute) für Deutschland und zusätzlich mit aktuellen Querschnittsdaten im internationalen - v. a. europäischen - Ländervergleich (ab ca. 2000 bis heute). Das Forschungsvorhaben ist in großen Teilen sekundäranalytisch angelegt, nur für das Thema der Transformation planen wir eine explorative Primärdatenerhebung. Unser Projekt ist nicht nur zeitdiagnostisch hochrelevant, sondern stellt, von vereinzelten Arbeiten abgesehen, seit langem ein soziologisches Forschungsdesiderat dar.
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/465345673
Rise, Fall or Transformation of the Experience Society?
Duration: 01.10.2022 bis 30.09.2025
Neuere Zeitdiagnosen zeichnen ein eher düsteres Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, so bspw. die "Flucht nach vorn: Die Erfolgskultur der Gegenwart" (Neckel 2008), die "Gesellschaft der Angst" (Bude 2014) oder die "Abstiegsgesellschaft" (Nachtwey 2016). Der Kontrast zu den Gesellschaftsdiagnosen vor der Jahrtausendwende ist beachtlich. Paradigmatisch für den Optimismus der 1980er und 1990er Jahre war die These der Erlebnisgesellschaft von Gerhard Schulze (1992): Angesichts des materiellen Überflus-ses für breite Schichten habe sich die Modernisierung von außen nach innen gewendet, weg von einer Orientierung auf Status und materiellen Erfolg hin zum fast spielerischen "Projekt des schönen Lebens". Infolge dessen seien auch soziale Ungleichheiten im Alltag der Menschen weitgehend irrelevant geworden, was Schulze als subjektive Entvertikalisierung bezeichnet. Konfrontiert mit den jüngsten Gegenwartsdiagnosen und der dort thematisierten steigenden ökonomischen Ungleichheit und Unsicherheit stellt sich daher die spannende Frage: Ist die Erlebnisgesellschaft schon wieder Geschichte? Oder leben wir immer noch - und vielleicht sogar mehr denn je - in einer Erlebnisgesellschaft? Oder hat sich die Gesellschaft angesichts neuer sozio-ökologischer Krisen und Herausforderungen (Stichworte: Nachhaltigkeit und Postwachstum) zuletzt in eine ganz andere Richtung entwickelt? In diesem Spannungsfeld der Zeitdiagnosen soll das beantragte Projekt eine Positionsbestimmung der deutschen Gesellschaft vor dem Hintergrund der Theorie der Erlebnisgesellschaft vornehmen, die im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Wir erforschen, ob der Wandel zur Erlebnisgesellschaft trotz fragiler gewordener Rahmenbedingungen immer noch intakt ist (Szenario "Aufstieg der Erlebnisgesellschaft") oder sich wieder umgekehrt hat (Szenario "Fall der Erlebnisgesellschaft"). Dabei ist das Projekt auch offen für die Möglichkeit, dass die Gesellschaft mit dem neuen existenziellen Problem des "nachhaltigen Lebens" eine neue Entwicklungsrichtung eingeschlagen hat (Szenario "Transformation der Erlebnisgesellschaft").Um diese Positionsbestimmung vornehmen zu können, stellt das Projekt zwei Grundannahmen der Schulze’schen Theorie in den Mittelpunkt: die der innengerichteten Modernisierung in Richtung Erlebnisorientierung sowie die der subjektiven Entvertikalisierung der Gesellschaft. Diese Grundannahmen überprüfen wir bevölkerungsrepräsentativ im Zeitverlauf (ab ca. 1980 bis heute) für Deutschland und zusätzlich mit aktuellen Querschnittsdaten im internationalen - v. a. europäischen - Ländervergleich (ab ca. 2000 bis heute). Das Forschungsvorhaben ist in großen Teilen sekundäranalytisch angelegt, nur für das Thema der Transformation planen wir eine explorative Primärdatenerhebung. Unser Projekt ist nicht nur zeitdiagnostisch hochrelevant, sondern stellt, von vereinzelten Arbeiten abgesehen, seit langem ein soziologisches Forschungsdesiderat dar.
Das Außen im Innern. Wohlfahrtsstaatliche Dynamiken sozialer Abjektion in der Grundsicherung für Arbeitssuchende.
Duration: 01.04.2022 bis 31.12.2025
Dissertationsprojekt als Monografie zum Sozialstaatlichen Wandel in der Grundsicherung für Arbeitssuchende seit 2003. Mit qualitativem Untersuchungsdesign (Inhaltsanalyse) werden Gesetzestexte, Plenarprotokolle und Sozialgerichts-/Verfassungsgerichtsurteil zum SGB II analysiert.
Erfolgsfaktoren beruflicher Rehabilitations- und Integrationsprozesse - eine Analyse individueller Verläufe in Berufsförderungswerken
Duration: 01.01.2022 bis 31.12.2026
Das Projekt möchte einen praxisrelevanten Beitrag zur Erhöhung der Wirksamkeit von LTA Maßnahmen durch die Vermeidung diskontinuierlicher Verläufe bei zweijährigen Qualifizierungen (Umschulungen) in Berufsförderungswerken (BFW) leisten. Modellhaft wird die Frage der Prävention solcher diskontinuierlicher Verläufe und der Wiederherstellung von Kontinuität im Falle eines vorzeitigen Maßnahmenendes mit einer unklaren Teilhabeperspektive aus der Perspektive aller Prozessbeteiligten (Teilnehmer*innen, RehaTräger, Fachkräfte der BFW) beleuchtet. Während der 5-jährigen Laufzeit wird die Datengrundlage durch einen Mixed-Methods-Ansatz erarbeitet, der qualitative und quantitative Ansätze miteinander kombiniert und die Ergebnisse zueinander in Beziehung setzt. Dabei wird zunächst ein retrospektiver Blickwinkel eingenommen, indem abgeschlossene Fälle von Rehabilitand*innen betrachtet werden. Anschließend wird eine stärker prozessbegleitende, prospektive Perspektive eingenommen, bei dem Rehabilitand*innen an erfolgskritischen Punkten im Maßnahmenverlauf begleitet werden und durch den Blickwinkel von Fachkräften der BFW und weiteren Expert*innen der beruflichen Rehabilitation angereichert. Die Ergebnisse der verschiedenen Befragungen und methodischen Zugänge werden genutzt, um in regelmäßigen partizipativen Zukunftswerkstätten - auch unter der Einbeziehung externer Expertise - Handlungsempfehlungen für Prozessgestaltung in den beteiligten BFW zu erarbeiten. Die Fokussierung diskontinuierlicher Verläufe öffnet die Perspektive der bisherigen Forschungsanstrengungen zum Thema des Abbruchgeschehens in BFW. Über den Institutionstypus BFW hinaus werden generalisierbare Erkenntnisse erwartet. Die BFW Bad Wildbad und Birkenfeld bilden die Praxisfelder des Modellvorhabens ab und unterstützen die Forschung umfassend.
A Union of Equality? An Examination of the Gender Equality Strategy 2020 – 2025
Duration: 01.03.2022 bis 01.04.2027
Kumulative Dissertation zum Thema: A Union of Equality? An Examination of the Gender Equality Strategy 2020 – 2025.
Diese kumulative Dissertation untersucht die Gender Equality Strategy 2020–2025 der Europäischen Union, mit dem Ziel, die Fortschritte und Herausforderungen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter auf europäischer Ebene zu bewerten.
Beruflicher Eingliederungsweg umfassend neu gedacht [BEWEGUNG]
Duration: 15.02.2022 bis 31.10.2026
Das Forschungsprojekt "Beruflicher Eingliederungsweg umfassend neu gedacht" [BEWEGUNG] ist Teil des Bundesprogramms rehapro. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Im geplanten Förderzeitraum eröffnet das Modellprojekt für Kund*innen aus dem Rechtskreis SGB II mit einer komplexen, arbeitsbiografischen und sozialräumlichen Problemlage ein neuartiges Leistungsangebot in Form des beruflich-medizinischen Integrationsmoduls. Prägendes innovatives Element ist die Schaffung eines beruflich geprägten Settings, in dem individuell notwendige rehamedizinische Leistungen in den Maßnahmeverlauf eingebettet sind und ein berufsbiografische Orientierung mittels biografischen Coaching ermöglicht wird. Das Ziel besteht darin die aktive Teilhabe am Arbeitsleben und Arbeit unter den gesundheitlichen Gegebenheiten zu ermöglichen und die Wahrnehmung und Nutzung der Potenziale von Arbeit als Resilienzfaktor zu stärken.
"Brockenhexen". Von den historischen Hexenverfolgungen im Harz bis zur touristischen Vermarktung", Bearbeitung: Christoph Eydt ...
Duration: 31.03.2018 bis 31.05.2026
Die Forschung soll in Form eines Längsschnittes den Wandel des Hexenbildes im Harz beschreiben und erklären. Unter Berück-sichtigung sozio-kultureller, mentaler, politischer, religiöser und wirtschaftlicher Motive geht es um den Bedeutungswandel der Hexenfigur und -vorstellungen. Da in der Gegenwart die Hexe immer mehr zum Sinnbild für den Harz wird und viele touristische Zentren auf mythologische Elemente sowie auf Hexen zurückgreifen, erscheint es erforderlich, die Tradition des Hexenglaubens unter Berücksichtigung des touristischen Leitmotivs zu erforschen. Konkret gilt es, die Frage zu stellen, ob und inwieweit ein Zusammenhang zwischen der Hexentradition und der Volksfrömmigkeit/Volksmagie der Frühen Neuzeit und dem modernen Hexenbild besteht. Auf welcher Tradition fußt die moderne Hexe im Harz? Kam die Brockenhexe womöglich unabhängig vom traditionellen Hexenglauben in den Harz? Die Legendenbildung spielt hierbei eine große Rolle. Darum sollen auch die lokalen Legenden und Mythen, Literatur und bildliche Darstellungen auf historische Fakten, symbolische Gehalte und Sinnstiftungen hin untersucht werden. Auch auf die Gefahr hin, am Selbstbild so mancher Harzer zu rütteln, muss doch kritisch danach gefragt werden, um was es sich bei der Vermarktung der Brpckenhexen handelt: Folklorismus, Tourismus, Nostalgie oder eine Mischung aus diesen Elementen zu einer neuartigen Identitätsfigur?
Das Weltbild Otto von Guerickes zwischen Glaube und Wissenschaft, Bearbeitung: Patrick Janocha
Duration: 01.01.2019 bis 31.12.2025
Forschungsfrage soll es sein, die philosophischen Abhandlungen Otto von Guerickes in den Experimenta Nova von 1672, der insbesondere als Naturwissenschaftler bekannt und wissenschaftlich erforscht ist, aufzuarbeiten. Da Guericke als Naturforscher neue Erklärungen für das Wirken der Kräfte im Dies- und Jenseits liederte, stellt sich die Frage, wie er als gläubiger Lutheraner und Magdeburger Patrizier sowie Bürgermeister die hiermit verbundenen philosophischen und theologischen Fragen etwa nach der Existenz und dem Wirken Gottes und viele Annahmen der Theologie über den Himmel mit seinen neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zum Vakuum oder zum Luftdruck vereinbaren konnte. Untersucht werden die Verbindungen zwischen Theologie und Naturforschung anhand
a) des Weltbildes zur Zeit Otto von Guerickes und entsprechender Einflussfaktoren
b) des wissenschaftlichen Standes und der (experimentellen) Erforschung von Natur, Umwelt und Weltraum
c) der Vereinbarkeiten, die O v G zwischen dem Religiösen und den Naturwissenschaften fand und des Weltbildes, welches er aus dem Weltenbau und seinem Verständnis von Natur und Glaube entwickelte
d) der Bedeutung und Wirkung von Guerickes Philosophie zwischen Theologie und Wissenschaft für die Gelehrtenwelt des 17. Jahrhunderts
Quellenbasis: gedruckte Werke Guerickes, Briefwechsel und weitere Schriften Guerickes an den Rat der Stadt Magdeburg, private, politische und Diplomatische Schriften Guerickes, zeitgenössisches Quellenmaterial
Die Pest in Magdeburg 1680-1682. Eine Mikrogeschichte, Bearbeitung: Prof. Dr. Eva Labouvie
Duration: 01.12.2019 bis 31.12.2025
Das Projekt erarbeitet aus unterschiedlichen Perspektiven den Umgang städtischer Bewohne mit einer existenziell bedrohlichen Gefahr - hier beispielhaft der Pest in Magdeburg. Zum einen soll daher Krisen- und Katastrophenverhalten in der Frühen Neuzeit näher untersucht werden, ebenfalls auf welcher Basis Kenntnisse gewonnen, kommuniziert und interpretiert wurden (medizinisches Wissen, Vorstellungen vom Contagium, Ansteckungsgefahren usw.). Zum anderen werden konkrete Maßnahmen, ihre Befolgung oder Ignoranz, Verhaltensweisen in der Ausnahmesituation einer Epidemie, Transformationen des "Normalen" (Familienleben, Religiosität, Bestattungskultur, Handel, Wohnen, mentalitäten usw.) sowie die Aufgabenverteilungen in der Stadt (Einstellung spezieller Pestbediensteter: Pestprediger, Pestärzte, Pesthebammen, Lazarettpersonal, Pflegerinnen usw.) Gegenstand der Untersuchung sein. Das Projekt verfolt anhand eines großen Quellenbestandes aus dem Stadtarchiv Magdeburg das Geschehen aus der Perspektive von Obrigkeiten (Landesherr, Administrator, Beamte), des Stadtrates, der Kirche (Prediger, Pfarrgemeinden), der BürgerInnen und weiterer städtischer Gruppierungen über den Beginn erster Vermutungen über den Ausbruch der Seuche bis hin zur Freigabe der Stadt durch obrigkeitlichen Erlass.
Gescheiterte Ehen im Adel. Trennungen und Scheidungen in deutschen Adelshäusern im 18. und 19. Jahrhundert, Bearbeitung: Kathrin Gäde
Duration: 28.02.2019 bis 31.12.2025
Das Projekt unternimmt den Versuch, durch die Untersuchung von gescheiterten Ehen adliger Paare einen Einblick in die Alltags- und Kulturgeschichte des deutschen Adels an der Schnittstelle vom 18. zum 19. Jahrhundert zu gewinnen. Neben der analytischen Untersuchung von ?Trennungen von Tisch und Bett? sowie Scheidungen als juristische, ökonomische, herrschaftspolitische und familienrechtliche Phänomene stehen besonders die unter-schiedlichen Konfliktlösungsstrategien und Handlungsmöglichkeiten und damit auch die ?Innenwelten? von Männern und Frauen des deutschen (Hoch-)Adels im Mittelpunkt der Untersuchung. Nicht zuletzt versteht sich die Auseinandersetzung mit gescheiterten adligen Ehen auch als ein Versuch, den Geschlechterbeziehungen in der europäischen Adelswelt näher zu kommen.
Leben im Krieg. Begegnungen mit der "entfesselten" und "gezähmten" Bellona (1618-1763) Bearbeitung: Stefanie Fabian
Duration: 01.01.2016 bis 31.12.2025
Das Forschungsprojekt untersucht mit Hilfe von historisch-anthropologischen, mikrohistorischen und Herangehensweisen der Geschlechterforschung die Lebensumstände von Frauen, Männern und Kindern in den Wirren des Dreißigjährigen (1618-1648) und des Siebenjährigen Krieges (1756-1763). Dabei werden über die Auswertung verschiedenster Quellengattungen - darunter Selbstzeugnisse, Tagebücher und Chroniken, aber auch behördliche Korrespondenzen und Militaria - die Lebensverhältnisse und Kriegserlebnisse, die Konfrontation der Menschen mit Gewalt und ihre Wahrnehmungen entschlüsselt. Mittels einer Kontextualisierung dieser Begegnungen und Erfahrungen mit dem Kriegsalltag, d.h. über eine Einordnung in den je spezifischen Kriegshintergrund und die ihn bedingenden Gegebenheiten, wird eine Relativierung, Korrektur oder Vertiefung der bislang nur durch makrohistorische Untersuchungen gewonnenen wissenschaftlichen Befunde zum Dreißigjährigen und Siebenjährigen Krieg angestrebt. Das Vorhaben versucht Forschungslücke zu schließen, indem es sich mittels quellenbasierter Analysen auch mit der Frage auseinander setzt, ob das von Gerhard Ritter erstmals aufgegriffene und bislang kaum hinterfragte Postulat von der "gezähmten Bellona" des aufgeklärten Zeitalters zutrifft oder die seit dieser Zeit scheinbar "eingehegten Kriege" weiterhin, und nicht nur auf den Schlachtfeldern, von massiver Gewaltausübung geprägt waren. Es stellt eine erste mikroanalytischen Fokussierung auf den mitteldeutschen Raum dar und will einen wichtigen und kritischen Beitrag zur Um- und Neubewertung von Kriegen und Katastrophen auf dem Weg Deutschlands und Europas in die Moderne leisten.
"Unsre schon erlangte Freude in Trauer zu verwandeln." Der Kindstod in der Dynastie der Ernestiner von 1600 bis 1800, Bearbeitung Anita Henneberger
Duration: 01.07.2017 bis 31.12.2025
Die unter unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen methodi-schen Ansätzen geplante Analyse bietet zum einen die Möglichkeit der geballten Anwendung neuartiger und bisher wenig in historischen Untersuchun-gen erprobter theoretisch-methodischer Zugangsweisen, etwa der Symbol- und Ritualanalyse, der Selbstzeugnisforschung, der historischen Geschlech-ter-, Mentalitäts- und Emotionalitätsforschung. Tod und Sterben als Grund-konstanten des menschlichen Lebens können durch diese kombinierte Me-thodik und vielseitige Fragestellung nicht nur als Übergangsrituale, als Unterbrechungen von Kontinuitäten in einer kontinuierlich gedachten und aufrechterhaltenen adligen Rangfolge, Einschnitte und Krisensituationen im machtpolitischen bis familiären Bereich, sondern auch als Momente der affektiven Betroffenheit, der symbolischen und rituellen Überwindung, der Grenzüberschreitung oder Phasen der kollektiven wie individuellen Erschüt-terung analysiert werden. Insbesondere der Wandel im Verhältnis der Eltern oder anderer Verwandter zu den Kindern und damit auch im Umgang mit de-ren Sterben und Tod, das Reden und Schreiben darüber, die Veränderungen der Bestattungs-, Übergangs- und Ablösungsrituale, die das Projekt in der Zeit von 1600 bis 1800 vor dem Hintergrund zunächst von Reformati-on/Konfessionalisierung, dann Aufklärung, Rationalisierung und der Zeit des sog. "Kirchenkampfes" untersuchen möchte, werden die Entwicklungen hin zu unserem heutigen Verhältnis zum Sterben und die modernen Funktionen der Bestattungsbräuche erklären helfen. Vor allem aber werden sie das vormo-derne Verständnis und seine Genese bis heute über die Adelskultur hinaus erhellen. Der Tod eines kindlichen Nachkommens, der vom Sterben und Tod eines Erwachsenen in Brauchtum wie Symbolik unterschieden werden muss, stellte gerade im Adel die dynastische Abfolge und damit den Übergang von Macht, Territorialbesitz und Herrschaft von einer auf die nächste Generation generell in Frage, symbolisierte darüber hinaus jedoch weit mehr als das: fehlenden Gottessegen und Strafe Gottes, Anfälligkeit des adligen Hauses für Krankheiten, unvollkommene familiäre Fruchtbarkeit usw. Das Promotionsprojekt wird für den gesamten Komplex um Sterben, Tod, Begräbniskultur und Trauer bei Kindstodfällen im engeren, und um die Auffassung von Kindheit, den Umgang mit und das Verhältnis zu den eigenen Kindern und deren Tod völlig neue, vor allem interdisziplinäre Erkenntnisse vorlegen können. Dies gilt etwa für die Genderforschung, die Theologie und die Religionsge-schichte, die Medizingeschichte (Krankheiten, Körperkonstellation als Todes-ursache) oder die Volkskunde/Europäische Ethnologie (Brauchtumsforschung), aber auch für die Sozialwissenschaften. Für die Geschichtswissen-schaft sind die "Innensichten", d.h. die emotionalen Lagen, Gefühle, Träume, Wünsche und Imaginationen der Menschen früherer bis zum Teil heutiger Ge-sellschaften bislang so gut wie unerforscht, insbesondere für das Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern.
Unwetter. Zum Umgang mit Naturgewalten in der Vormoderne, Bearbeitung Prof. Dr. Eva Labouvie
Duration: 31.03.2023 bis 31.12.2025
Das Projekt beschäftigt sich mit dem mentalen Umgang der vormodernen Bevölkerung (16.-19. Jh.) mit Unwettern als Phänomenen der Nichtbeeinflussbarkeit und der Deutbarkeit. aufgezeit werden soll, wie sich die Erklärungssysteme für Naturkatastrophen inklusive der Bewältigungsstrategien vom 16.-19. Jahrhundert veränderten; Hauptanliegen ist jedoch die Erschließung des mentalen Wandlungsprozesses von der persönlichen Kommunikation mit Natur zur Übertragung des Schutzes auf sächliche Stellvertreter. In den Blick kommen dabei die theoretischen Begründungen für natürliche Bedrohungen als auch die Praxisformen des Umgangs mit ihnen sowohl aus der Sicht der Herrschaftsträger, der Kirchen, der gebildeten Schichten als auch der Stadt- und Landbevölkerung.
Weibliche politische Partizipation in Sachsen-Anhalt 1883 - 1933
Duration: 01.11.2022 bis 31.10.2025
Das Forschungsprojekt bezieht sich auf 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland und Sachsen-Anhalt. Es möchte in einer Pionierstudie einen deutschlandweit erstmaligen wissenschaftlichen und explizit landesgeschichtlichen Beitrag zur Beteiligung von Frauen an Politik und Gesellschaft, der Entstehung des modernen Gemeinwesens und der Beförderung des Demokratisierungsprozesses im Raum Sachsen-Anhalt zwischen 1893 und 1933 leisten. Ziel ist es, politisch aktive Akteurinnen über ihr Engagement in der "Ersten deutschen Frauenbewegung", in der aus ihr entstandenen Frauenwahlrechtsbewegung bis hin zu den gewählten Politikerinnen in Stadt- und Landgemeinden sichtbar zu machen. In diesem Wirkungsfeld wurden sie aus dem Blickwinkel zeitgenössischer geschlechtsspezifischer Normierung - selbst bis heute - kaum wahrgenommen. Einzelne, in der geschichtlichen Analyse als Führungsfiguren der deutschen und zum Teil internationalen Frauen(stimmrechts)bewegung bekannte weibliche Persönlichkeiten aus dem Raum Sachsen-Anhalt und frühzeitige Kontakte zu den Initiatorinnen der "Ersten Frauen(stimmrechts)bewegung" in Leipzig weisen auf eine ganz besondere Rolle Sachsen-Anhalts und ein in erheblichem Maße vorhandenes, weibliches politisch-partizipatives Potential hin, das bislang keinerlei wissenschaftliche Aufarbeitung erfuhr. Die neuartigen Erkenntnisse des Projektes werden der Identitätsstiftung der Bewohner/innen Sachsen-Anhalts dienen. Sie sollen über eine Monographie veröffentlicht, in Teilen aber schon zuvor über eine Projekt-Internetseite einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
transSCAPE - Cultural Spaces of Knowledge
Duration: 01.03.2024 bis 28.02.2027
Die Initiative transSCAPE – Cultural Spaces of Knowledge – befördert die Entwicklung des Magdeburger Wissenschaftshafens durch kulturgestützte Transferformate zu einem offenen und vielgestaltigen Wissensort.
Mit Blick auf den Ausbau des Wissenschaftshafens zu einem modernen Stadtquartier und Ökosystem ist transSCAPE zentral daran beteiligt, das Quartier zu einem attraktiven urbanen Raum, kulturellen Hotspot und einer interessanten wie nachhaltigen Wohnlandschaft zu entwickeln. Die in transSCAPE verankerten wissenschaftlichen Ansätze aus raumbezogener, kulturgeleiteter Transformation für den räumlichen, sozialen und ideellen Strukturwandel zum neuen Hightech-Ökosystem im Wissenschaftshafen stellen gleichzeitig geeignete innovative Transferformate bereit. So sollen passgenaue raumgestalterische und stadtkuratorische Elemente die Stadtkultur und die Wissenskultur auch physisch-materiell in der Gesamtinitiative transPORT zusammenbringen und innovativ zusammenwachsen lassen. Ein eigens für den Wissenschaftshafen zu entwerfendes kulturelles Jahresprogramm dient mit seinen unterschiedlichen gesellschaftlichen Transferformaten immer dem Wissensaustausch sowie der Wissensentwicklung. Im Fokus steht dabei das identitätsstiftende Potential, das durch eine Beteiligung aller Mitwirkenden des transPORT aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft an den angedachten Veranstaltungen generiert wird.
Ziel ist es zum einen, den interdisziplinären Wissensaustausch zwischen Kultur, Medizin und Technik anzuregen, zum anderen den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu befördern. Dafür werden die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort aktiv adressiert und zahlreiche Akteur*innen an der visionären Belebung des Viertels beteiligt. Der Wissenschaftshafen öffnet sich als Ideenschmiede & Möglichkeitsraum und lädt jede:n Interessierten ein, mit einem starken Netzwerk die Zukunft des Wissenschaftshafens zu gestalten. Letztlich geht es hierbei um das Konzipieren und Einüben neuer Formen der Zusammenarbeit.
transSCAPE ist eines von zehn Teilprojekten der Gesamtinitiative transPORT – Transferhafen Magdeburg, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Programmlinie T!Raum – Transferräume für die Zukunft von Regionen.
FaKT - Fallmanagement im Kontext verminderter Erwerbsfähigkeit: teilhabebezogene Unterstützung von Versicherten zur Rückkehr in Arbeit
Duration: 15.03.2024 bis 28.02.2028
Über einen Zeitraum von vier Jahren wird ein innovatives Modellprojekt, koordiniert von der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Mithilfe eines Mixed-Methods-Designs wird erforscht, inwiefern die passgenauen Teilhabeleistungen eines aufsuchenden, individuellen und engmaschigen Fallmanagements für die Bezieher:innen von Erwerbsminderungsrenten zu einer Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit, dem Entgegenwirken einer drohenden Erwerbsminderung und einer Verbesserung der beruflichen Teilhabe beitragen. Mit Hilfe einer quantitativen Verlaufsstudie, qualitativer Methoden an mehreren Erhebungszeitpunkten und partizipativen Verfahren soll eine umfassende Beurteilung des Nutzens der Maßnahme insgesamt sowie einzelner Elemente ermöglicht werden.
NACHOS (graduate program “Navigating the Chaos of Innovation and Transformation” (NACHOS))
Duration: 01.01.2024 bis 31.12.2027
Trotz der hohen Innovationsdynamik im Bereich der Smart-Technologies und ihrer entscheidenden Bedeutung für nachhaltige gesellschaftliche Transformationsprozesse in den Feldern regenerative Energie, Umwelt und demographischer Wandel, stehen viele dieser Innovationen vor erheblichen Unsicherheiten hinsichtlich ihres Erfolgs. Häufig scheitern sie bereits in der Einführungsphase – sei es durch unzureichende Marktkenntnisse, fehlende Technologiestandards oder mangelndes Vertrauen der Konsumenten in ihren direkten Nutzen. Die durch die EU geförderte interdisziplinäre Graduate School Navigating the Chaos of Innovation and Transformation (NACHOS) verfolgt das Ziel, die Voraussetzungen für das Gelingen, die Verbreitung und die Anpassung smarter Innovationen zu untersuchen, zu modellieren und zu optimieren. Das Teilprojekt des Lehrstuhls für Innovations- und Finanzmanagement widmet sich dabei der Analyse, wie das Entscheidungsverhalten sozialer Systeme die Bewertung von unsicherheitsbehafteten Investitionsentscheidungen beeinflusst und leitet Handlungsempfehlungen zur wertorientierten Steuerungen von unternehmerischen Innovationsprozessen ab.
ACCESS: Access to social rights in Germany, France and Europe
Duration: 01.01.2021 bis 31.12.2025
Our project aims to investigate the impact of Europeanization on the conditions of access to social rights and benefits in Germany and France - from Europeanization that shifts the repertoires of compensation for social inequalities to a repertoire of struggle against discrimination. The concept of social citizenship, by which we mean (i) a narrative of social cohesion, (ii) a relationship between individual participation and social protection and status, and (iii) a territorially constituted relationship, offers an innovative analytical framework for this. France and Germany from the 1950s until today have been chosen as comparative contexts, whose contrasting traditions of social citizenship enter into different entanglements with Europeanization. In France, this is based on an abstract concept of equality and a universally understood social integration that differentiates according to social status and thus allows concrete objectives to be set for public action. In Germany, on the other hand, it is based on belonging to a cultural community and is generally delegated to intermediary bodies, allowing for more disparities thanks to decentralized organization. We examine social inequalities and discrimination in access to social rights with regard to women and migrants. These two population groups have been historically marginalized in the labour market and in the context of social security in both countries. Our project has three interrelated objectives. 1. On the basis of available literature, we develop an overview of (i) the forms of problematization of access to social rights, (ii) the legal codifications and (iii) the policy instruments of public action regarding social inequalities and discrimination based on gender, migration or ethnicity in France and Germany. 2. take stock of European provisions and regulations on access to social rights and benefits on the basis of administrative and legal documents. 3. we examine the effects of Europeanization processes on the definition and regulation of social rights and benefits in both countries, particularly with regard to the selected population groups. We focus on the period after 2000, after the adoption of the European Anti-Discrimination Directive. The project aims to identify the changes, adaptations and difficulties in legal codification and in the development of policy instruments on the basis of which inequalities are compensated and discrimination is combated. We work on the basis of symmetrically designed case studies with a thematic focus on access to basic social security and vocational training measures.
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AI Engineering - An interdisciplinary, project-oriented degree program with an educational focus on artificial intelligence and engineering sciences
Duration: 01.12.2021 bis 30.11.2025
AI Engineering (AiEng) encompasses the systematic design, development, integration and operation of solutions based on artificial intelligence (AI) using engineering methods as a model. At the same time, AiEng builds a bridge between basic research on AI methods and the engineering sciences and makes the use of AI systematically accessible and available there. The project focuses on the nationwide development of a Bachelor's degree program in AI Engineering, which combines the training of AI methods, models and technologies with those of engineering sciences. AiEng is to be designed as a cooperative study program between Otto von Guericke University (OVGU) Magdeburg and the four universities in Saxony-Anhalt: Anhalt University of Applied Sciences, Harz University of Applied Sciences, Magdeburg-Stendal University of Applied Sciences and Merseburg University of Applied Sciences. The interdisciplinary degree program will enable students to develop AI systems and services in the industrial environment and beyond and to provide holistic support for the associated engineering process - from problem analysis to commissioning and maintenance / servicing. The AiEng curriculum provides comprehensive AI training, supplemented by basic engineering training and in-depth training in a selected application domain. In order to achieve a symbiosis of AI and engineering education, a new action-oriented framework is developed and taught, which describes the complete engineering process of AI solutions and methodically supports all phases. AIEng is characterized by a cross-module interlocking of teaching and learning content within a semester as well as by a cross-faculty and cross-university tandem teaching concept and pursues a student-centered didactic concept, which is supported by many practice-oriented (team) projects and a wide range of Open Educational Resources (OERs) with an (e)-tutor program.
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AI Engineering - Development of a Bachelor's degree program with a focus on artificial intelligence and engineering in Saxony-Anhalt.
Duration: 01.12.2021 bis 30.11.2025
Application-oriented and decentralized:
AI Engineering relies on cross-university cooperation. Teaching content is to be offered at all university locations.
Living cooperation:
AI Engineering is being developed across universities from the outset. All project activities are carried out and supported by each university. The universities contribute their special expertise and focus areas.
Involve companies consistently:
AI Engineering is an application-oriented degree course. In order to identify the needs of companies for such a degree course, surveys are carried out at an early stage and incorporated into the development of the course.
Degree course starts in 2023: According to current planning, the course is expected to start in the winter semester of 2023.
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Development of Financial Autonomy of Universities in the Kyrgyz Republic
Duration: 01.12.2022 bis 30.11.2025
DEFA unterstützt 10 kirgisische Hochschulen dabei, neue Wege des hochschulautonomen Selbstmanagements zu gehen. In Kooperation mit dem zuständigen Bildungs- und Wissenschaftsministerium werden neue Modi des Finanzmanagements erprobt und verstetigt. Gegenstand ist zudem die Weiterentwicklung der nationalen Regularien für das Selbstmanagement der Hochschulen im Land.
Completed projects
Gendercompetent Education for Sustainable Development - Development, testing and evaluation of a digital micro class on "Gender & Sustainability
Duration: 01.03.2023 bis 31.12.2023
Project Idea
The project "Gender Competent Education for Sustainable Development (GBNE)" represents the development, testing and evaluation of a digital teaching-learning format, the Micro Class "Gender & Sustainability", which integrates international students and is transferable into diverse teaching contexts of the OVGU. In this format, students can deal with the basics of gender-competent sustainable development with a focus on gender(er) justice and sustainability.
The teaching units of the project are designed in such a way that they can be taken as digital self-learning units by students within the framework of the sustainability certificate of the OVGU. Elements of the Micro Class can also be used by teachers in the partner universities of the green European university network EU GREEN as supporting teaching material in their own teaching.
There is no sustainability without gender equality!
In the Sustainable Development Goals (SDGs) adopted in 2015, both gender and education play a central role: gender equality and the systematic inclusion of the gender perspective in all dimensions of sustainability are considered the decisive touchstone for sustainability in general: "There can be no sustainable future without gender equality" (cf. UNECE 2022). Gender is relevant both as a cross-cutting issue and as a goal in its own right. Gender-oriented sustainability research has meanwhile proven to be an internationally recognized and respected field of knowledge and has demonstrated the high importance of taking gender into account for a wide variety of fields such as mobility, climate, nutrition, waste, water, etc. Education, meanwhile, is considered a key prerequisite for achieving the SDGs. Education for sustainable development (ESD) and gender-competent sustainability research are equally understood as a holistic, transformative approach to knowledge generation and the teaching of important competencies aligned with the understanding of lifelong learning.
In this sense, the project "Gender Competent Education for Sustainable Development" aims at contributing to future-oriented, integrative, equal opportunity and high quality education at OVGU and in the green European university network EU GREEN. Through the conceptual development, testing and evaluation of a so-called Micro Class on the topic of "Gender & Sustainability", aspects of gender justice and sustainability are to be systematically integrated reciprocally and at the same time perspectives of ESD are to be expanded.
Green Camp Summer School
Duration: 01.10.2021 bis 30.09.2022
Die Green Camp Summer School ist ein virtuelles, international ausgerichtetes, übercurriculares und
interdisziplinäres Studienangebot, das Studierende aller akademischer Level (Bachelor, Master,
PhD) absolvieren und dafür ein Zertifikat erlangen können. Lehrende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU, Deutschland), der University of South-Eastern Norway (USN, Norwegen), des College of Management Academic Studies, (COLMAN, Israel), des Shamoon College of Engineering, (SCE, Israel), der Université Laval (UL, Kanada) und der Vietnam National University of Forestry, (VNUF, Vietnam) entwickeln gemeinsam ein nachhaltigkeitsbezogenes Lehrprogramm, das im Rahmen einer virtuellen Summer School für Studierende dieser Hochschulen offen steht.
Enhancing Green Economy in three Asian Countries (EGEA)
Duration: 14.01.2019 bis 15.01.2022
Angesichts des Wissens um die Bedeutung der "Green Economy" für weltweite wirtschaftliche Entwicklungen besteht das Hauptziel von EGEA, kurz für "Enhancing Green Economy in three Asian Countries", darin, nachhaltiges Denken und Verhalten auf allen Bildungsebenen in drei Ländern Asiens (Kirgisistan, Nepal und Indien) zu fördern. Hierbei sollen Hochschulen als Katalysatoren des Wandels fungieren und diese Rolle soll mithilfe des Projekts gestärkt werden. Im Mittelpunkt steht das übergeordnete Ziel, die Wechselbeziehung zwischen Umwelt und Wirtschaft in den Partnerländern und ihren Gesellschaften stärker zu thematisieren in den nationalen Bildungsprogrammen nachhaltig zu implementieren .
Basierend auf früheren Kooperationen und Erfahrungen ist das Konsortium der Ansicht, dass zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit von "Green Economy"-Initiativen Bottom-up- und Top-down-Ansätze eingesetzt werden sollten. Zu den fünf Hauptstrategien gehören
- die Entwicklung modularer Programme zur Stärkung von Wissen und Praxis in Bezug auf "Green Economy", die in bestehende oder neue Programme an Partnerhochschulen integriert werden sollen,
- die Verbesserung des lebenslangen Lernens durch Blended Learning-Angebote, die sich an die Erwachsenenbildung in "Green Economy" und verwandte Bereiche richten,
- die Stärkung von Public Affairs-Abteilungen und Marketing-Einheiten, um die Rolle der Hochschulen als Förderer von Green Behaviour in der lokalen Gesellschaft zu erleichtern sowie
- die Entwicklung von Werbekampagnen und Programmen, um nachhaltiges Handeln in der Vernetzung von Schulen und Hochschulen zu fördern.
Förderung von digitalen Lehrangeboten im EPOS-Netzwerk, 2024
Duration: 01.01.2024 bis 31.12.2024
Das Projekt befasst sich mit dem weiteren Aufbau des AGEP-Online-Learning-Programms des EPOS Netzwerks. Der MA Studiengang Peace and Conflict Studies ist teil dieses Netzwerks und öffnet regelmäßig Seminare für andere Studiengänge in ganz Deutschland. Gleichzeitig profitieren unsere Studierenden von dem Angebot an anderen Universitäten. Die finanziellen Mittel kommen über einen Weiterleitungsvertrag von der TH Köln und werden für die administrative Abwicklung der Teilnahme an Seminaren genutzt.
Recognition in International Relations
Duration: 01.04.2018 bis 31.03.2024
Within the framework of this dissertation project there will be an examination of recognition in international relations, especially with regard to the (non-) recognition of states. In the context of current cases, state-of-the-art considerations are also being considered for (non-) denying statehood.
Cross-site Seminar on Conflict Analysis - Summer term 2020
Duration: 01.10.2019 bis 30.09.2020
Gesamtziel des Projektes ist die Weiterentwicklung eines Lehrprojektes, welches standortübergreifend und unter Nutzung digitaler Möglichkeiten in einem gemeinsamen Ringseminar von mehreren Universitäten realisiert wird.
Das Ziel des Vorhabens zur Verbesserung der Lehre besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen. Zum einen soll ein Rahmen entstehen, der die langfristige Weiterentwicklung, Fortführung und den Transfer des Projektes erleichtert, zum anderen sollen kurzfristig wirksame Verbesserungen für die beteiligten Lehrenden und Studierenden entstehen.
Hierzu zählt unter anderem die Weiterentwicklung des blended-learning Konzepts, welches u.a. eine umfassendere Aufbereitung von Lernvideos und Veranstaltungsaufzeichnungen beinhaltet. Zudem wird die Erhöhung des asynchronen Lernanteils sowie die weitere Internationalisierung angestrebt.
Neben diesen kurzfristigeren Teilelementen ist es auch ein Ziel, die Veranstaltung grundsätzlich weiter zu überarbeiten und in Teilen neu zu gestalten, was u.a. eine Neukonzeption des gemeinsamen und somit vollständig transparenten Aufgabenhandbuches für die Studierenden aller Standorte mit einschließt, in welchem die Studierenden unter anderem die genauen Anforderungen, aber auch die konkrete Ansprechperson und Abgabefristen u.ä. nachlesen können. Hinzu kommt, dass die Veranstaltung auch hinsichtlich ihrer Gesamtkonzeption auf Basis der Erfahrungen des laufenden Semesters weiter überarbeitet werden soll.
Ziel ist es somit auch, einen Korpus an Lehr- und Lernmaterialien zu entwickeln, der die weitere Entwicklung des Projektes unterstützt und zugleich langfristig den Fokus auf weitere Teilaufgaben ermöglicht und somit eine Verschiebung der Kapazitäten zu Gunsten anderer Teilaspekte ermöglicht.
Lutherrezeption und Reformationserinnerung im 20. und 21. Jahrhundert“
Duration: 01.12.2013 bis 28.11.2018
Stellt ein Teilprojekt im Programm „Spurenlese“ des 2011 begründeten Forschungsverbundes „Reformationsjubiläum 2017“ dar.
„War and Media: Narratives of War in ‚real’ and ‚virtual’ War in the 20th and 21st Century: Agents – Interests – Constructs“
Duration: 01.01.2013 bis 01.01.2018
Diese interdisziplinäre und transnationale Forschungsplattform vernetzt von 2013 an Geschichts-, Medien- und Kommunikationswissenschaftler in Zentraleuropa; Mitglied des Advisory Board und Kooperationspartnerin mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Gender und Krieg
„Gott im Vernichtungskrieg“
Duration: 01.01.2013 bis 28.11.2016
Das Projekt untersucht wie Wehrmachtssoldaten die Diskrepanz zwischen ihrer christlichen Erziehung und ihren Erlebnissen im totalen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion verarbeiteten. Als Fixpunkt dient dabei ihr Gottesbild, das anhand von Feldpostbriefen, Tagebüchern, Abhörprotokollen und Seelsorgeberichten inhaltsanalytisch extrapoliert wird. Am Ende soll ein Einblick in die Erfahrungswelten der Soldaten stehen.
„Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn als Medium der Erinnerungskultur. Eine historiographisch-sozialwissenschaftliche Rezeptionsstudie“
Duration: 01.01.2012 bis 31.12.2015
Gedenkstätten nehmen in den Erinnerungskulturen moderner Gesellschaften einen bedeuten-den Platz ein. Als Medien der Geschichtsvermittlung am historischen Ort vermögen sie es, Vergangenes zu vergegenwärtigen, das für öffentliches wie privates Erinnern von grundlegender Bedeutung ist. Möglich wird dies dank der Existenz der am Ort überlieferten Räume und Dinge aus der Zeit, die von den Einrichtungen arrangiert und präsentiert werden, um sie für historisch-politische Bildung zu nutzen. Doch wie genau nutzen und begegnen welche Gruppen und „Generationen“ von Besuchern diese historischen und historisierenden Environments und Arrangements? Welche Bedeutungshorizonte verknüpfen sie mit den Angeboten? Wissenschaftliche Analysen, die sich Wahrnehmungen und Bewertungen einer Gedenkstätte durch ihre Besucher annehmen, fehlen bis jetzt völlig. Mit diesem Promotionsprojekt wird am Fallbeispiel der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn diese Forschungslücke geschlossen, indem das Zusammenspiel von Besuchern, Räumen und Objekten durch klassisch historiographische Quellenanalysen in Kombination mit soziologisch-ethnographischer Feldforschung untersucht wird.
„Die Wirkung von DDR-Darstellungen im Film auf das Geschichtsbewusstsein von Schülern - Eine empirische Untersuchung“
Duration: 01.01.2012 bis 31.12.2015
Mit Hilfe einer empirischen Rezeptionsstudie sollen zunächst Forschungslücken bezüglich der Wirkungsweise von filmischen Geschichtsdarstellungen, speziell von Spielfilmen mit Geschichtsinhalten zum Thema DDR-Geschichte, geschlossen werden. Die Ergebnisse der Studie dienen im Weiteren dazu, Rückschlüsse auf den Einsatz von Spielfilmen im Geschichtsunterricht zu ziehen und entsprechende Unterrichtskonzepte zu entwickeln.
„Vom Zeitzeugen zum professionellen Schauspieler. Personalisierungsstrategien des Historischen im Fernsehen an der Epochenschwelle zum 21. Jahrhundert“
Duration: 01.01.2013 bis 31.12.2015
Das Projekt ist Teil des Forschungsverbundes "Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft" des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, des Historischen Instituts der Universität Jena, des Instituts für Medienforschung der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und des Instituts für Geschichte der Universität Magdeburg in Zusammenarbeit mit Johannes Dicke, Stabsstelle Programmplanung ZDF/3sat (Mainz), und mit Dr. Katja Wildermuth, Chefredakteurin Geschichte und Gesellschaft beim MDR (Leipzig).
Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft
Duration: 01.12.2010 bis 30.11.2015
Im Winter 2008/9 gründete sich ein internationaler und interdisziplinärer Projektverbund, um die Problemhorizonte einer Geschichtsvermittelung in der Mediengesellschaft vor allem unter rezeptionsanalytischen Auspizien aufzuarbeiten. Ein sogenannter Paketantrag einer Forschergruppe wird im Dezember 2010 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht.
Unterschiedliche Akteure bei der systematischen Überwachung der Transitstrecke. Kontinuitäten und Brüche
Duration: 01.08.2012 bis 31.07.2015
Das Forschungsprojekt untersucht die Zusammenarbeit (bzw. das Zusammenwirken) der unterschiedlichen zivilen und militärischen Akteure bei der Überwachung der Interzonen- bzw. Transitstrecke Hannover-Berlin, einschließlich der Grenzübergangsstellen Marienborn und Drewitz (Drewitz II). In dem Untersuchungszeitraum von Juli 1945 bis in die Zeit des politischen Umbruchs 1989/90 sollen neben der immer ausgefeilteren technischen Überwachung der Transitstrecke durch die bewaffneten Organe der DDR und eingebundenen zivilen Kräften sollen vor allem Kontinuitäten und Brüche bzw. Probleme bei der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure untersucht werden. Darüber hinaus soll in dem Zusammenhang geschaut werden, wer aus welchen Gründen überwacht wurde und welche Sicherheitskonzeptionen hinter der Überwachung der im weiten Sinne Transitstrecke standen und in wieweit diese durch die politischen Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten beeinflusst wurden.
„denkwerk“ – Schüler erforschen die lokale Geschichte des Ersten Weltkriegs
Duration: 01.08.2012 bis 31.12.2014
Seit September 2012 existiert ein Schülerprojekt, in dem Schüler des Domgymnasiums Magdeburg und des Gymnasiums Stadtfeld/Wernigerode lokalgeschichtlich relevante Aspekte der Weltkriegsgeschichte recherchieren und in eigenen Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentieren sollen.
Henning von Tresckow. Eine wissenschaftliche Biographie
Duration: 01.12.2012 bis 30.11.2014
Ziel ist die Erarbeitung einer biographisch-systematischen Studie unter Einbeziehung neuer bzw. bislang nur einseitig ausgewerteter Quellen. Ausgehend vom kulturgeschichtlichen Ansatz einer netzartigen Verflechtung strukturhafter Verbindungen sollen wesentliche individuell-biographische Perspektiven mit strukturell-politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten in der Gesamtschau von Tresckows Wirken kontextualisierend verarbeitet werden.
Historische Erfahrung und psychosoziale Lebenssituation von Kriegskindern. Eine interdisziplinäre Studie
Duration: 01.10.2012 bis 30.09.2014
Im Frühjahr 1945 marschierten die Truppen der Alliierten in Deutschland ein. Neun Monate später kamen die ersten „Besatzungskinder“ zur Welt. Schätzungen gehen davon aus, dass im ersten Nachkriegsjahrzehnt etwa 400.000 Kinder geboren wurden, deren Väter Besatzungssoldaten waren; nur in den seltensten Fällen erkannten diese ihre Vaterschaft amtlich an. Die „Besatzungskinder“ trugen ein doppeltes Stigma: Sie waren von unehelicher Geburt und Kinder einer Beziehung mit dem „Feind“. Ihr soziales Umfeld diskriminierte und grenzte sie aus, sie wurden verhöhnt und zuweilen auch körperlich misshandelt. Heute, fast siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, beginnen sich Betroffene in öffentlichen und semiöffentlichen Foren zu artikulieren und sich ihrer selbst zu vergewissern. Die Gründe für diese Suchbewegungen liegen im hohen Alter ihrer Mütter und Väter, aber auch im Alter der „Besatzungskinder“ selbst. Das Forschungsprojekt nutzt diese Situation der „egohistorischen“ Offenheit, um drei Kardinalziele umzusetzen: Erstens wird die Beobachtung individualpsychischer und psychosozialer Entwicklungsdynamiken der Besatzungskinder mit der Aufklärung ihrer gesellschaftlichen und politischen Bedeutungshorizonte verzahnt. Zweitens soll ein neuartiges transdisziplinäres Erhebungs- und Analyseinstrument entwickelt werden, welches im Nachgang der Scientific Community für weitere grenzüberschreitende Projekten zur Verfügung stehen wird. Drittens gilt es, die Forschungsbefunde zur Gruppe der Besatzungskinder des Zweiten Weltkrieges zu Gunsten von stigmatisierten und diskriminierten „Kindern des Krieges“ in der Gegenwart und der Zukunft zu deuten und politisch über Expertisen und Regularien wirksam werden zu lassen.
Heimat im Krieg – die regionale Geschichte des Ersten Weltkriegs
Duration: 01.10.2012 bis 31.01.2014
2014 jährt sich zum 100. Mal der Beginn des Ersten Weltkriegs, jener sprichwörtlichen „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Das Projekt stellt sich das Ziel, bis Anfang 2014 in enger Kooperation mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt eine Wanderausstellung zu den Auswirkungen des Krieges auf die Region des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt zu erarbeiten. Von der privaten Geschichte einzelner Zeitgenossen in der „Heimat“ und an der „Front“ über institutionsgeschichtliche Fragen, etwa zur Rolle der Kirche, der Schulen und Verbände, bis zu übergreifenden Problemen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie erinnerungskulturellen Aspekten sollen Themenfelder neu erschlossen werden. Es geht also um einen Forschungsbeitrag und seine praktische Umsetzung in eine öffentlichkeitswirksame Form der Geschichtsvermittlung. 24.01.2013 - Magdeburg im Ersten Weltkrieg – eine Stadt an der „Heimatfront“.
Kolloquium in Kooperation mit dem Stadtarchiv Magdeburg.12.07.2013 - Wachstum aus der Katastrophe. Mitteldeutschlands Industrien im Kontext des Ersten Weltkriegs. (6. Wirtschaftsgeschichtliches Kolloquium Wolfen).Kolloquium in Kooperation mit dem Filmmuseum Wolfen.Magdeburg im Ersten Weltkrieg – eine Stadt an der Heimatfront.
In der Reihe der „Magdeburger Schriften“ (Hg. Stadtarchiv Magdeburg) wird im Sommer 2014 ein umfangreicher Sammelband erscheinen, in den einige MitarbeiterInnen und StudentInnen am IGES eingebunden sind.
Magdeburger jüdische Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg
Duration: 01.04.2012 bis 31.01.2014
Unter den deutschen Staatsbürgern, die sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 freiwillig zum „Kampf fürs Vaterland“ meldeten, waren auch Tausende junge Deutsche jüdischen Glaubens. „Ich bin als Deutscher ins Feld gezogen, um mein bedrängtes Vaterland zu schützen. Aber auch als Jude, um die volle Gleichberechtigung meiner Glaubensbrüder zu erstreiten.“ Dieses Bekenntnis im Testament des 1915 gefallenen Fliegerleutnants Josef Zürndorfer steht für die Haltung und Hoffnung vieler jüdischer Frontsoldaten. Das Projekt will am Magdeburger Beispiel die regionale Dimension der Beteiligung jüdischer Bürger am Ersten Weltkrieg ausleuchten, die bislang noch ein Forschungsdesiderat darstellt. Mit Blick auf das Jahr 2014 – dem 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges – wird eine Ausstellung zu jüdischen Frontkämpfern Magdeburgs erarbeitet.
Mütter und Töchter. Weitergabe von Kriegseinsatzerfahrungen nach 1945
Duration: 08.12.2010 bis 31.12.2013
Es ist communis opinio, dass der Zweite Weltkrieg als in jeder Hinsicht Totaler Krieg aufzufassen ist. Für die Frauen der kriegführenden Nationen bedeutete dies eine territorial bezogene und soziologisch fassbare Totalität der Inanspruchnahme sowie eine neue Qualität der physischen und psychischen Mobilisierung. Als Soldatinnen beteiligten sie sich erstmals in großem Umfang am Töten. Die tiefe Bruchstelle, die der Totale Krieg der Erfahrung dieser weiblichen Generation schlug und ihre Lebenswege auch nach Kriegsende bestimmte, lenkt die Frage auf die Erfahrungsverarbeitung innerhalb der Nachkriegsgesellschaften sowie auf den Erfahrungstransfer an die nächste Generation. Das Forschungsprojekt fragt, ob die seit den späten 1960er Jahren anwachsenden Artikulationen des Feminismus nicht zum Teil auch eine generationell verschobene Folge weiblicher Kriegserfahrung im Zweiten Weltkrieg sein könnten.
Vom Herzog zum Reichstatthalter. Anhalts Weg ins „Zeitalter der Extreme“ 1871–1949.
Duration: 01.01.2012 bis 31.12.2013
Im Jahr 2012 feiert man in Sachsen-Anhalt das 8oojährige Jubiläum des zweiten Namensbestandteils. Am 9. Februar 1212 starb Herzog Bernhard I., Begründer der sächsisch-askanischen Linie der Herzöge von Sachsen-Wittenberg. Dessen jüngster Sohn, Albrecht I., wurde Herzog. Der Älteste, Heinrich I., erhielt die anhaltischen Lande und begründete so die Linie der Fürsten von Anhalt. Damit begann eine Jahrhunderte lange, wechselvolle Geschichte, die mit der Liquidation des Landes Sachsen-Anhalt im dortigen Landtag am 25. Juli 1952 ihr offizielles Ende fand. Die Feierlichkeiten, Veranstaltungen, Ausstellungen und wissenschaftlichen Tagungen im Programm „Anhalt 800“ des Jahres 2012 richteten ihr Hauptaugenmerk auf die mittelalterliche, frühneuzeitliche und neuere Geschichte des heutigen Landesteiles Anhalt. Die jüngere und jüngste Vergangenheit blieb weitgehend unbeachtet. Das Kolloquium wollte neuere Forschungsergebnisse zusammentragen, dabei die Forschungsdesiderate umso deutlicher benennen sowie weiterführende kultur- und erinnerungsgeschichtliche Fragestellung und Methoden an Anhalts jüngste Geschichte herantragen. Es verstand sich als Anregung für weitere Forschungen und wollte diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit „Anhalts Weg ins ‚Zeitalter der Extreme’“ beschäftigen, enger vernetzen.Vom Herzog zum Reichstatthalter.
Im Auftrag der Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt herausgegeben von Justus H. Ulbricht.
Halle 2013 (im Ersch.).
„Widerstandskämpfer“ und „Illegalisten“ als Konstrukte des kollektiven Gedächtnisses in Rumänien und der DDR
Duration: 01.08.2012 bis 31.07.2013
Das Promotionsprojekt setzt sich mit der filmischen Konstruktion des kollektiven Gedächtnisses in Rumänien und in der DDR auseinander. Dabei steht die Frage nach der Aushandlung der Vergangenheit im Mittelpunkt der Untersuchung. Die in den beiden Ländern zum Vorschein kommenden Gedächtnisprozesse und –Formen werden durch die exemplarische Analyse des „kommunistischen Widerstandskämpfers“ und des „Illegalisten“ kritisch beleuchtet.
Napola- und Parteikader. Elitebildung im Nationalsozialismus und in der DDR am Beispiel der Bildungsstätte Ballenstedt
Duration: 01.07.2010 bis 30.06.2013
Das Projekt fragt nach der Geschichte des nationalsozialistischen Schulungsortes sowie der nach 1945 eröffneten sozialistischen Parteischule Ballenstedt. Anhand dieses konkreten historischen Ortes und seiner Kontinuitäten und Brüche vermag es darüber hinaus, generelle Erkenntnisse über Elitebildung in Diktaturen zu gewinnen.
Die Kulturgeschichte der "Pille"
Duration: 01.04.2010 bis 31.03.2013
Das Projekt untersucht die spezifischen gesellschaftlichen Konstellationen, die in der DDR als erstem Ostblockstaat die Entscheidung für eine hormonelle Empfängnisverhütung ermöglichten. Die Pille wird dabei als ein Produkt im wahrsten Sinne des Wortes in den Blick genommen, an dessen Einführung, Verbreitung und Gebrauch zahlreiche politische und gesellschaftliche Akteure beteiligt waren, die unter den spezifischen Bedingungen der staatssozialistischen Diktatur und der stummen Anwesenheit des Westens auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlichen Intentionen interagierten und kommunizierten.Wissenschaftliche Tagung „Kulturgeschichte der Fertilität von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ In Kooperation mit der Universität Jena und gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Die Tagung fand vom 10. bis 12.1.2013 in Imshausen statt.
Das Stalag XI-A Altengrabow 1939-1945
Duration: 01.07.2010 bis 01.01.2013
DasStalag XI-A Altengrabow war eines der größten Kriegsgefangenenlager Mitteldeutschlands, welches während der gesamten Kriegsdauer genutzt wurde. Das Forschungsprojekt fragt nach der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, militärischen und der Kulturgeschichte des Lagers sowie seinen vielfältigen Einbindungen in Kommune, Region und Land.
„Soldatinnen im Zweiten Weltkrieg und die Folgen. USA, England, Sowjetunion und Deutschland im Vergleich“
Duration: 01.01.2008 bis 31.12.2012
Die Mobilisierung und Selbstmobilisierung von Frauen, ihre Erwartungen an den Einsatz und ihre Erfahrungen im Krieg, die kurz- und langfristigen Folgen für die zivilen und militärischen Geschlechterverhältnisse sowie für die Art und Weise der Kriegführung, sind die Schwerpunkte mit denen sich das Projekt beschäftigt.
On the role of the Leipzig auction houses Klemm and Thiemig in the realization of the property of emigrants and deported Jewish citizens between 1933 and 1945
Duration: 01.10.2011 bis 30.11.2012
From 1939 to 1945, the Hans Klemm company in Leipzig conducted auctions of so-called "non-Aryan property" on behalf of the Gestapo and the Chief Finance President of Leipzig. The records document auctions on behalf of the Gestapo and the Chief Finance President as well as estate auctions and household liquidations. On the basis of comprehensive research in the relevant archives, the project is investigating the involvement of the auction houses Hans Klemm (Leipzig) and Hermann Thiemig (Leipzig) in the "Nazi-confiscated cultural property, especially Jewish property" process and, on this basis, is creating a database with all relevant data on the sale and acquisition of assets from these documents in the period from 1933 to 1945.
This text was translated with DeepL
Die Wirkung von DDR-Darstellungen im Film auf das Geschichtsbewusstsein von Schülern Eine empirische Untersuchung
Duration: 01.07.2009 bis 30.06.2012
Historische und politische Bildung in der Schule müssen sich vermehrt audiovisueller Medien bedienen, um Aufmerksamkeit zu wecken und Akzeptanz zu heischen. Vor dem Hintergrund der höchst emotional geführten gesellschaftlichen Debatten um eine Bewertung der DDR als Unrechtsdiktatur oder als Sozialparadies , vor dem Hintergrund auch, dass sich Ostdeutsche und Westdeutsche immer noch (oder schon wieder) als die jeweils Anderen ausmachen, scheint es geradezu zwingend, die heranwachsenden Generationen differenziert aufzuklären. Dabei dürfen wir die Vermittlung nicht allein den Eltern respektive den spezifischen Regeln gehorchenden öffentlichen Medien überlassen. Vielmehr müssen wir die dort angebotenen, hoch erfolgreichen Produkte , allen voran die Filme, moderiert zur Aufklärung der Schüler nutzen. Wenn wir wissen, welche Wirkung welche Filmformate auf Schüler zeitigen, werden wir in einem zweiten Schritt in der Lage sein, Handlungsrichtlinien für Schulen und für Lehrer zu entwickeln, damit diese die Filme ihrerseits erfolgreich im Unterricht nutzen können.
"Besatzungskinder". Zur Sozial-, Diskurs- und Biographiegeschichte einer in beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften beschwiegenen Gruppe
Duration: 01.04.2008 bis 31.03.2012
Das Projekt rekonstruiert die Geschichte dieser besonderen Gruppe von „Kriegskindern“ sozial-, diskurs- und biographiegeschichtlich. Es will einen Beitrag zur Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften sowie zu einer europäischen und transatlantischen Beziehungsgeschichte liefern.
Aus- und Aufbaustufe: In Vorbereitung ist derzeit eine Erweiterung des Forschungsprojektes auf den Raum Europa: Soldaten der deutschen Wehrmacht sowie der alliierten Truppen zeugten in ganz Europa und darüber hinaus „Besatzungskinder“, die in „fremden“, nicht selten gar feindlich gesinnten Nachkriegsgesellschaften groß werden mussten.wissenschaftliche Tagung „Besatzerkinder. Spätfolgen des Zweiten Weltkrieges in Deutschland und Österreich“ In Kooperation mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung Graz und gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung sowie dem National Center of Culture Warschau. Die Tagung fand am 27.9.2012 in Wien statt.
„Der Turm“ – Die Aneignung und Authentifizierung von DDR-Geschichte im Fernsehen durch jugendliche Zuschauer
Duration: 01.08.2011 bis 31.07.2016
Das Promotionsvorhaben wirft einen empirischen Blick auf die Rezeption zeitgeschichtlicher Narrative im Spielfilm. Am Beispiel der Romanverfilmung Der Turm (Uwe Tellkamp 2008) sollen individuelle Aneignungen der DDR-Geschichte im Fernsehen untersucht werden. Neben den wahrgenommenen Geschichtsbildern, die Jugendliche Zuschauer in der fiktionalen Literaturverfilmung sehen, stellt die Authentizität der TV-Geschichte ein zentrales Erkenntnisinteresse dar. Wie Authentizität als zentrale Kategorie historischer Darstellung und filmischer Erzählung gleichermaßen von jugendlichen Zuschauern wahrgenommen und zugeschrieben wird, soll mithilfe offener Leitfadeninterviews qualitativ untersucht werden, um den Umgang mit dem heute allgegenwärtigen Zeitgeschichts-Fernsehen besser zu verstehen. Insbesondere verschiedene Prozesse, wie die Zuschauer den Narrativen des TV-Events das Gütesiegel der "Authentizität" verleihen, stehen im Zentrum des Dissertationsprojektes.
1914-1918: Home in the war. Youth competition on the everyday history of the First World War in Saxony-Anhalt
Duration: 01.01.2013 bis 31.12.2014
[2014 marks the 100th anniversary of the beginning of the First World War. Reason enough to take a look "back", right?To mark this anniversary, the youth competition "1914-1918: Heimat im Krieg" offers young people aged 14 to 22 the opportunity to look at the changes and upheavals for the region of Saxony-Anhalt during the First World War.
The youth competition on the everyday history of the First World War in Saxony-Anhalt is a cooperation project of the lkj Sachsen-Anhalt e.V. and the Institute of History of the Otto von Guericke University Magdeburg..
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Netzwerke, Paradigmen und Karrieren im akademischen Feld
Duration: 01.01.2024 bis 31.12.2024
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Projekt untersucht den Wandel der Logik akademischer Felder von einem Wettbewerb um Erkenntnisgewinn hin zu einem Wettbewerb um Drittmittel und Sichtbarkeit. Insbesondere drei Aspekte sind dabei von Interesse: die Verengung der paradigmatischen Vielfalt in einem akademischen Feld, die sich verändernden Kooperationsmuster der Wissenschaftler:innen sowie der Wandel und die zunehmende Standardisierung wissenschaftlicher Karriereverläufe. Das Projekt untersucht diese Entwicklungen für das Feld der Soziologie in einer komparativen empirischen Studie, in der für den Zeitraum 2000 bis 2019 die Veränderungen der US-amerikanischen und der deutschen Soziologie im Vergleich analysiert werden. Um unsere forschungsleitenden Hypothesen zu prüfen, sowie Hypothesen zu generieren, die sich auf die Untersuchung des Wandels des akademischen Feldes auf den Ebenen von Ländern, Institutionen und Forschenden beziehen, kombinieren wir unterschiedliche Datentypen: Publikationsdaten (z.B. Artikelabstracts auf SCOPUS), Netzwerkdaten (Kooperationen, z.B. Koautorenschaft und Zitationen zwischen Forscher:innen, Berufungsdaten), Lebenslaufdaten, institutionelle Daten (z.B. finanzielle Ausstattung der Fachbereiche) und in qualitativer Befragung von Soziolog:innen generierte Interviewdaten, die Einsichten in die persönlichen Erfahrung des angenommenen Wandels eröffnen sollen. Für die Auswertung dieser Daten werden Methoden der geometrischen Datenanalyse, der Netzwerkanalyse, der quantitativen Textanalyse, der Sequenzanalyse und der qualitativ-rekonstruktiven Sozialforschung genutzt.
Körperpolitik, Bio-Macht und der Wert menschlichen Lebens. Nationalsozialistische Zwangssterilisation auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt
Duration: 01.04.2015 bis 01.09.2021
Das Forschungsprojekt beabsichtigt eine Untersuchung sowohl der medizinisch-psychia-trischen als auch der sozialen Diagnostik nationalsozialistischer Zwangssterilisationspraxis, insbesondere aber auch der Beurteilung des gesellschaftlichen Wertes und der damit einher-gehenden Ausschlussverfahren von so genannter Minderwertigkeit bei Frauen und Männern. Damit hat das Forschungsprojekt nicht nur die erstmalige Analyse und Publikation der Durch-führung von Zwangssterilisationen für den gesamten Raum des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt zum Ziel, sondern möchte diesen für das Verständnis nationalsozialistischer Gewaltpolitik grundlegenden Themenbereich zugleich erstmals auch unter geschlechterge-schichtlichen Aspekten untersuchen. Einer Analyse unterzogen werden sollen hierbei einerseits die psychiatrischen Einrichtungen Altscherbitz, Bernburg, Haldensleben und Uchtspringe und andererseits die Städte Halle und Magdeburg, in denen zwischen 1934 und 1945 Zwangssterilisationen vorgenommen wurden. Unter Einbezug vor allem geschlechter- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen und unter Anwendung neuer Forschungsmethoden soll damit ein entscheidender Beitrag zur historischen Aufarbeitung eines regionalen Forschungs-desiderats und zur Intensivierung der genderbezogenen universitären Forschung geleistet werden. Das Forschungsprojekt, das seinen inhaltlichen Schwerpunkt auf die ohnehin in der regionalen Forschung bisher vernachlässigte Untersuchung nationalsozialistischer Zwangs-sterilisation legt, stellt hierbei die geschlechtsbezogenen und geschlechtsspezifischen Beurteilungs- und Verfahrenskriterien, den Umgang mit betroffenen Männern und Frauen sowie ihren Familien und die nationalsozialistische Konstruktion von männlicher und weiblicher Minderwertigkeit in den Mittelpunkt der Untersuchung.
Körperpolitik, Bio-Macht und der Wert menschlichen Lebens. Nationalsozialistische Zwangssterilisation auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt
Duration: 01.01.2010 bis 31.12.2014
Das Forschungsprojekt beabsichtigt eine Untersuchung sowohl der medizinisch-psychiatrischen als auch der sozialen Diagnostik nationalsozialistischer Zwangssterilisationspraxis, insbesondere aber auch der Beurteilung des gesellschaftlichen Wertes und der damit einhergehenden Ausschlussverfahren von so genannter „Minderwertigkeit“ bei Frauen und Männern. Damit hat das Forschungsprojekt nicht nur die erstmalige Analyse und Publikation der Durchführung von Zwangssterilisationen für den gesamten Raum des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt zum Ziel, sondern möchte diesen für das Verständnis nationalsozialistischer Gewaltpolitik grundlegenden Themenbereich zugleich erstmals auch unter geschlechtergeschichtlichen Aspekten untersuchen. Einer Analyse unterzogen werden sollen hierbei einerseits die psychiatrischen Einrichtungen Altscherbitz, Bernburg, Haldensleben und Uchtspringe und andererseits die Städte Halle und Magdeburg, in denen zwischen 1934 und 1945 Zwangssterilisationen vorgenommen wurden. Unter Einbezug vor allem geschlechter- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen und unter Anwendung neuer Forschungsmethoden soll damit ein entscheidender Beitrag zur historischen Aufarbeitung eines regionalen Forschungsdesiderats und zur Intensivierung der genderbezogenen universitären Forschung geleistet werden. Das Forschungsprojekt, das seinen inhaltlichen Schwerpunkt auf die ohnehin in der regionalen Forschung bisher vernachlässigte Untersuchung nationalsozialistischer Zwangssterilisation legt, stellt hierbei die geschlechtsbezogenen und geschlechtsspezifischen Beurteilungs- und Verfahrenskriterien, den Umgang mit betroffenen Männern und Frauen sowie ihren Familien und die nationalsozialistische Konstruktion von männlicher und weiblicher „Minderwertigkeit“ in den Mittelpunkt der Untersuchung.
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatte. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Duration: 01.01.2009 bis 31.12.2011
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2013
Repression, Haft und Geschlecht. Opferrolle und Täterschaft von politischen Häftlingen und Gefängnispersonal in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit Magdeburg-Neustadt 1956-1989
Duration: 01.08.2008 bis 30.06.2010
Das anvisierte Projekt unternimmt den Versuch, insbesondere die Beteiligung von Frauen am Repressionsapparat, aber ebenso den Rekurs auf gesellschaftliche Rollenbilder für Frauen und Männer als auch die entsprechenden Umgangs -und Vorgehensweisen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zu analysieren. Unter Berücksichtigung genderimmanenter Fragestellungen wird zudem die Praxis der Repression anhand der Situation und dem Umgang mit männlichen und weiblichen Häftlingen der Untersuchungshaftanstalt Magdeburg-Neustadt erforscht. Die Täter- und Opferrolle von Frauen in MfS-Untersuchungshaftanstalten in der DDR bildet dabei einen Schwerpunkt des Forschungsprojektes. Dieser Untersuchungsansatz zielt auf ein Forschungsdesiderat der DDR-Geschichte. Bisherige Publikationen zum MfS grenzten die Frage nach Geschlecht und Mittäterschaft von Frauen weitgehend aus. Den Ergebnissen der wenigen Untersuchungen zu diesem Aspekt kann nur ein vorläufiger Charakter beigemessen werden, obwohl sie erstmals auf die Fruchtbarkeit der Gender-Perspektive hinwiesen. Das Vorhaben versucht diese Forschungslücke zu schließen. Indem die Frage nach dem Geschlecht, nach Rollenbildern, praktischen Verhaltens- und Handlungsweisen in den Mittelpunkt gestellt wird, ist es möglich, die Beteiligung und Mittäterschaft vor allem auch von Frauen am Repressionsapparat des MfS zu analysieren.
Imagining Post-Liberal Peace(s) or Peace Without Domination - An Anarchist Intervention to International Relations Theory and Critical Peacebuilding in Particular
Duration: 01.01.2021 bis 31.12.2023
Whilst anarchism is gaining more and more traction in the social sciences (Havercroft and Prichard 2017, 5; see: Levy 2019, 4) critical peacebuilding has not yet explored this field of thought. Anarchism, theorizing a social order without domination (Gordon 2007, 37-38), could for example navigate two dilemmas critical peacebuilding faces, being: (1) Recommending a certain vision of a peace for others and thereby being oppressive[1] and (2) the danger of bottom up peaces to be oppressive in themselves (Richmond and Mac Ginty 2015). The aim is to address "the lack of a critical alternative” (Chandler 2010, 153) a need for which also Seyferth sees, as according to him, postmodern approaches tend to have sometimes cynical and hopeless tendencies (Seyferth 2015, 30). The anarchist contribution acts thereby as "a more positive theoretical project of proposal and the study of alternative practices” (Reedy 2014, 652). The question of my research shall therefore be: How can anarchist philosophy contribute to critical theory in international relations? The closest attachment point here might be in the radical approaches to peacebuilding, which will therefore serve as first field to test my argument on, which can then be translated to the wider debate within international relations. This means that this research asks what more emancipatory[2] forms of peace could look like? A question to which anarchist theory, which sees violence as antithetical to its idea, as it’s a further form of domination (Springer 2011, 532; Llewellyn 2018, 262), is most suitable to answer and thereby foreshadow how post-liberal peace(s) might look? And what are guiding principles and how can such peace(s) be build and sustained?
[1] Or as David Graeber described anarchism’s potential: "Contemporary anarchist ‘theory’, such as it is, is most explicitly not intended to provide a comprehensive understanding that will instruct others in the proper conduct of revolution. It is not an ideology, a theory of history. It tends, rather, towards a kind of inspirational, creative play. It is more than anything else an extrapolation from and imaginative projection of certain forms of practice” Graeber (2009, 221).
[2] Emancipation is understood as a normative conceptualization that attempts to envision society outside any form of oppression Booth (2005, 183). It is thereby analogous to the concept of positive peace by Galtung as Llewellyn (2018, 261) argues, as Galtung sees violence as the force that increases the distance between an individual’s potential and actual life quality Galtung (1969, 168). Llewellyn (2018) and Prichard (2013, 159) contend that anarchism can contribute to the same project of emancipation or positive peace.
Parental well-being and the consequences for children's well-being
Duration: 01.11.2017 bis 31.12.2022
My doctoral thesis focuses on the effect of parents' well-being (work-family conflicts, depression, interparental conflict behavior and satisfaction with different life domains) on their offspring (emotional, behavioral and peer problems as well as children's overall life satisfaction) and the role of parenting practices.
Nach der Krise: Kriegsbewältigung und Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges in ausgewählten deutschen Regionen 1648 bis 1700
Duration: 01.12.2013 bis 23.03.2020
Die Arbeit will der Frage nachgehen, wie sich das Leben der Menschen und der Wiederaufbau in der Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges gestalteten und welche Faktoren eine Rolle spielten, etwa bei einem Wiederaufbau oder auch bei der Aufgabe von Siedlungen. Des Weiteren ist den Spuren des Dreißigjährigen Krieges, die er bei den Menschen hinterlassen hat, nachzugehen. Die folgenden Schwerpunkte der Arbeit sollen sich auf der Mikroebene betrachtet werden:
1. Bewältigung der materiellen Kriegsschäden
2. Bewältigung der mentalen Kriegsschäden (inkl. Aufbruchstimmung)
3. Bewältigung der menschlichen Kriegsschäden (der schiere Umgang mit dem Mangel an Menschen)
4. Auseinandersetzung mit der Natur
5. Umgang mit der Herrschaft
6. Veränderungen der Kultur durch den Krieg
Vor allen ist es interessant herauszufinden, in welchem Ordnungssystem die Menschen ihren Halt gefunden haben, um die Zerstörung ihrer Welt und die Rückschläge zu verarbeiten. Dazu muss beachtet werden, dass sie danach weiterhin von Bränden, Heimsuchungen von Soldaten, Kriegsbelastungen und Pestepidemien heimgesucht wurden.
DDR-Geschichte im Medienkoffer
Duration: 01.10.2009 bis 31.03.2013
Um den Geschichtsunterricht zur DDR-Geschichte an den Sekundarschulen und Gymnasien des Landes Sachsen-Anhalt künftig noch nachhaltiger und vor allem handlungs- sowie kompetenzorientierter gestalten zu können, hat der Landesbeauftragte die Zusammenstellung eines entsprechenden Medienkoffers in Auftrag gegeben. Die Teilnehmer des Projekts stellen den Inhalt dieses Koffers zusammen, erarbeiten zu den jeweiligen Medien Begleitmaterialien und zeigen konkrete pädagogische Einsatzmöglichkeiten auf. Der komplette Medienkoffer soll für alle Medienstellen des Landes Sachsen-Anhalt und darüber hinaus ggf. für alle Schulen produziert werden.
Methodenprojekt „Gustav Adolf Spengler“
Duration: 01.01.2011 bis 31.03.2012
Mit der Einführung der Erprobungsfassung des Lehrplanes für Geschichte in Sekundarschulen des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2010 wurden Methodenpraktika als neue Unterrichtsform eingeführt. Speziell auf die Ausstellung im Spenglermuseum und Spenglerhaus in Sangerhausen zugeschnitten wurden Materialien entwickelt, die die Durchführung des Methodenpraktikums „Geschichte in Sachzeugnissen“ für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 und 6 ermöglicht. Diese umfassen sowohl Hinweise zur Durchführung des Praktikums als auch Arbeitsmaterialen und werden dem Museum im Februar 2012 übergeben.
Methodenprojekt „Zeitgeschichte in einer Ausstellung“
Duration: 01.01.2011 bis 31.03.2012
Mit der Einführung der Erprobungsfassung des Lehrplanes für Geschichte in Sekundarschulen des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2010 wurden Methodenpraktika als neue Unterrichtsform eingeführt. Speziell auf die Ausstellung im Spenglermuseum in Sangerhausen zugeschnitten wurden Materialien entwickelt, die die Durchführung des Methodenpraktikums „Geschichte in einer Ausstellung“ für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 ermöglicht. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte Sangerhausens im Ersten Weltkrieg.
Erarbeitung eines Methodenpraktikums Zeitgeschichte in einer Ausstellung und Vorbereitung einer Lehrerfortbildung
Duration: 01.10.2010 bis 30.06.2011
In dem neuen kompetenzorientierten Lehrplan für das Fach Geschichte für die Sekundarschulen Sachsen-Anhalts sind erstmals sog. Methodenpraktika integriert. Diese erfordern einen grundsätzlich anderen fachdidaktisch-unterrichtlichen Zugriff sowie eine enge Kooperation der Schulen mit außerschulischen Partnern. Im Rahmen des Projekts erarbeiten die Teilnehmer konkrete Ablaufpläne und Materialien für die Umsetzung des Methodenpraktikums Zeitgeschichte in einer Ausstellung in der Gedenkstätte Marienborn. Gleichzeitig bereiten sie eine einführende Lehrerfortbildung vor, die vom 4.-6. Juli 2011 in der Gedenkstätte stattfinden wird.
Zeitgeschichte im Schulbuch II
Duration: 01.10.2010 bis 28.03.2011
Die Einführung eines neuen kompetenzorientierten Lehrplans für das Fach Geschichte an den Sekundarschulen Sachsen-Anhalts stellte die Schulbuchverlage vor die Aufgabe, die bisherigen Lehrwerke gründlich zu überarbeiten bzw. völlig neu zu konzipieren. In dem laufenden Projekt erarbeiten die Studierenden unter Anleitung für das Lehrwerk Die Reise in die Vergangenheit ein neues, komplettes Schulbuchkapitel für die Klassenstufen 9/10 zum Thema Zeitgeschichte im digitalen Medium .
Zeitgeschichte im Schulbuch I
Duration: 01.01.2010 bis 28.02.2011
Die Einführung eines neuen kompetenzorientierten Lehrplans für das Fach Geschichte an den Sekundarschulen Sachsen-Anhalts stellte die Schulbuchverlage vor die Aufgabe, die bisherigen Lehrwerke gründlich zu überarbeiten bzw. völlig neu zu konzipieren. In dem laufenden Projekt erarbeiten die Studierenden unter Anleitung für das Lehrwerk Die Reise in die Vergangenheit ein neues komplettes Schulbuchkapitel für die Klassenstufen 9/10 zum Thema Zeitgeschichte in einer Ausstellung .
Erarbeitung eines Lehrerbegleitmaterials für das Medienpaket Sachsen-Anhalt ´89. Die unbekannten Geschichten der Wende
Duration: 01.10.2009 bis 30.09.2010
Das Medienpaket, das auf Basis von Zeitzeugeninterviews vom MDR ursprünglich für Rundfunk und Fernsehen produziert wurde, wird im Rahmen des Projekts für die Bildungsarbeit im Geschichtsunterricht aufbereitet. Das von den Studierenden zu erarbeitende Begleitmaterial soll neben historischen Zusatz- und Hintergrundinformationen zu den vorgestellten Einzelschicksalen konkrete Einsatzmöglichkeiten in der unterrichtlichen Arbeit aufzeigen.
Geschichte der innerdeutschen Grenze
Duration: 01.01.2009 bis 31.12.2009
Im Rahmen einer Lehrveranstaltung bereiteten Studierende des IGES zunächst eine mehrstündige, später unter fachlicher und didaktischer Anleitung eine dreitägige Lehrerfortbildung zur innerdeutschen Grenze vor. Im Ergebnis entstand eine Publikation von Darstellungen und Quellen zur Unterrichtsvorbereitung
Materialien zur Zeitgeschichte für den Einsatz im Unterricht
Duration: 01.01.2009 bis 31.12.2009
Im Rahmen einer fachwissenschaftlich und didaktisch orientierten Lehrveranstaltung erarbeiten Studierende des IGES Begleitmaterialien für zwei DVD s (Geschichte der Juden in Sachsen-Anhalt zwischen 1933 und 1945 und Herbst 1989 in Sachsen-Anhalt), die auf den neuen Lehrplan der Sekundarschulen abgestimmt sind.
Aufbau und Entwicklung von politischer Bildung in Transformationsgesellschaften seit 1990
Duration: 01.01.2015 bis 31.12.2022
Politische Bildung kann ein zentrales Element und Instrument der Demokratisierung von Gesellschaften sein. Gerade in Transformationsgesellschaften nach dem Ende des Ost-West-Konflikts 1990 stellt sich die Frage, wie das Konzept Demokratie im Bildungssystem implementiert wurde und wird, sowie welche staatlichen und zivilgesellschaftlichen, internen und externen Akteure auf diesem Feld handeln.
Es wird untersucht, ob und wie politische Bildung auf das politische Bewusstsein der Bevölkerungen in diesen Transformationsländern Einfluss nimmt und welche Auswirkungen sich auf das Gesellschaftssystem und den jeweiligen Staat ergeben. Wie wird also die Stabilisierung eines demokratischen Herrschaftssystems mit Hilfe von politischer Bildung an die Bevölkerungen verschiedener Staaten vermittelt? Es soll zunächst eine internationale Bestandsaufnahme der aktiven Maßnahmen zur Demokratisierung durch Bildung vorgenommen werden, um die Entwicklungen der bisher ausgewählten Staaten (Polen, Rumänien, Ungarn, Mosambik, Namibia, Republik Südafrika), auch in Hinblick auf Kriterien der good governance, zu beleuchten; auch die Möglichkeit des Scheiterns von Demokratie wird hierbei berücksichtigt.
Projektziel soll es sein, best-practice-Modelle und zukünftige Handlungsfelder und -optionen zu erarbeiten, die die politische Bildung in Transformationsgesellschaften im Sinne einer stabilen und umfassenden Demokratisierung voran bringen.
Sachsen-Anhalt. Eine politische Landeskunde (2. erweiterte Auflage)
Duration: 01.01.2020 bis 01.04.2021
Die "Politische Landeskunde" entstand in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. In der zweiten Auflage werden die Beiträge um die kommunale Entwicklung auf Gemeinde- und Landkreisebene und um eine umfangreiche sozialstrukturelle Analyse sachsen-anhaltischer Parlamentarier/innen seit 1990 ergänzt.
Sachsen-Anhalt. Eine politische Landeskunde
Duration: 01.07.2017 bis 30.01.2019
Die "Politische Landeskunde" entstand in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. In 16 aufschlussreichen Beiträgen erfährt der Leser, was Sachsen-Anhalt ausmacht, bewegt und prägt. Ein Anhang listet die Regierungen des Bundeslandes von 1990 bis 2017 auf.
Multimodal threat constructions - Practices of visual securitization in the climate change documentary films "An Inconvenient Truth - A Global Warning” (2006) and "Before the Flood” (2016)
Duration: 01.10.2019 bis 31.05.2023
With advancements in information technology and growing interlinkages between the international media landscape and world politics, the discipline of International Relations has recently taken up questions of visuality and representation (Bleiker 2018; Schlag/ Heck 2020). Scholars in the field of Critical Security Studies in particular have begun to explore the influence of visual artefacts, like films, maps, satellite images, cartoons and graphs, on contemporary security discourses and policies (e.g. Kearns 2017; Hansen 2018; Vuori/ Andersen 2018; Massari 2021). The thesis contributes to this evolving field of research and zooms in on the role of visualizations in the definition and communication of climate change as a threat to peace and security.
Taking the approach of the theory of securitization as a starting point, the study puts forward the argument that our understanding of what constitutes a threat is fundamentally influenced by the way an issue is (re)presented and mediated through different channels of communication. Seen through this prism, security and insecurity have no essential quality of their own, but the content of those terms is constantly negotiated and contested in discursive processes reflecting distributions of power in society (Buzan et al. 1998; McDonald 2008; Stritzel 2014). Although much research has been conducted on security speech acts and verbal forms of security discourse, little is known about other modes of securitization. However, visual representations constitute an important part of today’s political landscape and security discourse. Images, films and other visual artefacts can convey security messages in a much more visceral, emotional and direct way than written or spoken words. Therefore, understanding their role in global politics warrants more systematic scholarly attention.
The project follows an interdisciplinary research design to accomplish two main goals: On a theoretical level, the study builds a heuristic framework to analyse processes of visual securitization in film material. Incorporating concepts from the field of film studies, visual culture and media und communication studies the thesis sets out to widen the scope of applicability of the original model of securitization. In the second part of the study the utility of the analytical framework is demonstrated in two case studies. The topic of climate change is considered one of the most pressing challenges of the coming decades with considerable implications for international politics. Media and visual representations are crucial ways through which the public interprets climate science. Conversely, films are hugely relevant and influential in shaping public discourse surrounding the climate crisis. In an analysis of the two documentaries "An Inconvenient Truth - A Global Warning” (2006) and "Before the Flood” (2016) the thesis shows how specific ways of filmic representation can contribute to a visual securitization of climate change.
The study’s original contribution to knowledge lies in providing an applicable model of visual securitization that can be used for different topic areas. This allows for a more thorough reflection of current media discourses of security and a deeper understanding of the interlinkages between visual representations and policy effects.
Keywords: critical security studies, visual securitization, climate change, film analysis
SmartProSys Research Cluster
Duration: 01.09.2022 bis 31.12.2023
Die Magdeburger Forschungsinitiative SmartProSys (Smart Process Systems Engineering) erforscht Methoden und Wege für die Transformation chemischer und biotechnologischer Produktionsprozesse hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
An SmartProSys sind Wissenschaftler*innen aus dem Bereich der Logistik, Mathematik, Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie beteiligt.
Das Forschungsnetzwerk verfolgt das Ziel der Exzellenz im Sinne der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Der Lehrstuhl ist im Rahmen des Teil-Clusters "Societal Support & Individual Appropriation" beteiligt und leitet hier das Teilprojekt: Institutional and technical options for transforming bioeconomy to circularity. New ways for decarbonization and de-fossilization through policy integration and novel conversion pathways.
Eigendynamiken der Bioenergiepolitik in Deutschland. Eine Politikfeldanalyse vor dem Hintergrund von Bioökonomie, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft (PhD-Projekt)
Duration: 01.10.2017 bis 30.11.2023
Die Rolle von Bioenergie im Energiesystem wird zu Beginn der 2020er Jahre vor dem Hintergrund von Debatten um Bioökonomie, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft neu verhandelt. In dieser Dissertation wird die Bioenergiepolitik in Deutschland einerseits als konzeptioneller Teilbereich der derzeit entstehenden Bioökonomiepolitik und andererseits als Regelungsfeld der institutionell bereits etablierten Energiepolitik aus einer politikwissenschaftlichen Perspektive analysiert. Im Fokus stehen dabei politische Prozesse im Strom- und Wärmesektor im Zeitraum von 2000 bis 2020. Die Arbeit geht aus dem Forschungsprojekt "Politische Prozesse der Bioökonomie zwischen Ökonomie und Ökologie - Bio-Ökopoli" (BMBF, Förderlinie "Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel") hervor und verfolgt das Ziel, auf der Grundlage von qualitativen Fallstudien auf europäischer, nationaler und subnationaler Ebene spezifische Eigendynamiken der Bioenergiepolitik in Deutschland zu identifizieren und zu beschreiben.
Die Arbeit ist der Politikfeldanalyse und der politikwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung zuzuordnen. Sie basiert auf Literatur- und Internetrecherchen, auf theoriegeleiteten, qualitativen Inhaltsanalysen von transkribierten Experteninterviews und Primärdokumenten sowie auf dem Austausch mit Fachleuten in Form von Vorträgen, Posterpräsentationen und Diskussionen auf Fachveranstaltungen und darüber hinaus (Methodentriangulation). Als theoretischer Rahmen dient der Ansatz eigendynamischer politischer Prozesse (AEP) von Michael Böcher und Annette Elisabeth Töller. Die Analyse wird in der Arbeit entlang der AEP-Erklärungsfaktoren Problemstrukturen, Situative Aspekte, Institutionen, Akteure und ihre Handlungen sowie Instrumentenalternativen dargestellt. Am Beispiel der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED, Fall 1) werden politische Prozesse auf europäischer Ebene, am Beispiel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG, Fall 2) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG, Fall 3) auf nationaler Ebene im Detail nachgezeichnet. Analysen zur Bioenergiepolitik auf subnationaler Ebene (Masterplan 100% Klimaschutz Magdeburg, Fall 4; Bioenergiedörfer, Fall 5) fließen in die fallübergreifende Ergebnisdarstellung ein. Ein Fokus liegt dabei auf dem AEP-Erklärungsfaktor Problemstrukturen.
Die Arbeit belegt die Grundannahme des AEP, dass politische Prozesse keine reinen Problemlösungsprozesse sind, empirisch und zeigt auf, welche Faktoren und Eigendynamiken die Bioenergiepolitik in Deutschland im Zeitraum von 2000 bis 2020 prägten: Hochkomplexe Problemstrukturen, ihr Querschnittscharakter, Pfadabhängigkeiten, eine vielfältige, kleinteilige Akteurslandschaft und ein schwer zu überblickendes System politischer Regulierungen in unterschiedlichen Politikfeldern. In den 2000er Jahren waren Win-Win-Narrative, die Einführung politischer Förderprogramme, ein Bioenergie-Boom auf allen Ebenen und eine zunehmende Europäisierung der Energiepolitik bestimmend, in den 2010er Jahren kritische und emotionale Debatten um (vermeintliche) Umweltauswirkungen und soziale Folgen der Bioenergieförderung, die Einführung neuer politischer Instrumente, wie Nachhaltigkeitszertifikate, Boni und Ausschreibungsverfahren, sowie die zunehmende Professionalisierung der Arbeit von Bioenergie-Verbänden. Dabei standen politische Entscheidungen und Maßnahmen der Bioenergiepolitik übergeordneten Zielen in den Bereichen Bioökonomie, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft zum Teil diametral entgegen. Für die 2020er Jahre lässt sich eine stärkere Ausrichtung der Bioenergiepolitik im Sinne einer smarten Bioenergie an diesen übergeordneten Zielen und damit ein stärkerer Fokus auf der sektorübergreifenden Betrachtung des Energiesystems, auf einem Verständnis von Bioenergie als Teil des Kohlenstoffkreislaufs und auf der Diskussion von Negativemissionstechnologien erwarten.
The Politics of Bio-Economy
Duration: 01.02.2017 bis 30.04.2020
The research investigates processes of bio-economy politics on different state levels. The aim is to assess potential environment-related effects of bio-economy and political conflicts in bio-economy politics.
Soziale Beschleunigung, Zeitknappheit und Demokraite. Zeit als Ressource und Instrument politischer Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse. [Arbeitstitel]
Duration: 01.10.2018 bis 30.09.2021
Politische Responsivität kann als normatives Ideal der Demokratie als Herrschafts-, Gesellschafts- und Lebensform verstanden werden. Sie steht in einer engen Beziehung zu Repräsentation und Partizipation. Die drei Dimensionen vereinigen sich zu einer Trias, die Demokratie konstitutiert.
Aber Responsivität braucht Zeit. Zeit ist jedoch ein für den Menschen knappes Gut, da er als Naturwesen selbst der Zeit unterworfen ist. Als Kulturwesen versucht er sich über seine natürliche Zeitlichkeit zu erhoben, setzt dabei jedoch systemische Beschleunigungsprozesse in Gang. Soziale Beschleunigung führt wiederum zu Zeitknappheit als Überforderung des Erlebens durch das Erwarten. Diese Überforderung induziert Stress sowohl auf der individuellen Ebene jedes einzelnen Menschen als auch im politischen System. Auf diesen Stress wird - so die der Arbeit zugrundeliegende These - durch Unterwerfung demokratischer Prozesse unter Sachzwänge zulasten der Responsivität reagiert. Die Folge ist eine "Tyrannei des Jetzt", also eine Kurzfristorientierung der Politik, die zwangsläufig in eine Beschleunigungsdynamik demokratischer Prozesse mündet. Dieser Zusammenhang von Beschleunigung, Zeitknappheit und Demokratie soll im Rahmen der Forschungsarbeit anhand von Institutionenanalysen untersucht werden.
Dynamischer Relationismus, Wertungen und Wollungen im Kontext kultureller Identität
Duration: 01.04.2013 bis 14.09.2017
Die aktuelle Flüchtlingskrise hat vor allem zur Auseinandersetzung mit unserer eigenen Kultur geführt. Denn seit dem Spätsommer 2015 diskutieren wir nicht mit den Syrern, Afghanen und Menschen aus Äquatorialafrika, sondern wir zerstreiten uns über sie. Gegenstand der Arbeit ist folglich nicht die Beschaffenheit interkultureller Begegnung, sondern das innerkulturelle Aufeinanderprallen divergierender und konkurrierender Wertvorstellungen, mithin das Ringen um die richtige Weltanschauung, also die Spannungslinien, die in unserer eigenen Kultur angelegt waren und nun im Kontext der Auseinandersetzung über den unvermeintlich gewordenen Multikulturalismus aufgebrochen sind. Im Spiegel der Fremden ist quasi unser eigenes Kulturbild zersplittert und wir müssen (neue?) Antworten auf die Frage finden, wer wir sind, woher wir kommen, wer wir in Zukunft sein wollen und wie es um unsere Kulturgüter bestellt ist. Welche Lebensform ist anerkennungswürdig, gut oder gar erstrebenswert? Mit welchen kulturellen Eigenheiten kann und möchten wir uns identifizieren, arrangieren, welche können wir akzeptieren oder wenigstens tolerieren? Im Kontext dieser unausweichlich gewordenen Fragen werden die ‚eigenen‘ sinn- und orientierungsstiftenden Kulturgüter - auf die eine oder andere Art - auf die Probe gestellt! Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang weniger die Frage, entlang welcher sozialstruktureller Grenzlinien die Auseinandersetzung erfolgt, sondern wie diese vermeintlichen weltanschaulichen Abgrenzungen eigentlich hervorgebracht, verfestigt - oder aber offengehalten werden (können)?
Die Beantwortung diese Frager setzt voraus, die Konstitution kultureller Identität - genauer: das Verhältnis zwischen kulturellem Hintergrund und Identitätsbildung zu reflektieren. Diesen Zusammenhang hat insbesondere Charles Taylor in den Fokus seiner Auseinandersetzung mit multikulturellen Problemlagen gestellt. Seine These dabei lautet, dass sich ein Akteur nur unter Rückgriff auf eine kulturell eingefärbte Hintergrundsprache Auskunft darüber geben kann, wer er sein und wie er leben will, was an sich gut, erstrebenswert oder verachtungswürdig ist. Dass also die Bezugnahme auf die moralische Topographie einer kulturellen Gemeinschaft den Einzelnen überhaupt erst befähigt, die Parameter seiner Lebensführung zu bestimmen. Karl Mannheim nimmt ebenfalls den Zusammenhang zwischen der soziokulturellen Lagerung eines Akteurs und seiner Art und Weise, zu sich, zu den Dingen und zu anderen Menschen Haltung zu beziehen, ins Visier. Er betont dabei jedoch wesentlich stärker die dynamische Struktur dieser Wechselbeziehung, als dies bei Charles Taylor angelegt ist. Karl Mannheim arbeitet heraus, dass Akteure nicht nur in einen soziokulturellen, sondern vor allem auch in einen sozialhistorischen Raum gestellt sind, in dem sie von den zeithistorischen Bedingungen alters-, klassen- und milieuspezifisch betroffen sind und in diesem Sinne vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt werden. Diese soziale Einbettung bringt ungleiche Erfahrungen und damit verbundene heterogene Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsweisen hervor, die von einem lebenspraktischen Engagement, einem Weltwollen getragen sind.
Während also Charles Taylor vor allem den evaluativen Aspekt kultureller Identitätsbildung betont, arbeitet Karl Mannheim heraus, das sich identitätsstiftendes Engagement für eine Weltanschauung in der relationalen Bezogenheit auf andere Weltanschauungen, die unhintergebar aus einer sozialhistorischen Seinsverbundenheit heraus erfolgt, konstituiert. Die These der Arbeit ist, dass erstens die für kultureller Identitätsbildung konstitutive sozialmoralische Selbstverortung (Wertungen) sowie die sozialhistorische Verbundenheit (Wollungen) unentwirrbar und gleichursprünglich sind und sich zweitens innerkulturelle Auseinandersetzungen, mithin das soziokulturell gebundene weltanschauliche Engagement für eine Lebensform nur aus der dynamischen Relationalität unterschiedlicher Seinslagen heraus verstanden werden könne.
Barrierefreiheit in der Wohnungspolitik - eine Analyse auf Ebene der Bundesländer
Duration: 01.05.2017 bis 30.09.2020
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der landespolitischen Steuerung von barrierefreiem bzw. -reduziertem Wohnraum. Zunächst interessiert, in welchen Ausprägungen die 16 Bundesländer die ihnen zur Verfügung stehenden politischen Maßnahmen ("Policies") in diesem wohnungspolitischen Teilbereich nutzen. Darauf aufbauend soll das Zustandekommen sowie die konkrete Ausgestaltung dieser Policies erklärt werden. Zwei politikfeldanalytische Fallstudien untersuchen dafür die politischen Prozesse in Sachsen-Anhalt und Hessen. Der Ansatz eigendynamischer politischer Prozesse (AEP) nach Böcher/Töller (2012) bildet dafür die theoretischen Grundannahmen. Im Ergebnis steuern die 16 Bundesländer barrierefreien bzw. -reduzierten Wohnraum unterschiedlich stark, wobei Bayern, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz als besonders aktiv herauszustellen sind. Sachsen-Anhalt und Hessen sind im Ländervergleich weder außerordentlich aktiv noch außerordentlich zurückhaltend. Das eigendynamische Zusammenspiel aus Problemstrukturen, institutionellen Regelungen und Akteurshandeln kann erklären, weshalb sich die politischen Prozesse der beiden Länder dennoch deutlich voneinander unterscheiden. Sie verlaufen in Hessen konfliktorientierter und basieren auf dem Zielkonflikt zwischen bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum, wohingegen der barrierefreie bzw. -reduzierte Wohnraum in Sachsen-Anhalt durch die dortigen von Alterung und Leerstand betroffenen Wohnungsmärkte weiter oben auf der politischen Agenda steht und einvernehmlicher als politisches Problem adressiert wird
Kosmopolitische Verantwortung und Nord-Süd-Grenzen
Duration: 01.10.2018 bis 31.01.2024
An Nord-Süd-Grenzen werden hegemoniale Strukturen besodners deutlich, wenn Grenzübertritt ein Privileg wird und die Durchlässigkeit je nach Richtung und Pass ungleich verteilt wird.
Gliechzeitig nehmen auch Konzepte von kosmopolitischer Verantwortlichkeit post- und de-koloniale Kontexte und Nord-Süd-Dynamiken mehr in den Fokus ohne die Problematik jedoch abschließend klären zu können.
Hier setzt die Arbeit an und versucht in empirischer wie auch theoretischer Aueinandersetzung mit der Problematik einen Lösungsvorschlag im Spannungsfeld kosmopolitischer Verantwortung und Nord-Süd-Grenzen zu entwerfen.
Die Volksrepublik Polen und die Deutsche Demokratische Republik in der biographischen Erfahrung und Durcharbeitung der Nachkriegsgeneration von 1945 bis 1955. Ein biographieanalytisch-soziologischer Vergleich
Duration: 16.04.2012 bis 15.04.2014
Das Projekt widmet sich den lebensgeschichtlichen Erfahrungen und den kollektiv-historischen Sichtweisen der Nachkriegsgeneration (geb. 1945 bis 1955) in der Gesellschaftsformation des Staatsozialismus in der VR Polen und der DDR. Empirische Grundlage sind je vierzig autobiographisch-narrative Interviews in Polen und Ostdeutschland mit nicht-prominenten Alltags -Menschen dieser Generation: mit (1) Arbeitern und (2) Bauern, (3) damaligen Geschäftsleuten, (4) professionellen Freiberuflern und Wissenschaftlern, (5) Vertreter der damaligen Lokalverwaltungen und mit (6) Vertretern der Opposition und der Gegenkultur, die in lokalen Gemeinschaften und Diskursarenen tätig waren. Grundlagentheoretisch geht unser Forschungsprojekt von der empirisch zu überprüfenden und zu differenzierenden Annahme aus, dass die lange kollektiv-historische Epoche des Staatssozialismus in Polen und Ostdeutschland in die Beziehung zwischen biographischer Identitätsentwicklung und umgebenden kollektiven Gebilden (wie dem Staat und seinen Organisationen) besonders tiefgehend-verändernd eingegriffen hat. Im Projektablauf kommt der fortlaufende transnationale Vergleich in gemeinsamen bi-nationalen Forschungswerkstätten (einschließlich fortgeschrittener Studenten) zum Zuge. Ein Teil der Interviews und deren Ergebnisse sollen für Geschichts-Ausstellungen, populäre Geschichtswerkstätten und an Laien adressierte Veröffentlichungen aufbereitet werden, um das kommunikative Gedächtnis an die lange staatsozialistische Epoche zu sichern und so den beiden nationalen Erinnerungskulturen zu dienen, zugleich aber auch im Wege der transnationalen Zusammenarbeit die europäische Dimension der biographischen Erfahrungen des Staatsozialismus und seiner prägenden kollektiv-historischen Ereigniskonstellationen deutlich zu machen.
Ärztliche Vermittlungs- und Beratungsmuster im Kontext lebensbedrohlicher Erkrankungen und ihre pädagogigsche Sensibilität. Die pädagogischen Komponenten der ärztlich-professionellen Informations-, Beratungs- und Betreuungsarbeit (Herzinfarkt, Brustkrebs)
Duration: 01.04.2009 bis 30.09.2012
Das Ziel des Projektes ist es, Prozesse der verständnissichernden pädagogischen Wissensvermittlung des Arztes an den Patienten und der identitätsverändernden und -sichernden Beratung über für den letzteren existentiell wichtige Fragen seiner Krankheit und des gesundheitsfördernden Umgehens mit dieser samt der damit verbundenen Unterstützung von grundlegenden Gesundheitshaltungs- und Lebensstilveränderungen als wichtigen Teil der professionellen Arbeit von Ärzten mit Patienten zu untersuchen und diese pädagogischen Handlungskomponenten in ihren medizinsoziologisch, gesundheitswissenschaftlich und erziehungswissenschaftlich relevanten Dimensionen zu beschreiben. Hierbei wird der Arzt – neben seiner dominanten Rolle als Diagnostiker und Behandler - nicht nur als informierender Wissensvermittler, sondern auch als Pädagoge, der die Veränderung der inneren Haltung des Patienten zu seiner chronischen Krankheit, zu sich selbst, zu seinem Leben und zur Welt gesundheitsfördernd anregen und insbesondere auch die Prüfung und Neubestimmung der fragwürdig gewordenen bisherigen Beziehung zwischen der biographischen Identität des Patienten und dem durch die chronische Krankheit geschädigten Körper unterstützen will, in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses gerückt. Die ärztlichen Handlungsschemata der Vermittlung von krankheits-, behandlungs- und gesundheitsrelevantem Wissen in biographisch-fallspezifischer Zuspitzung, der pädagogischen Anregung von Anpassungsprozessen im Bereich der alltäglichen Lebensführung und der Ingangsetzung und Unterstützung von Prozessen der biographischen Arbeit bezüglich der Identitätsveränderung bei Patienten unter Berücksichtigung ihrer einschneidend veränderten Körper-Performanz werden am Beispiel von Ärzten untersucht, die maßgeblich an der Behandlung von Brustkrebs bzw. Herzinfarkt beteiligt sind. Durch die Erfassung und Analyse ärztlicher Orientierungsmuster (auf der Grundlage von Experteninterviews und Gruppendiskussionen) und Handlungsmuster (auf der empirischen Basis von interaktionsgeschichtlichen Fallerzählungen in Verbindung mit den Experteninterviews und von Problemfokussierungen in Gruppendiskussionen sowie von behandlungs- und bewältigungspädagogischen Vorträgen und Schulungen der Ärzte und von entsprechenden kommunikativen Reaktionen der zuhörenden bzw. mitmachenden Patienten auf diese) werden Einsichten in die spezifischen pädagogischen Aufklärungs-, Vermittlungs- und Beratungsaktivitäten von Ärzten generiert.
Talent HRM Management
Duration: 01.01.2019 bis 31.12.2022
The aim of the TALENT Erasmus+ project (2019-2021) is to establish a two-year master programme in HRM in six universities in Central Asia.
Coached by EU universities in Belgium, Bulgaria, Germany and Greece, two universities in Kazakhstan, the Kyrgyz Republic and Uzbekistan are developing an innovative academic environment to teach and study HRM insights and practices adapted to the needs and specificities of the socio-economic challenges the Central Asian region is confronted with. The first cohort of students is expected to start its education in September 2020.
Through its various objectives and activities, such as teacher trainings and seminars, the TALENT project intends to develop a network between universities and public and private actors allowing for a long-lasting exchange of expertise in HRM as well as to create the incentives for mobilities between the partner universities of students, teachers and researchers interested in HRM in Central Asia.
European Integration and Employment Relations [EIGER]
Duration: 01.12.2013 bis 30.11.2016
Die Partner dieses Projekts tragen zur Modernisierung des Bildungssystem in Georgien bei, indem sie ein Master Programm zum Thema European Integration and Employment Relations einführen. Hier sollen Spezialisten für Arbeitsbeziehungen ausgebildet werden, um eine transformative Rolle in der Gesellschaft einzunehmen und Georgien näher an die EU und internationale Arbeitsstandards heranzuführen (siehe hierzu auch die Verhandlungen zwischen Georgien und der EU DCFTA). Arbeitsbeziehungen werden hier als weites Konzept verstanden, das rechtliche, Arbeitsmarkt-, wirtschaftliche, industrielle und organisationale Aspekte der Welt der Arbeit umfasst. Es geht darum, dass die Arbeitsbedingungen einen positiven Effekt auf die Lebensqualität haben. Ein Konsortium dreier Universitäten in Tbilisi hat sich damit einverstanden erklärt, solch ein innovatives zweijähriges Masterprogramm in Übereinstimmung mit dem Bologna Prozess nach der Beendigung der dreijährigen Projektphase einzuführen. Es werden 25 Kurse und das dazugehörige Lehrmaterial entwickelt. Für die Lehrenden wird eine Ost-West Mobilittät zu Trainingszwecken zu den drei europäischen Partnern ermöglicht. Neben der Lehre wird besonderer Wert auf ein forschungsbasiertes Bildungsumfeld gelegt. Stakeholders wie Ministerien und andere staatliche Einrichtungen, Firmen des privaten Sektors, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen und andere Institutionen der Zivilgesellschaft werden an diesem Projekt beteiligt sein (wie auch Studierende und Vertreter der Universitätsverwaltung), um die Projektziele umzusetzen und nachhaltige Bedingungen für dieses Masterprogramm zu schaffen.
Plan to Establish Research-Science -Enterprise orientated Universities
Duration: 01.03.2009 bis 28.03.2012
Es geht um die institutionalisierung der Kooperation von Universitäten und Unternehmen. Abgezielt wird auf die Entwicklung von lernenden Regionen in verschiedenen Ländern des postsowjetischen Raums. Dazu werden transnationale Forschungsdatenbanken und interactive websites entwickelt.
Führungsstile in Wirtschaftsorganisationen im Transformationsprozess Russlands und Ostdeutschlands
Duration: 30.06.2007 bis 30.06.2010
Es handelt sich um ein empirisches Projekt,dessen Daten über Experteninterviews mit Managern gewonnen werden. Als Manager relevant für das Projekt sind solche, die sowohl Erfahrungen in Führungspositionen vor und nach der wirtschaftlichen Wende in den beiden Ländern haben. Das Projekt zielt darauf ab, die Unterschiede im Wirtschaftshandeln von Managern in Russland und Ostdeutschland herauszuarbeiten und deren kulturelle Einbettung nachzuweisen.
Doppelabschlüsse im BA/MA European Studies
Duration: 01.01.2009 bis 31.12.2009
Doppelabschlüsse mit der Universität Klausenburg, Rumänien, sollen im Fach European Studies entwickelt werden. Das Projekt dient der weiteren Internationalisierung der Fakultät. Es ist interdisziplinär angelegt und soll integrierte Module für Sozial- und Kulturwissenschaften konzipieren. Das Projekt umfasst auch einen Lehrenden- und Studierendenaustausch.
Eine Analyse politischer Diskurse in Frankreich, Großbritannien und Deutschland: Auf dem Weg zu einer europäischen Identität?
Duration: 01.01.2007 bis 31.12.2009
Das Projekt untersucht politische Diskurse im Hinblick auf die Herausbildung einer europäischen Identität. Dabei wird der politische Diskurs als diskursiver Raum betrachtet, in dem Identifikationsmöglichkeiten mit Europa und der Europäischen Union bereitgestellt, reproduziert und verändert werden. Zur Untersuchung dieser Identifikationsmöglichkeiten mit Europa werden Textkorpora zusammengestellt, die mit Hilfe lexikometrischer Computerprogramme untersucht werden. Diese Programme ermöglichen sowohl eine textstatistische als auch eine qualitative Analyse von Textkorpora. Als Untersuchungsgegenstand wurde zunächst ein Korpus aus Wahlprogrammen französischer, britischer und deutscher Parteien zu den Europawahlen zwischen 1979 und 2004 zusammengestellt. Eine Erweiterung des Korpus mit Protokollen aus Parlamentsdebatten und Pressetexten zu europapolitischen Fragen wird angestrebt.
Das Integrationsverhalten innerhalb multiethnischer Teams in Einrichtungen der stationären Altenhilfe
Duration: 19.10.2005 bis 10.12.2009
Stationäre Altenhilfe ist ein wachsender Dienstleistungsbereich. In ihn drängen aufgrund diverser Gründe Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund und Aussiedler aus den Gebieten hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang. Das wirft Fragen nach der Kooperation zwischen diesen Personen und den deutschen Mitgliedern in den Arbeitsteams auf. In verschiedenen Einrichtungen der stationären Altenhilfe in Bayern wurde eine qualitative Befragung durchgeführt, um die Integriertheit der Arbeitsteams einschätzen zu können.
Europa - ein soziales Projekt ?
Duration: 01.04.2008 bis 03.07.2009
The project aims at development of a course book on the above mentioned topic. It is developed interactively with students.
Jenseits der Städte - Leben auf dem Lande in Bulgarien, Estland, Ostdeutschland und Russland
Duration: 01.10.2008 bis 30.06.2009
Auf der Basis des im Rahmen einer über drei Jahre von der DFG geförderten qualitativen Untersuchung gesammelten Materials wird nun die Buchveröffentlichung vorbereitet. Die Untersuchung war qualitativ ausgerichtet. In Fallstudien wird die Veränderungen im ländlichen Raum untersucht, die die gesellschaftliche Transformation ausgelöst hat.
Entwicklung eines binationalen Graduiertenkollegs zur Transformationsforschung
Duration: 01.01.2006 bis 31.12.2008
In diesem Projekt geht es um die Entwicklung eines theoretischen Rahmens für ein binationales Graduiertenkolleg sowie um die Entwicklung von Forschungspfaden, die konkretisierte Forschungsprojekte zum wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Wandel ermöglichen.
Die Europäisierung nationaler Bildungsdiskurse. Zur hegemonialen Konstruktion transnationaler Diskursformationen
Duration: 15.06.2005 bis 15.06.2008
Das Forschungsprojekt geht am Beispiel des Bologna-Prozesses der Frage nach, nach welchen Regeln und Mechanismen diskursive Formationen funktionieren, die den nationalstaatlichen Rahmen übersteigen. Mit den Methoden der französischen Diskursanalyse werden Reden, Interviews, Zeitschriftenartikel und Kommissionsberichte nach sprachlichen Formen abgesucht, über die der Text auf Kontexte zugreift. Ziel der Untersuchung ist es zu zeigen, mit welchen Techniken die technokratischen Diskurse des Bologna-Prozesses das Politische zurückhalten.
Demokratie und Umwelt in Russland
Duration: 15.06.2004 bis 15.06.2007
In dem Projekt wurde die Transformation in Russland untersucht anhand der Öffentlichkeitsbeteiligung in umweltrelevanten Entscheidungsverfahren. Die Ergebnisse basieren auf 40 Fallbeispielen zu Umweltverträglichkeitsprüfungen in ganz Russland über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten. Sie geben Anlass, den Rückschritt in der Öffentlichkeitsbeteiligung festzustellen und damit auch den Rückschritt in der demokratischen Entwicklung Russlands seit der Perestroika, die auch von einer Umweltbewegung motiviert wurde.
Kein Ende der Hierarchien
Duration: 15.06.2004 bis 15.06.2007
Ergebnisse des Forschungsprojektes, das mittelständische Unternehmen fallanalytisch untersuchte, weisen darauf hin, dass ein Ende der Hierarchien nicht festzustellen ist. Der momentane Umbau führt eher zu Formen zentralisierter Dezentralisierung beim Umbau von Unternehmen.
Konferenz in St. Petersburg am 3. und 4. März 2007 - Equality, Equity and Justice
Duration: 01.12.2006 bis 31.03.2007
Das ISOZ führte in Kooperation in Kooperation mit der Higher School of Economics, St. Petersburg (Russ. Föd.), eine binationale Konferenz durch. Teilnehmer der OvGU waren: Prof. Dittrich, Prof. Schrader und Prof. Lohmann.
Gastdozentur von Herrn Dr. S. Michael
Duration: 08.10.2006 bis 07.02.2007
Der indische Sozialanthropologe der Universität Mumbai, Dr. Michael, war als DAAD-Gastprofessor an das Institut für Soziologie eingeladen, um dort über di indische Sozialstruktur und Konflikge zu lehren.
Fernab der Städte: Leben auf dem Lande in Osteuropa; Ländliche Lebenswelten in Nord- und Südrussland, Estland und Bulgarien
Duration: 01.10.2002 bis 30.09.2004
In dem Projekt werden die Auswirkungen der sozio-ökonomischen Restrukturierung agrarischer Regionen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen auf dem Lande in osteuropäischen Transformationsgesellschaften untersucht. Fallbeispiele sind Dörfer in Nord- und Südrussland, Estland und Bulgarien. In diesen drei Ländern sind die Transformationsbedingten Voraussetzungen für den Wandel ländlicher Lebenswelten, etwa die Privatisierungs- und Restitutionsregelungen, sehr unterschiedlich und decken so eine grosse Bandbreite derzeitiger Reformmassnahmen ab. Forschungsleitend sind Fragen nach den sozialintegrativen Veränderungen, die nicht einfach als Folge von systemintegrativen Prozessen zu verstehen sind. Mit theoretischen Ansätzen zur (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten und zur Restrukturierung ländlicher Regionen werden folgende Aspekte untersucht: 1. Der Wandel ländlicher Lebenswelten infolge der derzeitigen Agrarreformen; 2. Die Sozialstruktur ländlicher Gebiete während des Privatisierungsprozesses; 3. Die Entstehengsbedingungen lokaler Akteure in den jeweiligen Siedlungseinheiten.
Umweltrelevante Entscheidungsverfahren in einem erweiterten Europa.
Duration: 01.10.2002 bis 30.09.2004
Anhand von Fallstudien zu drei Regionen (Moskau, Westkaukasus, Baikal) beschäftigt sich das Projekt in einem ersten Schritt mit den Instrumenten der Umweltfolgenabschätzung und -bewältigung in der russischen Föderation unter dem Aspekt der Öffentlichkeitsbeteiligung als Indikator für den Stand der Demokratisierung in Entscheidungsprozessen. Anschliessend wir in einem zweiten Schritt nach den Möglichkeiten einer Harmonisierung der russischen Instrumente mit den Standards in der Europäische Union gefragt. Die Projektleitung und -administration liegt bei Prof. Köppel, TU Berlin, Institut für Landschafts-und Umweltplanung. Kooperationspartner auf russ. Seite ist Prof. Dr. A. Drozdov, Institut für Geografie der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau
Einzelprivatunternehmertum: Entstehungs- und Etablierungsmuster im Vergleich (Bulgarien, Tschechien, Russische Förderation
Duration: 01.12.2001 bis 30.11.2003
Für Klein-und Mittelbetriebe wird unterstellt, dass sie das Rückgrat moderner, kapitalistischer Marktwirtschaften in westlichen Demokratien bilden. Die zentrale Frage des Projektes lautet, ob dieses auch für Transformationsökonomien der Fall ist. Diese Frage wird empirisch vergleichend in den angegebenen Ländern überprüft und zwar mit quantitativen wie mit qualitativen Methoden.
Alltägliche Lebensführung und Reproduktion sozialer Strukturen in Rußland/Fallbeispiel St. Petersburg
Duration: 01.04.1999 bis 30.09.2000
In dem Projekt wird die transformationsbedingte Neustrukturierung der Lebensverhältnisse in den sozialen "unteren Mittellagen" untersucht. Hier haben sich die konkreten Anforderungen an die alltägliche Lebensführung stark verändert und zum großen Teil verschlechtert. Neben der empirischen Beschreibung geht es um die Frage, welche Sozialindikatoren heute den Wandel der russischen Sozialstruktur adäquat erfassen.
BMBF-Graduiertenkolleg "Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation als forschungsbasierte Praxen der Wissenschaftssystementwicklung"
Duration: 01.07.2019 bis 31.12.2023
Gegenstand des Graduiertenkollegs sind Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation. Diese sind zentrale Themen für eine forschungsbasierte Praxis der Wissenschaftssystementwicklung im Kontext gesellschaftlicher Transformation.
Die damit definierten beiden Rahmenthemen betreffen sowohl die Binnen- als auch Außenverhältnisse der Wissenschaft. Für die Projekte, die im Kolleg verfolgt werden, ist die Annahme leitend, dass (a) die Binnenverhältnisse der Wissenschaft auch mit Blick auf die externen Kontakte der Wissenschaft gestaltet und erforscht werden müssen und (b) die externe Kommunikation der Wissenschaft nur gelingen kann, wenn deren interne Funktionsweisen berücksichtigt werden.
Die kollegorientierende Problemstellung kann sich in verschiedene Richtungen entfalten. Interessierte können innerhalb der folgenden sechs Themenkorridore Projektideen entwickeln und verfolgen:
- Konfliktgovernance in der Wissenschaft: Inwieweit zeitigen Steuerungsinstrumente hinsichtlich der wissenschaftlichen Leistungs- und Qualitätsentwicklung förderliche, wirkungsneutrale oder kontraintentionale Effekte?
- Digitalisierungsgetriebener Organisationswandel: Welche Organisationsanpassungen an die Digitalisierung sind notwendig, welche "Digitalisierungspolicies" produzieren unterstützende vs. kontraintentionale Effekte?
- Akademische Lehre als Kommunikation über Wissenschaft: Wie können Organisation und Inhalte akademischen Lehrens und Lernens am effektivsten an Transformationsanforderungen und veränderte gesellschaftliche Erwartungen angepasst werden?
- Globalisierung und Internationalisierung: Wie kann Wissenschaft mit dem Spannungsfeld der innerwissenschaftlichen Orientierung auf globale (universale) Geltungsansprüche einerseits und der Rolle als regional und national wirksamer Innovationsmotor umgehen?
- Digital entgrenzte Wissenschaftskommunikation: Wie kann die nötige "Übersetzungleistung" zum Transfer wissenschaftlichen Wissens zwischen verschiedenen Adressaten (inner- und außerwissenschaftlich) am effektivsten geleistet werden?
- Wissenschaftliche Beratung als Wissenschaftskommunikation: Wissenschaft steht im Spannungsfeld zwischen forschungsfremder Verzweckung einerseits und Einflusslosigkeit bei Aufrechterhaltung der wissenschaftlichen Standards andererseits. Es besteht die Frage, ob praktischer Einfluss nur zum Preis opportunistischer Verstrickung zu haben ist bzw. wissenschaftliche Seriosität allein unter Inkaufnahme der Einflusslosigkeit.
Ringvorlesung: Geschlecht — Natur — Kultur — Umwelt: Verflechtungen von Gender, Ökologie, Klima und Nachhaltig, zusammen mit der Gleichstellungsstelle der Otto-von-Guericke-Universität, Dr. Mareike Fingerhut-Säck
Duration: 31.07.2022 bis 30.04.2023
Klimawandel, Umweltkatastrophen oder Krisen der Nachhaltigkeit sind keineswegs geschlechtsneutral. Frauen, Männer und diverse Menschen tragen auf unterschiedliche Weise dazu bei, gehen auf verschiedene Arten mit ihren Auswirkungen um und sind von ihren Folgen ungleich betroffen. Damit drängen sich Fragen nach den Verflechtungen von Geschlecht und Klima- oder Umweltkrisen, ja dezidiert nach geschlechtsspezifischen Perspektiven geradezu auf. Ebenso kann nach den Zusammenhängen zwischen Geschlechtszugehörigkeit bzw. Geschlechterordnung und umweltbedingten Krankheiten, Umweltfaktoren, Nachhaltigkeit, Ressourcenverteilungen, ökologischen Rechten oder nach Genderaspekten in Umwelt- und Klimaschutz oder -gestaltung bis hin zu den Positionen eines neuerdings vieldiskutierten Ökofeminismus gefragt werden.
Die an der Otto-von-Guericke-Universität im kommenden Wintersemester 2022/2023 geplante Ringvorlesung möchte all diese vielfältigen Aspekte in den Fokus rücken und in ihren Verwebungen mit der Kategorie Geschlecht sowie mit dem „Doing gender“ – auch außerhalb des binären Diskurses – beleuchten.
Pietismus von oben. Seine Einführung und Konsolidierung in der Grafschaft Wernigerode durch das Grafenehepaar Sophie Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771) zwischen 1714 und 1771
Duration: 01.07.2012 bis 31.12.2015
Das Promotionsprojekt hat zum Ziel, erstmals den Pietismus als Glaubensform und religiöse Frömmigkeitspraxis in der Grafschaft Wernigerode zu untersuchen, in der sich mit dem Wernigeröder Pietismus im 18. Jahrhundert eine besondere, weitreichende und einflussreiche Form des Pietismus etablierte. Zugleich verfolgt das Projekt eine neuartige und bislang von der Forschung nicht geleistete Untersuchung zum Prozess der Einführung und Manifestierung eines herrschaftlichen Pietismus , der in der Grafschaft Wernigerode im Regierungszeitraum des Grafenpaares Sophie Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771) von oben , d.h. im Gegensatz zum pietistischen Anspruch, religiöse Volksbewegung zu sein, etabliert werden konnte. Unter Anwendung von sozial- und kultur-historischen Methoden soll aufgezeigt werden, wie diese alternative Glaubensform speziell durch die Initiative eines Grafenpaares eingeführt wurde und eben nicht hauptsächlich auf der Initiative und dem Engagement von missionarisch tätigen Theologen oder der Bevölkerung beruhte, wie dies bislang aus Untersuchungen zum Pietismus bekannt ist.
Sozialer Raum, Habitustypen und Milieus in Deutschland und Europa
Duration: 01.04.2015 bis 31.12.2024
Entwicklung einer integrierten qualitativen und quantitativen empirischen Habitusanalyse und deren Umsetzung innerhalb der Fortentwicklung klassischer Milieuindikatoren in international vergleichen Bevölkerungsumfragen (Habilitationsprojekt).
Party and Elite Positions in Environmental Policy
Duration: 01.10.2020 bis 30.09.2022
The research project deals with the foundations of classic partisan theory by examining its fundamental causal mechanisms. Central questions are: how do causal mechanisms actually unfold in the partisan theory? Who are the relevant groups for party positioning in the field of environmental policy (party elites, members, voters)?
For the research project we aim to integrate research perspectives of policy analysis and political sociology in order to enrich the overall debate on party positioning.
Fat Feminism im Spannungsfeld von Doing Gender und Biopolitik. Eine Analyse zu seiner Handlungs- und Wirkmacht in der deutschen Online-Community
Duration: 15.01.2020 bis 15.01.2023
Der Körper ist nicht nur einfach Körper, er besitzt gesellschaftliche Wirkmacht. Diese Wirkmacht ist verknüpft mit der Einteilung des Körpergewichts in Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas und der damit einhergehenden Bewertung und Stigmatisierung. Dies geschieht über das Instrument Body Mass Index (BMI). Der BMI ist somit Gatekeeper zwischen gesundem und pathologischem Körper und damit Träger von Biomacht. In diesem Kontext struktureller Unterdrückung hat sich online eine global agierende Community entwickelt, die bisher vor allem im amerikanischen Raum erforscht worden ist. Das Forschungsvorhaben will untersuchen, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf den Alltag betroffener Personen in Deutschland haben kann. Die sich mit dem Aufkommen von Online-Foren formierende Community in Deutschland ab den 2000er Jahren bietet für diese Analyse eine besonders gute Untersuchungsmöglichkeit. Besonders interessiert, ob der pathologisierte Körper und dessen bildliche Sichtbarmachung auf sozialen Medien unter der Verwendung selbstbezeichnender Begrifflichkeiten wie "fat", "plus size", "curvy" oder "body positivity" mögliche Verwebungen mit Feminismen aufweist, ob und wie eine mögliche digitale Emanzipation des "fat body" Auswirkungen auf die Lebensrealität Betroffener besitzt und inwiefern das Geschlecht der Person die Möglichkeit zur Emanzipation beeinflusst. Mit dem Fokus auf den Aspekt, welche Folgen dies für die Trias sozialer Ungleichheit sex, class, race haben könnte, will die geplante Dissertation theoretische Grundpositionen der Geschlechterforschung erweitern. Ziel ist es, Formen von Handlungsmacht zu verorten, um anschließend analysieren zu können, ob es sich hier um einen Ausdruck von emanzipatorischem Widerstand handelt.
Die Bedeutung der objektiven Hermeneutik für das kriminalistische Denken
Duration: 01.01.2019 bis 01.04.2023
Die theoretische Grundlage bildet das so genannte "Oevermann-Projekt" Mitte der 1980er Jahre am deutschen Bundeskriminalamt. Hier entwickelten Ulrich Oevermann u.a. ein Vertextungsmodell zur Verbesserung in der kriminalistischen Datenerschließung. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden und werden innerhalb der Polizei kaum rezipiert. Dieses Projekt analysiert zeitgenössische kriminalistische Vertextungen wie Tatortbefundberichte, Einsatzberichte und Vernehmungsprotokolle hinsichtlich latenter Sinn- und Bedeutungsstrukturen mit der Methodologie der objektiven Hermeneutik, insbesondere auf der Ebene der Protokollierungspraxis. Aus der sequenzanalytischen Analyse der Vertextungsstruktur lassen sich Erkenntnisse und Muster zum kriminalistischen Denken ableiten. In der Fallbestimmung geht der Autor davon aus, dass im Sinne der Bewältigung von Ermittlungskrisen 'gutes' kriminalistisches Denken hauptsächlich von Rekonstruktionslogik geprägt ist und sich nur über Erfahrungen konstituieren kann. Im Gegensatz dazu steht die im Alltag der Ermittlungspraxis häufig Anwendung findende Subsumtionslogik, die lediglich die Überprüfung eigener kriminalistischer Denkmuster und 'Versionen' über den vermeintlichen Ablauf einer Tat zu leisten vermag und aus diesem Grund nicht nur fehleranfälliger ist, sondern auch ein Einfallstor für Ideologien, Stigmatisierungen, Etikettierungen, Nivellierungen und Dominanzen im Ermittlungsprozess darstellt.
An der Peripherie der objektiven Hermeneutik - Sozialwissenschaftliche Beiträge für die Kriminalwissenschaften
Duration: 01.10.2022 bis 01.10.2022
Die folgenden Kapitel gehen aus einer Forschungsarbeit zur ‚Bedeutung der Methodologie der objektiven Hermeneutik für das kriminalistische Denken‘ hervor. Der Forschungsfokus wurde hierbei auf die Analyse kriminalistischer Protokolle wie Berichte über eine Tatortbefundaufnahme sowie Vernehmungsprotokolle gerichtet. Aus dieser Arbeit wurden nunmehr die hier vorliegenden fünf Kapitel entnommen, da sie sich im Ergebnis thematisch eher an der Peripherie der Forschungsfragestellungen bewegten, dennoch aber den Erkenntnisprozess innerhalb des Forschungsprojektes wesentlich beeinflusst haben.
Im Abschnitt zur Psychoanalyse (Kap. 2) werden die zahlreichen Verbindungen zwischen der objektiven Hermeneutik und der FREUD’schen Psychoanalyse in einen Bedeutungszusammenhang mit der Kriminalistik gestellt. Nach einer differenzierten Auseinandersetzung mit beiden Wissenschaftszweigen (Kap. 2.1) soll dabei geklärt werden, welche Perspektiven für den kriminalistischen Ermittlungsprozess und das kriminalistische Denken dafür in Anschlag gebracht werden können (Kap. 2.2-2.8). Abschließend wird auch die kriminalistische Bedeutung von Detektivgeschichten einschließlich ihrer Bezüge zum Unbewussten in den Blick genommen (Kap. 2.9).
Der daran anschließende Abschnitt (Kap. 3) behandelt das Thema polizeilicher Befragungen und Vernehmungen. Es werden zahlreiche verzerrende Faktoren für derartige Situationen betrachtet, die letztlich zu der Erkenntnis führen, Vernehmungen möglichst umfänglich zu dokumentieren, um sie im Anschluss einer handlungsentlasteten objektiv-hermeneutischen Sequenzanalyse zugänglich zu machen. Die authentischen Protokolle werden den oft fehlerhaften subjektiven Einschätzungen im Hier und Jetzt einer Gesprächssituation (z.B. durch verkürzende behavioristische Modelle) vorgezogen.
Im folgenden Abschnitt (Kap. 4) wird die OEVERMANN’sche Kritik an der ‚Perseveranz‘ und die darin enthaltene Subsumtionslogik erneut aufgegriffen und auf die ‚Sozialistische Kriminalistik‘ zur Zeit der DDR-Diktatur übertragen. Bei diesem Vergleich ist auffällig, dass insbesondere durch Kategorienfehler wie geforderte ‚Parteilichkeit‘, behauptete ‚Objektivität‘ und angewandte ‚Versionsbildung‘ das ideologisch Verdächtige und eine fehlende Sachhaltigkeit besonders deutlich sichtbar werden, insbesondere wenn vergleichend auf die Strukturiertheit der Prozesse damaliger und heutiger Ermittlungspraxis geschaut wird. Als Fazit ist festzustellen, dass in beiden Epochen überwiegend subsumtionslogisch gedacht und gehandelt wurde/wird, dies jedoch deutlicher in der Zeit der DDR-Diktatur zu finden ist.
Der vorletzte Abschnitt (Kap.5) befasst sich mit einigen für die Kriminalistik potenziell relevanten Arbeiten Erving GOFFMANs und soll klären, ob nicht insbesondere mit der Rahmen-Analyse (Kap.5.1) eine Erweiterung des objektiv-hermeneutischen Ansatzes auf Situationen und organisationale Strukturen möglich wäre, um durch zusätzliche Beobachtungen im Hier und Jetzt einen verbesserten Zugang zur Mesoebene der Polizei zu bekommen.
Der letzte Abschnitt (Kap.6) befasst sich mit der Frage, ob es neben einer nachweisbaren Dominanz der Regelanwendung im Polizeidienst überhaupt Raum für rekonstruktives Fallverstehen, z.B. im Rahmen eines freien kriminalistischen Denkens, geben kann. Die Polizei erscheint dabei in Gänze zwar eher als Beruf und nicht als Profession, jedoch könnten bestimmte Tätigkeitfelder ggf. eine anschließende professionalisierte Praxis vorbereiten.
The Power of the European Parliament in European Trade Negotiations
Duration: 01.06.2021 bis 01.06.2024
The PhD project aims at investigating the relationship between power and influence in the case of the EP in the CCP. Investigating whether and under which conditions the increase of EP powers translates in influence in the CCP, this PhD will thus contribute to the literature on EP empowerment and more specifically the literature on the EP’s empowerment in trade policy. In addition, it will make a theoretical contribution to the question how institutional empowerment connects to influence.
First of all, the project conceptualises power and influence. Hereafter, the EP’s influence on trade agreements will be measured as the dependent variable. The dependent variable will be measured through a thorough analysis of the negotiation process of trade agreements in two steps: First, the dependent variable, influence, shall be measured by quantitative text analysis. Second, the so far under-researched mechanisms of how empowerment translates to influence will be investigated through process tracing. In this second step, intervening variables will be identified. The empirical base of the PhD project are trade agreements that have been negotiated since the enforcement of the Treaty of Lisbon.
Digitales Programmieren im Team - Adaptive Unterstützung für kollaboratives Lernen (Teilprojekt OVGU)
Duration: 01.02.2020 bis 31.01.2023
Das kollaborative Programmieren ist Kernbestandteil des beruflichen Alltags in der Informatik. Diese auf einer technischen und sozialen Ebene komplexen Vorgänge werden im Informatikstudium oftmals abstrakt behandelt und spielen in Fachkonzepten zum Programmierenlernen eine untergeordnete Rolle. Im Rahmen von Gruppenarbeiten müssen sich die Lernenden organisieren, koordinieren und ihre Lernprozesse regulieren - kognitiv anspruchsvolle Tätigkeiten. Um das Potential kollaborativer Lernformen für das Erlernen von Programmiersprachen und die Förderung sozialer Kompetenzen ausschöpfen zu können, müssen die Lernenden bei Bedarf didaktische Unterstützung erhalten, sowohl vor dem als auch während des Lernprozesses. Im Teilprojekt DiP-iT-OVGU werden wir - unterstützt durch die Projektpartner - auf der Basis empirischer Studien ein digitales Fachkonzept zum kollaborativen Programmierenlernen entwickeln und evaluieren, welches diesbezügliche (medien-)didaktische Ansätze enthält. Dabei zielen wir auf die Ermöglichung des Transfers an andere Hochschulen. Auf informationstechnischer Ebene wird hierfür ein Prozessmodell entwickelt, das die Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten und die Übertragbarkeit von Datenmodellen (z.B. zur adaptiven didaktischen Unterstützung) in andere Lehrveranstaltungen bzw. Lehr-Lernsysteme ermöglicht. Das Teilprojekt ordnet sich in das Gesamtprojekt mit folgenden Zielstellungen ein:
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Repertorium der deutschen Königspfalzen, Bd. Sachsen-Anhalt
Duration: 01.01.2020 bis 30.09.2022
Im Rahmen des Projekts werden sämtliche Aufenthaltsorte (Königspfalzen) der deutschen Könige des Mittelalters (bis 1250) auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts verzeichnet. Damit wird für weitergehende Forschungen ein verlässliches Instrumentarium zur Verfügung gestellt, das insbesondere komparative Studien ermöglicht. Zugleich wird damit die bislang bestehende Forschungslücke für die zentrale Königslandschaft des 10. Jahrhunderts geschlossen.
Projektleitung: Prof. Dr. Stephan Freund
Projektbearbeiter: Dr. Christoph Mielzarek; Alena Reeb; Michael Belitz
Das Projekt erfolgt in Kooperation dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte (Frankfurt am Main) sowie mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (Halle/Saale). Ein die Archäologie der Königspfalzen betreffendes Teilprojekt wird an der Martin-Luther-Universität in Halle bearbeitet (Lst. Prof. Gärtner).
Projekt und Tagung: Geburt(shilfe – Gebären – Mutterschaft. Interdisziplinäre Tagung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Duration: 01.02.2022 bis 30.04.2023
Die Tagung hat sich zum Ziel gesetzt, transdisziplinär und über einen langen histori-schen Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu beleuchten, wie Geburt, Gebären und Mutterschaft gesellschaftlich wie sozial konstruiert werden, wie sich Vorstellungen, Praktiken und Regelungen über Geburt, Gebären und Mutterschaft entwickelten sowie bis heute in Brüchen und Kontinuitäten präsentieren. Zugleich möchte die Tagung dazu beitragen zu verstehen, warum sich insbesondere vom 18. zum 19. Jahrhundert und ganz besonders in der zweiten Hälfte des 20. und im 21. Jahrhundert zum Teil immense Verschiebungen – etwa innerhalb der Gruppe der Menschen um die Gebärende, bezüglich des Geburtsortes, der Sinnhaftigkeit der Geburt eines Kindes oder der Verortung von Mutterschaft – ereigneten.
In jüngerer Zeit sind Geburt, Gebären und Mutterschaft vermehrt in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt, weil sich nicht nur die Kulturen des Ge-bärens verändert haben, sondern die geburtshilflichen Professionen mit der Akademisierung des Hebammenwesens und der Orientierung am Leitbild der „frauzentrierten Geburtshilfe“ derzeit wieder einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen. Auch schon in der Vormoderne wurde intensiv über die richtige Art des Gebärens, die Ausbildung der „Wehemütter“ und später der approbierten Hebammen, seit dem späten 18. Jahrhundert über die Rolle von männlichen ärztlichen Geburtshelfern, die Orte der Niederkunft und über Mütterlichkeit als einer „natürlichen“ Bestimmung „der“ Frau diskutiert. Aber erst mit den populären Diskursen um die „sanfte“ Geburt in den 1980er Jahren wuchs auch in der Wissenschaft das Interesse an der Erfor-schung von Geburtserfahrungen und Mutterschaft in verschiedensten wissenschaftli-chen Fachrichtungen, bisher mit einem Schwerpunkt im 20./21. Jahrhundert. Eine transdisziplinäre Zusammenschau, wie sie die Tagung plant, fehlt bislang aber ebenso wie eine Perspektive der „longue durée“, die den historischen Wandel und seine Folgen für eine moderne europäische Kultur des Gebärens und der Geburts-hilfe wie auch für heutige Konzepte von Mutterschaft und Mütterlichkeit in den Blick nimmt.
Die Tagung „Geburt(-hilfe) – Gebären – Mutterschaft“ wird vom 20. bis 21. April 2023 unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Eva Labouvie und Prof. Dr. Tina Jung an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg stattfinden.
Wasserkonflikte und Wassermanagementinstitutionen im Südlichen Afrika und Zentralasien
Duration: 01.01.2011 bis 01.05.2015
Das Projekt vergleicht die Probleme des supranationalen Wassermanagements im südlichen Afrika und Zentralasien. Es befasst sich mit den Wassermanagementinstitutionen und ihrer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen in den Regionen und zielt auf die wichtigsten Einflussfaktoren der Wasserkooperation, um die Wassermanagementprobleme zu verbessern.
Teilweise finanziert über Landesstipendium Sachsen-Anhalt
Drivers of Urban Livestyles in Low Income Urban Habitats of Pune and Mysore/India
Duration: 01.04.2014 bis 31.03.2015
11 students and two teachers investigate the living conditions of low-income households in two Indian cities, Pune (7 million inhabitants) and Mysore (1 million). In 5 projects on urban planning, health and education, garbage, informal sector and representation of slum dwellers, students gather data by qualitative interviews and observation to map the living conditions of slum dwellers and urban problems. Field research (September 2014) takes place as action research - gathering data on different topics by division of labour within a short period.Cooperation partners:
Institute of Environment Education and Research, Bharati Vidyapeeth University, Pune, and Cenre for Renewable Engery and Sustainable Technologies, The National Institute of Engineering, Mysore.
Lebensführung und Lebensqualität in Kasachstan
Duration: 11.12.2009 bis 10.12.2014
Mit der Systemtransformation vor nunmehr 18 Jahren gilt es zu untersuchen, wie sich die Lebensqualität und Lebensqualität in Kasachstan an die Marktwirtschaft angepasst haben. Hierzu werden verschiedene soziale Schichten in einer qualitativen Untersuchung befragt.
Teilweise Landesstipendium Sachsen-Anhalt
Regionale Entwicklung kleiner und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Karkalpakstan/Usbekistan
Duration: 01.04.2010 bis 01.11.2014
Die überwiegend ländliche Region mit hoher Arbeitslosigkeit zeigt, dass KMU Probleme des Überlebens haben. Es sollen die Gründe analysiert werden, um eine regionale Entwicklungsstrategie für KMU vorzuschlagen
Nepal
Duration: 01.08.2011 bis 31.07.2014
Research applies biographical analysis to investigate the life world of female shamans of different ethnic groups in Nepal. It aims at investigating changing knowledge systems and practices under the influence of urbanization and globalization.
Livelihoods-Strategien privater Haushalte in Zentralasien: Eine vergleichende Stadt-Land-Analyse in Kasachstan und Kirgisistan (Co-Projektleiter Eckhard Dittrich)
Duration: 01.04.2011 bis 31.12.2013
Mit dem Systemtransfer wurden marktwirtschaftliche Institutionen implementiert. Nun, nach 18 Jahren der Transformation, stellt sich die Frage, inwieweit die Akteure auch marktgesellschaftliches Handeln und Verhalten übernommen haben und wie dieses frühere Handlungsmuster tangiert. Mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden wird im Länder- und Stadt-Land Vergleich das Markthandeln im Hinblick auf Eigenverantwortung und Planung (Alterssicherung, Arbeitslostigkeit, etc.) untersucht. Hierbei steht die Frage im Vordergrund, ob familiäre und freundschaftliche Sicherungsmechanismen durch organisationelle (Banken, Versicherungen etc.) ersetzt werden. Theoretisch ist das Projekt auf dem Sustainable Livelihoods Ansatz gegründet.
Ziel des Projekts ist die Analyse der Handlungsmuster privater Haushalte unterer und mittlerer Einkommensgruppen in städtischen und ländlichen Regionen, um deren Lebensstrategien zu verstehen. Die Datenerhebung erfolgt durch drei Forschergruppen in den Untersuchungsländern. Daneben steht die Weiterqualifikation von Nachwuchswissenschaftlern im Vordergrund. Die Forschergruppe besteht neben den Antragstellern (Prof. Dittrich/Prof. Schrader, Univ. Magdeburg) aus: Dr. Denis Gruber (Staatliche Univ. St. Petersburg), Dr. Markus Kaiser (OSZE Akademie Bishkek), Prof. Zabirova (Eurasian National Univ. Astana), Prof. Shedenova (Al-Farabi Univ. Almaty), Dr. Gorborukova (American Univ. of Central Asia, Bishkek); Nigina Avganova, Aikokul Maksutova und Batima Mambetalina (Magdeburg).
Publikation:
Eckhard Dittrich, Heiko Schrader (Eds.)
"When Salary is not Enough…"
Private Households in Central Asia
Reihe: Gesellschaftliche Transformationen/Societal Transformations
Bd. 20, 408 S., 44.90 EUR, 44.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-90525-3
Arbeiten als Minderheit in einer patriarchalischen Gesellschaft: Entrepreneurinnen in Tajikistan
Duration: 01.11.2011 bis 30.11.2013
Der Hauptfokus der Forschungliegt auf dem Frauen-Unternehmertum in Tadschikistan (Klein- und MIttelunternehmerinnen). Laut der letzten nationalen Statistik gibt es nur 3% solcher Unternehmerinnen. Das Land leidet unter hoher Arbeitslosigkeit und Arbeitsmigration. Darüber hinaus sind es aber nicht nur die unternehmerunfreundlichen Bedingungen des Landes (Gesetze und Landespolitik), die die Entwicklung des Unternehmertum verhindern, sondern auch die patriarchalische und Islamische Tradition und "ungeschriebene" gesellschaftliche Regeln und moralische Normen, die die Motivation und die Überlebens- und Erfolgsstrategien als Unternehmerinnen in einem männerdominierten Wirtschaftssektor behindern. Da diese Unternehmerinnen nicht nur Jobs und Arbeitsplätze bieten, sondern auch dadurch Einkommensquellen für sich selbst und Andere schaffen, ist es sehr wichtig, ihre Handlungsmotive und Leistungsfaktoren sowie ihre Strategien zu untersuchen, wie sie sich in Markt und Gesellschaft behaupten. Die Fragen, die in dieser Forschung untersucht werden, sind: Was sind die Hauptfaktoren und Schlüsselwerte, die die Überlebensstrategien Tadschikischer Unternehmerinnen beeinflussen? Welche Wirkung hat die unternehmerische Tätigkeit auf das Selbstbewusstsein dieser Frauen und tadschikischer Frauen im Allgemeinen, auch im Hinblick auf die gesellschaflich Gender-Hierarchie?
Einsatz und Validierung eines Bewertungssystems zur Einschätzung der Kooperationskompetenz und der organisationalen Passung potentieller deutscher und indischer Kooperationspartner in Wirtschaftskooperationen
Duration: 01.01.2007 bis 31.07.2009
Der Anteil suboptimaler oder gar gescheiterter interkultureller Wirtschaftskooperationen ist beträchtlich. Betriebswirtschaftliche Forschung erfasst aber ausschließlich marktrelevante Kompetenzen eines Unternehmens, daneben steht die Diskussion um weiche Faktoren aus individualpsychologischer und soziologischer Sicht. Reine Finanzbilanzen bilden nun aufgrund ihrer linearen Urteilsbildung die Erfolgsfaktoren internationaler Kooperation nicht ab, da Kooperationsprozesse nicht linear, sondern mehrdimensional ablaufen. Deshalb wird an der Uni Magdeburg ein interdisziplinär angelegter Ansatz zur Beseitigung bestehender Schwachpunkte rein zahlengeleiteter Bewertungsansätze für die Auswahl internationaler Kooperationspartner verfolgt. Konkret untersucht wird die Kooperationskompetenz kooperationswilliger deutscher und indischer Unternehmen sowie deren organisationale Passung untereinander. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Kann ein soziologisch und psychologisch fundiertes Bewertungssystem unter Berücksichtigung kultureller Einflussfaktoren einen positiven Beitrag zur validen Messung und Beurteilung der Kooperationskompetenz potentieller deutscher und indischer Kooperationspartner sowie deren paarweisen Passung leisten? Vorgehen: Zunächst wurden unter Einsatz qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden zentrale Erfolgsfaktoren deutsch-indischer Koop. erhoben. Danach musste diskutiert werden, welche Erhebungsmethoden im Bezug auf die Auswahl int. Kooperationspartner praktikabel sind. Aus den Ergebnissen wurde dann ein Auswahlinstrumentarium erstellt, dass kooperationswilligen Unternehmen eine systematische Auswahl fremdkultureller Partner ermöglicht. Der Ansatz ist dabei nicht auf den indischen Kulturkreis begrenzt, sondern kann auch auf andere Kulturen übertragen werden.
Räumliche Organisation von Prozessen kollektiver Identität (der Fall der Berliner linken Szene )
Duration: 01.01.2005 bis 30.05.2009
Im Rahmen der Dissertation wurde ein theoretischer Entwurf vorgeschlagen, mit dessen
Hilfe räumliche Mechanismen der Konstitution kollektiver Identitäten in sozialen Bewegungen erfasst werden können. Dafür wurden bewegungs- und raumsoziologische Konzepte auf der Grundlage des Strukturierungsansatzes in Giddens` Variante verknüpft. Die Grundannahme war, dass die Räume und die geteilten Wir-Definitionen (also kollektive Identitäten) beide im Alltagshandeln von Bewegungsakteuren (re)produziert werden. Der Entwurf wurde empirisch am Fallbeispiel der Berliner ?linken Szene? überprüft. Die Praxis kollektiver Identität in der ?linken Szene? als Bewegungsmilieu wurde in einer ethnographisch orientierten Feldforschung mit Hilfe kombinierter explorativ-interpretativer Verfahren (teilnehmende Beobachtung, Frame-Analyse, qualitative leitfadengestützte Interviews) untersucht. Dies ermöglichte nachzuvollziehen, wie die Konstitution und Reproduktion alltäglicher sowie episodischer Räume in der Bewegungspraxis passiert und wie dadurch die kollektiven Identitäten konstruiert werden. Das theoretische und methodische Design hat sich bewährt. Der ursprüngliche Entwurf wurde allerdings differenziert und erweitert: eine stärkere Berücksichtigung fanden u.a. das emotionale und körperliche Engagement der Aktivisten, die Multiplizität räumlicher Konstruktionen und der ?verinselte? Charakter symbolischer Räume eines Bewegungsmilieus.
Erste Veröffentlichungen:
2006: Golova, Tatiana: Raum-zeitliche Ordnungen linker Identität. In: Krause, B. et al. (Hg.) Chronotopographien : Agency in ZeitRäumen. Frankfurt/Main: Peter Lang, S.161-172
Sozialer Aktivismus in den Slums von Mumbai
Duration: 01.04.2007 bis 31.03.2008
Dieses Projekt ist eine einjährige Lehrforschung. Sie besteht aus 3 Phasen: Projektvorbereitung (incl. Schreiben eines Forschungsantrags), Feldforschung, Datenanalyse (incl. Erstellung eines Forschungsberichtes).
Die Studierenden untersuchen zwei Schwerpunkte:Sozialen Aktivismus in Slums
- im Hinblick auf Bleiberechte, Räumungen und Lebensbedingungen
- im Hinblick auf Kommunalismus
Die Forschergruppe besteht aus folgenden Studierenden der Soziologie, Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung und European Studies:
Nadine Brunsendorf, Paula Grobbecker, Daniela Fromm, Ina Fusko, AntjeWegner, Jessica Keil, Esther Mydla, Corinna Scholz, Matthes Kuech,Tobias Held, Jan Zalweski
Zuhause in Estland? Eine Untersuchung zur sozialen Integration von ethnischen Russen in Estland
Duration: 01.04.2006 bis 31.03.2008
Die Untersuchung ermittelt, welche Auswirkungen sich durch Exklusionen aus bestimmten Subsystemen des estnischen Nationalstaats für die soziale Integration ethnischer Russen ergeben. Als Arbeitsmodell dient der migrationstheoretische Ansatz von Hartmut Esser (1999, 2001). Anhand Essers vier Formen der Sozialintegration (Platzierung, Kulturation, Interaktion und Identifikation) wird analysiert, ob ethnische Russen in der Untersuchungsregion über strukturelle, kulturelle, inter-ethnische und identifikative Assimilationsbestreben verfügen und wie sich diese bewerten lassen. Ein weiteres Ziel der Arbeit besteht darin, normative und interessengeleitete Zugehörigkeitsbindungen unterhalb der politisch-rechtlichen Ebene herauszuarbeiten. Einerseits frage ich nach der Inklusions- und Exklusionslogik des estnischen Staates, die verhindern kann, dass die Angehörigen der Minoritätengemeinschaft überhaupt zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft werden. Andererseits wird den Motiven und Orientierungen ethnisch-russischer Minderheitenakteure nachgegangen, sich überhaupt in die estnische Aufnahmegesellschaft integrieren zu wollen. Außerdem wird analysiert, ob bei ethnischen Russen Strategien beobachten werden können, die auf eine Selbstexklusion verweisen, und ob es nach dem Ende der Sowjetunion für die Angehörigen der russischen Minderheitengruppe zu Identitätsverschiebungen und infolge gefühlter oder erlebter Diskriminierungen zu einer Verstärkung der ethnischen Identität gekommen ist.
Einzelprivatunternehmertum: Entstehungs- und Etablierungsmuster im Vergleich (Bulgarien, Tschechien, Russische Föderation)
Duration: 15.01.2002 bis 14.01.2004
Vor dem Hintergrund der Transformation Osteuropas und der Bedeutung von Kleinunternehmen in diesem Prozess untersucht das Projekt, welche Formen von Kapital (ökonomisches Kapital, Bildungskapital, Sozialkapital, Informationskapital, politisches Kapital) für die erfolgreiche Etablierung von Kleinunternehmen notwendig sind. Mithilfe von qualitativen Methoden werden Biographien von Unternehmern und Unternehmenslebenszyklen in den drei Ländern untersucht. Hierbei wird von einem theoretischen Ansatz der Pfadabhängigkeit ausgegangen.
Pfandhäuser in St. Petersburg: Der Pfandkredit als Strategie der Lebensbewältigung einkommensschwacher Haushalte?
Duration: 01.01.1999 bis 31.12.2000
Pfandhäuser werden in der Litetatur als "Banken für die Armen" beschrieben. Diese Hypothese wurde aufgegriffen und mit verschiedenen Methoden quantitativer und qualitativer Forschung untersucht.
Themanschwerpunkte: Geschichte russischer Pfandhäuser, der Pfandhausmarkt in St. Petersburg, 100 quantitative Interviews mit Kunden über ihre Lebensbedingungen und den Pfandkredit, 5 Tiefeninterviews mit Kunden, vorstrukturierte Interviews mit Managern von Pfandhäusern, die Lebensgeschichte eines Pfandhausmanagers und einer besonders erfolgreichen Firma
autonomy in old age
Duration: 01.06.2019 bis 30.09.2022
Seit Anfang 2016 entwickeln 19 Projekte aus ganz Sachsen-Anhalt im Forschungsverbund Autonomie im Alter Strategien zum Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels. Gefördert wird der Verbund zu 15 Prozent vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung und zu 85 Prozent von der EFRE/ESF Förderung für Regionale Entwicklungen der Europäischen Union. Im Fokus steht das gemeinsame Ziel, die Selbstständigkeit älterer Menschen in der Häuslichkeit zu stärken.
Ziel des Verbundes ist - anknüpfend an den Strategie- und Aktionsplan für gesundes Altern in der Europäischen Region (2012-2020) der WHO - innerhalb der insgesamt 6-jährigen Projektlaufzeit ein dynamisches Netzwerk zu initiieren, in dem Wissenschaft, Wirtschaft und die Lebenswelt der Bürger*innen miteinander interagieren. Hieraus ergeben sich neue Netzwerk- und Kooperationsbeziehungen in Sachsen-Anhalt und die sektorenübergreifende Weitergabe von Wissen wird gestärkt.
Das aktuelle Projekt schließt an eine erste Förderperiode an. Die Zusammenarbeit in diesem Forschungsverbund wird in der zweiten Förderperiode vom Verbundkoordinator Prof. Dr. Christian Apfelbacher und dem Team des Zentralprojektes "Autonomie im Alter" (AiA) unter Leitung von Dr. Astrid Eich-Krohm am ISMG der Medizinischen Fakultät der OvGU projektbegleitend erforscht. Darüber hinaus setzt sich das Team des Zentralprojektes AiA mit aktuellen Alter(n)sbildern auseinander.
Mehr Information finden Sie auf der Homepage des Verbundes: http://autonomie-im-alter.ovgu.de oder auf Twitter: : Follow @AutonomieA
Working Title: Responsiveness in Governmental Position Formation in Times of Crisis
Duration: 01.01.2020 bis 31.12.2022
The thesis aims at exploring why member state governments vary in their responses to the preferences of citizens when forming their positions for EU-level crisis decision-making. Given the high public salience of European policy issue in times of crisis, why are some national governments responsive and others not, even though population opinion is similar across member states?
Gender, War and Popular Culture
Duration: 01.10.2017 bis 01.01.2025
This research deals with the interconnectedness of popular culture, world politics and gender. It is situated within the Popular Culture and World Politics field of study, which has examined the importance of popular artifacts such as films, video games, comics, etc. in shaping international political events. It also contributes to the feminist research in international relations by recognizing the crucial role played by gender in international relations. More specifically, it explores the multiple interactions between gender and conflict, following Cynthia Enloe's assertion that the personal is political is international.
Empirically, the focus of this project is on films and videos. It examines the significance of these popular and visual media for the gendered representation of armed conflict. At the heart of the investigation is the question of how gender is represented in popular culture and in relation to war and militarization, and more specifically, how militaristic ideas and beliefs become embedded in our everyday lives. To answer these research questions, I mainly work with visual methods and film analysis within a feminist post-structural framework.
This doctoral thesis is divided into several thematic areas.
- A first article, already published, deals with women involved in political violence and examines the representation of Kurdish women fighters in French films. It discusses how their struggle is simplified and instrumentalized within the Kurdish freedom movement, contributing to gender essentialism, nationalism and Islamophobia.
- The second article is dedicated to the TikTok videos posted by Ukrainian soldiers at the onset of the invasion of Ukraine by Russia. It examines several TikTok videos posted by soldiers at the beginning of the conflict and reads them in the context of the upheaval of gender neo-traditionalism underway in Ukraine and against the conceptual framework of militarized masculinity. It concludes that while the soldiers' portrayals challenge models of military masculinity, they do not completely disrupt the gender order.
- The third article is in preparation.
Präventive Gesundheitsstrategien - Aus BEM lernen. Eine rekonstruktiv-qualitative Analyse berufsbiographischer und gesundheitlicher Risiken
Duration: 15.11.2016 bis 31.05.2019
Angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt, wie Arbeitsverdichtung und Subjektivierung einerseits und der immer länger werdenden Berufsbiographien aufgrund des demographischen Wandels andererseits, werden Fragen der Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit und Gesundheit von Arbeitnehmenden immer bedeutsamer. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), welches seit seiner gesetzlichen Einführung 2004 als ein Instrument zur Wiedereingliederung langfristig erkrankter Beschäftigter (§ 84 SGB IX) fungiert, konnte in den letzten Jahren zunehmend - zuvorderst in Großunternehmen - etabliert werden.
Das Projekt fragt danach, wie bisherige Erfahrungen mit dem BEM zur Entwicklung früher ansetzender präventiver Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden genutzt werden können und wie die Ausgestaltung von BEM-Prozessen optimiert werden kann. Im Mittelpunkt steht die Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von Arbeitnehmenden, deren Beschäftigungsfähigkeit bedroht ist (laufende BEM-Verfahren) bzw. war (abgeschlossene BEM-Verfahren), flankiert durch eine strukturierte Dokumentenanalyse von BEM-Akten. Zudem werden im Projekt gezielt betriebliche sowie überbetriebliche Akteure als BEM-Allianzen durch Expertenbefragungen in den Blick genommen. Im Besonderen werden KMU fokussiert, denn hier gibt es kaum institutionalisierte Verfahren des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie der betrieblichen Mitbestimmung. Die Akteure_innen müssen daher bei gesundheitlichen Einschränkungen, die die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden in Frage stellen, stark auf situative Lösungen setzen. Auf Grundlage der Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von BEM- Fällen können zentrale Episoden, Ereignisse, kritische Stationen und kommunikative Aushandlungsanforderungen herausgearbeitet werden, an denen präventive Strategien ansetzen und BEM-Prozesse ggf. optimaler gestaltet werden können. Im zweiten Studienteil wird mittels partizipativer Workshops der Theorie-Praxis-Transfer gesichert.
Präventive Gesundheitsstrategien - Aus BEM lernen. Eine rekonstruktiv-qualitative Analyse berufsbiographischer und gesundheitlicher Risiken
Duration: 15.11.2016 bis 31.05.2019
Angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt, wie Arbeitsverdichtung und Subjektivierung einerseits und der immer länger werdenden Berufsbiographien aufgrund des demographischen Wandels andererseits, werden Fragen der Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit und Gesundheit von Arbeitnehmenden immer bedeutsamer. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), welches seit seiner gesetzlichen Einführung 2004 als ein Instrument zur Wiedereingliederung langfristig erkrankter Beschäftigter (§ 84 SGB IX) fungiert, konnte in den letzten Jahren zunehmend - zuvorderst in Großunternehmen - etabliert werden.
Das Projekt fragt danach, wie bisherige Erfahrungen mit dem BEM zur Entwicklung früher ansetzender präventiver Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden genutzt werden können und wie die Ausgestaltung von BEM-Prozessen optimiert werden kann. Im Mittelpunkt steht die Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von Arbeitnehmenden, deren Beschäftigungsfähigkeit bedroht ist (laufende BEM-Verfahren) bzw. war (abgeschlossene BEM-Verfahren), flankiert durch eine strukturierte Dokumentenanalyse von BEM-Akten. Zudem werden im Projekt gezielt betriebliche sowie überbetriebliche Akteure als "BEM-Allianzen" durch Expertenbefragungen in den Blick genommen. Im Besonderen werden KMU fokussiert, denn hier gibt es kaum institutionalisierte Verfahren des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie der betrieblichen Mitbestimmung. Die Akteure_innen müssen daher bei gesundheitlichen Einschränkungen, die die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden in Frage stellen, stark auf situative Lösungen setzen. Auf Grundlage der Rekonstruktion berufsbiographischer Verläufe von BEM- Fällen können zentrale Episoden, Ereignisse, kritische Stationen und kommunikative Aushandlungsanforderungen herausgearbeitet werden, an denen präventive Strategien ansetzen und BEM-Prozesse ggf. optimaler gestaltet werden können. Im zweiten Studienteil wird mittels partizipativer Workshops der Theorie-Praxis-Transfer gesichert.
Wie verändert die Fluchtbewegung den Berufsalltag von Polizeibeamt*innen? - Eine qualitativ-empirische Studie zu subjektivem Belastungs- und Beanspruchungserleben und ihren Deutungsmustern
Duration: 01.05.2016 bis 30.04.2019
Die Diskussion der Arbeitsbedingungen der Polizei fanden im Zuge der Fluchtbewegung, insbesondere seit dem Jahr 2015, verstärkt Widerhall. Der latente Personalmangel, fehlerhafte oder mangelnde Ausrüstung und eine immense Anhäufung an Überstunden waren im Zuge des vermehrten Arbeitsaufkommens durch das Begleiten der Grenzübertritte, der Verteilung Geflüchteter auf die Bundesländer, des Objektschutzes an Asylbewerberheimen und der Begleitung von politischen Demonstrationen immer wieder aufscheinende Kritikpunkte (GdP 2015). Vorausgegangen waren zudem unterschiedliche Strukturreformen und sukzessive Sparmaßnahmen in der Polizei. Auch der anhaltende hohe Krankenstand der Polizei wird als Faktor der relativ hohen gesundheitlichen Belastung im Dienst gewertet. In der Sachsen-anhaltinischen Polizei nimmt der Krankenstand seit 2004 zu und lag im Jahr 2013 bei 8,3 Prozent (MI LSA et al. 2013). Im Vergleich dazu wurden bei den gesetzlichen Krankenversicherungen ein Krankenstand von 4,0 Prozent verzeichnet (DAK Gesundheitsreport 2014). Weitgehend unbeachtet bleibt jedoch, welche Bedeutung Determinanten wie bspw. der Krankenstand für die Polizei hat und welche Mechanismen sich dahinter verbergen. In Anbetracht des bereits zuvor erhöhten Krankenstandes, der sich verschlechternden Arbeitsbedingungen und den hinzukommenden Arbeitsbelastungen, die sich in den letzten Jahren durch die Fluchtbewegung aufschichteten, stellt sich nunmehr die Frage, ob die Verschränkung der Belastungspotenziale sich in der Phase der erhöhten beruflichen Anforderungen durch die "Flüchtlingskrise" besonders deutlich zeigt.
In der Dissertation wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die Fluchtbewegung auf den Berufsalltag von Polizist*innen hat, welche subjektiven Belastungen und Beanspruchungen für die Beamt*innen deutlich werden und mit welchen Deutungsmustern sie ihren Anforderungen im Berufsalltag begegnen.
Geschlecht und Gewalt in Geschichte und Gegenwart. Intzerdisziplinäre Annäherungen an alte und aktuelle Affinitäten, Bearbeitung: Prof. Dr. Eva Labouvie, Dr. Mareike Fingerhut-Säck, Susanne Klose, Stefanie Fabian
Duration: 01.12.2020 bis 29.06.2023
Das Thema Gewalt ist in der heutigen Zeit durch die metoo-Bewegung und Diskussionen um häusliche Gewalt während der Corona-Epidemie aktueller denn je. Mit einem Blick in die Geschichte waren Akte von öffentlicher, offizieller und familiärer/häuslicher/privater Gewalt immer präsent, haben allerdings im Laufe der Jahrhunderte ihren gesellschaftlichen, rechtlichen, sozialen und kulturell-mentalen Standort verändert. Wenig wurde bisher in der Geschichtswissenschaft außerhalb von einzelnen Themenschwerpunkten (Kriminalitätsgeschichte, Militärgeschichte, sexuelle Gewalt und Inzest, Kindsmord usw.) zur geschlechtsspezifischen Gewalt und zu Gewalttaten von Menschen unterschiedlichen Geschlechts geforscht. Insbesondere fehlt der analytische Blick aus der Perspektive der Geschlechterforschung.
Die im Kontext des Themas für Februar 2022 geplante Tagung wird sich Fragen nach den bis heutige gängigen, häufig vom Geschlecht abhängigen populären wie (straf-)rechtlichen Zuschreibungen von Gewalt und Gewaltformen, nach Gewaltdiskursen und ihrem Wandel seit dem 16. Jahrhundert, Gewaltprävention, -anwendung, oder -wahrnehmung, aber auch nach der Legitimität, nach Formen, Strukturen, Intensitäten und Potenzialen von Gewalt unter geschlechtergeschichtlicher Perspektive interdisziplinär und bis zur Gegenwart zuwenden. Ihr Anliegen ist die Verfolgung der "langue durée" von geschlechterzentrierten Gewaltdiskursen, ist Aufklärung und die Hinterfragung gegenwärtiger Einstellungen, Stereotype und Umgangsformen nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer insbesondere auch bezüglich "sex" und "gender" vielgestaltigen Gegenwart.
Das Forschungs- und Tagungsprojekt soll seinen Abschluss in einer Publikationen finden.
Körpermagie - magische Körper - Magie der Körper - Magic Bodies, Bearbeitung: Prof. Dr. Eva Labouvie
Duration: 01.01.2020 bis 01.05.2023
In der Frühen Neuzeit bildete der Körper eine Einheit. Jeden seiner Teile stellte man sich in Wechselbeziehung mit allen anderen Körperteilen und in einem dynamischen Austausch mit seiner Umgebung vor. Die Zusammensetzung der Körpersäfte, äußere Einflüsse und Lebensbedingungen bis hin zu Lebensstilen und Arbeitsweisen bestimmten gemeinsam den Zustand und das Befinden, erklärten Phasen der Gesundheit wie Krankheit. In diesem Körperkonzept hatte einmal die Vorstellung ihren Platz, der Körper sei anfällig für magische Einflüsse, ja könne in bestimmten Kontexten oder Lebensphasen in besonderem Masse durch zauberische oder magische Kräften gefährdet sein. Dies galt besonders für den geschwächten kranken, schwangeren, noch nicht voll entwickelten kleinkindlichen oder besonderen Anstrengungen ausgesetzten Körper. Auf der anderen Seite schrieb man den Körpern und Körperteilen besonderer Personen, vor allem solcher, die auf widernatürliche Weise ihr Leben verloren hatten (verstorbene Schwangere, Hingerichtete, Ermordete, Selbstmörder), magische Kräfte im positiven wie negativen Sinne zu. Diese Annahme besonderer Kräfte im Körper und den Körpergliedern von Menschen, deren Übergang vom Diesseits zum Jenseits nicht in üblicher Weise und mit den notwendigen Ritualen der Ablösung vonstatten gegangen war, übertrug sich aber ebenfalls auf Vorstellungen von den Körpereigenschaften solcher Menschen, die in einem Ausnahmezustand lebten: einmal auf menstruierende oder schwangere Frauen, Kindsmörderinnen oder Personen, die angeblich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten, zum anderen auf Menschen, die mit besonderen Gaben des Heilens, Wahrsagens oder Bannens ausgestattet waren. Entweder galten ihre Körper selbst - sogar über ihren Tod hinweg - als ,Sender’ magischer Energien zur Heilung oder Schädigung, die sie 'ad personam' durch Berührung, durch Blicke oder das sogenannte "Anblasen" übertragen konnten. Oder man unterstellte ihnen die Fähigkeit zur Magisierung fremder Körperteile oder -substanzen durch Übertragung der eigenen Körpermagie in besonderen Ritualen. Bei der Annahme von Fähigkeiten zur direkten Übertragung magischer Einflüsse von einem Körper zum anderen spielte die Bewertung der Körperöffnungen und ihrer Ausscheidungen eine besondere Rolle. Dass etwas aus ihnen hervortrat - Speichel, Urin, Kot, Blut, Tränen, Nachgeburt - versinnbildlichte nicht nur nachhaltig die Durchlässigkeit zwischen körperlichem Inneren und Außenwelt, sondern machte diese Körperbereiche gleichsam zu Kontaktstellen eines unmittelbaren kraftvollen Austausches: Der Gedanke an Schädigung traf sein Opfer ungefiltert durch das Auge mittels des 'bösen Blickes'; die durch den Mund ausgesprochene Verwünschung drang durch das Ohr in den Körper ein; die durch das Auge wahrgenommene schreckliche Erscheinung konnte sich dem ungeborenen Kind aufprägen, und der Geschlechtsakt mit dem Teufel säte den Samen des Bösen im Körper der Teufelsbuhlerin.
In Analogie und Ergänzung zu diesen außerordentlichen Formen der Körpermagie entwickelten sich innerhalb des populären Heil- und Abwehrzaubers auch Vorstellungen zum magischen Gebrauch von zunächst neutralen Körperstoffen und Körperteilen. Hier etablierten sich vor allem aufgrund der 'Signaturenlehre' Rituale der personenunabhängigen Körpermagie und der 'Organotherapie'. Weit mehr als bei der Körpermagie 'ad personam', deren Ursprünge man weit öfter in Verbindung mit teuflischen oder dämonischen denn göttlichen Einflüssen deutete, gestattete die Verwendung und rituelle Magisierung von Körperstoffen oder -teilen in der populären Magie auch deren Verwendung zur 'weißen Magie'.
Das Projekt beschäftigt sich mit all diesen verschiedenen Vorstellungen und ihren Folgen für das frühneuzeitliche Zusammenleben in einer face-to-face-Gesellschaft.
Helden und Hysteriker. Der Umgang mit psychisch Versehrten des Ersten Weltkrieges in der Psychiatrie und in den Familien, Bearbeitung: Petra Kaiser
Duration: 01.01.2019 bis 30.11.2022
Die Dissertation widmet sich mittels geschlechtergeschichtlicher und medizinhistorischer Ansätze der Untersuchung von Patientenakten und Egodokumenten von psychisch Versehrten des Ersten Weltkrieges und deren Familienangehörigen. Sie stellt die Frage nach der Genese der Bilder von Männlichkeit in der Wilhelminischen Zeit bis zum Nationalsozialismus in der Psychiatrie und in der Gesellschaft und fragt nach der Veränderung dieser Vorstellungen bzw. Zuschreibungen von Männlichkeit und des Männerbildes bei Soldaten nach Eintreten einer kriegsbedingten Versehrtheit. Zur Erforschung der "Entmännlichung" der soldatischen Helden werden Krankenakten, Egodokumente udn weitere Schriften zu Soldaten untersucht, die in eine Psychiatrie eingewiesen und ärztlich begutachtet wurden; einbezogen werden neben den medizinischen Akten ebenso Briefe oder Aufzeichnungen der Betroffenen selbst und ihrer Familienangehörigen, insbesondere der Ehefrauen. Vor allem Egodokumente wie Briefe dokumentieren veränderte bzw. umgedrehte Geschlechterverhältnisse (Frauen als Familienernährerinnen, Männer als hilflose Kranke) und die Dekonstruktion von Männlichkeitsbildern, die selbst über die Sprache fassbar wird. An augenfälligen Folgen seien Ehescheidungen und die Bescheinigung der Eheunfähigkeit oder einer Erbkrankheit genannt. Die Diskriminierung als "irrer Ehemann" zeitigte allerdings auch soziale und weitere psychische Folgen: Dem Makel der Unmännlichkeit, Schwäche und Neurose trat der behördliche Umgang mit den als "hysterisch" verunglimpften Kranken ("Kriegszitterern") an die Seite, deren Erkrankungen keine Anerkennung und deren Angehörige keine staatliche Unterstützung erhielten. Die psychisch kranken Kriegshelden verloren ihren Status in Gesellschaft und Familie, ja wurden über Sprache feminisiert und über den Umgang mit ihnen oder die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften und Verhaltensweisen sowie ihre gesellschaftliche Rolle "entmannt".
Einführung der Reformation in Stift und Stadt Quedlinburg (1517-1580)
Duration: 01.07.2015 bis 03.11.2022
Die geplante Dissertation greift ein Thema auf, das in der bisherigen Forschung noch nicht bearbeitet wurde, aber einen entscheidenden und sehr innovativen Beitrag zur Reformationsforschung, zum Nebeneinander von kaiserlicher, päpstlicher, landesherrlicher, stiftischer und städtischer Macht sowie zum Miteinander von oben und unten beim Wandel von Geschichte leisten kann. Am Beispiel der Stadt und des Stiftes Quedlinburg kann paradigmatisch aufgezeigt werden, wie sich der Prozess der Einführung der Reformation über Jahrzehnte sowohl in einer (mitteldeutschen) Stadt als auch in einem geistlichen, noch dazu reichsunmittelbaren und dem Kaiser direkt unterstellten Stift parallel vollzog. Dabei ist bisher unbekannt, aus welchen Gründen Äbtissin Anna II. von Stolberg-Wernigerode (1516-1574) im Jahr 1539 die Reformation im Quedlinburger Stift und Kapitel einführte, noch welche Einflüsse, Konflikte oder Diskurse innerhalb der Stadtbevölkerung bereits seit 1517 zu einer reformationsnahen Haltung geführt haben müssen und wie beides sich zueinander verhielt. Selbst jüngste Forschungsarbeiten zu Reformation und Konfessiona-lisierung gehen über den Verlauf des vielschichtigen und oft keineswegs spontanen Wechsels vom Katholizismus zum Protestantismus allermeist mit der Nennung des Eckdatums der offiziellen Einführung der Reformation hinweg, so dass wir letztlich kaum Wissen über die hier über einen längeren Zeitraum wirkenden Kräfte, Netzwerke, Kommunikationsprozesse oder Machtkalküle haben. Die Untersuchung will dagegen durch eine Kombination aus mikro-, meso- und makroperspektivischem Zugang neben der obrigkeitlichen Reformation des Stiftes im Jahr 1539 insbesondere auch die Reformation von unten (Stadt- und Stiftsbevölkerung, Geistliche, Bruderschaften, Ratsfamilien, Mönche, Nonnen, Bewohner des Umlandes usw.) seit 1517 in den Fokus nehmen, die den offiziellen Wechsel vor- und nachbereitete und bis zur Formula Concordia 1780, der offiziellen Annahme des Luthertums, andauerte. Als besonders bedeutsam stellt sich im gesamten Kontext das Wirken und die Stellung der vom Kaiser eingesetzten Äbtissin dar, die sich und ihr Stift mit der Einführung der Reformation der Gefahr des Verlustes der Reichsstandschaft, der Mediatisierung durch (Kur-)Sachsen und einer neuartigen Legitimierung ihres Amtes sowie der Aufgaben der Klostergemeinschaft (Gründung durch Heinrich I., zuständig für die sakrale Memoria der Ottonen) aussetzte, zugleich aber die Chance erhielt, das Stift durch Säkularisierung der Klöster wirtschaftlich zu konsolidieren und sich von Kaiser, Papst und Diözesanbischof zu emanzipieren.
Mutter werden und Mutter sein - Mutterschaft gestern und heute, Bearbeitung Prof. Dr. Eva Labouvie
Duration: 01.03.2019 bis 31.12.2021
Mutter werden ist zwar keine gesellschaftliche Notwendigkeit und kein biologischer Automatismus mehr, sondern ein frei wählbares Lebenskonzept. Immer resultiert, aus welcher der Mutteridentitäten auch immer, aber eine Leistungsmotivation. Immer kennzeichnen ambivalente Gefühle, ja eine Reihe von Paradoxien, das Verhältnis von Frauen- und Mutterrolle sowie das Erleben von Mutterschaft. Beinhaltete Mutterschaft in der Vergangenheit einen kollektiv eingebundenen Statuswechsel bei gleich-zeitiger Statuserhöhung, ist sie heute eine individuelle soziale und psychische Leis-tung jeder einzelnen Frau, verbunden mit Beschränkungen und Autonomieverlust. Standen in früheren Jahrhunderten die Frauen unter dem Druck, unbedingt Mutter zu werden, stehen sie heute, wenn sie Mütter sind, unter dem Druck, eine "gute Mutter" sein zu müssen oder zu wollen. "Ängste und Schuldgefühle der Mütter", erklärt Elisabeth Badinter in ihrem Band zur Mutterliebe "sind nie so groß gewesen, wie heute" (Elisabeth Badinter, Die Mutterliebe. Die Geschichte eines Gefühls vom 17. Jahrhundert bis heute, München 1981, S. 34).
Menschen mit Behinderung in der ehemaligen DDR. Eine regionale Untersuchung für den Raum Sachsen-Anhalt und die Stadt Magdeburg
Duration: 30.04.2018 bis 31.10.2021
Das Forschungsprojekt beabsichtigt eine erstmalige Untersuchung der Lebenssituation und des Umgangs mit behinderten Menschen im Raum Sachsen-Anhalt mit einer vertiefenden Fokussierung auf die Stadt Magdeburg und ihr Umland. Im Hinblick auf die staatliche Perspektive (1) wird jenes augenscheinliche Paradoxon näher analysiert, das sich durch ein politisches System ergab, welches einerseits den Arbeiter- und Bauernstaat in den Vordergrund stellte, auf der anderen Seite die sozialistische Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz haben sollte, betonte. Mit dem Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse (2) rücken Aspekte des Umgangs mit Differenz, welche zwischen den Polen von Integration und Isolation anhand ausgewählter Lebensbereiche (Arbeit, gesellschaftliche Teilhabe, Lebens- und Wohnsituation) untersucht werden können, in den Mittelpunkt. Über die Perspektive der behinderten Menschen und ihres Umfeldes (3) will das Forschungsprojekt über die Lebenssituation und gesellschaftliche Stellung von Menschen mit Behinderung in der DDR und insbesondere in der Region Sachsen-Anhalt aufklären.
Protestantismus - Schulbildung - Alphabetisierung. Das Elementarschulwesen im Raum Sachsen-Anhalt seit der Reformation bis 1800
Duration: 01.10.2014 bis 30.09.2019
Das Promotionsthema stellt ein wahres Desiderat im Geburtsland des deutschen Protestantismus und darüber hinaus dar. Mit der Untersuchung sowohl der Elementarschullandschaft ab der Reformation bis ins 18. Jahrhundert im Raum des heutigen Sachsen-Anhalt schon dies eine Pionierleistung als auch der Frage nach der vielbehaupteten, aber nie grundlegend verifizierten Affinität zwischen (Schul-)Bildung und Reformation bzw. Protestantismus kann Frau Tempelhoff für die Geschichtswissenschaft, aber auch die Erziehungswissenschaften und die Theologie, insbesondere aber auch für die Genderforschung, zu neuartigen Einschätzungen, möglicherweise auch Relativierungen oder Korrekturen gelangen: dies zum einen bezüglich der wenig erforschten Entwicklung der Alphabetisierung von Jungen wie Mädchen über drei Jahrhunderte Melanchthon, später auch Luther forderte als erste den Unterricht für Mädchen und gründete im heutigen Sachsen- Anhalt die ersten Mädchenschulen in Europa , zum anderen bezüglich der praktischen Umsetzung eines aus dem Protestantismus der ersten Stunde entwickelten neuen Bildungsanspruchs, dessen Auswirkungen sich bis ins 18. Jahrhundert am Dessauer Philanthropin als erster Aufklärungsschule Europas verfolgen lassen. Nur mit einer erstmaligen Untersuchung der tatsächlichen Schullandschaft in Sachsen-Anhalt, ihren Konzepten, Bedingungen, ihrer Akzeptanz in der Bevölkerung, ihren Lehrern und ersten Lehrerinnen hier nicht erst im 18., sondern bereits seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar , vor allem aber ihrer Nachhaltigkeit, lässt sich die in der Forschung unhinterfragte Behauptung eines höheren Bildungs- und Alphabetisierungsgrades in protestantischen Regionen adäquat untersuchen und mit Ansätzen in katholischen Ländern vergleichen. Hierfür bildet der Untersuchungsraum ganz besondere Quellenbedingungen, da im Land der Reformation auch die ersten Quellen zum damals noch von der protestantischen Kirche getragenen Schulwesen existieren, so dass nur im Raum Sachsen-Anhalt eine tatsächliche Analyse auch der Anfangsbedingungen und- schwierigkeiten sowie des Wandels möglich sind.
Bedeutende Frauen aus Sachsen-Anhalt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon
Duration: 01.01.2015 bis 31.12.2018
Das Lexikon untersucht bedeutende Frauen aus dem Raum Sachsen-Anhalt, d.h. Frauen, die auf sehr unterschiedlichen Ebenen Besonderes geleistet haben, sich in hervorragender Weise als Künstlerinnen, Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Unternehmerinnen, als Trägerinnen von Ideen, Schöpferinnen neuer Denk- und Handlungsweisen oder als Amtsinhaberinnen in ihrer Zeit ausgezeichnet und für ihre Zeit und die Menschen engagiert haben. Diese Frauen haben Besonderes geleistet, doch war es, auch wenn der Blick in viele historische und regionale Bücher das nahelegt, weil man kaum Näheres zu den Frauen findet, keine Besonderheit, dass Frauen früherer Jahrhunderte wie Frauen heute, Besonderes leisteten. Einerseits leistet das Lexikon damit eine Art "Wiederbelebung", also ein Zurückholen aus der Vergessenheit zum Zwecke der adäquaten Berücksichtigung und Anerkennung im regionalen und überregionalen historischen Gedächtnis, zum anderen geht es insbesondere darum, den vielen bisher namenlosen, aber bedeutsamen Frauen, einen Platz in der Geschichte zu geben. Inhaltlich beziehen sich die Einträge auf Frauen der sogenannten Vormoderne des 16. bis 19. Jahrhunderts, und auf Frauen des Mittelalters.
Women in Sachsen-Anhalt Bd. 2
Duration: 01.06.2016 bis 31.12.2018
Das Lexikon stellt Frauen vom beginnenden 19. Jahrhundert bis 1945 vor, die im Raum des heutigen Sachsen-Anhalts und zum Teil weit darüber hinaus in ganz unterschiedlichen Bereichen Besonderes geleistet oder ein für Frauen ungewöhnliches Leben geführt haben. In über 130 biographisch-bibliographischen Porträts sowie über 140 Kurzporträts werden die Lebenswege und das Engagement von bekannten Frauen und Berühmtheiten wie Käte Kruse, Louise Aston, Elisabeth von Ardenne, Fontanes "Effi Briest", Jenny Marx oder Hedwig Courths-Mahler, von Protagonistinnen der Ersten Frauenbewegung wie Gertrud Bäumer, Elisabeth Gnauck-Kühne, Jenny Hirsch und Lily Braun, von Unternehmerinnen wie Selma Rudolph oder der Schauspielerinnen Henny Porten und Lia Wöhr neuartig präsentiert. Erstmals gelingt es zudem die Verdienste von bislang unbekannten, vergessenen oder noch nicht erforschten Juristinnen, Politikerinnen, Widerstandskämpferinnen, Wissenschaftlerinnen, Frauenrechtlerinnen, Schriftstellerinnen, Pädagoginnen, Ärztinnen, Künstlerinnen, Sportlerinnen, Regisseurinnen oder Unternehmerinnen zu würdigen und ihnen einen Platz in der Geschichte zu geben. Die von FachwissenschaftlerInnen konzipierten Artikel geben durch Angabe von Literatur und Archivmaterial gezielt Anregungen für weitere Forschungen.
Gender and Reformation - Gender Reformation
Duration: 01.07.2017 bis 31.12.2018
Das Projekt umfasste eine große internationale Tagung (Glaube und Geschlecht - Gender Reformation) vom 29.6.2017 bis 1.7.2017 und wird in einem Tagungsband, der 2018 im Böhlau Verlag erscheinen wird, dokumentiert werden.
Die Reformation wurde durch das religiöse Engagement der Laien getragen, ein Aufbruch, der Frauen völlig neue Handlungsmöglichkeiten eröffnete und die Geschlechterordnung in den europäischen Ländern nachhaltig veränderte. Sie hat daher nicht nur einen einschneidenden Wandel durch die erstmalige Möglichkeit der Wahl zwischen Glaubensrichtungen bewirkt, sondern durch die Ehelehren Martin Luthers und weiterer Reformatoren die Rollen von Männern und Frauen, Müttern und Vätern sowie die Vorstellungen vom Zusammenleben der Geschlechter nachhaltig und bis in die Gegenwart geprägt. Geschlechterfragen und die Einbindung von Frauen bilden trotz der Ökumene bis heute - als letzte Bastion der einen, als liberales Aushängeschild der anderen Konfession - den immer wieder betonten Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus.
Die interdisziplinäre wie internationale Tagung "Glaube und Geschlecht - Gender Reformation" möchte sich mit diesem Grundlagenthema der Reformation vor allem unter der Perspektive der Wechselbeziehungen zwischen "Glaube und Geschlecht" auseinander setzen. Sie betrachtet Bezüge, die erstmals von Frauen und Männern in der reformatorischen Bewegung des 16. Jahrhunderts hergestellt und gelebt wurden und jenseits von Konfession und eigener Gläubigkeit bis heute ein Kulturgut der westlichen Welt darstellen. Dabei fragt sie sowohl nach den Anteilen von Männern und Frauen an Kirche und Religiosität als auch nach ihren durch die Religion begründeten oder bedingten Rollen, Räumen, Aufgaben und Lebenswegen, nach Gewinnen, Verlusten und nach Kontinuitätslinien bis in die heutige Gesellschaft.
Glaube und Geschlecht. Internationale und interdisziplinäre Tagung, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 20.6.-1.7.2017, zum Reformationsjubiläum 2017 - Tagung
Duration: 01.08.2016 bis 31.08.2017
Die Reformation wurde durch das religiöse Engagement der Laien getragen, ein Aufbruch, der Frauen völlig neue Handlungsmöglichkeiten eröffnete und die Geschlechterordnung in den europäischen Ländern nachhaltig veränderte. Sie hat daher nicht nur einen einschneidenden Wandel durch die erstmalige Möglichkeit der Wahl zwischen Glaubensrichtungen bewirkt, sondern durch die Ehelehren Martin Luthers und weiterer Reformatoren die Rollen von Männern und Frauen, Müttern und Vätern sowie die Vorstellungen vom Zusammenleben der Geschlechter nachhaltig und bis in die Gegenwart geprägt. Geschlechterfragen und die Einbindung von Frauen bilden trotz der Ökumene bis heute - als letzte Bastion der einen, als liberales Aushängeschild der anderen Konfession - den immer wieder betonten Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus.
Die interdisziplinäre wie internationale Tagung "Glaube und Geschlecht - Gender Reformation" möchte sich mit diesem Grundlagenthema der Reformation vor allem unter der Perspektive der Wechselbeziehungen zwischen "Glaube und Geschlecht" auseinander setzen. Sie betrachtet Bezüge, die erstmals von Frauen und Männern in der reformatorischen Bewegung des 16. Jahrhunderts hergestellt und gelebt wurden und jenseits von Konfession und eigener Gläubigkeit bis heute ein Kulturgut der westlichen Welt darstellen. Dabei fragt sie sowohl nach den Anteilen von Männern und Frauen an Kirche und Religiosität als auch nach ihren durch die Religion begründeten oder bedingten Rollen, Räumen, Aufgaben und Lebenswegen, nach Gewinnen, Verlusten und nach Kontinuitätslinien bis in die heutige Gesellschaft.
Aus unterschiedlicher Perspektive wird sowohl nach brisanten und vieldiskutierten Entwicklungen, wie den aktuellen Überlegungen zur Einführung eines weiblichen Diakonats in der katholischen Kirche gefragt, als auch nach den Wechselwirkungen von Glaube und Geschlecht in weiteren Religionen wie dem Hinduismus, Buddhismus, Judentum und Islam. Die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der Vereinbarkeit vor allem nichtchristlicher mit den Gesellschafts- und Geschlechterordnungen christlich geprägter europäischer Länder dürfte vor dem Hintergrund der jüngsten Migrationsbewegungen zu den aktuellsten Fragen der Gegenwart zählen.
Reformation
Duration: 01.01.2017 bis 15.07.2017
Die interdisziplinäre Ringvorlesung verfolgt die Entstehung, den Verlauf, die Entwicklung und die Auswirkungen der Reformation im deutschsprachigen Raum und in ausgewählten europäischen Ländern. Ihr Augenmerk gilt dabei sowohl der Reformationsbewegung, ihren Vertretern, der Theologie und Ethik, den politischen Konzepten als auch neueren Forschungsansätzen zur Geschichte von Reformation und Protestantismus. Einen besonderen Schwerpunkt legt die Ringvorlesung auf den Transformationscharakter der neuen religiösen und sozialen Lehren im Hinblick auf das gesellschaftliche, kulturelle Leben und Zusammenleben, auf die Verwendung neuer medialer Kommunikationspraktiken und die mit der sozialen, kulturellen und religiösen Alltagskultur stets verbundene politische Entwicklung in der europäischen Geschichte. Indem sie in einmaliger Konzentration die Vorträge von Forschern und Forscherinnen aus der Kirchen-, Kunst- und Rechtsgeschichte, der Geschichtswissenschaft, Theologie und Philosophie vereint, bietet sie ein interdisziplinäres Prisma der aktuellen wissenschaftlichen Reflexionen im Kontext des Reformationsjubiläums.
Studierende können die Ringvorlesung mit einer Prüfung in Form einer schriftlichen Klausur am 4.7.2017 (HS 6, 17.15-18.45 Uhr) abschließen und sie bei bestandener Prüfung mit maximal 5 CP (unbenotet) anrechnen. In Studiengängen der FHW, die ein Modul beinhalten, das den Besuch einer interdisziplinären Ringvorlesung voraussetzt, kann die Anrechnung in diesem Modul erfolgen (z. B. MGerm 22); in allen anderen Studiengängen der OvGU kann die Ringvorlesung im jeweiligen optionalen Bereich des Studiengangs angerechnet werden (bitte nehmen Sie jeweils Rücksprache mit dem oder der Studiengangsbeauftragten Ihres Studiengangs).
Das Programm der Ringvorlesung:
04. APRIL
Ilse Junkermann, Bischöfin der Ev. Kirche in Mitteldeutschland
Prof. Dr. Jens Strackeljan, Rektor der Universität Magdeburg
Grußworte
Prof. Dr. Eva Labouvie, Universität Magdeburg: Einführung
Prof. Dr. Athina Lexutt, Kirchengeschichte, Universität Gießen
Grundlegendes zur Reformation – Ein erster Faktencheck
11. APRIL
Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte, Geschichtswissenschaft, Universität Frankfurt/M.
Die Reformation als Umbruch? Religion und Politik in der Frühen Neuzeit
18. APRIL
Prof. Dr. Thomas Kaufmann, Kirchengeschichte, Universität Göttingen
Buchdruck und Reformation
25. APRIL
Prof. Dr. Eva Labouvie, Geschichtswissenschaft, Universität Magdeburg
Keine „Entzauberung der Welt“ (M. Weber).
Aberglaube und Protestantismus seit der Reformation
19.30 Uhr, Wallonerkirche:
Der Evangelische Hochschulbeirat lädt ein zum Akademischen Gottesdienst
02. MAI
Prof. Dr. Anselm Schubert, Kirchengeschichte, Universität Erlangen
Reformation als Konflikt. Der Streit um das Abendmahl
09. MAI
Prof. Dr. Martin H. Jung, Historische Theologie, Universität Osnabrück
Gab es auch Reformatorinnen unter den Reformatoren? Zur Bedeutung und Rolle von Frauen im konfessionellen Wandel des 16. Jahrhunderts
16. MAI
Prof. Dr. Matthias Asche, Geschichtswissenschaft, Universität Tübingen
Von der Kirchenreform zur Reformation – die Entstehung des Protestantismus in Frankreich
23. MAI
Dr. Friedrich-K. Unterweg, Anglistik, Universität Düsseldorf
Heinrich VIII. und sein Bruch mit Rom. Der Anfang der Reformation in England?
30. MAI
Prof. Dr. Heiner Lück, Rechtsgeschichte, Universität Halle
Rechtsbruch durch Reformation?
06. JUNI
Prof. em. Dr. Christoph Kaehler, Neues Testament, Universität Leipzig
„Ach, es ist dolmetschen keineswegs eines jeglichen Kunst.“
Luthers Bibelübersetzung und ihre Revision 2017
13. JUNI
Dr. Bettina Seyderhelm, Kunstgeschichte, Ev. Kirche in Mitteldeutschland
Hilfe für die Armen und Trost für verwaiste Eltern. Neue Forschungen zu Bildzeugnissen des 16. Jahrhunderts aus dem Kernland der Reformation
20. JUNI
Prof. Dr. Héctor Wittwer, Praktische Philosophie, Universität Magdeburg
Der Einfluss der Reformation auf die Moralphilosophie
Im Anschluss lädt der Evangelische Hochschulbeirat zu einer Akademischen Tafel
im Foyer des Hörsaals 6
27. JUNI
Jana Tempelhoff, M. A., Universität Magdeburg
Dr. Carsten Nahrendorff, Germanistik / Geschichtswissenschaft, Universität Erfurt
Reformation und Bildung. Das Elementar- und Gelehrtenschulwesen des 16. Jahrhunderts im Raum des heutigen Sachsen-Anhalt
Pietismus "von oben". Seine Einführung und Konsolidierung in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode durch das Grafenpaar Sophie-Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771).
Duration: 30.06.2015 bis 29.05.2017
Das Promotionsprojekt hat zum Ziel, erstmals den Pietismus als Glaubensform und religiöse Frömmigkeitspraxis in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode zu untersuchen, in der sich mit dem "Wernigeröder Pietismus" im 18. Jahrhundert eine besondere, weitreichende und einflussreiche Form des Pietismus etablierte. Zugleich verfolgt das Projekt eine neuartige und bislang von der Forschung nicht geleistete Untersuchung zum Prozess der Einführung und Manifestierung eines "herrschaftlichen Pietismus", der in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode im Regierungszeitraum des Grafenpaares Sophie-Charlotte (1695-1762) und Christian Ernst (1691-1771) "von oben", d.h. im Gegensatz zum pietistischen Anspruch, religiöse Volksbewegung zu sein, etabliert werden konnte. Unter Anwendung von sozial- und kultur-historischen Methoden soll aufgezeigt werden, wie diese alternative Glaubensform speziell durch die Initiative eines Grafenpaares eingeführt wurde und eben nicht hauptsächlich auf der Initiative und dem Engagement von missionarisch tätigen Theologen oder der Bevölkerung beruhte, wie dies bislang aus Untersuchungen zum Pietismus bekannt ist. Die Prozesse und Interaktionen, die es möglich machten, nicht nur innerhalb eines halben Jahrzehnts, sondern ausgerechnet zum eigentlichen Ende der Blütezeit des Pietismus im Heiligen Römischen Reich einen solchen Erfolg mit der Einführung einer neuen Religionsform zu erzielen, sollen analysiert und mit Hilfe spezieller Methoden der historischen Sozial- und Kulturforschung ausgewertet und interpretiert werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden nicht nur zur Erweiterung der europäischen Pietismusforschung beitragen, die bis heute hauptsächlich auf den "bürgerlichen" Pietismus konzentriert ist. Insgesamt bearbeitet das Projekt die Besonderheit einer "zweiten", neben dem bekannten Halleschen Pietismus (August Hermann Francke) äußert einflussreichen Variante des mitteldeutschen Pietismus, die bisher nicht erforscht wurde.
Women in Sachsen-Anhalt.
Duration: 01.01.2013 bis 31.12.2016
Das Lexikon untersucht bedeutende Frauen aus dem Raum Sachsen-Anhalt, d.h. Frauen, die auf sehr unterschiedlichen Ebenen Besonderes geleistet haben, sich in hervorragender Weise als Künstlerinnen, Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Unternehmerinnen, als Trägerinnen von Ideen, Schöpferinnen neuer Denk- und Handlungsweisen oder als Amtsinhaberinnen in ihrer Zeit ausgezeichnet und für ihre Zeit und die Menschen engagiert haben. Diese Frauen haben Besonderes geleistet, doch war es, auch wenn der Blick in viele historische und regionale Bücher das nahelegt, weil man kaum Näheres zu den Frauen findet, keine Besonderheit, dass Frauen früherer Jahrhunderte wie Frauen heute, Besonderes leisteten. Einerseits leistet das Lexikon damit eine Art "Wiederbelebung", also ein Zurückholen aus der Vergessenheit zum Zwecke der adäquaten Berücksichtigung und Anerkennung im regionalen und überregionalen historischen Gedächtnis, zum anderen geht es insbesondere darum, den vielen bisher namenlosen, aber bedeutsamen Frauen, einen Platz in der Geschichte zu geben. Inhaltlich beziehen sich die Einträge auf Frauen der sogenannten Vormoderne des 16. bis 19. Jahrhunderts, und auf Frauen des Mittelalters.
Bd. 1: Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, Köln/Wiemar/Wien 2016 ist abgeschlossen
Bd. 2: Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom 19. Jahrhundert bis 1945 wird im Sommer 2018 erscheinen.
Otto von Guerickes Weltbild und sein Verhältnis zu Religion und Kirche
Duration: 01.11.2013 bis 31.12.2016
In etlichen Schriften, die sein naturwissenschaftliches Werk (3 Bde.) weit übersteigen, hat sich Otto von Guericke mit Fragen zum Weltbild, zum Menschenbild und zum Gottesbild seiner Zeit auseinander gesetzt, dies einerseits vor dem Hintergrund seiner natur-wissenschaftlichen Entdeckungen, die viele bisher üblichen Glaubens- und Weltvorstellungen nicht mehr oder nur noch als einge-schränkt haltbar erscheinen lassen mussten, dies andererseits vor dem Hintergrund tiefer eigener lutherischer Gläubigkeit und als Bürgermeister einer Stadt, die als "Unseres Herrgotts Kanzlei" zum Symbol für die Rechtsgläubigkeit und mit ihrer Zerstörung 1631 zum Symbol der Zerstörung aller Ordnung im Zuge der konfessionellen Auseinandersetzungen wurde. Otto von Guerickes bislang noch nicht wissenschaftlich untersuchte Reflexionen zu Religion, Kirche, Konfession, zum Gottesbild und Universum berühren zentrale Fragen des Wandels von Weltsichten im Zuge der Entstehung der neuzeitlichen Naturwissenschaften und in der Folge des Reformationszeitalters; seine schriftlich geäußerten neuen Erkenntnisse in diesem Zusammenhang stehen in einer Reihe mit jenen revolutionären Gedankengängen eines Giordano Bruno oder Galileo Galilei, Zeitgenossen allerdings, die wenige Jahre vor der Abfassung und Veröf-fentlichung der Schriften Guerickes für ihre Äußerungen noch hingerichtet bzw. verbannt worden waren. Daher reiht sich das Forschungsprojekt ein in die wichtige Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Reforma-tions- und Konfessionalisierungsgeschehen und naturwissenschaftlicher Erkenntnis sowie den daraus resul-tierenden Folgen, untersucht nicht nur an einem der wichtigsten Brennpunkte der Reformation und ihren Auswirkungen im Dreißigjährigen Krieg, sondern auch anhand der bisher unbekannten Schriften eines Magdeburgers, den man als einen der wichtigsten Grenzgänger zwischen konfessionell-religiöser Einge-bundenheit und wissenschaftlichem Erkenntnisdrang betrachten darf.
Katharina von Bora. Die adlige und gelehrte Frau an Luthers Seite
Duration: 01.10.2012 bis 01.11.2016
Das Projekt setzt sich - im Zusammenhang mit den Jubiläen zum Lutherjahrzehnt und den Feierlichkeiten bis zur Jährung des Thesenanschlags 2017 - mit der Frau an der Seite Martin Luthers auseinander, über die in der historischgen Wissenschaft bisher ausgesprochen wenig geforscht wurde. Neben der Persönlichkeit und dem Engagemet Katharinas wird auch die Frage nach der Etablierung der Pfarrfrau und die Frage nach ihrer Rolle und ihren Aufgaben über diejenigen der Haus-, Ehefrau und Mutter hinaus angegangen werden.
Chronical of Marienborn
Duration: 01.01.2016 bis 31.07.2016
Die neun Jahrhunderte umspannende, in Marienborn selbst handshriftlich überlieferte Chronik des Wallfahrtsortes, Klosters, Stifts und Gutes Marienborn im heutigen Sachsen-Anhalt stellt einen Informationspool vergangener Lebenswelten, Kulturen und Ereignisse um eine geistliche Frauengemeinschaft vom Mittelalter bis zur Neuzeit dar. Das Forschungsprojekt wertet die Chronik aus und geht zudem der Frage nach, ob eine Klosterchronk als Selbstzeugnis ihrer SchreiberInnen und als Geschichtswerk begriffen werden kann
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatten. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Duration: 01.01.2012 bis 31.12.2015
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2013
Kleine Kulturgeschichte der Geburt
Duration: 01.01.2012 bis 31.12.2015
Das Projekt behandelt die Geschichte der Geburt und der Geburtshilfe für den europäischen Raum. Es geht dabei sowohl auf die Geburt als sinnstiftendes Ereignis und Erfahrungsraum von und unter Frauen (Geburt im Kreis von Frauen, als Initiations- und Übergangsritual. Risiken und Rituale) als auch auf die weibliche Geburtshilfe (Hebemütter, Hebammenwesen) und ihre Professionalisierung (approbierte Hebammen, Bezirks-, Kreis- und Amtshebammen, Hebammenkurse, -schulen und Entbindungsanstalten), die Medikalisierung der Geburt und die Entstehung der männlichen Geburtshilfe (Accoucheure) und Gynäkologie ein. Das Projekt erschließt Entwicklungen und Veränderungen vom 15./16. Jahrhundert bis in die Gegenwart und setzt sich auch mit der neuen Technisierung der Geburt im Kliniksystem auseinander.
Bedeutende Frauen aus Sachsen-Anhalt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert, Tagung und Buchprojekt
Duration: 01.10.2013 bis 31.12.2014
Das Lexikon untersucht bedeutende Frauen aus dem Raum Sachsen-Anhalt, d.h. Frauen, die auf sehr unterschiedlichen Ebenen Besonderes geleistet haben, sich in hervorragender Weise als Künstlerinnen, Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Unternehmerinnen, als Trägerinnen von Ideen, Schöpferinnen neuer Denk- und Handlungsweisen oder als Amtsinhaberinnen in ihrer Zeit ausgezeichnet und für ihre Zeit und die Menschen engagiert haben. Diese Frauen haben Besonderes geleistet, doch war es, auch wenn der Blick in viele historische und regionale Bücher das nahelegt, weil man kaum Näheres zu den Frauen findet, keine Besonderheit, dass Frauen früherer Jahrhunderte wie Frauen heute, Besonderes leisteten. Einerseits leistet das Lexikon damit eine Art Wiederbelebung , also ein Zurückholen aus der Vergessenheit zum Zwecke der adäquaten Berücksichtigung und Anerkennung im regionalen und überregionalen historischen Gedächtnis, zum anderen geht es insbesondere darum, den vielen bisher namenlosen, aber bedeutsamen Frauen, einen Platz in der Geschichte zu geben. Inhaltlich beziehen sich die Einträge auf Frauen der sogenannten Vormoderne des 16. bis 19. Jahrhunderts, und auf Frauen des Mittelalters.
Magdeburger Biographisches Lexikon des 16. und 17. Jahrhunderts
Duration: 01.06.2010 bis 31.12.2014
Das Lexikon erfasst die für die Stadt Magdeburg bedeutsamen Persönlichkeiten des 16. und 17. Jahrhunderts, die hier wirksam waren, in Magdeburg geboren wurden oder verstorben sind. Dabei werden sämtliche Berufsgruppen, Ämter, Formen der Tätigkeit und des Wirkens im Interesse und zum Wohle der Stadt berücksichtigt. Die bisher erstellte Lemmaliste enthält ca. 600 Personen.
Konfessionelle Konversionen von Frauen im deutschen Adel (16.-18. Jahrhundert)
Duration: 01.08.2010 bis 31.07.2014
Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit den ? zumeist anlässlich der Eheschließung ? erfolgten Konversionen adliger Frauen im deutschen Reich ab der Zeit der Reformation und behandelt sowohl Konversionen vom Katholizismus zum Protestantismus als auch solche vom Protestantismus zum Katholizismus. Dabei sollen vor allem die Motive der Frauen selbst als auch die Überzeugungsstrategien und die Reaktionen von Familie und Verwandtschaft bei Konversionen im Mittelpunkt stehen. Ebenso wird nach dem konkreten Verlauf einer Konversion und ihren Folgen für die weiteren Lebenswege der Frauen, nach Unterschieden zwischen den Konfessionen, zwischen Konversionen von Männern und Frauen und zwischen äußerer Konfessionszugehörigkeit und innerer Glaubensüberzeugung gefragt.
Maria Theresia von Österreich. Eine Biographie
Duration: 01.11.2010 bis 31.12.2013
Das Forschungsprojekt versucht eine kulturhistorische Aufarbeitung der Persönlichkeit und der Leistungen Maria Theresias und beleuchtet die vielseitigen Facetten dieser Frau unter Bezug auf die Theorie und Methoden der Genderforschung sowie der historischen Kulturforschung.
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatte. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Duration: 31.12.2011 bis 01.04.2012
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2013
Beziehungs- und Kommunikationskulturen von Frauen im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Raumes Sachsen-Anhalt
Duration: 01.11.2007 bis 31.12.2010
Das Forschungsprojekt nimmt Bezug zum Themenjahr 2008 der Initiative Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert , das unter dem Motto Frauen im 18. Jahrhundert stehen wird. Es untersucht die Beziehungs- und Kommunikationskulturen verwandter und freundschaftlich verbundener Frauen, insbesondere von Schwestern und Freundinnen unter geschlechtergeschichtlichen Fragestellungen und unter Anwendung neuer Forschungsmethoden. Dabei wird die anvisierte Thematik auf einer interdisziplinären und internationalen Ebene im europäischen Kontext angegangen und die Beziehungs- und Kommunikationskulturen von Frauen unterschiedlicher sozialer Milieus, aber auch grundlegende Fragen zu Freundschaft und Geschlechtszugehörigkeit, zur Beziehung von Schwestern und verwandten Frauen, zu weiblichen Schreib- und Briefkulturen und der (sozialen, politischen, mentalen, kulturellen, emotionalen usw.) Bedeutung weiblicher Netzwerke analysiert. In Planung ist eine zweitägige Konferenz zum Thema: Schwestern und Freundinnen. Zur Kommunikations- und Beziehungskultur zwischen Frauen in der Vormoderne .
Getrennt und doch verbunden. Zur Kommunikations- und Beziehungskultur adliger Frauen im Raum Sachsen-Anhalt auf der Basis ihrer Korrespondenzen
Duration: 01.11.2007 bis 31.12.2010
Das Forschungsprojekt wendet sich einem von der geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung stiefmütterlich behandelten Themenkomplex, der Beziehungs-, Kommunikations- und insbesondere auch der Briefkultur von und unter Frauen im regionalen Kontext zu. Von der Geschichtswissenschaft wurde die Analyse von Frauennetzwerken bisher sowohl auf regionaler wie europäischer Ebene ausgeblendet, selbst die Geschlechterforschung hat sich mit dieser Thematik erst vereinzelt auseinander gesetzt. Weibliche Beziehungsmuster und -medien sowie ihre Ausgestaltung können aber nicht nur bislang unbekannte Einblicke in den Alltag und das Selbstverständnis von Frauen, sondern zugleich neue Erkenntnisse über inner- und außerfamiliäre sowie geschlechtsspezifische Beziehungsstrukturen geben, in denen sich die jeweiligen Korrespondenzpartnerinnen befanden. Insbesondere für adlige Frauen stellt sich die Frage, welche Bedeutung der schriftlichen Mitteilung zukam, zumal gerade für die weiblichen Angehörigen aus Adelsfamilien eine ausgesprochen umfangreiche Korrespondenztätigkeit nachgewiesen werden kann. Sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte erstreckende Briefwechsel unterhielten Frauen der Adelsschicht aber nicht nur mit zahlreichen verwandten oder befreundeten Frauen aus den eigenen Adelskreisen, sondern auch mit Frauen aus dem bürgerlichen Stand. Besonders Briefe waren als Medien der Informationsvermittlung, zur Überbrückung von Distanzen und zum Austausch von Neuigkeiten unerlässlich und erlangten mit der Entstehung breiter Informations- und Kommunikationstechniken und ihrer Optimierung im 18. Jahrhundert eine unvergleichliche Bedeutung. Sie ermöglichten die Ausbildung und Verstetigung von Vernetzungen, den Austausch ständiger und damit aktueller Informationen, die Schaffung und dauerhafte Aufrechterhaltung von Beziehungen. Da adlige Frauen anders als Frauen anderer sozialer Stände und auch im Gegensatz zu ihren vor Ort verbleibenden männlichen Verwandten durch Verheiratung in eine zumeist große räumliche Distanz zu ihrer Herkunftsfamilie gerieten, dürfte ihren Aktivitäten im Briefeschreiben und Korrespondieren gerade im Kontext der Beziehungspflege und -stiftung eine spezifische Bedeutung zukommen.
Alkoholgegnerische Frauen im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik: Weibliches Selbstverständnis und Engagement innerhalb einer sozialen Reformbewegung
Duration: 01.01.2005 bis 24.02.2009
Das Forschungsprojekt möchte aufgrund einer besonderen Quellenbasis den Fokus über die Vereinsaktivitäten der Alkoholgegnerischen Bewegung in Deutschland weit hinaus bis in die Familien von Alkoholabhängigen und deren zerrütteten Alltag legen und arbeitet daher zum einen zum Thema ?Alkoholgegnerische Frauen im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Hierzu werden, ausgehend von allgemeinen Überlegungen zur Rolle und Funktion der alkoholischen Trinkkultur und zur Entstehung eines Problembewusstseins für Alkoholkonsum, zunächst die äußeren Rahmenbedingungen der Entstehung einer weiblichen bzw. gemischten nationalen und international vernetzten Vereins- und Reformbewegungskultur betrachtet, um schließlich zu den Menschen, den weiblichen Mitgliedern und Aktivistinnen in den Vereinen und ihren konkreten Aktivitäten, aber auch den Betroffenen und Opfern der Alkoholsucht, den Trunksüchtigen beiderlei Geschlechts und ihren Familienangehörigen, vorzudringen. Das Forschungsprojekt versteht sich als Beitrag zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, zugleich aber auch zur Geschichte, zum Wandel der Einstellungen und des Konsumverhaltens gegenüber alkoholischen Getränken. Zwar liegen bereits vereinzelte Untersuchun-gen zur Bewegungs- und Vereinsgeschichte der Mäßigkeits- und Abstinenzbewegung, konzentriert auf die zweite Phase der Bewegung zwischen 1883 und 1933, vor. Diesen geht es jedoch vor allem um Organisationsstrukturen und geographische Verteilungen sowie um vereinsbasierte Aktivitäten. Entgegen dieser bisherigen Konzentration auf Strukturen und die Vereinsgeschichte möchte das Projekt die alkoholgegnerische Bewegung zum einen aus einer frauen- und geschlechterbezogenen Perspektive analysieren, zum anderen als eine soziale Reformbewegung, deren erste Anfänge um 1800 zu verorten sind. Bisher sah die Forschung in der deutschen alkoholgegnerischen Bewegung eine vordergründig von Männern für Männer geschaffene Organisation und übersah den auch in Deutschland enormen und sogar in vielen Vereinen führenden Anteil von Frauen und ihr Engagement nicht nur gegen die Trunksucht von Männern, sondern ebenso gegen den nicht geringen Alkoholismus unter Frauen, ein bisher nicht thematisiertes Forschungsfeld.
Forschungs-, Ausstellungs- und Buchprojekt: Im Schatten. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal
Duration: 15.10.2004 bis 31.12.2008
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" mit Begleitmaterial (Faltblatt und Plakate); Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Buchveröffentlichung: Elke Stolze, Parlamentarierinnen im Landtag der preußischen Provinz Sachsen im 19. und 20. Jahrhundert, Halle 2007 (Mitteldeutscher Verlag)
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln
- Betreuung und Begleitung der Wandersausstellung 2005-2011
Familienbande - Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft
Duration: 01.03.2006 bis 31.12.2007
Familie und Verwandtschaft stellen Ordnungsgefüge dar, die gesellschaftliche, soziale und kulturelle, aber auch die Geschlechterordnung einer jeweiligen Kultur und Zeit spiegeln. In besonderer Weise erlaubt es gerade der Mikrokosmos von Familie und Verwandtschaft, ge-schlechtsspezifische Rollen und Vorstellungen, Aufgaben und Umgangsweisen, das Zusam-menleben der Geschlechter auf engem Raum und die Geschlechterbeziehungen zwischen Fa-milienangehörigen gleichen und unterschiedlichen Geschlechts in den Blick zu nehmen. Zu einer solchen, hier angestrebten interdisziplinären wissenschaftlichen Diskussion können un-terschiedliche fachspezifische und fachübergreifende Sichtweisen beitragen. Vor dem Hintergrund der erheblichen Defizite aller Fachdisziplinen im Hinblick auf eine me-thodisch-theoretische und inhaltliche Verbindung von Familien- und Genderforschung möchte das Forschungsprojekt den vielfältigen Aspekten einer solchen Zusammenschau unter den folgen-den Hauptaspekten nachgehen: I. Familienbande 1. Familie und Verwandtschaft als Lebenszusammenhang 2. Familie als Arbeitszusammenhang 3. Geschlechterbeziehungen zwischen Familien- und Verwandtschaftsangehörigen 4. Symbolische Formen der Verwandtschaft II. Familienschande 1. Familienehre und verwandtschaftlicher Ehrenkodex 2. Familie und Verwandtschaft als Orte von Krisen und Krisenherden 3. Geschlechtsspezifische Gewalt in der Familie
Parlamentarierinnen in Sachsen-Anhalt 1918 bis 1945
Duration: 01.03.2007 bis 31.12.2007
Das Projekt untersucht die parlamentarische Tätigkeit von Frauen seit der Ausübung des aktiven und passiven Wahlrechts im Raum Sachsen-Anhalt. Dabei bezieht es Parlamentarierinnen sowohl in der Nationalversammlung, im Landtag von Anhalt und im Landtag der Preußischen Provinz Sachsen (Privinziallandtag) mit ein. Über eine biographischeAnnäherung versucht das Projekt eine Annäherung an das Engagement dieser ersten Politikerinnen, die zumeist entweder aus der Arbeiterinnenbewegung oder der ersten Frauenbewegung langjährige Erfahrungen mit in die Parlemente brachten.
Ringvorlesung: Kultur und Geschlecht in Europa
Duration: 01.04.2007 bis 30.09.2007
Es handelt sich um eine interdisziplinäre Ringvorlesung an der Otto-von-Guericke-Universität im Sommersemester 2007
Themen:
16.4.2007: Prof. Dr. Eva Labouvie, Adam, die Rippe und der Apfel: Eine Einführung
Prof. Dr. Lyndal Roper, Univ. Oxford: Luthers Körper, der Teufel und der Haushalt
23.4.2007: Prof. Dr. Claudia Opitz, Univ. Basel: Staatsräson hat kein Geschlecht. Über weibli-che Herrschaft in der Frühen Neuzeit
30.4.2007: Prof. Dr. Georg Lohmann, Univ. Magdeburg: Weibliche Kultur bei Georg Simmel
7.5.2007: Prof. Dr. Peter Fritzsche, Univ. Magdeburg: Muslime in Europa. Frauenrechte - Män-nerrechte - Menschenrechte
21.5.2007: PD Dr. Bernhard Jahn, Univ. Magdeburg: Schwache Männer um 1900
4.6.2007: Prof. Dr. Gudrun Goes, Univ. Magdeburg: Der geflügelte Eros. Frauen für und unter Stalin
11.6.2007: PD Dr. Haci-Halil Uslucan, HU Berlin: Gegenwelten von MigrantInnen
18.6.2007: Prof.Dr. W. Marotzki/Benjamin Joerissen, Univ. Magdeburg: Die unendliche Bürde mit den Optionen. zu Männer- und Frauenfiguren in Wong Kar-Wais Film 2046
25.6.2007: PD Dr. Eva brinkschulte, Univ. Magdeburg: Anatomie der Geschlechterdifferenz
2.7.2007: Dr. Michael Thomas, Univ. Magdeburg: Die Gymnastik Adolf Werners (1794-1866)
9.7.2007: PD Dr. Holger Dainat, Univ. Magdeburg: "Std. chem. Helene Willfüer" & "Menschen im Hof". Vicki Baum oder die 'Neue Frau' in der Weimarer Republik
14.5.2007: Prof. Dr. Martin Dreher, Univ. Magdeburg: Kultur und Geschlecht in der griechischen Polis
Adlige Gesellschaft und höfische Kultur im Raum Sachsen-Anhalt.
Duration: 01.04.2005 bis 31.03.2007
Das Forschungsprojekt ging hervor aus einem Hauptseminar im WS 2004/05. Es wird getragen von Studierendes des Instituts für Geschichte der FGSE der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und ergänzt durch Untersuchungen von FachwissenschaftlerInnen. Ziel ist die Bearbeitung kultur- und geschlechtergeschichtlicher Aspekte, die bislang in der stark territorial- und herrschaftsgeschichtlich geprägten Adelsforschung für Sachsen-Anhalt keine Beachtung fanden. Beachtung finden u.a. Themen wie adlige Frauen- und Männerkulturen, männliche Bildung, Jagd und Militär als Männerdomänen, Eheschließungen, Ehen zur linken Hand, Witwen und Regentinnen, Feste und Feiern bei Hof, adlige Frauen und Männer als UnternehmerInnen, adlige Repräsentation (geschlechtsspezifisch), adlige Erinnerungskulturen.
Parlamentarierinnen in Sachsen-Anhalt 1918 bis 1945
Duration: 01.01.2006 bis 28.02.2007
Das Projekt untersucht die parlamentarische Tätigkeit von Frauen seit der Ausübung des aktiven und passiven Wahlrechts im Raum Sachsen-Anhalt. Dabei bezieht es Parlamentarierinnen sowohl in der Nationalversammlung, im Landtag von Anhalt und im Landtag der Preußischen Provinz Sachsen (Privinziallandtag) mit ein. Über eine biographischeAnnäherung versucht das Projekt eine Annäherung an das Engagement dieser ersten Politikerinnen, die zumeist entweder aus der Arbeiterinnenbewegung oder der ersten Frauenbewegung langjährige Erfahrungen mit in die Parlemente brachten.
Leben in der Stadt. Eine Kultur- und Geschlechtergeschichte Magdeburgs
Duration: 01.04.2002 bis 30.06.2005
Das Forschungsprojekt untersucht das facettenreiche Stadtleben Magdeburgs vom frühen Mittelalter bis in die heutige Zeit. Dabei werden politische, rechtliche, wirtschaftliche und soziale Aspekte beleuchtet. Das Hauptaugenmerk liegt auf neuartigen kulturgeschichtlichen Fragestellungen sowie auf dem Einbezug von Theorien und Methoden der Historischen Anthropologie, der Mentalitäts- und Alltagsgeschichte, der Mikrohistoire und der Geschlechterforschung. In den Blick kommen sowohl das Zusammenleben der Geschlechter, der Einheimischen mit den Fremden als auch die Beziehungen zwischen den verschiedenen sozialen und religiösen Gruppierungen in der Stadt (Bürger, Soldaten, Fremde, Sinti und Roma, Häftlinde des KZ Rothensee, Prostituierte, KünsterInnen, Magistrat usw.). Das interdiszipliäre Projekt arbeitet in engem Austausch von GeisteswissenschaftlerInnen unterschiedlichster Disziplinen. Ziel ist die Erschließung neuer methodischer Zugänge und neuer thematischer Felder für die Stadtgeschichts- und Stadtraumforschung. Ein Buch zum Forschungsprojekt und zum 1200jährigen Stadtjubiläum Magdeburgs 2005 (ca. 400 S., 45 Abb., auch bunt) erscheint im November 2004 im Böhlau-Verlag.
Gender and Health
Duration: 01.10.2004 bis 31.12.2004
Das Projet widet sich den Themen:1. State of Well-Being/Wohlbefinden2. Schutz der Gesundheit3. Gesundheitsförderung.Es handelt sich um ein interdiszilinäres Projekt mit Beteidigung von WissenschaftlerInnen aus der Geschichtswissenschaft, Politologie, Medizin, Volkskunde, Sportwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Psychologie und Geschichte der Medizin
Ökonomien des Lebens. Zum Wirtschaften der Geschlechter in Geschichte und Gegenwart
Duration: 01.11.2003 bis 31.12.2004
Das Projekt beschäftigt sich mit der Vielschichtigkeit ökonomischen Gestaltens in unterschiedlichen historischen Zeiten und Bereichen (16. Jh. bis heute) unter geschlechtsspezifischen Fragestellungen. Im Mittelpunkt stehen dabei Kulturen des Ökonomischen als auch die Möglichkeiten von Männern und Frauen, mit ihrem Leben und ihren Lebenschancen zu wirtschaften, häusliches gemeinsames Wirtschaften ebenso wie die Erwirtschaftung der existenzgrundlagen, das Wirtschaften mit der Geschlechterordnung (Arbeitsmarkt, Gesundheitswesen) ebenso wie Ökonomien des Begehrens, der Emotionen oder des männlichen Blicks.
Pionierinnen, Wissenschaftlerinnen, Kämpferinnen: Dorothea Christiana Erxleben und die weibliche Seite der (Natur-) Wissenschaften"
Duration: 01.06.2003 bis 31.07.2004
Tagung: "Dorothea Christiana Erxleben und die weibliche Seite der (Natur-) Wissenschaften", 19.04. 2004, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Referentinnen: PD Dr. Eva Brinkschulte, OvGU Magdeburg; PD Dr. Katharina Fietze, Univ. Hamburg; Prof. Dr. Elke Kleinaus, Univ. Köln; Prof. Dr. Eva Labouvie, OvGU Magdeburg; Prof. Dr. Anne Lützenkirchen, Univ. Köln; Prof. Dr. Ortrun Riha, Univ. Leipzig; Ursula Schmiedgen, Neinstedt Podiumsdiskussion: "Frauenforschung - Frauenförderung: Wie männlich ist die Wissenschaft?", Schirmherrschaft: Prof. Dr. E. K. Pollmann, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Dr. Bärbel Freudenberg-Pilster, Staatssekretärin des Ministeriums f. Gesundheit und Soziales, 8.6.2004, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Referentinnen: bisherige Inhaberinnen der Dorothea-Erxleben-Gastprofessur an der OvGU Magdeburg; Bärbel Freudenberg-Pilster, Staatssekretäron, Ministerium f. Gesundheit und Soziales LSA; Dr. Astrid Bühren, Präsidentin Dt. Ärztinnenbund; Dr. Gerlinde Weise, Ärztekammer LSA; Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk, Charité Berlin; Dr. Irmgard Adam, Gleichstellungsbeauftragte, OvGU Magdeburg; Silke Janko, Redakteurin der Volksstimme Magdeburg; Elke Kuerschner, Journalistin MDR Wanderausstellung: "Weibliche Ärzte" (zus. mit PD Dr. Eva Brinkschulte, Med. Fakultät), Eröffnung: 8.6.2004 im Foyer der Universitätsbibliothek Magdeburg Buchveröffentlichung: Eva Brinkschulte/Eva Labouvie (Hg.), Dorothea Christiana Erxleben - Weibliche Gelehrsamkeit und medizinische Profession seit dem 18. Jahrhundert, Halle 2006 (Mitteldeutscher Verlag) Autorinnen: PD Dr. Eva Brinkschulte, FMED, OvGU Magdeburg: Annette Fulda, Dipl.-Bibliothekarin, Verbundsstelle GBV, Göttingen; Prof. Dr. Elke Kleinau, Univ. Köln; Prof. Dr. Eva Labouvie, OvGU Magdeburg; Prof. Dr. Anne Lützenkirchen, Univ. Köln; Prof. Dr. Ortrun Riha, Univ. Leipzig; Ursula Schmiedgen, Historikerin, Neinstedt Abendvortrag: Prof. Dr. Karin Stukenbrock, Dorothea-Erxleben-Gastprofessur, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Die Konstruktion von Adressat*innen in systemischer Paarberatung
Duration: 01.01.2021 bis 01.07.2022
Beratung ist ein gemeinsames Besprechen von Problemen und Lösungsmöglichkeiten in
einem kommunikativen Austausch, bei dem die Beteiligten die Rollen der Adressat*innen
und Berater*innen einnehmen (vgl. Thiersch 2004, S. 115). Besonders innerhalb des
Erstgesprächs werden Menschen zu Adressat*innen von Beratung konstruiert (vgl. Bitzan,
Bolay 2013, S. 42f). Forschungen (u.a. Graßhoff 2015) fokussieren dabei den
Konstruktionsprozess zwischen einer/m Berater*in und einer/m Adressat*in. Einzelpersonen
werden dabei als Adressat*innen von Beratung konstruiert. Doch wie verhält es sich in einer
Beratung, wenn nicht Einzelpersonen zu einer Beratung gehen, sondern ein Paar? Innerhalb
der Erstgespräche systemischer Paarberatung wird erforscht, welche Adressat*innenkonstruktionen in Mehr-Personen-Settings sichtbar werden.
Lehrplan Geschichte
Duration: 01.01.2009 bis 31.08.2012
fachwissenschaftliche und fachdidaktische Beratung bei der Erstellung des neuen Lehrplans für das Unterrichtsfach Geschichte an Sekundarschulen des Landes Sachsen-Anhalt in den Klassenstufen 5 bis 10 + Überarbeitung der Erprobungsfassung
Die touristische Entdeckung des Harzes Ausstellungs- und Publikationsprojekt
Duration: 01.01.2010 bis 31.12.2011
Das seit 2008 laufende Forschungsvorhaben hat das Ziel, erstmals die frühe touristische Entwicklung des Harzes von der Mitte des 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu rekonstruieren und zu dokumentieren. Ausgangspunkt des Projekts ist die Gegenwartsbedeutung des Tourismus als entscheidender Wirtschafts- und Imagefaktor im Harz. Die Forschungsergebnisse werden in einer Monographie sowie in einer Sonderausstellung präsentiert. Letztere findet in den Räumen der Galerie 1530 in Wernigerode von April bis Dezember 2011 statt.
Walpurgisfeiern im Harz Ausstellungsprojekt
Duration: 01.09.2010 bis 31.12.2011
Das Projekt widmet sich den seit Ende des 19. Jahrhunderts kommerziell betriebenen Walpurgisfeiern auf dem Brocken und im Harz. Ziel ist es, die Hintergründe und Abläufe dieser alljährlichen Feste zu dokumentieren und in den Kontext der touristischen Entwicklung des Harzes einzuordnen. Das Sonderausstellungsprojekt, das im Harzmuseum Wernigerode zwischen Frühjahr und Herbst 2011 realisiert wird, versteht sich als Korrespondenz zu der zeitgleich in der Galerie 1530 stattfindenden Ausstellung zur Geschichte des Harztourismus.
Erarbeitung eines Lehrerbegleitmaterials für das Medienpaket Da war immer nur Angst. Jüdische Schicksale in Sachsen-Anhalt
Duration: 01.10.2009 bis 30.09.2010
Das Medienpaket, das auf Basis von Zeitzeugeninterviews vom MDR ursprünglich für Rundfunk und Fernsehen produziert wurde, wird im Rahmen des Projekts für die Bildungsarbeit im Geschichtsunterricht aufbereitet. Das von den Studierenden zu erarbeitende Begleitmaterial soll neben historischen Zusatz- und Hintergrundinformationen zu den vorgestellten Einzelschicksalen konkrete Einsatzmöglichkeiten in der unterrichtlichen Arbeit aufzeigen.
Changing landscapes: From humour and/in politics to humour as politics
Duration: 01.01.2022 bis 31.12.2023
Social Sciences and other disciplines recently discovered the funny side of politics as topic worthy of scientific attention. The trend of using strategic humour in political communication, campaigns or attacks of adversaries is of special interest, especially in times of uncertainty, crisis and autocratization. Humour has for a long time been associated with resistance and being a weapon of the weak and therefore, often positive characteristics are ascribed to it. While it has previously been seen as revolutionary it is increasingly seen as counter-revolutionary due to its disincentivising and camouflaging effects. For example, researchers have become increasingly interested in strategies involving satire and comedy which play a key role in the transformation of the public sphere and the self-representation of new authoritarian and populist leaders ascribed to. Others have started looking at the role of emotions in humour used by political leaders, movements and parties. Overall, the project wishes to contribute to this increased interest by bringing together research which examine the (new) role and function of humour in public culture and politics.
Amongst others, following questions are of interest:
How can various disciplines contribute to a systematization of different styles and genres of humour?
- What can we learn from a performative lens on humour?
- How can political humour be investigated from an aesthetic perspective in performance and popular culture?
- How is humour connected to the debate about emotions in political communication and how can humour cause emotions?
- What can be said about the role of satirists and comedians in politics?
- How can humour be integrated in theoretical concepts like carnival, populism, authoritarianism, liberalism?
- How is humour used by the powerful in politics, society and various forms of organizations as a form of defence/insulation against criticism?
- How does humour contribute to uncertainty and the (de-)legitimation of (political) ideas?
- How can the recently successful figure of be tricksters and clownish figures connected to legitimacy?
- How is humour related to fake news, post-truth, attention and shareability?
- How does humour work in times of crisis? Does political humour decrease or increase uncertainty and ontological security?
- What does humour do in times of uncertainty and autocratization and how does it function in debates?
- How can the changing landscape of humour in the public sphere be transferred to fields like conflict resolution, tolerance, feminism, anti-racism and migration?
The project is interdisciplinary and we hope to address scholars who explore questions regarding the politics and constitution of humour form various disciplines such as political science, sociology, linguistics, literature theory, visual anthropology as well as film studies, media studies and visual culture. The end result should be a Special Issue in a leading international peer review journal.
Radicalization and Variations of Violence - New theoretical insights and case studies
Duration: 01.01.2021 bis 31.12.2023
In this project, we first address the most pressing issue, the nexus of violence, conflict and radicalization The second section focuses on deradicalization and forms of prevention, while the third and last part looks on new case studies. The edited volume allows for a contribution of new insights through case studies in all the three parts.
Humour in International Relations
Duration: 01.01.2019 bis 30.06.2023
The projetc deals with the growing use and importance of humour in International Relations. Humour is used by state and non-state actors for specific reasons. Topics include humour and satire as a tool for criticism, the stabilizing function of humour for society and its instrumentalization for political reasons.
Who’s Laughing Now? Humour, Anxiety and Crisis in global politics
Duration: 01.01.2021 bis 01.10.2022
Recent years have seen a growth of interest in the role of humour and joking in global politics. While there is a venerable tradition of critical inquiry on the resistant and subversive potential of humour (Hart 2007, Sorensen 2008), less research has been conducted on the questions of how jokes are playing an increasingly regrettable role in ‘normal politics’. Politicians joke, comedians ‘become’ politicians, and public messaging on issues as diverse as military recruitment, Covid lockdowns and Brexit are relayed in humorous terms. Due to the mediatised nature of modern political campaigning where domestic and international politics is increasingly subject to the demands of the 24hrs news and social media cycle, humorous memes and Instagram posts have been one avenue by which politicians can promote their message. Indeed, the theory and practice of new diplomacy and nation branding has embraced the everyday capacity of jokes to cut through the traditional silos of modern politics to generate a sense of authenticity, approachability and relevance. Yet, insofar as such jokes promote the laughter of identification for those who share a political message, the ambiguity of humour - both its meaning and reception - can also raise important questions about inclusion and exclusion Who gets to joke, about what and whom? From the use of memes by populist politicians in the US and UK, to the (in)direct use of irony and pranks in the hybrid warfare of Russia, the ‘comed-ification’ of global politics can present some serious diplomatic challenges. More reflexively, insofar as certain forms of humour like satire are associated with liberal ideals of democracy and free speech, events like the Danish Cartoons crisis and Charlie Hebdo point to further dilemmas of how jokes circulate within and beyond borders. Humour is a widely used and resonant form of everyday political communication that can both construct emergent forms of political identity and community, while excluding, ridiculing, or otherwise humiliating subjects and groups it performs as ‘other’.
The aim of this project is to draw together and define the contours of this emerging set of research questions on humour and global politics. The focus will however NOT be on humour as a form of resistance and critique of the state and those in power (which already is fairly well established), but as a form of legitimation and means of establishing ontological security in situations of crisis and anxiety by (authoritarian) governments and populist movements. Here the research questions the project will be concerned with are:
- How is humour used by states and those in political power and how does this differ from humour used by those challenging the status quo?
- What methodological framework is suited for the analysis of humour in politics?
- What role does humour play in situations of political anxiety and crisis?
- What does the use of humour by authoritarian regimes and populist do politically? How does is contribute to ontological security, anxiety and crisis?
- How can humour by authoritarian governments and populist movements be addressed by democratic governments and civil society actors?
- What role are the various societal and immediate contexts playing for the success of humour?
Building on the previous research on humour and ontological security, political legitimation, and everyday geo-politics, the research group will make a timely and significant contribution to the study of humour in global politics. This project will therefore provide a twofold contribution that defines and elaborates the terms of inquiry. First, the applicant and co-applicants will refine and consolidate the theoretical and methodological framework for analysing the everyday geopolitics of humour. This will ultimately yield to a series of case studies that will serve as the basis of papers and publications. Second, the applicant and co-applicants will use the project workshops (UK and Germany) and related conference panels (EISA and ISA) to generate innovative research results as well as disseminate these research findings to a broader public where humour us still seen as "inherently good” (Billig 2005). This process will also help to bring together an emerging network of researchers concerned with humour and global politics We elaborate on these points below:
Theoretical and Methodological Framework: Humour cuts across established perceptual divides of the private/political, the individual/societal, the domestic/international, and especially, the everyday/geopolitical. To capture humour’s interaction and movement across these divides the project will utilise and further refine emerging work synthesising theories of humour with theories of ontological security management (Brassett et al. 2021; Croft 2012; Steele 2021) and research on political communication by authoritarian states and populist movements (Gil and Brea 2021)
While theories of humour emphasise how jokes can function as a form of (i) stress relief, (ii) community building/bordering, and (iii) resistance to (or reassertion of) power relations, these all speak directly to ontological security theorising’s concern with the ability of agents to manage extant anxieties, not least through the maintenance and cultivation of coherent and satisfying biographical narratives of self-identity. Rendered as an everyday practice of ontological (in)security management an empirical focus on humour can help to animate the contemporary (geo)politics of anxiety. In some cases, jokes will assure and affirm established notions of identity (e.g. when populists joke about nationality or ‘woke’ intersectionality), yet also, and especially where such humour tries to be ‘edgy’ or transgressive, jokes can work to activate anxieties in others especially in situations of crisis. For example, when President Trump deployed Game of Thrones memes, he not only utilised an everyday reference from popular culture, but did so precisely to frame emerging anxieties about a an emerging trade war with China. Equally, China has mobilised well-circulated western jokes about both Trump’s incoherent bombast and Biden’s old age to position its own geopolitical imaginary of Chinese power and influence.
The originality of this approach is to think of humour as a productive component of world politics. Very often, the humour of authoritarian leaders and populists or the right is dismissed as ‘offense comedy’ or ‘merely unfunny’. On one hand, this could risk overlooking the vast empirical archive of jokes, memes, and humorous aesthetics such as comic book allusions (e.g. Boris Johnson as ‘the Hulk’) that now form part of the everyday stuff of global politics. How populists mobilise irony and humour to both spread their message and disarm potential criticism is a crucial ethical and political question. On the other hand, we argue, by rendering certain case studies of humour in global politics as active (if uncertain) practices of ontological security management our project can discern important dynamics in everyday geo-politics. For example, the use of irony can be a way for certain states to affirm their reflexive or postmodern status as post-national polities. Conversely, the Russian Embassy in London sent a series satirical tweets about the Salisbury poisoning which arguably fell flat in the UK and Europe, but which affirmed a vision of Russia-phobia that circulated well with Putin’s base. In this regard, NATO has argued that the strategic use of humour is now a central part of Russian strategies of ‘hybrid warfare’, in which humour also manifests as a form of ‘anxiety geopolitics’ (Eberle and Daniel 2021); cultivating Western anxieties about Russian efforts to undermine social cohesion, democratic legitimacy and public support for Western foreign policy.
Consolidated International Network and Outreach: This is an intellectually driven research project cutting across cultural studies (humour), sociology and IR (ontological security), political science (legitimation dynamics) and communication/media studies (nation branding a public diplomacy). It is focused on addressing the (geo)political implications of everyday contemporary practices of humour with a particular emphasis on exploring the relationship between humour and the politics of anxiety, while in turn considering what humour does to practices of ontological security management. This will be achieved via a related set of case studies focused on comedy in the intersections between (new) public diplomacy, nation branding, and popular geopolitics. These will be organised around a more specific focus on humour as a form of (populist and authoritarian) (de)legitimation and where populism is seen to be creating a mood and set of dynamics particularly attuned to the deployment of humour as a mechanism and manifestation of the new ‘anxiety (geo)politics’.
In concrete terms, the project brings together two established teams of researchers that each are about to established an important early ‘proof of concept’ for the study of humour in global politics. The interdisciplinary project aims to culminate in a research monograph on the topic aimed at the scientific community as well as a set of pod-casts in the form of interviews and discussion, aimed at a general public, with some of the leading comedians in the UK and Germany on the results of the project on the dark side of the relationship between humour and politics. f. Moreover, the project will further consolidate the emerging network of scholars working on humour and global politics in Germany, the UK, the US, Sweden and Denmark. Crucially, this network will be the basis for organising and disseminating research progress and findings via the 2 workshops and 6 conference panels proposed in this project.
Media and Militarization
Duration: 01.10.2018 bis 31.03.2020
The project deals with audio-visual content produced by armed forces. The spreading of the content leads to a militarization of society, which means that military values are seen as normal and the military becomes part of the everyday life.
Militarization through Humor on Social Media
Duration: 01.10.2018 bis 30.06.2019
This project deals with a selection of recruitment videos by the Swedish and the British Armed Forces. A narrative analysis uncovers which type of humor is used and how the use of humor contributes to a militarization.
People - Wares - Messages. Digital Atlas of pre-modern roads in Nothern Europe
Duration: 01.10.2019 bis 30.09.2020
The project "Pre-modern long-distance trading roads and regional road network" at the Institut für Historische Landesforschung at the University of Göttingen aims for a reconstruction of high to late medieval long-distance roads, which will be made available within a digital map. Not only will the map and the responding database visualise historical circumstances, but they also provide an analytic tool with which further questions of historical economics, communication and traffic can be addressed.
The sub-project in Magdeburg at the chair for medieval history at the Otto-von-Guericke-University Magdeburg will identify and specify medieval traffic connections in the area of Thuringia and Saxony-Anhalt according to the atlas of Hanseatic Traffic Roads by Friedrich Bruns and Hugo Weczerka. The area encompasses about 400 nodes, which will be added to the database with according features of infrastructure.
Auswirkungen von Rapid Climate Changes und menschlicher Aktivität auf die holozäne hydro-sedimentäre Dynamik Mitteleuropas (Modellregion lössbedecktes Weiße Elster-Einzugsgebiet)
Duration: 01.06.2017 bis 01.06.2020
Das DFG-Projekt "Auswirkungen von Rapid Climate Changes und menschlicher Aktivität auf die holozäne hydro-sedimentäre Dynamik Mitteleuropas (Modellregion lössbedecktes Weiße Elster-Einzugsgebiet)" ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das 2017 begonnen hat. Die Weiße Elster-Modellregion repräsentiert ein lössbedecktes Einzugsgebiet unter subkontinentalem Klima in Mitteleuropa. Das Einzugsgebiet zeigt eine ausgesprochen hohe fluvial-geomorphologische Sensitivität gegenüber abrupten hydroklimatischen Wechseln während des Holozäns. Dies wird angezeigt durch gleich mehrfach belegte, horizontale Sediment-Boden-Abfolgen innerhalb der Auenstratigraphie. Wir postulieren, dass die Auen der Weißen Elster ein außergewöhnlich hohes Potential für die Archivierung globaler Rapid Climate Change-Ereignisse (RCCs) besitzen. Erstmalig hat diese Studie zum Ziel, über die chronostratigraphische Rekonstruktion eines Auenarchivs den Einfluss globaler Rapid Climate Changes auf die hydro-sedimentäre Dynamik Mitteleuropas zu belegen. Das fundierte Sedimentaltersmodell wird vor allem auf neuen OSL-Daten beruhen. Die Alter horizontal abgelagerter Hochflutlehme mit eingebetteteten Auenböden werden systematisch verglichen mit bekannten Rapid-Climate-Change-Ereignissen, welche eine Dauer von mehreren Jahrhunderten aufweisen. Unser Ziel ist die Überprüfung einer möglichen Kopplung holozäner Auenstratigraphien in Mitteleuropa mit Rapid Climate Change-Ereignissen. Innerhalb des lössbedeckten Weiße Elster-Einzugsgebiets nutzen wir die chronostratigraphische Aufnahme von Kolluvienabfolgen als potentielle Parameter für den menschlichen Einfluss auf die holozäne Landschaftsdynamik. Wir beabsichtigen die Kolluvien- und Auenabfolgen über Verzahnungsbereiche am Auenrand systematisch stratigraphisch zu koppeln, um mögliche geomorphologische Schwellenwerte und Sedimentkaskaden besser nachweisen zu können. Im Weiße Elster-Einzugsgebiet planen wir erstmalig eine diachrone Rekonstruktion der Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte von der frühen Jungsteinzeit bis ins Hochmittelalter basierend auf der Zusammenstellung aller publizierten archäologischen und historischen Daten sowie Grabugnsberichten und GIS-Datensätzen der archäologischen Landesämter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Für ausgewählte Teileinzugsgebiete werden alle verfügbaren Daten zur Landnutzung aus den archäologischen und historischen Archiven systematisch dokumentiert, vertieft analysiert und hinsichtlich ihrer Altersstellung ggf. korrigiert. Die Bewertung der Landnutzungsintensität erfolgt hierbei über einen semiquantitativen Ansatz. Die Kopplung archäologischer und historischer Daten mit kolluvialen und fluvialen Chronostratigraphien dient der Bewertung diachroner Zusammenhänge zwischen Landnutzungsintensitäten und holozäner Sedimentumlagerung. Abschließend vergleichen wir zeitlich und semiquantitativ Rapid Climate Change-Ereignisse mit Landnutzungsintensitäten und holozänen hydrosedimentären Daten aus dem Einzugsgebiet der Weißen Elster. Ziel ist die Herausarbeitung der Vulnerabilität und möglicher Schwellenwerte des hydrsedimentären Systems der Weißen Elster-Modellregion gegenüber Klima- und Landnutzungsänderungen in sensiblen, lössbedeckten Landschaften Mitteleuropas.
Europeanization under the radar? Trends in politicization & EU policymaking at the sub-state level
Duration: 01.11.2021 bis 31.03.2023
EU research in the past decade has been preoccupied with the Union’s polycrisis. Theoretically, this has boosted enquiries into contestation and politicization, as has been theorized prominently in postfunctionalism, the return of intergovernmentalism, adapted in notions such as discursive intergovernmentalism, and advances in understanding and explaining differentiated integration and disintegration. The empirical crises experience and the theoretical innovations to understand its origins, dynamics and consequences of these events took shape in the adapted institutional context of the post-Lisbon EU. Accordingly, the changes introduced by the Treaty of Lisbon have attracted considerable attention. Due to the high politics involved, the risen role of the Council, the changed role of the European Parliament and the increased involvement of national parliaments and the responsiveness of EU and national actors to increasingly EU-sceptic publics have been studied. Much less attention has been paid to incremental dynamics that the Treaty of Lisbon triggered in sub-state venues of EU policy-making. To fill this research gap, this panel brings together papers that look at sub-state actors and their changed involvement in EU policy-making along the four grand themes of recent EU research: 1) the contribution and changed role of sub-state polycrisis and subsequent Covid-19 crisis; 2) the response and perception of sub-state actors in face of rising contestation and politicization of EU policy-making and integration; 3) inter-institutional power-shifts since the Treaty of Lisbon and the polycrisis; 4) sub-national actors as motor and subject to differentiated (dis)integration.
The pilot study is (a) is entitled:
Eva G. Heidbreder (Otto von Guericke University Magdeburg)
Daniel Schade (Cornell Univeristy)
Brexit as Democratic Catalyst: Participation in Germany's Negotiation Management
Umkämpfte Solidarität. Solidaritätsdynamiken zwischen sozialpolitischem Tagesgeschäft und Krise
Duration: 01.11.2021 bis 31.10.2024
Soziologische Studien zu Solidarität fokussieren entweder empirische Solidarpraktiken bzw. Solidaritätspotentiale in der Bevölkerung oder die Bedeutung wohlfahrtsstaatlich institutionalisierter Solidarität, ohne diese beiden Ebenen miteinander zu verknüpfen. Das Projekt untersucht daher am Beispiel Deutschlands einerseits die Wechselwirkungen und Spannungsverhältnisse zivilgesellschaftlicher und sozialstaatlicher Solidarität seit 2003. Andererseits analysiert es, inwiefern größere Krisen wie die Finanzkrise die Bedeutung und Arbeitsweise von solidarischen Ideen und Praktiken im Vergleich zum sozialpolitischen und zivilgesellschaftlichen Tagesgeschäft verändern. Zu diesem Zweck analysiert das Projekt nicht nur die wohlfahrtsstaatlichen Dynamiken der Idee der Solidarität auf der diskursiven und instrumentellen Ebene am Beispiel der Gesetzlichen Krankenversicherung und der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Alg II), sondern auch die zivilgesellschaftlichen Handlungspraktiken und Verwendungsweisen von Solidarität. Ziel ist, erstens, eine Verhältnisbestimmung zwischen den institutionalisierten sozialpolitischen Leitideen (‚Solidarität von oben‘) und den zivilgesellschaftlichen Ideen und Solidarpraktiken (‚Solidarität von unten‘) und zweitens, die Dynamiken und Konflikte des solidarischen Tagesgeschäftes mit denen in Zeiten der Finanzkrise und der Covid-19-induzierten Krise zu vergleichen (Solidarität während der Krise).
The European Social Model during and after the pandemic (gem. mit Martin Seeleib-Kaiser), 2020-2021
In combing political science and sociological perspectives, the publication project debates the lasting effects, potential chances and emerging challenges of the pandemic with respect to social policy. Among other questions it asks whether Covid-19 will end austerity, or strengthen existing tendencies in the long run or which social groups are the winners and which the losers of the pandemic-related reforms?
Kooperationspartnerin im Projekt ACCESS: Zugang zu sozialen Rechten in Deutschland, Frankreich und Europa (Projektleitung: Monika Eigmüller und Olivier Giraud), Deutsch-französisches Forschungsprogramm gefördert durch ANR-DFG, 2020-2025
Idee und Praktiken der Solidarität in der Gesetzlichen Krankenversicherung, 2019-2020
eSalsa - eService Agentur für die Hochschulen in Sachsen-Anhalt.
Duration: 01.08.2022 bis 31.07.2024
"eService-Agentur der Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt" (eSALSA) ist eine Kooperation von acht Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt. Bis 2024 schaffen wir die Voraussetzungen für eine sinnvolle digitale Dienstleistungsstruktur, in der alle Hochschulstandorte des Landes Sachsen-Anhalt zum Thema digitale Hochschulbildung vernetzt werden. Potentiale bündeln und Synergien schaffen sind dabei wichtige Ziele unseres Projekts.
Digitale Hochschulbildung wird an den Standorten einerseits geschaffen und andererseits weiterentwickelt. Darüber hinaus erarbeiten wir nachhaltige Organisationsformen in den Bereichen technische Ausstattung sowie Unterstützung und Qualifizierung von Lehrenden.
Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zu Digitalisierung in Lehre & Studium sind dabei eine wichtige Grundlage für Diskussion und Weiterentwicklung.
Erfolgsfaktoren für Netzwerke zur Hochschulentwicklung: Governancemodelle und soziale Praxis interdisziplinärer Kooperation (NetKoop)
Duration: 01.10.2020 bis 30.09.2023
Aktivitäten für eine lehrbezogene Qualitätsentwicklung finden zunehmend in Hochschulverbünden statt. Von diesen zumeist durch Drittmittelförderung entstandenen Hochschulverbünden wird sich versprochen, dass die Qualitätsentwicklung von Zusammenarbeit und Austausch profitiert und eine höhere Wirkung entfaltet. Erfolgs- und hinderliche Faktoren solcher Verbünde sind jedoch bislang nicht hinreichend wissenschaftlich geklärt. Das Verbundprojekt NetKoop untersucht daher die Gelingensbedingungen der Kooperation in Verbünden. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Hochschulforschungsinstitut Halle-Wittenberg HoF (Prof. Peer Pasternack), der Universität Hamburg (Prof. Marianne Merkt) und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg realisiert.
Wissenschaftliche Begleitung der Implementierung des elektronischen Labor-Notizbuches als Instrument der Qualitätssicherung in der biomedizinischen Forschung (Re-Place)
Duration: 03.08.2020 bis 31.07.2023
In den letzten Jahren verzeichnet die biomedizinische Forschung einen exponentiellen Anstieg wissenschaftlicher Publikationen. Kritiker stellen dieser Entwicklung die mangelnde Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen gegenüber und beklagen ihren geringen Nutzen für Gesellschaft und Patient*innen. Ein mögliches Instrument der Qualitätssicherung stellt das ‚Electronic Laboratory Notebook‘ (ELN) als integralen Bestandteil eines transparenten Forschungsdatenmanagements in den Vordergrund. Im Verbundprojekt RE-PLACE wird die Implementierung des ELNs in der biomedizinischen Forschung wissenschaftlich begleitet. Das Vorhaben wird im Verbund Charité - Universitätsmedizin Berlin (mit dem Teilvorhaben RE-PLACE-Charitè: Formative und summative Evaluation der ELN-Implementierung) und Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (mit dem Teilvorhaben RE-PLACE-OVGU: Experimentelle Forschung zur Wirkungsweise von ELNs) durchgeführt. Aufgabe und Ziel der Untersuchung ist die evidenzbasierte Beurteilung des Wertes und Nutzens der ELN-Implementierung. Die Ergebnisse des Projektes bilden die empirische Grundlage für Entscheidungsprozesse zur Entwicklung zielgerichteter Steuerungsmaßnahmen im Hinblick auf gesellschaftliche Interessen wie die Sicherung von Forschungsprozessen und Forschungsdatenqualität.
ACSOL: Acquiring Crisis-proof Skills through Online Learning
Duration: 01.03.2021 bis 30.06.2023
The ultimate aim of the ACSOL project is to expand adult digital skills training provision through online learning targeting two covid-19 vulnerable sectors: workers in social care/health support and workers in the entertainment, arts and culture sector.
To this purpose, the Consortium will design and develop an e-learning toolkit, which will enhance the digital literacy skills and specific skills of current low-skilled workers, through training so that they can cope with the crisis caused by COVID-19 and increase their chances of improving their working conditions.
- To create the conditions for making lifelong learning and employability a competitive advantage for workers in social care and entertainment, arts and culture activities in our participating regions.
- To develop new digital approaches to training matching specific sectorial needs on social care and entertainment, arts and culture activities.
- To provide low-skilled workers and micro size companies with digital skills through open educational resources.
- To increase the awareness of EU business and VET community about the importance of supporting workers with digital skill.
BMBF-Graduiertenkolleg "Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation als forschungsbasierte Praxen der Wissenschaftssystementwicklung"
Duration: 01.07.2019 bis 30.06.2023
Gegenstand des Graduiertenkollegs sind Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation. Diese sind zentrale Themen für eine forschungsbasierte Praxis der Wissenschaftssystementwicklung im Kontext gesellschaftlicher Transformation.
Die damit definierten beiden Rahmenthemen betreffen sowohl die Binnen- als auch Außenverhältnisse der Wissenschaft. Für die Projekte, die im Kolleg verfolgt werden, ist die Annahme leitend, dass (a) die Binnenverhältnisse der Wissenschaft auch mit Blick auf die externen Kontakte der Wissenschaft gestaltet und erforscht werden müssen und (b) die externe Kommunikation der Wissenschaft nur gelingen kann, wenn deren interne Funktionsweisen berücksichtigt werden.
Die kollegorientierende Problemstellung kann sich in verschiedene Richtungen entfalten. Interessierte können innerhalb der folgenden sechs Themenkorridore Projektideen entwickeln und verfolgen:
- Konfliktgovernance in der Wissenschaft: Inwieweit zeitigen Steuerungsinstrumente hinsichtlich der wissenschaftlichen Leistungs- und Qualitätsentwicklung förderliche, wirkungsneutrale oder kontraintentionale Effekte?
- Digitalisierungsgetriebener Organisationswandel: Welche Organisationsanpassungen an die Digitalisierung sind notwendig, welche "Digitalisierungspolicies" produzieren unterstützende vs. kontraintentionale Effekte?
- Akademische Lehre als Kommunikation über Wissenschaft: Wie können Organisation und Inhalte akademischen Lehrens und Lernens am effektivsten an Transformationsanforderungen und veränderte gesellschaftliche Erwartungen angepasst werden?
- Globalisierung und Internationalisierung: Wie kann Wissenschaft mit dem Spannungsfeld der innerwissenschaftlichen Orientierung auf globale (universale) Geltungsansprüche einerseits und der Rolle als regional und national wirksamer Innovationsmotor umgehen?
- Digital entgrenzte Wissenschaftskommunikation: Wie kann die nötige "Übersetzungleistung" zum Transfer wissenschaftlichen Wissens zwischen verschiedenen Adressaten (inner- und außerwissenschaftlich) am effektivsten geleistet werden?
- Wissenschaftliche Beratung als Wissenschaftskommunikation: Wissenschaft steht im Spannungsfeld zwischen forschungsfremder Verzweckung einerseits und Einflusslosigkeit bei Aufrechterhaltung der wissenschaftlichen Standards andererseits. Es besteht die Frage, ob praktischer Einfluss nur zum Preis opportunistischer Verstrickung zu haben ist bzw. wissenschaftliche Seriosität allein unter Inkaufnahme der Einflusslosigkeit.
DiP-iT:Digitales Programmieren im Team
Duration: 01.02.2020 bis 31.01.2023
Das kollaborative Programmieren ist Kernbestandteil des beruflichen Alltags in der Informatik. Diese auf einer technischen und sozialen Ebene komplexen Vorgänge werden im Informatikstudium oftmals abstrakt behandelt und spielen in Fachkonzepten zum Programmierenlernen eine untergeordnete Rolle. Im Rahmen von Gruppenarbeiten müssen sich die Lernenden organisieren, koordinieren und ihre Lernprozesse regulieren - kognitiv anspruchsvolle Tätigkeiten. Um das Potential kollaborativer Lernformen für das Erlernen von Programmiersprachen und die Förderung sozialer Kompetenzen ausschöpfen zu können, müssen die Lernenden bei Bedarf didaktische Unterstützung erhalten, sowohl vor dem als auch während des Lernprozesses. Im Teilprojekt DiP-iT-OVGU werden wir - unterstützt durch die Projektpartner - auf der Basis empirischer Studien ein digitales Fachkonzept zum kollaborativen Programmierenlernen entwickeln und evaluieren, welches diesbezügliche (medien-)didaktische Ansätze enthält. Dabei zielen wir auf die Ermöglichung des Transfers an andere Hochschulen. Auf informationstechnischer Ebene wird hierfür ein Prozessmodell entwickelt, das die Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten und die Übertragbarkeit von Datenmodellen (z.B. zur adaptiven didaktischen Unterstützung) in andere Lehrveranstaltungen bzw. Lehr-Lernsysteme ermöglicht. Das Teilprojekt ordnet sich in das Gesamtprojekt mit folgenden Zielstellungen ein:
- Analyse und Systematisierung von Einstellungen und Vorerfahrungen bei den Akteuren,
- Entwicklung konzeptioneller, mediendidaktischer Kriterien für die Einbindung kollaborativen Programmierenlernens in Lehrveranstaltungen,
- Entwicklung geeigneter Lehr-Lern-Szenarien und Erstellung eines diesbezüglichen digitalen Fachkonzepts,
- empirische Fundierung durch formative und summative Evaluation,
- Untersuchung der Effektivität von Formen der instruktionalen Anleitung angelehnt an die Bedarfe der Lernenden,
- Unterstützung des Transfers der Erkenntnisse, inhaltlich und technisch.
Communities and Students together (CaST)
Duration: 01.12.2019 bis 31.07.2022
Context: Globally, there are growing calls for Higher Education Institutions to become more civically engaged and socially relevant and there is increased public interest in the impact of universities on their localities and regions. Engaged learning facilitates students to apply theory to real-world contexts outside of the University and to co-produce knowledge with and for the community. Engaged learning provides students with the skills which increase their employability, and improve their personal and professional development, while communities gain access to skills to help develop, evaluate or communicate their work.
Objectives: The central aim of Communities and Students Together (CaST) will be to advance our knowledge and understanding of what constitutes a successful and sustainable engaged learning programme. We will explore existing initiatives and aim to incorporate successful elements in a series of new sustainable programmes in each partner university which enable community-based engaged learning for students to co-produce knowledge with and for the community. Participants: We will work with academics and education experts in each partner institution who want to improve the learning experience through innovative methods of engaged learning. We will aim to include students from all backgrounds and disciplines who wish to take part in an immersive and experiential learning programme working on a real world societal challenge. We will seek to work with local communities and civil society organisations who wish to develop mutually beneficial opportunities for students to work on real world challenges.
Activities: We will review engaged learning in the international context and in each partner country, and will seek to understand the practicalities and structure of existing initiatives, as well as capturing their impact on all stakeholders. Our Case Study Compendium will include an overview of the engaged learning landscape in each partner institution, and will provide an in-depth exploration of one or more case studies of engaged learning from each institution. Each partner will incorporate lessons from the previous two outputs in the development of an innovative engaged learning programme. The synthesis report will provide details of the engaged learning programme and pedagogy as well as a detailed evaluation of each new programme, and its impact on all stakeholders and the wider society. This output should help others in the field tounderstand what took place, providing enough detail to transfer the new innovations. At the end of the project we will hold an international conference and publish a collection of papers written by invited academics and community representatives. This output is likely to include discussions on the practical methodology of engaged learning, pedagogical strategies and approaches of engaged learning, as well as perspectives from both higher education institutes and communities, of the benefits of engaged learning in different contexts. Finally, we will create an Engaged Learning toolkit, which will be freely available online and will include e.g. Guidance for university strategy formation around engaged learning; Guidance on how to provide immersive and experiential learning programmes which tackle societal challenges; and a policy focussed short paper seeking to unpick the successful and less successful elements and processes of engaged learning.
Results and impact: CaST will provide each partner the opportunity to explore the role that engaged learning plays in its institution, on its students and on its local community. The project will create a network of European institutions with an interest in engaged learning and will provide them with a platform to share their knowledge and experience of what works and does not work. Through the exploration of engaged learning in six different European Institutions, we anticipate that we will identify different modes of engaged learning practice, each with different drivers, enablers and barriers to successful engaged learning practice.
Longer term benefits: We anticipate lasting benefits to all partners involved, to their students and to their local societies. As well as leaving a legacy of shared knowledge, the project will design and pilot a new engaged learning initiative in each partner institution. The ambition is for each of these initiatives to be mutually beneficial, and sustainable beyond the duration of the project funding. Moreover, it is anticipated that each Pilot may have the potential to be replicated or further scaled-up within other disciplines within each institution, or within other HEIs with a similar social context. We will also seek to understand any additional impacts including contribution to curricula or pedagogy and in making academic research accessible to the broader community.
"Escalate" - Coordinated Higher Education Institutions' Responses to Digitalisation
Duration: 01.11.2019 bis 31.10.2021
Digitalization is transforming the skills needed by Europe's working population to successfully engage in the world of work in a globalized modern economy. Consequently, national education systems must swiftly and appropriately respond to the challenges digitalization poses. Digital transformation is generating a fierce debate among education providers, policy-makers, economists and industry leaders about its societal impact. As digitalization disrupts society ever more profoundly, concern is growing about how it is affecting issues such as jobs, wages, inequality, health, resource efficiency and security. Current estimates of global job losses due to digitalization range as high as 2 billion by 2030 (World Economic Forum). There is currently great uncertainty, with concerns also about its impact on wages and working conditions. Within the European Union, the European Commission's Digital Economy Society Index for 2018 shows that EU countries face deep digital development gap and therefore "it should invest more in digital and also complete the Digital Single Market as soon as possible to boost Europe's digital performance”. Even more, the same disparity is seen on digital skills, "while Nordic countries and the U.K. have populations with notably advanced digital skills, almost half of all Europeans still lack basic technical competences”, according to the index. In this framework, ESCALATE is a strategic partnership composed by 6 partners from 5 different EU countries. The project brings together the right mix of university responsibles, educators/teachers, learners, labour market experts, alongside business and local government to offer a coordinated response to the challenges arising from digitalization. We aim to assist universities in implementing activities designed to increase the levels of digital competences for employability, upskilling, according with a growing range of employment generated by the digital economy, aligned with the needs of and opportunities offered by the labour market and linked to professional profiles. Also, we consider the dual education system and the permanent connection between both university professor (higher education) and business representatives/specialists, by combining school-based learning with work-based practice. This broader comprehensive education approach will ensure the acquirement of new digital skills and improved competences. Our project will explore what constitutes new and emerging innovative practices in understanding and responding to digitalization at university level, but also at regional and local policy levels and then prioritize producing new materials in partner's own 6 key themes, and the project has been designed to include experts within each of these thematic areas.
As a result we will be in a position to engage in a second major activity - the transnational trialling (in an identified region within each country) of a successful new innovation - the Digital Skills Escalator being developed in the Exeter (sub) Region of SW England. This will require a systematic mapping of educational delivery form early school age all the way through to postgraduate and CPD educational offers and is an effective means of identifying not only where the gaps in a region/locations provision may be but also a means of identifying all of the agencies and institutions involved in digital skills delivery. Finally, the new materials and approaches developed by the partners will be combined into a new Training Course mainstreamed through Europe’s expert network of labour market observatories - the European Network for Regional Labour Market Monitoring (ENRLMM) and offered to those seeking to modernize digital skills and associated educational policies/practices in light of the threats posed by the changing world of work. ESCALATE will bring considerable impact on the community of educational providers, teachers, learners, labour market observatories and analysts across Europe to help them advise and support the decision making process on responses to digitalization. The new model will therefore help policymakers to design effective responses to the threat of digitalization, embeding digital literacy as a key educational goal and helping to grasp the job opportunities of the future. In conclusion, ESCALATE aims to understand '"university disruption" at regional and local levels and the threats posed to universities and labour market from digitalization; who are the educational institutions and organizations involved; what innovations can be employed to help understand and tackle digitalization impacts; and ultimately we seek to elicit more effective local and regional higher education institutions' responses to digitalization across Europe.
Innovations in Socially Engaged Universities
Duration: 01.12.2018 bis 31.05.2021
The relationship between HEIs and their local communities tends to be framed around student versus local resident’s lives and ‘economic impact’. This is failing both the community for whom greater benefits are possible and the University for whom the local community presents a wonderful vehicle for collaborative engaged research.
As higher education faces unprecedented public scrutiny and increasing pressures from the political, economic, social and environmental agendas, there is increased public interest in the impact of universities on their localities and regions and growing calls for universities to be more socially relevant and responsible by addressing the needs of society, both locally and globally. In recent years, the concept of the "third mission” has become popularised, referring to the social, enterprise, and innovative activities that universities perform in addition to core teaching and research tasks (Zomer and Benneworth 2011).
It is increasingly recognised that universities, when well-connected with their communities, can be a vehicle for making healthier, culturally richer and more interesting places to live, work and study. The civic university can be characterised by its ability to integrate its teaching, research and engagement with the outside world in such a way that each enhances the other without diminishing their quality (Goddard and Kempton 2016). Globally, more and more universities are integrating social responsibility into their mission statements, including those for research and teaching, arguing that higher education is improved when it gives back to the society that is responsible for funding it. Indeed, University Social Responsibility (USR) has become a core mission of many higher education institutions around the world (Timothy W. Tong, THE, April 7, 2017).
Through learning and sharing best practice, we want to drive institution-wide appreciation of and commitment to, co-production of knowledge and innovation through social engagement and citizen-led research, where the experience and expertise of individuals, communities and civic organisations is recognised, used and valued. We also want to understand how HEIs can build capacity to respond to what their local community really needs and perform or broker research (including community-based participatory action research), with and for communities, in a demand-driven way, while enhancing the civic competencies of students. A key goal underpinning the project will be to ensure that the project delivers a legacy of progress and impact that will last beyond the lifetime of the project.
The central aim of this proposal is to share experience and know-how of relationships between European Universities and their civic societies and to create a platform for practitioners to work together and learn from each other. We wish to partner with other European Universities within the EUniverCities Network, to explore the means by which cities are engaging with and mobilising citizens to facilitate teaching, research or volunteering opportunities and creating innovative solutions to societal issues.
Through sharing successful innovative practice, we want to better understand how we can improve reciprocity between academia and local society in order to address regional challenges and deliver local economic, social and cultural benefits and impact.
We want to explore and review the different models of community or civic university partnerships such as front-door (e.g. science shops), embedded and networked partnerships and define the processes, structures and governance which best nurture successful civic university partnerships.
We will explore the different approaches currently being used to include underrepresented social groups and ethnic minorities in the engagement approach and consider opportunities for improving equity throughout all stages of the collaborative process.
Finally, we want to identify opportunities to scale-up successful citizen-driven approaches and use partner cities as a test bed for their deployment
Heterogenität als Qualitätsherausforderung für Studium und Lehre (HET LSA)
Duration: 01.01.2017 bis 31.12.2020
Die Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt haben sich im Verbundprojekt "HET LSA" zusammengeschlossen, um die vorhandenen Kompetenzen im Bereich der Lehrqualität weiterzuentwickeln. In Sachsen-Anhalt wurde bereits eine ganze Reihe von Initiativen auf den Weg gebracht, um die Qualität der Lehre für eine heterogener werdende Zielgruppe zu verbessern.
Die Zahl Studierender mit anderen Zugängen zur Hochschule als Abitur (wie beispielsweise einer beruflichen Ausbildung) steigt. Daraus ergeben sich neue Aufgaben für die Hochschulen des Landes.
Im Verbundprojekt HET LSA ("Heterogenität als Qualitätsherausforderung für Studium und Lehre") arbeiten deshalb sieben Hochschulen und das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) gemeinsam daran, die Studienbedingungen für eine heterogene Studierendenschaft zu optimieren. Das Projekt wird seit 2012 und bis 2020 durch das Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre ("Qualitätspakt Lehre") gefördert.
Bei der Entwicklung neuer (Lehr)angebote können alle Verbundpartner von dem Erreichten der anderen profitieren: Einige Standorte sind besonders profiliert beim Thema Digitalisierung, andere beim Thema Internationalisierung und Schlüsselkompetenzen, wieder andere beim Thema Qualitätsmanagement. Alle bringen ihre Kompetenzen für eine bessere Lehrqualität ein.